Die Wahrheit: Befehl ist Befehl
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über das größte aller Strahleorgane erfreuen.
Frühmorgens schon durch Transparenzen
diktiert die Sonne: „Heute schwänzen!“
Zur Pausenzeit um zehn Uhr dann
herrscht sie: „Heut sind mal andre dran!“
Am Mittag, die Kantine platzt,
bestimmt sie: „Es wird durchgeratzt!“
Wenn nachmittags Fabriken schließen,
gebietet sie den Träumen: „sprießen!“
Erst kurz vor Abend, blaue Stunde,
legt einen Finger in die Wunde
mein Alter Ego mit Radau
und heißt mich eine faule Sau.
Ich schrecke hoch. Gelobe schon
mir Bess’rung … da, grad vom Balkon
befiehlt durch letzte Transparenzen
die Sonne: „Morgen wieder schwänzen!“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste