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Die WahrheitIm Frühwald

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die morgendliche Natur und ihre Bewohner erfreuen.

Im Frühwald. Bild: AP

Die Bäume stehen schlummernd in den Moosen.

Es ruht der See, die Luft ist schläfrig lau.

Ein jedes Grün verdämmert sich in Grau.

Die Farne tragen Tau-Pyjamahosen.

Der Nebel liegt noch bettwarm auf den Wegen.

Die Wege liegen wirr umarmt verschlungen.

Frau Wildschwein hat sich Ausschlaf ausbedungen.

Herr Hase mag so früh sich nicht bewegen.

Der Dachs beschläft die Dächsin in der Erde.

Die Füchsin träumt sich nackt im Hühnerhaus.

Freund Eule muss zum dritten Mal kurz raus

und träumt danach vom wilden Ritt zu Pferde.

Frau Bärin ratzt auf manikürten Tatzen.

Herr Marder macht nicht viel Brimborium

und dreht sich nach dem Wecken noch mal rum

auf flauschig weichen Marderhaarmatratzen.

Man schnarcht und sägt in Försters Meisenkästen.

Dem Nashorn klebt der Schlaf das Auge zu.

Kein Sänger singt. Nichts stört die Morgenruh.

Die Amseln hängen tiefentspannt an Ästen.

Doch horch! Da kommt ein Joggersmann daher,

der will auf schönstes Walderleben hoffen.

Das wird um diese Uhrzeit aber schwer:

So früh hat doch der Wald noch gar nicht offen!

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Themen #Wald
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3 Kommentare

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  • im Frühwald eines Leiches

     

    über allen Modern

    ist Dung‘

    in allen Wäldern

    ist Stunk

    wie kaum aus einem Bauch;

    Die Vögelein stänkern im Walde.

    Warte nur, balde

    modern wirst du auch.

  • tau

    grau

    naß

    blaß

     

    hirsch

    unwirsch

    rehkuh

    in ruh

     

    bäume

    träume

    entfaltung

    unter haltung

     

    luft

    ruft

    duft

    zu kunft

     

    natur

    pur

    führt stur

    zur diktatur

  • Doch er rennt weiter – ist ihm doch egal

    wie die Natur im Wald hier ging zu Werke

    Er hofft auf Kalorienschwund und Muskelstärke

    Und hören tut er eh nix – ist doch klar

    Die neue Watch vom Apfel wartet im Regal.