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Diakon wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht

Vertrauen der Kinder erschlichen

Ein evangelischer Diakon hat gestern vor dem Landgericht Hannover gestanden, mehrere ihm anvertraute Jungen im Alter von 13 bis 15 Jahren missbraucht zu haben. Laut Anklage hatte sich der 40-Jährige aus Nordholz (Kreis Cuxhaven) unter anderem bei einem Konfirmandenausflug zum Steinhuder Meer an einem seiner Schützlinge vergangen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann 15 Sexualtaten in Nordholz und im Raum Hannover vor, darunter auch einen Fall von schwerem Missbrauch. Zudem waren mehr als 120 Kinderporno-Dateien auf seiner Festplatte gefunden worden.

Der Mann soll sich in seiner Rolle als Religionslehrer, Betreuer und Diakon das Vertrauen der Kinder erschlichen haben. In einem der Fälle soll er ein Gespräch in seinem Büro zu einem Übergriff genutzt haben. In anderen Fällen soll er Jungen beim Abnehmen von Gesichtsmasken aus Gips entkleidet und missbraucht haben. Auch bei Familienbesuchen soll es zu Sexualstraftaten gekommen sein. Die Kirche hatte den Mann nach Bekanntwerden der Fälle fristlos gefeuert.

Zum Prozessauftakt war der Geistliche in einem dunklen Pullover und einem weißen Hemd mit breitem Kragen erschienen. Er kündigte in knappen Worten ein volles Geständnis für den nächsten Verhandlungstag an. Die Anklage hatte ihm ursprünglich siebzehn Missbrauchstaten vorgeworfen. Nun konzentriert sich der Prozess auf vier Opfer in der Zeit von 1999 bis zu diesem Jahr. Die Missbrauchsfälle waren durch die Anzeige eines Opfers ans Licht gebracht worden. dpa

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