piwik no script img

Die Ballade vom blassen Peter

Blass war der Peter schon, als er als Kind zum ersten Mal begann zu schrein

In Vegesack (ein Bremer Ortsteil). Ach!, damals war Genscher

Noch nicht so furchtbar lang im Amt, und Bonn war Hauptstadt, Bonn am Rhein.

Auch noch, als Peter krabbeln lernte, war das so und stehn und gehn. So wurd’ ganz Mensch er,

Blieb aber blass dabei in allem. Die Mangelkost war’s keineswegs, weshalb die Haut so hell

Und er auch selber unauffällig, ständig von allen völlig unbemerkter Durchschnitt blieb,

Obwohl in Oldenburg im Oldenburger Land er dann ein makelloses Abi schrieb,

Nah in Ostfriesland Zivi machte und in HH auf Arzt studierte: Es war sein Natürell.

Fort ging es so und weiter fort. Hans-Dietrich Genscher starb. Es siecht der Klub von August Bebel.

Und keiner ahnte, dass es diesen Peter gab, weshalb nur wenige Bedenken hatten

Als er im Hamburger Senat als des (ja auch nicht so charismastarken) Olaf Scholzens Schatten

Die Kassen regulierte. Dann ging der Olaf. Nur der unbemerkte Peter blieb. Als erster Bürgermeister ganz aus Nebel.

Benno Schirrmeister

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen