Die Wahrheit: Hör, Genosse!

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem erfreuen über die allergrößte aller Koalitionen.

„So halt auch du dich nicht zurück, Genossin, stimm mit ein.“ Bild: dpa

Hell tönen weit und klar im Erdenrund Fanfaren

Erleichtert aufgeräumt grüßt noch die kleinste Stadt

Es lüften ihren Hut die feinen Herren und die Barbaren

Weil endlich doch noch sich Erlösung eingefunden hat

Voll Nachsicht bremst auf freier Fahrt der freie Bürger

Und zärtlich zieht der Großmeister Remis statt Matt

Mit Freudentränen lässt vom Opfer ab der Würger

Weil sich zum Bessren, Schönren endlich wendet unser Blatt

Zart singen Kinderchöre „Halleluja!“ – horch

Warm leuchten Sonnen mit Millionbillionen Watt

Sanft liegt in Frieden neben jedem Lamm ein Storch

Denn unsre Zukunft läuft in Zukunft supergut und glatt

Den Schwächsten ist die neue Männerquote Segen

Den Doofsten hilft ab jetzt der Kohlestrom-Rabatt

Die Ärmsten nässt der Maxilohn wie warmer Regen

Weil sich Vernunft nun durchgesetzt und Oberwasser hat

So halt auch du dich nicht zurück, Genosse, stimm mit ein

Brüll dir mit uns im Jubel deine Stimme platt

Jetzt soll die allerschönste Zeit des Jahres sein

Weil nun die Kanzlerin die SPD annimmt an Kindes statt

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kari

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