Deutsche IS-Kämpfer in Syrien: Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen
Haben deutsche Dschihadisten in Syrien Kriegsverbrechen begangen? Die Bundesanwaltschaft ermittelt einem Bericht zufolge gegen Denis Cuspert und Fared S.
BERLIN afp | Die Bundesanwaltschaft ermittelt laut einem Bericht der Welt am Sonntag in mindestens zwei Fällen gegen deutsche IS-Kämpfer wegen mutmaßlicher in Syrien begangener Kriegsverbrechen.
Dem Bundeskriminalamt lägen Erkenntnisse vor, wonach der Berliner Ex-Rapper Denis Cuspert und der Deutsch-Algerier Fared S. aus Bonn im vergangenen Jahr an der Ermordung syrischer Regierungssoldaten und Zivilisten beteiligt gewesen seien, berichtete die Zeitung.
Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren. Der Kölner Völkerrechtsexperte Claus Kreß sagte der WamS, er halte eine Anklage gegen deutsche Syrien-Rückkehrer wegen Kriegsverbrechen für realistisch. Es spreche alles dafür, dass die Kämpfer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und „vielleicht sogar Völkermord“ begingen.
Cuspert gilt als einer der bekanntesten aus Deutschland stammenden Islamisten. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes schloss er sich spätestens im April 2014 dem IS in Syrien an. Bereits Jahre zuvor soll er sich religiös radikalisiert haben und Deutschland zunächst 2012 in Richtung Ägypten verlassen haben und dann Anfang 2013 weiter nach Syrien gereist sein. Der gebürtige Berliner, der sich als Rapper Deso Dogg Musik machte, trat in mehreren IS-Propagandavideos auf.
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