: Den Saft abgedreht
■ HEW lehnen Fristverlängerung für das Museum Electrum ab
Das Ende des HEW-Strommuseums Electrum in seiner heutigen Form zeichnet sich ab. Wie HEW-Sprecher Johannes Altmeppen gestern bestätigte, wird der beabsichtigte Verkauf des Gebäudes nicht über den 31. Dezember hinaus aufgeschoben. Da es in den vergangenen Monaten nicht gelungen ist, einen Sponsor für den Kauf des Gebäudes zu finden, muss mit dem Aus für das „Museum der Elektrizität“ gerechnet werden.
„Wir stehen zu der Zusage, die wir Frau Eckmann im Dezember letzten Jahres gegeben haben“, sagt Altmeppen. Christine Eckmann, Initiatorin verschiedener Bürgerbegehren in Barmbek, setzt sich für die Erhaltung des Museums ein und hat zu diesem Zweck einen Förderverein ins Leben gerufen. Dem damals noch zu gründenden Verein hatten die HEW im Dezember vergangenen Jahres versprochen, den Verkauf des Museumsgebäudes um ein Jahr aufzuschieben. Dem Verein wurde ein Vorkaufsrecht gewährt. Der Leiter des Electrums sollte die Sammlung solange auf Kosten der HEW weiter betreuen.
Eine ständige Öffnung des Museums war auf dieser Grundlage zwar nicht mehr möglich. Der Förderverein öffnete es aber an einzelnen Tagen. Mitglieder des Vereins gaben kostenlose Führungen durch das Museum.
Bei der Suche nach Sponsoren zur Erhaltung des Museums scheint im zu Ende gehenden Jahr etwas gründlich schief gelaufen zu sein. Nach Angaben Eckmanns hatte der Förderverein eine Werbemappe erarbeitet, für die der damalige Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) das Geleitwort habe schreiben sollen. Dieser habe die Ergebnisse eines Arbeitskreises, in dem VertreterInnen des Vereins und inoffiziell auch Vertreter der HEW mitarbeiteten, abwarten wollen.
Es tat sich nichts, der Verein wartete vergebens auf Unterstützung von oben, das Jahr verstrich. Zuletzt hatte der Förderverein den neuen Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gebeten, seinen Einfluss auf die HEW in Sinne einer Fristverlängerung geltend zu machen. Vergeblich.
Die HEW versprachen, selbst wenn sich kein Sponsor finden sollte, solle die Sammlung des Museums nicht auseinander gerissen, sondern dann im Rahmen kleiner Ausstellungen gezeigt werden. Gernot Knödler
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