Der Erfolg des Koffeinpflaster-Armbands: Kaffee, wem Kaffee gebührt!

Ein Start-up wirbt via Crowdfunding für die Finanzierung eines Koffeinpflaster-Armbands. Das Spendenziel wird weit übertroffen.

EIne Tasse Kaffee steht auf viele Kaffeebohnen

Liebe Menschen, Kaffee ist Genuss! Foto: dpa

Nordamerikaner sind Arbeitstiere. Der tägliche Garant für die eigene Leistungsfähigkeit: Kaffee. Leider macht der nicht nur gelbe Zähne, sondern ist auch teuer und mit sehr viel Starbucks-Wartezeit verbunden – kurz: Kaffee ist schlecht für die Karriere.

Das Start-up „Joule Coffee Bracelet“ will all denen, die trotzdem nicht von der Alltagsdroge Koffein lassen können, nun aushelfen. Und zwar mit neonfarbenen Gummiarmbändern, die in ihrer Innenseite ein Koffeinpflaster verbergen.

Das Versprechen von Joule: Der Patch macht dich vier Stunden lang wach und aktiv, ohne dich bei der Arbeit zu unterbrechen oder dein Gebiss zu versauen. Außerdem ist er mit vielen Vitaminen angereichert; und das Beste ist, dass der erstaunte Arbeitskollege, während er dir beim Schlürfen eines grünen Smoothies zusieht, nicht einmal ahnt, dass du genauso ein Koffeinjunkie bist wie er.

Dass Joule schon Dutzende Vorbestellungen hat und weit über sein Spendenziel hinausgeschossen ist, zeigt, wie besessen die westliche Gesellschaft davon ist, zur seelenlosen Maschine zu werden. Schon mal davon gehört, dass es bei Kaffee auch um Genuss und soziale Interaktion geht? Um eine Legitimation für kleine Pausen? Einfach um ein leckeres und sinnliches Getränk?

Liebe Menschen, bitte kauft euch keinen Koffeinschmuck. Erstens sieht das mindestens genauso peinlich aus wie eine Zahnverfärbung; zweitens ist das Ganze ziemlich kontraproduktiv. Wenn ihr Kaffee so wenig zu schätzen wisst, dann ersetzt ihn doch nicht durch ein genauso teures und süchtig machendes Armband, sondern gewöhnt ihn euch einfach ab.

Wenn ihr Kaffee mögt, dann lasst weniger Scheine bei Starbucks und kauft dafür etwas weniger, aber fair gehandelten Kaffee. Aber gebt ihn um Himmels willen nicht für ein Pflaster auf, um im Job besser zu funktionieren.

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