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Die WahrheitDer Wattwanderer

Normalerweise ist Donnerstag Gedichtetag: Aber vor Himmelfahrt darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über den neuen Außenminister erfreuen.

Foto: Heinz Krimmer/imagobroker/imago

Ob ich wohl die Ministerriege,

die neue, bald zusammenkriege?

Heißt einer wirklich Wadephul?

Ich finde diesen Namen cool.

Klingt der nicht norddeutsch irgendwie?

Dort watet man ja bis zum Knie,

das heißt: mit nackten Waden viel

in einem Pfuhl, der heißt dort Priel.

Und fühlt, weil man’s nicht anders kennt,

sich voll in seinem Element

im Schlick, im Matsch, im dicken Schlamm.

Ja, es ist geradezu Programm,

dass man im Dreck stets aufrecht steht,

wenn man auf Auslandseinsatz geht.

Und ist nicht einer, der das kann,

am rechten Platz der rechte Mann?

Na ja. Doch findet der auch Halt

auf Stabparkett, Beton, Asphalt?

Rutscht er womöglich darauf aus?

Und wie ist das im Weißen Haus?

Da ist der Boden nicht nur glatt,

dort fällt mehr Müll an als im Watt.

In diesem Pfuhl versinkt man fix,

es nützt die strammste Wade nix.

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8 Kommentare

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  • Ein Friese steht am Nordseestrand, hält seine Angel in der Hand

    Tief sinnend geht sein weiter Blick über des Wattenmeeres Priel und Schlick

    Er denkt sich: Tja, die Politikers, die kommen und gehen

    Aber ich sage: Das ist die alles entscheidende Frage:

    Was wären wir ohne Wattwürmer? Was wären wir ohne Watt?

    „Solang der Wattwurm seine Türmchen baut



    und keiner ihm das Watt versaut,



    hält die Natur noch die Balance,



    die Menschheit hat noch eine Chance“

    „Muskelkater“ mit: Was wären wir ohne Wattwürmer. Klamauk zwar – aber wahr.



    www.youtube.com/watch?v=AC1exRLkYcI

  • Der Mann ist noch ein bisschen dull,



    Im Wattansatz schon Annalena 2.0.

  • Liggers. Wat mit Vörnachternmütz einst geschah -



    Als es in Hohen Norden - das Watt gebar 👶🍼



    Nahte sich doch in grauer Tid das Friedenheer



    Genau Genau Dem - 🌊🌊🌊 - Meer.



    Doch als sei nechen / Wulln eulich mol in See di wat stechen 🔪 🔪🔪



    Stunn de Maand 🌖 grad nich op Tide



    Un. Diek gev‘s dor noch nich - nur End ob Wiese



    Bannig bepisst röp dor dat all verdattert Fiesenherr: 🗣️🔪🗣️🔪🗣️🔪🗣️🔪🗣️🔪🗣️🔪



    “Watt‘n Meer!!!!!“



    Un dat duurt wat lang bis Habie sich die



    Wellies 👢👢 nahm



    & endlich Waatend fiel - ins Priel 🙀🥳



    Sich inne taz seine letzten Worte nahm



    Und Wadenbeißer - Wadenpuhl das Ruder nahm - 🙀🥳🧐 -



    Nein! Nich in Kiel! 🤣 But



    Aber doch fein - Berlin ⭕️ Segeberg lädt ein:



    Nee! Nich tonn Watt!



    Zum Nußknacker Wadenpuhl dat - wiederfinden



    Berlin SH - “Unter den Linden“ 🌳🌳🌳



    Tjä - Vertell Vertell - all lang her - “Watt‘n 🌊🌊“

    unterm—-för Land🐀🐀🐀



    en.wikipedia.org/wiki/Berlin_(Seedorf)

    • @Lowandorder:

      Was wäre die Welt ohne Hör- und Schreibfehler - Harry Rowohlt -



      Keer - Friesenheer -

      unterm——-Harry laß gehn -



      Ich bin gestern dermaßen mit Klugheiten zugeschüttet worden. Mal sehen, ob ich das so wiedergeben kann, daß man was davon hat. Im Literaturhaus …



      Erster Sekretär der Arno-Schmidt-Stiftung und myopischer Zecher, ein Referat angekündigt: "Arno Schmidt und Design".



      "Na", dachte ich, "Etikettenschwindel", dachte ich. "Die Pusche", dachte ich, "im Wandel der Zeiten", dachte ich, "unter besonderer Berücksichtigung der dunkelbraunen Blechschließe. So was kennt man ja."

      Nichts kennt man.

      Es ist viel schlimmer.

      Und fing natürlich mit einem Hörfehler an. Ohne Hörfehler gäbe es keine Sprachen. Nichts gegen Hörfehler. Ohne Hörfehler hieße der Fels des Nordens, der Dschebel al-Tarik, nicht Gibraltar; ohne Hörfehler hieße Sherry nicht Sherry; ohne Hörfehler gäbe es keine Affäre Dreyfus, sondern bestenfalls eine Affäre Trier, und ohne Hörfehler hätte der Elefant von Sulawesi hinten nichts Gelebes. Und es gäbe keine Hamburger Aalsuppe.

      "Arno Schmidt und die Seinen?" fragte man unter müder Mäzenatenbraue hervor.

      "Genau: Arno Schmidt und Design!" erwärmte sich Bernd Rauschenbach.

  • OB JÄGER, SCHEUER, KARRENBAUER,



    REIMBAR AUCH BOCK UND OLLENHAUER



    /



    Immer schon Bedenken kamen



    Mir zu Witzen über Namen:



    Weder über Adenauer



    Noch den Erich Ollenhauer



    Hab ich in Versform gesehen,



    Was als Reim könnte schon gehen.



    Wegen Kinnpartie und Stirne



    Hieß "der Pfälzer" einfach Birne,



    Später hat ihn eingeholt:



    Er hatte uns doch "verkohlt".



    Hier die Anspielung wohl wäre



    Kohls Partei-Spendenaffäre,



    Für Nachfolger wurd' Vermächtnis



    Im Zweifelsfall schwindet Gedächtnis.



    Bei Namen gibt es Ableitungen,



    "Scholzen" ist noch nicht ganz verklungen,



    Merkelian_er sind verschwunden,



    Merz hat sie nicht mehr eingebunden.



    Wieso ich zu Bedenken kam?



    Es ist das Schicksal Herbert Frahm,



    Er wurde später weltbekannt



    Als Bundeskanzler Willy Brandt,



    Ihn suchte sich zum Feindbild aus:



    Komischer Vogel namens Strauß.



    /



    taz.de/Schmutzkamp...ahlkampf/!5779612/



    /



    Mai 2025, MR

    • @Martin Rees:

      Namen sind nur Schall und Rauch,



      Die Neuen kennt man - später - auch.