Deutsche Bank macht wieder Gewinn: Erste schwarze Zahlen seit Jahren
Nur mit Hilfe des Investmentbankings macht die Deutsche Bank 2020 Gewinn. Analysten kritisieren, dass dieses Geschäftsfeld wieder so wichtig ist.
Die Deutsche Bank ist seit Jahren in schwerem Fahrwasser. Das zeigte sich unter anderem an einem extrem niedrigen Aktienkurs, der sie zeitweise zu einem Übernahmekandidaten machte. Dem einstigen Flaggschiff des deutschen Kapitals machten Tausende Rechtsstreitigkeiten infolge von Gesetzesverstößen, wiederkehrende Geldwäschevorwürfe und die Folgen der Finanzkrise 2008 schwer zu schaffen. In Turbulenzen geriet das Geldhaus unter anderem, weil das Management das klassische Bankgeschäft vernachlässigte und das Investmentbanking stark ausbaute.
Besonders gut lief es im vergangenen Jahr wie bei anderen Banken gerade in diesem Geschäftsbereich. Es war die einzige Sparte, in der die Bank ihre Erträge steigern konnte. Im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden hinterließen die Coronakrise und die niedrigen Zinsen dagegen Spuren, die Einnahmen gingen zurück. Die Gesamterträge der Bank legten um vier Prozent auf 24,03 Milliarden Euro zu.
Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise zog die Risikovorsorge für faule Kredite deutlich auf 1,8 Milliarden Euro an, sie lag damit aber auf dem von der Bank im Dezember kommunizierten Niveau. Vor Steuern stand 2020 ein Gewinn von einer Milliarde Euro in der Bilanz, nach einem Verlust von 2,6 Milliarden Euro im Jahr zuvor.
Analysten kritisieren Bedeutung des Investmentbanking
Vorstandschef Sewing gab einen zuversichtlichen Ausblick. Mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres seien die eigenen Erwartungen übertroffen worden, sagte er. „Wir sind nachhaltig profitabel und zuversichtlich, dass der insgesamt positive Trend 2021 auch in diesen schwierigen Zeiten anhält.“ Bereits vor Monaten hatte Sewing davor gewarnt, dass der positive Trend im Investmentbanking schwächer werden könnte.
Regulatoren und manche Analysten kritisieren, dass das schwankungsanfällige Kapitalmarktgeschäft wieder eine so wichtige Rolle für die Deutsche Bank spielt. Sewing wollte durch den im Sommer 2019 angestoßenen Konzernumbau eigentlich mehr Ausgeglichenheit zwischen den einzelnen Sparten erreichen. Durch den Umbau fallen weltweit 18.000 Arbeitsplätze weg.
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