Die Wahrheit: Herbst, auf ein Wort
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die Jahreszeit nach dem Sommer erfreuen.
Die Zeit verrinnt. Schon haben wir Oktober.
Und du, der du den Sommer jetzt beerbst
– ja, genau du, Schwachmaten-König Herbst! –
machst uns das Leben sinnlos und zinnober.
So würdelos, wie du die Welt verfärbst,
die bunten Blätter andienst wie ein Ober,
dein ganzes Indian-Summer-Rumgekober,
das ist zum Kotzen! Ekelhaft und derbst.
Kein Wunder, dass du keine Freunde hast.
Wie Peter Altmaier bleibst du alleine
und niemand spielt mit dir. Herbst, aufgepasst:
Nimm schleunigst deine modrig-feuchten Beine
von meinem Küchentisch. Du bist kein Gast!
Vergiss das nicht. Verpiss dich und zieh Leine.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
JadotA
Gast
Brest. Herbst berst her.
Strebt er erst?
JadotA
Gast
herb
herbst
am herbsten
Monika Rohr
Gegengedicht:
Du lieber Herbst, verpiss' Dich nicht
von meinem Tisch und lass' mir eines:
(ich lieb Dich dafür inniglichst)
ein Glas des edlen roten Weines.