piwik no script img

Die WahrheitMeine Lieblingsfrauen

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Frauen und einen ihrer Liebhaber erfreuen.

Meine Lieblingsfrauen. Bild: reuters

Du fragst, ob ich die Frauen mag

Und das an einem Donnerstag?

Ja, donnerstags mag ich sie sehr,

Vielleicht nur freitags etwas mehr.

Ich mag die großen und die kleinen,

Die netten und die hundsgemeinen,

Die unbedarften und die schlauen,

Die lieblich-süßen und die rauen,

Die kühlen und die schnell entflammten,

Die frischen und die arg verschrammten,

Ich mag die blonden und brünetten,

Die burschikosen und koketten,

Ich mag die schwer lasziven Diven,

Die milden und die eruptiven,

Ich mag die langen Bohnenstangen,

Ich mag die Mäuschen und die Schlangen,

Die schüchternen sowie die kühnen,

Die Muttis und die androgynen,

Ich mag die, die bisweilen spinnen,

Und dralle Hammerwerferinnen,

Die sanften und die abgebrühten,

Ich mag die zarten Veilchenblüten,

Die wider jeden Stachel löcken

Und die in engen Lederröcken,

Ich mag die stillen und die lauten,

Die wie ein Männertraum gebauten,

Ich mag die stolzen Amazonen

Und die, die rund um Husum wohnen,

Die mir die U-Bahn-Fahrt versüßen,

Die mich mit „Na, mein Hase“ grüßen,

Die mich mit Porzellan beschmeißen

Und solche, die Carola heißen,

Die Biere zapfen hinterm Tresen,

Ich mag die, die Gedichte lesen,

Die auf der Matte mit mir ringen

Und die mich in den Schlummer singen,

Ich mag die schlichten und mondänen

Und, um auch dies noch zu erwähnen,

Die Tante meines Freundes Klaus

Und Daisy Duck und Minnie Maus;

So viel kann ich für heute sagen –

Du kannst mich Freitag noch mal fragen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Themen #Frauen
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!