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Deutsche Friedensbewegung und UkraineAuch eine Stimme ist eine Stimme

Die Friedensbewegung ist alt geworden – und fast verstummt. Fehlt es der jungen Generation am Bewusstsein für die Gefährdung der Welt?

Den Frieden nicht aus dem Blick verlieren. Bild: dpa

Eva Quistorps Herz ist krank. „Aber ich atme noch“, sagt die 68-jährige Mitgründerin der Grünen, die sich immer für Frauen, für Umwelt, gegen Atomkraft engagierte. Und – obwohl sie für den Nato-Einsatz in Bosnien war – vor allem für Frieden. Auf der Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt in Berlin am 20. Februar, dem „schwarzen Donnerstag“, als in Kiew auf dem Maidan mindestens 70 Menschen starben, hatte sie einen Herzanfall. Sie wusste, dass sie einen Herzfehler hatte, aber die Aufregung war an diesem Tag zu groß. Der Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus.

Nun, nach der Operation, gehe es einigermaßen, und das, wofür sie brennt, wird wieder wichtig: „Da waren fast nur Leute, die aus der Ukraine stammen, auf der Demo“, sagt sie, „drei Deutsche außer mir.“ Als sei der Frieden nicht in Gefahr, als gehe die Deutschen, was in der Ukraine passiert, nichts an.

Ist Frieden, Peace, Pace, Paix, Mir – ist das große Wort also klein geworden?

Nein, sie widerspricht, „ich darf mich nicht aufregen“ nein, Frieden sei nie klein, in Moskau haben am Samstag, sie meint den 15. März, fast 50.000 für Frieden, für die Integrität der Ukraine und gegen russische Expansionspläne demonstriert. Da hat sie recht, wenn 50.000 Frieden sagen, dann ist das groß. Aber in Deutschland gibt es bisher keine Demonstrationen, um mit Nachdruck klarzumachen, dass eine Eskalation verhindert werden muss.

taz am Wochenende

Dank der „heute-show“ interessieren sich junge Menschen für Politik, sagen die Macher. Im Gegenteil, meinen Kritiker: Es gehe nicht um Aufklärung, sondern um Verachtung. Ob TV-Humor politisch sein kann, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 22./23. März 2014 . Außerdem: Was passiert, wenn sich die Erde erwärmt? Der neue UN-Klimabericht exklusiv in der taz. Und: Warum bekriegt sich die Opposition gerade in der Krim-Krise? Gregor Gysi streitet mit Katrin Göring-Eckardt über den Umgang mit Russland, der Ukraine und der Großen Koalition. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Schrumpft da „Frieden“ nicht auf Poesiealbumgröße? Und sind nicht stattdessen Wörter wie Geostrategie, Öl, Oligarchie, Nato, Assoziierungsabkommen, Pipeline, Drohne von stattlichem Maß? Sofort sieht Quistorp wieder das Positive: „Auch eine Stimme ist eine Stimme.“

Dass die Situation gefährlich ist, leugnet niemand: Nato-Flugzeuge in Polen, Abspaltung der Krim, Expansionsdruck Putins, amerikanische Drohnen über dem Schwarzen Meer, Abhängigkeit der Krim von ukrainischer Infrastruktur, gebrochene Verträge, rechtsradikale Kräfte in der ukrainischen Übergangsregierung, Vielvölkerstaat, prorussische Milizen in der Ostukraine, ein Putin, der Schwäche mit Feldherrenmacht ausgleicht, und ein Westeuropa, das mehr für seinen wirtschaftlichen Einfluss in Osteuropa tut als für Menschenrechte – es wird nicht viel brauchen, um die Spannung zu verschärfen. Und keine Friedensdemonstrationen der Deutschen. Noch nicht. Warum nicht?

Kollektives Trauma

Einer der Gründe: Was in der Ukraine passiert, ist komplex, kaum zu durchschauen. Der Maidan stand für den Wunsch nach einer Öffnung zum Westen, aber jetzt dräut mit den rechten Swoboda-Leuten, die in Kiew nun mitregieren, chauvinistische Backlash.

Und dann war da noch die Europäische Union, die unterschätzte, dass die Ukraine nicht einfach mal so ihre geopolitischen Koordinaten nach Westen ausrichten kann, ohne dass das Gegenreaktionen Russlands hervorruft. Bemühungen, die jetzt unternommen werden, um eine Eskalation zu verhindern, hätten viel früher geführt werden müssen. Möglicherweise ist es Kalkül, aber am ehesten stecken die Linken den Finger in diese Wunde.

Ein anderer Grund, warum es bisher keine Friedensdemonstrationen gibt: Die deutsche Bevölkerung kann im Moment sicher sein, dass niemand in der EU eine militärische Intervention in der Ukraine will. Stattdessen wird – und das ist der einzig richtige Weg – auf Diplomatie gesetzt. Angela Merkel kommt dabei eine große Rolle zu. Sie ist die Übermutter, die das Unheil von den Deutschen abhalten soll, eine, die Putin auf Russisch die Leviten lesen soll.

Es gibt ein Bild von Käthe Kollwitz, auf dem ängstlich blickende Kinder sich unter der großen Mutter, die schützend ihre Arme um sie hält, verstecken. Merkel ist diese Matrone, aber die, die sie schützt, haben vergessen, dass sie keine Kinder, sondern Bürger und Bürgerinnen sind. Sie entmündigen sich selbst, fordern nicht von sich aus: „Wir wollen Deeskalation, wollen Verhandlungen, wollen Frieden, wollen nicht den Scharfmachern aufsitzen, nicht in Putin nur das Böse und im Westen nur das Gute sehen.“ Es würde auch Merkels Position stärken, wenn dies breit zum Ausdruck gebracht würde.

Wenig hilfreich ist übrigens zudem, dass die Opposition, die Grünen und die Linken also, die je auf ihre Art Friedensmanifestationen immer gestärkt haben, sich jetzt auf Kosten der jeweils anderen Partei versuchen zu profilieren. Da bleibt am Ende gar keine Stimme. Das zeigt die deutsche Geschichte gut.

Es gibt noch weitere Gründe für die Abwesenheit der Friedensbewegung. Einer: Die, die sie lange getragen haben, weil, selbst wenn sie Nachgeborene waren, der Zweite Weltkrieg ihre Biografien bestimmt hat, sind mittlerweile alt. Die Kriegserfahrung wurde in die Nachkriegsgeneration tradiert, aber für die Enkel- und Urenkelgeneration ist der Zweite Weltkrieg kein kollektives Trauma mehr.

Kollektive Träume

Es gibt noch ein berühmtes Bild von Käthe Kollwitz. Eine Frau mit ausgestreckter Hand. „Nie wieder Krieg“ steht darüber. Der weiblichen Figur sind die Kriegserfahrung auf die Haut geschrieben. Die Älteren können sich mit dieser Abgebildeten identifizieren. Für Jüngere bleibt die Identifikation abstrakt.

Albrecht Müller von den Nachdenkseiten formuliert es so: „Die Träger der früheren Friedensbewegung und der Studentenbewegung haben es nicht geschafft, ihre Aufmerksamkeit … und ihren kritischen Verstand und ihr Interesse am Allgemeinwohl und vor allem am Frieden an die nächste Generation weiterzuvermitteln.“ Das solle nicht bedeuten, dass die nachkommende Generation nicht an Frieden interessiert sei, aber es fehle das Bewusstsein für die Gefährdung dieser wunderbaren Welt.

Dem Generalsekretär der CDU Peter Tauber ist auch aufgefallen, dass etwas fehlt. „Wo bleibt die deutsche Friedensbewegung?“, fragt er in einer Polemik in der Welt und schüttet in der Folge viel Häme über Ostermarschierer und die Friedensbewegung aus. Seine Analyse: Niemand geht derzeit auf die Straße, weil sich der Protest nicht „gegen die Amerikaner, Israel oder die Bundeswehr“ richten würde, sondern gegen Putin.

Er meint, es sei der Friedensbewegung nie um Frieden gegangen, sondern immer nur um linke Ideologie. Dass er alle Strömungen der Friedensbewegung, die Teile der CDU und der Kirchen einschließen, in einen Topf wirft, ist ihm egal. Und warum er, wenn er Friedensdemonstration vermisst, diese nicht selbst initiiert, ebenso.

Montagabend, am 17. März vor der russischen Botschaft in Berlin. Etwa hundert, meist ukrainischstämmige Leute. „Putin stoppen“ – „Kein Krieg in der Ukraine“ – solche Plakate haben sie dabei. „Die Leute haben Angst, dass es zum Bürgerkrieg kommt“, sagt einer, dessen Familie in Lwiw wohnt. Ukrainische Künstler, Literaten, Maidankämpfer sprechen über die Sehnsucht nach Aufbruch und die jetzige Angst.

Rebecca Harms und Marieluise Beck von den Grünen sprechen über zerschlagene Hoffnung und dass sie für ein modernes Russland sind, eins, in dem Menschenrechte gelten. „Die gefallen sich in ihrer Rolle“, sagt eine weißhaarige Frau über die Grünen-Politikerinnen. Außer ihr sind vielleicht noch drei, vier Deutsche da. Von den „Müttern gegen Krieg“ sei sie, „aber unsere Stimme wird im Friedensprozess nicht eingefordert“. Auf die Frage, warum sie die einzige auf der Kundgebung sei, sagt sie, „ja warum“ – und „wir sind alt geworden.“

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48 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Musst halt ein bisschen kucken. Hier hast du Koordinaten wenn dudas nicht kannst. Ein paar Beispiele. Warum sind diese Camps umzäunt und ähneln Gefängnissen, wenn es doch um den Schutz der Bürger geht…? copy paste bei Bing oder Google -Qualität Bing besser...

    http://www.bing.com/maps/

    https://www.google.com/maps/

    Ein paar Beispiele. Jeder Staat hat mehrere Camps.

    Fema Camp Oregon:

    45.9269757888964n 119.26109790802002w

    Fema Camp West Virginia:

    38.69441999887882n 79.97963190078735w

    Fema Camp Georgia:

    31.53968172161395n 84.61687088012695w

    Fema Camp Texas:

    29.96463874609728n 94.0794038772583w

    In Californien:

    35.15323167072018n 117.85924673080444w

    Ohio:

    40.774041868909734 n 84.09974098205566 w

    Alabama:

    33.42064846726096n 86.1402654647w

    Nevada:

    40.22286158918112n 118.3885645866394w

  • Warum sollte man in D für Frieden demonstrieren, wenn schon allabendlich in den nervigen Talkshows alle Probleme besprochen werden und viele einstige scheinbar Friedensbewegte ins Lager der beelizisten übergelaufen sind?

  • Eine Demo auf der Harms und Beck reden, was soll die zum Frieden beitragen?

    Beide haben sich bisher so ungeschickt, undifferenziert, um nicht zu sagen: dumm geäußert, dass auch diese beiden Grünen inzwischen Olivgrün sind.

  • "Ja, MIlitärische Drohnen sind dafür da Menschen zu töten. "

     

    Achso ist das. Das ist mir natürlich ganz neu...Ich dachte das seien Kinderspielzeuge...jetzt stellt sich heraus das es Waffen sind... "hang the bankers"? => nie verlinkt. Was hat das eigentlich mit Banken zu tun, ich mein, da sitzt man doch nur drauf, oder? Tja, mit der Intelligenz ist das so eine Sache "qui recte facit beatus erit". Bist halt ein "mentula". Ziehst dir halt eine Übersetzung: "mentula conatur pipleum scandere montem, musae furcilis praecipitem eiciunt". XD

  • Kann der Friedensaktivist auch mal lesen, was in UK so los ist. Fema, nicht wahr:

    http://training.fema.gov/EMIWeb/edu/Comparative%20EM%20Book%20-%20Chapter%20-%20Emergency%20and%20Crisis%20Mgmt%20in%20the%20UK-Disasters,%20Lessons%20and%20Recomm.doc

    Demnächst auch in England, oder?

    https://www.youtube.com/watch?v=OcvY-PBaqrk

    Na dann, viel Spaß in der freien Welt. Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, bla, bla...

  • Hier kann der Friedensaktivist nach Fema Camps (concentration camps) in den Vereinigten Staaten googeln. Ach, gar nicht notwendig, längst fixiert...

    https://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=118135173934136151745.00045bc25ee928a8872d0

    Einfach mal auf die Fema Homepage gehen - sind natürlich ganz nett:

    http://www.fema.gov/

    Munition gibts ja genug:

    http://www.breitbart.com/Big-Government/2013/02/17/Feds-Buy-2-Billion-Rounds-Of-Ammunition

    Oder hier mal kucken:

    "Chapter 1

    Introduction

    1–1. Purpose

    This regulation provides Army policy and guidance for establishing civilian inmate labor programs and civilian prison camps on Army installations.

    http://armypubs.army.mil/epubs/pdf/r210_35.pdf

    Seltsam, das mit Fema:

    http://www.youtube.com/watch?v=4MFW1nA86z8

    http://www.youtube.com/watch?v=1Q8IliKVOXM

    [Die Red.: Link wurde entfernt. Bitte vermeiden Sie es, auf Inhalte wie schwere Gewalt, Verschwörungstheorien und dergleichen zu verlinken.]

    Ach, der Putin ist soooo böse und da nehmen die sich einfach die Krim. Sachen gibt´s. Da muss man schon das Friedenstäubchen füttern...

  • Was ist eigentlich mit der Kirche, also die älteste Friedensbegung der Erde. Na die halt mit Nächstenliebe und so. Achso ein Meeting mit Bush:

    http://www.youtube.com/watch?v=-rl2ygxC4a0

    http://www.youtube.com/watch?v=FIm5Vkz_Dys

    Spielt ja keine Rolle, dass das die "bösen" Protestanten sind die unsere "Christengemeinschaft" in der Reformation gespalten haben...

    Zwischenrein bisschen Party.

    http://www.youtube.com/watch?v=1Caiiq0fyJM

    Aber das hier ist dann schon die beste Unterhaltung, wie? Das Beste, absolut Beste, was in der alteingesessenen Friedensbewegung so abläuft. Ach, diese hübschen Körper:

    http://www.youtube.com/watch?v=6YZ7hMS3Llo

    Bisschen Porno muss auch sein. Aber von dem Verlag hat man sich ja "Gott sei dank" gelöst. Ist halt doch ein wenig zu sehr an die Öffentlichkeit geraten, was die Friedensbegung Kirche da so treibt:

    http://www.welt.de/vermischtes/article13679586/Katholische-Kirche-macht-mit-Pornos-ein-Vermoegen.html

    Zwischenrein trifft man sich halt mit dem Präsidenten, der ja auch einen Friedensnobelpreis ergattert hat:

    http://www.youtube.com/watch?v=Cg19VRWX_i0

    Also die Jungs, die schon daran arbeiten "US citizens" - wie sollen wir sagen? - mit Dronen bearbeiten zu können:

    http://msnbcmedia.msn.com/i/msnbc/sections/news/020413_DOJ_White_Paper.pdf

    Woanders ist man ja eh schon aktiv:

    http://www.reuters.com/article/2013/12/12/us-yemen-strike-idUSBRE9BB10O20131212

    Sind natürlich keine US Bürger...Ist ja nicht so schlimm, oder?: Kollateralschäden halt, zudem Andersgläubige...

    Und das mit der Ukraine? Ach die gelobte Friedensbewegung hatte sich doch stets um die Faschos bemüht. Ging ja nicht, dass sich die Spanier da selbst regieren:

    http://www.anarchismus.de/allgemeines/pius.htm

    Zusammen mit der Kirche wird der Mensch mit Friedensbewegungen wohl seit mindestens 2000 Jahren verarscht...

  • Sibel Edmonds, die sollte es wissen. Ganz interessant zu Erdogan:

    http://www.youtube.com/watch?v=T0FkIDTSJ-w

    Über dir Türkei und die PKK gibts ja eh wilde Geschichten. Wer da wohl dahinter steckt?

    http://www.youtube.com/watch?v=oPWIL4ge1vg

    Auch dokumentiert:

    http://www.youtube.com/watch?v=GoXE6qzWy6g

    Schon seltsam wie? Wie kann man die dann gleichzeitig bekämpfen? Ach stimmt, so Konflikte gewährleisten immer gute Waffengeschäfte und man zeigt sich als Retter in der Not - wir sind soooo gut:

    http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2012/03/450695/usa-unterstuetzt-kampf-gegen-pkk-mit-waffen/

    Ja, und der Erdogan wird unterstützt von den USA, immer eine gute Schlagzeile - solch mächtige Freunde, Obama und Co...

    Hand in Hand arbeitet die Allianz gegen das organisierte Böse:

    http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/06/477284/usa-bezeichnen-pkk-als-toetlichste-organisation-europas/

    An welcher Krankheit leidet eigentlich der Westen? Nennt man das nicht "Schizophrenie", ich würd sagen: Evil Schizo. Auch die Friedensbewegungen...

  • Welche sozialen Bewegungen, die wirklich etwas bewirken, gibt es denn noch seit der "geistig-moralischen Wende" von 1982 noch bzw. welche sind noch entstanden, die wirklich Schlagkraft hatten?

    Bis 1989 gab es wohl noch gesellschaftliches Engagement in der DDR, was sich in den Montagsdemos zeigte, bis auch hier das westdeutsche Kapital stark genug war, daraus eine nationalistische PR-Kampagne zu machen.

    Das Geld, was man in den 70ern und 80ern noch hatte, um auf Demos zu fahren, wurde dann durch rotgrüne HartzIV- und Niedriglohnreformen volständig zerstört. Und tatsächlich: Es gab damals noch Staaten, die ein Interesse daran hatten, dass eine westeuropäische Friedensbewegung stark wird und sie in irgendeiner Weise auch finanziell unterstützten.

     

    Das alles gibt es nicht mehr. Gesellschaftliches kritisches Engagement wird nicht mehr gefördert, die Bourgeoisie hat leichtes Spiel, die paar kritischen Stimmen zu spalten.

     

    Das Sein bestimmt das Bewusstsein, das zeigt sich hier wieder. Und je mehr die Masse der denkenden Bevölkerung verarmt, desto leiser werden die kritischen Töne einer Bewegung.

  • Wer Logos lesen kann und ich mein, dazu muss man kein Experte sein, erkennt sofort die "friedlichen" Absichten. Jetzt kann man sich noch fragen, warum jemand so offen mit dem dargestellten Tod umgeht...

    http://www.hangthebankers.com/death-from-above-navy-drone-logo-features-grim-reaper/

    Kann man übrigens auch als Stoffticker bei E.Bay bestellen. Wird von uniformierten US-Militärgrößen getragen...

    • C
      cosmopol
      @Hölmher:

      Ja, MIlitärische Drohnen sind dafür da Menschen zu töten. Genauso wie Soldaten. Das hast du Schlaumeier echt gut erfasst. :D Aber naja, viel Intelligenz ist von jemandem der Seiten wie "hang the bankers" verlinkt ja eh nicht zu erwarten.

      • @cosmopol:

        "Ja, MIlitärische Drohnen sind dafür da Menschen zu töten. "

         

        Achso ist das. Das ist mir natürlich ganz neu...Ich dachte das seien Kinderspielzeuge...jetzt stellt sich heraus das es Waffen sind... "hang the bankers"? => nie verlinkt. Was hat das eigentlich mit Banken zu tun, ich mein, da sitzt man doch nur drauf, oder? Tja, mit der Intelligenz ist das so eine Sache "qui recte facit beatus erit". Bist halt ein "mentula". Ziehst dir halt eine Übersetzung: "mentula conatur pipleum scandere montem, musae furcilis praecipitem eiciunt". XD

  • @Irma Kreiten

     

    "Finden Sie nicht, daß die Zeit der Könige, Herzöge, Zaren und Kaiser, die mit Ländern und Menschen Schach spielen, langsam vorüber sein sollte? Ist das etwa vernunftbasierte, demokratische Politik mit Respekt vor dem Menschen?"

     

    Ja. Dazu müssten wir die Merkels, Steinmeiers, Obamas und Putins, die Ackermänner, Koch-Brothers und Soros' zum Teufel jagen, das Wirtschaftssystem ändern und echte demokratische Strukturen aufbauen.

     

    Solange wir aber diese unsere Könige, Herzöge, Zaren und Kaiser und das Wirtschaftssystem, das sie hervorbringt, dulden, ist das geopolitische Schach politische Lebensrealität. Wir sollten dann wenigstens nicht auf den Mythos hereinfallen, dass es irgendjemandem von denen um Demokratie und Menschenrechte ginge.

     

    Russland ist nicht das "Reich des Bösen" und wir treten gefälligst unseren eigenen Herzögen auf die Füsse und lassen uns nicht von ihnen gegen andere aufhetzen und so für ihre eigenen inhumanen Ziele instrumentalsieren.

  • “obwohl sie für den Nato-Einsatz in Bosnien war”

     

    An der Stelle habe ich aufgehört zu lesen. Es ist ja auch völlig hoffnungslos so.

     

    Sich für den Frieden zu engagieren bedeutet eben zwingend, dass man Mordaktionen nicht mit dem Euphemismus “Einsatz” verharmlost. Wer diese grundsätzlichen Dinge vergessen hat, hat alles abgelegt, was die Friedensbewegung ausmacht.

     

    Die Kriegspartei der Grünen ist da ein Teil des Problems, die Kriegspropaganda hier in der TAZ ein anderer.

     

    Friedensbewegung geht anders.

  • Dronewars....Wer fordert hier Sanktionen. Ohhhhh, die bösen Terroristen, die ganz USA aus Eredlöchern heraus mit Satellitentelefonen bedrohen...:

     

    [Die Red.: Link wurde entfernt. Bitte vermeiden Sie es, auf Inhalte wie schwere Gewalt, Verschwörungstheorien und dergleichen zu verlinken.]

  • Ein bisschen Frieden pissen...Wer fordert hier Sanktionen??????

     

    [Die Red.: Link zu YouTube-Video wurde entfernt, weil wir nicht auf Videos verlinken möchten, die schwere Gewalt zeigen.]

  • Ein bisschen Frieden....Computergames...funny thing...Wer fodert hier Sanktionen??????????

     

     

     

     

    [Die Red.: Der Link zu  Collateral Murder in Iraq by Wikileaks wurde entfernt. Bitte vermeiden Sie es, auf Inhalte wie schwere Gewalt, Verschwörungstheorien und dergleichen zu verlinken.]

  • Ein bisschen Frieden: Abu Ghraib:

     

    [Die Red.: Link zu dem Foto wurde entfernt, weil wir nicht auf Inhalte verlinken, die schwere Gewalt zeigen.]

     

    Wer fordert hier Sanktionen??????

  • Ist es jetzt Propaganda oder Brainwash?

     

    Niemand muss "Putin die Leviten lesen". Das ist keine Diplomatie. Das ist der propagandistische Konfrontationskurs, der gerade gefahren wird.

     

    Im Schachspiel - auch im geopolitischen - gibt es gewisse Unausweichlichkeiten. Auf einen Angriffszug folgt der entsprechende Gegenzug. Der Eröffnungszug des Westens war der Putsch in Kiew. Der Gegenzug war die Integration der Krim in die russische Föderation. Die mildeste Option, die Putin zur Verfügung stand.

     

    Putin hätte gleichzeitig auch die Süd-Ost-Ukraine militärisch besetzen können. Das wäre strategisch durchaus sinnvoll gewesen, hätte aber einen Kompromiss mit dem Westen ausgeschlossen.

     

    Die nächsten Optionen liegen jetzt auf der Hand. Ein Kompromiss mit Russland über eine neutrale Restukraine oder eine Aufteilung der Ukraine und ein neuer kalter Krieg. Die EU muss sich überlegen, ob sie Handel oder Handelskrieg mit Russland möchte.

     

    Man weiß nicht zu wenig: man weiß genug. Die vom Westen inszenierte Konfrontation mit Russland steht im Zusammenhang mit dem Projekt, Rüstungsausgaben in Deutschland und der EU zu steigern und weltweite Auslandseinsätze mehrheitsfähig zu machen. Dieses Projekt wird nicht widerstandslos hingenommen, auch wenn die taz das gern herbeireden möchte.

  • "Er meint, es sei der Friedensbewegung nie um Frieden gegangen, sondern immer nur um linke Ideologie." - Um es noch einmal deutlich zu machen: dies sehe ich nicht so. Allein, wo echte basisdemokratische Strukturen und entsprechende politische Transparenz fehlen, zählt eben nicht nur, worum es dem normalen zivilgesellschaftlich engagierten Bürger geht, sondern sehr viel mehr, worum es denen geht, die den institutionellen Rahmen und die Mittel für dessen Engagement bereitstellen sowie das Aktionsfeld abstecken.

    • C
      cosmopol
      @Irma Kreiten:

      Ich würde ja sagen: Die Idee vom (Welt-)Frieden ist im Kern eine linke Ideologie ... Krieg ist die Ideologie derjenigen die die Lehre von "freien" Wettkampf um jeden Preis ausgeben.

  • Als ob beide Seiten, Osten und Westen (hinter dem diplomatischen Theaterspiel) nicht längst wüssten was gespielt wird. Aber "huch, der Westen hat ja alles nur unterschätzt". Der Westen ist halt soooo gut, wie ein Kleinkind und kann sich gar nicht vorstellen wie bööööse diese Menschen aus dem Osten sind, oder?

  • Das Gut - Böse Schema fehlt.

    Demos gelten als uncool.

    Niemand will Krieg, oder massive Aufruestung, daher gibts keinen kein Gegner.

     

    Und diese naiv trottende Herde, die keine Ahnung von Politik hatten, aber mitlatschten, zusammen mit denen vom Kirchentag.. wuerg..

     

    Heute sind die politisch aktiven Leute besser informiert, sehen vieles differenzierter und wuerden niemals mit ihren Kindern (!) auf

  • "Und dann war da noch die Europäische Union, die unterschätzte, dass die Ukraine nicht einfach mal so ihre geopolitischen Koordinaten nach Westen ausrichten kann, ohne dass das Gegenreaktionen Russlands hervorruft. Bemühungen, die jetzt unternommen werden, um eine Eskalation zu verhindern, hätten viel früher geführt werden müssen."



    Als ob die europäische Union die Auswirkungen ihres Tun und Handelns "unterschätzte". Für mich soll wieder einmal das Märchen des naiven, unschuldigen Westens, der EU in die Welt gesetzt werden, der ja nur mal ebenbei ein bisschen Frieden und Wohlstand exportieren will; sich der armen Menschen annimmt, dass die sich in 20 Jahren auch einen SUV leisten können - man greift den Ländern unter die Arme...



    Als ob der Westen nicht seine Beraterstäbe aus Politik und Militär und vor allem der Wirtschaft hätte, wo das Planspiel kalkuliert wird. Und da spielen wirtschaftliche Interessen die Hauptrolle. Oh la la, wir sind so gut...Es ist ja schön sich für Frieden einzusetzen, niemand unterstellt "böse" Absichten, dabei aber nur auf den Osten zu schielen ist zu einseitig. Villeicht schaut der ein oder andere einmal auf das Datum dews ein oder anderen Videos.



    http://www.youtube...atch?v=jnXaFMFU3v4



    http://www.youtube...atch?v=MBxH3sfpmEA



    http://www.youtube...atch?v=MBxH3sfpmEA



    http://www.youtube...atch?v=owVowP1fRFU



    zu den Eliten:



    http://www.youtube...atch?v=ukn06_HLqgE



    Na klar: "ein bisschen Frieden kann nie schaden..." . Ich glaube, dass denken sich diese Leute auch...

  • Ein sehr wichtiger Aspekt fehlt im Artikel bzw. ist nur indirekt angesprochen worden: seit den "großen Zeiten" der deutschen Friedensbewegung in den 1980ern hat die Sowjetunion den sicher gößtenteils ehrlich gemeinten Friedenswillen und den Wunsch nach Konflikausgleich von Menschen jenseits des eisernen Vorhangs für sich zu nutzen und für ihre eigenen Großmachtinteressen zu instrumentalisieren gewußt (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2005-1-130 bzw. für die Allgemeinheit dargestellt unter http://www.welt.de/welt_print/article3509386/Wie-Moskau-die-deutsche-Friedensbewegung-befeuerte.html ). Diese Traditionen scheinen bis heute nachzuwirken und u.a. dazu geführt haben, daß die "Macher" (d.h. gerade auch die parlamentarischen Tonangeber, von denen die Friedensbewegung leider nicht unabhängig ist) deutscher Friedenspolitik nahezu blind sind für Rechtsverletzungen und Aggressionen, die von Rußland bzw. seinen Verbündeten, darunter auch das Assad-Regime, ausgehen. Eines der besten Beispiele für diese unbedingte Rußlandtreue ist sicher Albrecht Müller, Macher der "Nachdenkseiten" selbst: http://www.vice.com/de/read/wir-koennen-froh-sein-dass-wir-putin-haben . Mir war bis vor kurzem diese Problematik selbst nicht bewußt gewesen und hätte sie wahrscheinlich selbst als antilinke Propaganda abgetan, wenn ich nicht in zahllosen Diskussionen eines besseren belehrt worden wäre ( U.a. wurde mir von damaligen Augenzeugen bestätigt, daß die Proteste der 80er von in Ladas umherfahrenden und Demo-Material verteilenden DKP-Funktionären organisiert wurden). Die deutsche Friedensbewegung sollte sich von derartigen Zusammenhängen emanzipieren, denn gerade sie schrecken junge Menschen, die sich nicht von übriggebliebenen Apparatschiks auf Linie bringen lassen wollen, ab. Insofern ist beim vorliegenden Artikel ein wenig die Gelegenheit zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Traditionen verschenkt worden. Schade.

  • Keine Sorge, Frau Schwab. Die Friedensbewegung formiert sich in den letzten Wochen wie selten zuvor. Aber das scheinen die Mainstream-Medien nicht mitzubekommen. Schade.

  • Muß man das wieder lesen. Alles ist in guter Hand. Es werden nur richtige Maßnahmen ergriffen. Deutschland hat klug gewählt. Die Übernahme von Verantwortung läßt uns auf die wichtigen Leute im Staat schauen. Den Entscheidungsträgern kommt eine besondere Rolle zu.

    Tatsächlich ist die systemkompetente Ignoranz auf mehrere 500% gestiegen, und das gleichzeitig. Da sollten wir uns lieber den vorhandenen 0% Chancen, Möglichkeiten und Fähigkeiten widmen, der allgemeinen Systemverblödung zu entkommen und einen bedeutsamen Aufschwung zu präsentieren. Ich wäre sofort dabei. Dann sehe ich wieder, mit welchem Personal ich hier zu tun habe -oh Gott.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Frau Schwab,

    haben Sie in den letzten Tagen mal geguckt, was so in den Internet-Foren los ist? Auch dort findet eine (vielstimmige) "Demo" statt.

    Übrigens möchte ich auf taz.de noch etwas über die gestrigen Energiewende-Demos zu lesen bekommen...

  • RW
    Rainer Winters

    Der jungen wie der alten Generation fehlt es nicht am Bewusstsein für die Gefährdung der Welt. Sie wissen, was wir tun, aber sie heucheln sich einen zurecht, solange der Filterkaffee läuft. Sie nehmen in Kauf, dass

     

    a) unser heiliges unschuldiges Land 3.-größter Waffenproduzent ist

     

    b) wir den Krieg damit zu großen Teilen selber produzieren

     

    c) wir das rohstoffärmste Land auf der Erde sind - in Bezug zum Industrieoutput

     

    Schlussfolgerung:

     

    Wir leben davon, dass wir aggressiv und (auch unseren Umweltbedingungen gegenüber) mies sind. Und m. E. drückt sich durch regelmäßige Wahlergebnisse aus, dass fast alle Wähler an dieser Situation nichts ändern wollen.

     

    Wer mit den Hunden schläft, steht mit Flöhen auf. Deutschland wird früher oder später wieder einen Krieg initiieren. Das steckt dem Land (siehe Punkte a,b,c, und Schlussfolgerung) in den Genen. Auch wenn es nicht Deutschland sein wird, das den Krieg erklärt. Das nächste Mal versteckt sich Deutschland hinter irgendeiner Institution. Dann wird im Namen der EU, NATO oder Hastenichtgesehen der Krieg erklärt.

     

    Hauptsache dabei sein. Pfui, Herr Steinmeier!

  • Natürlich möchte ich keinen Krieg.

    Aber um eines klarzustellen, auf die "Übermutter" Merkel setze ich meine Hoffnungen nicht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @vic:

      Genau. Ihr Verhalten ist dem Frieden nicht förderlich.

      Gerade sie sollte mal das Problem von der anderen Seite betrachten.