Demo gegen Bildungsreform in Chile: Festnahmen nach erneutem Protest
Bei der vierten Demonstration in diesem Monat gegen die Bildungsreform in Chile kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Teilnehmern und Polizei.
Später begannen aber vermummte Demonstranten, die Polizei mit Steinen und anderen Gegenständen zu bewerfen, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur afp berichtete. Die Beamten setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Mehrere Demonstranten und Polizisten wurden verletzt, laut Nachrichtenportal Emol insgesamt neun Menschen, darunter sieben Polizisten. 44 Menschen wurden festgenommen.
Mit der Kundgebung am Mittwoch wollten die Demonstranten die Aufmerksamkeit nutzen, die die südamerikanische Fußball-Meisterschaft Copa América derzeit erregt. Das Turnier wird ab Donnerstag in Chile ausgerichtet.
Studenten, Schüler und Lehrer waren zum vierten Mal in einem Monat auf die Straße gegangen, um gegen die Reformpläne zu protestieren. Die Demonstranten forderten erneut die Abschaffung von Studiengebühren in Schulen und Universitäten.
In Chile gibt es bereits seit 2011 Studentenproteste gegen das Bildungssystem, die immer wieder in Gewalt ausarten. Im Januar hatte die linksgerichtete Staatschefin Michelle Bachelet eine Bildungsreform in Kraft gesetzt, die allerdings vielen Studenten nicht weit genug geht.
An der Demonstration am Mittwoch beteiligten sich auch Lehrer staatlicher Schulen, die vor anderthalb Wochen in einen unbefristeten Streik getreten waren. Sie wenden sich gegen eine Reform, die Gehaltssteigerungen von ihrer Leistung abhängig macht.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!