Deutsche Hilfe für Tschads Polizei: Débys Einsatzkräfte schießen scharf
Bei Protesten der Opposition in Tschad wurde ein Demonstrant erschossen. Die Polizei erhält Entwicklungshilfe aus Deutschland.
Am Wochenende waren Oppositionsproteste in der Hauptstadt Ndjamena brutal niedergeschlagen worden. Anti-Aufstands-Polizei setzte am Samstag Tränengas gegen eine Demonstration ein. An Sonntag wurde ein junger Demonstrant von der Polizei erschossen.
Der Vorfall könnte Tschads Beziehungen zu Deutschland belasten. Laut einer Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Grüne wird Tschads Polizei beim „Aufbau von Kapazitäten“ von der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt. Dies erfolge im Rahmen eines EU-Programms, in dem auch „Helme, Boote und Kraftfahrzeuge“ bereitgestellt würden.
Die Mitarbeiter des GIZ-Polizeiprogramms stehen „in engem Austausch mit den Direktoren der verschiedenen Abteilungen der Polizei“ des Tschad, heißt es in der Antwort vom 11. Juli, die der taz vorliegt.
Das Programm solle auch „Rechenschaftspflicht und die Beachtung von Menschenrechten in der Polizeiarbeit“ des Tschad fördern. Sollte dies nicht gelingen, behalte sich Deutschland die Einstellung der Unterstützung vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Nordkoreas Soldaten in Russland
Kim Jong Un liefert Kanonenfutter