Der ultimative Teamvergleich I: Gleichstand auf dem Feld
Neuer und die deutsche Offensive sprechen für die DFB-Elf. Argentinien setzt seine Viererkette und einen Ausnahmekönner dagegen.
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Stellt das noch irgendjemand infrage? Auch nach zwei gehaltenen Elfmetern im Halbfinale kann Argentiniens Torwart Sergio Romero nicht mit der Präsenz und Strahlkraft des Welttorhüters Manuel Neuer mithalten. Nicht ohne Grund kursiert im Internet der Satz: „Es ist ein Neuer Jesus in der Stadt.“ (SEBASTIAN HONEKAMP)
Die argentinische Viererkette ließ in ihren drei K.-o.-Spielen kein Gegentor zu. Zuletzt legte sie über 120 Minuten die niederländische Offensive lahm. Kompakt, robust, stark im Stellungs- und Kopfballspiel, dazu das defensivstarke Mittelfeld – die Verteidigung ist das Herz der Albiceleste. Deutschlands Abwehr muss sich davor nicht verstecken, schwächelte im Turnierverlauf aber gegen Ghana und Algerien. Die Reinstallation Lahms als Rechtsverteidiger stabilisierte die Defensive. Links erwies sich Höwedes als äußerst lernfähig, Boateng und Hummels haben sich im Zentrum eingespielt – und sogar beim Toreschießen waren die Verteidiger dabei. (CHRISTOPH FARKAS)
Wo früher maximal vier Spieler waren, tummeln sich inzwischen fünf oder sechs Akteure. Schweinsteiger, Khedira, Kroos, Özil und der verkappte Stürmer Müller kombinieren an guten Tagen, als würden sie sich schon aus dem Sandkasten kennen. Die Rolle des Dirigenten hat der vor einem Wechsel zu Real Madrid stehende Toni Kroos eingenommen. Aufseiten der Argentinier übt sich Javier Mascherano in dieser Rolle, ohne Tor und Vorlage allerdings ohne vergleichbare Effektivität. (ERIK PETER)
Messi, Messi, Messi. Kein Team in dieser WM, das derart an einem einzigen Spieler hängt, dessen Spielweise so auf einen Alleinunterhalter zugeschnitten ist. Vier Tore in der Vorrunde belegen, dass die Taktik aufgehen kann. In den beiden Finalrundenspielen allerdings hing Messi ob der defensiven Einstellung der Mannschaft oftmals in der Luft, sein Adjutant Gonzalo Higuaín besorgte den einzigen Treffer. Im DFB-Team hat sich Miroslav Klose seinen Stammplatz zurückerkämpft und dafür gesorgt, dass Deutschland überhaupt mit einem Stürmer spielt. (ERIK PETER)
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