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Debatte um HolocaustleugerBrauner Pirat rudert zurück

Pirat Bodo Thiesen hat sich inzwischen von seinen Äußerungen zum Nationalsozialismus distanziert. Parteimitglieder bleiben jedoch skeptisch und fürchten um das Ansehen der Piraten.

Auf dem Parteitag herrschte noch gute Stimmung bei den Piraten Bild: dpa

Die Piratenpartei ist keinen Schritt weiter: Zwar hat sich ihr umstrittener Aktivist Bodo Thiesen nach dem Ultimatum der Parteiführung von seinen Äußerungen zum Nationalsozialismus distanziert. Doch die Partei ringt weiter um eine angemessene Reaktion.

In seiner Stellungnahme schrieb Thiesen: "Ich erkläre in Übereinstimmung mit der Satzung der Piratenpartei Deutschland, dass ich faschistische Bestrebungen jeder Art entschieden ablehne." Auch habe er den Holocaust weder geleugnet noch gedenke er, dies in Zukunft zu tun. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass im Zuge dieses durch das nationalsozialistische Deutschland begangene Verbrechen über 6 Millionen Menschen umgebracht worden sind, die meisten von ihnen Juden. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass Adolf Hitler den Krieg bewusst und willentlich durch den Angriff auf Polen gestartet hat."

Während die Parteiführung bislang zu Thiesens Statement schweigt und für die taz telefonisch nicht erreichbar war, gibt es im Internetforum der Partei einigen Diskussionsbedarf. An einen ernsthaften Sinneswandel Thiesens glauben wenige. Bodo Thiesen versuche, seine Partei und seine Kritiker auszutricksen, schreibt User Ghandi. "Nicht überall, wo Distanzierung draufsteht, ist auch Distanzierung drin." Thiesen habe eine Geschichtsauffassung, die ein Verständnis des Faschismusbegriffes gar nicht zulasse.

Ghandi verweist auf eine Äußerung von Thiesen aus dem Jahr 2003 in der es unmissverständlich heißt: "Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Judenverfolgung lächerliche 12 Jahre dauerte, kann die USA auf jahrhundertelange Verfolgung und Unterdrückung zurückblicken. Es waren nur keine Juden, sondern Indianer, Schwarze usw., das ist der einzige Unterschied zwischen der Nazi-Regierung, und den übrigen Regimen."

Irritiert sind Kommentatoren im Piratenpartei-Forum auch über die aus ihrer Sicht "dilettantische Reaktion des Vorstands auf den Fall Bodo". "Ich frag mich nur warum an dieser Person BT so lange festgehalten wird", schreibt Besucher Pixeltroll. "Man hat so viele (im demokratischen Sinne) unannehmbare Aussagen von ihn lesen dürfen... Der letzte Akt war doch das diktierte Stück Papier was er 'unterschrieben' hat." Ob es die Partei wirklich nötig habe, einen solchen "Klotz am Bein" zu behalten.

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24 Kommentare

 / 
  • S
    st0815

    @Seth

     

    Genau: die Juden sind selber schuld wenn sie verfolgt werden. Der arme Hitler hat ihnen ja garnix tun wollen (irgendwie hat man ihn dazu gezwungen sie umzubringen - wahrscheinlich weil die Amis sie nicht einwandern lassen wollten). Was gibts noch? Ach ja "Arbeitslager" die speziell zum Massentoeten gebaut wurden.

     

    Klar ist das ein duesteres Weltbild - Dunkelbraun ist tatsaechlich eine eher duestere Farbe.

     

    Diese Zitate habe ich ja nicht weiter suchen muessen, die gibts stapelweise, und Herr T verwendet regelmaessig beschoenigende und verharmlosende Bezeichnungen fuer nationalsozialistische Verbrechen.

     

    Da keine rechstradikale Einstellung zu sehen halte ich fuer ein Zeichen von Blindheit.

  • S
    Seth

    @St0815

     

    Ich sehe das als sehr düsteres Weltbild und so weit hergeolt ist das nun auch nicht, sicherlich bescheuert ausgedrückt aber innhaltlich nachvollziehbar.

     

    Er schreibt in den Texten, wo du herraus zitierst, auch Sachen die pro-jüdisch sind, da irgendeine rechtsradikale Meinung abzuleiten halte ich für gewagt und rein Spekulativ.

     

    BTW hat Israel vor 2003 mehrmals Krieg geführt und heute brodelt es wieder "Siedlungsbau" etc...da zu sagen das sie sich alles erarbeitete, also akzeptanz, wieder kaputt machen ist weltpolitisch richtig.

    Mit dem Krieg hat Isreal etwas gestartet von dem sie eigentlich hätten wissen müssen das es zu nichts führt, vorallem wenn man den besiegten dann unterdrückt.

    Es demonstrienen übrigens auch Israelis auf seiten Palestina, Regierung und Volk sind nicht zwingend das selbe, schönes Zeitnahes Bsp. ist der Iran wo hier nur mehr Interessengruppen berührt wurden die Teil des eigenen Volkes sind.

    Da sieht man auch das selbst Mitglieder der selben Religionen erhebliche Meinungsdifferenzen haben können, bei uns sah man das an der Abspaltung der Protestanten von den Katholiken.

     

    MfG

    Seth

  • S
    St0815

    Zitat von BT:

     

    >>Niet. Während in D die "Endlösung" auf vollen Touren lief, haben die Amis

    keine Juden mehr ins Land gelassen (genauso wie eigentlich alle Staaten).

    Ob man es heute wahr haben will oder nicht. Damals wollte KEINER die Juden

    haben, Hitler war lediglich so konsequent, und hat sie in Arbeitslager

    gesteckt, was natürlich ein Verbrechen war. Dennoch sollte man die

    Ursachen nicht ganz vergessen: Hitler wollte die Juden ursprünglich nicht

    vernichten. Ursprünglich wollte er sie nur aus D heraus haben. > Solange Juden und

    Israelis von einigen Leuten gleichgesetzt werden, und Israel so

    weitermacht wie es im Moment vor geht, ist es keine Frage des "Ob

    ..." sondern bestenfalls des "Wann es zur nächsten Judenverfolgung kommt". > Traurig aber wahr, Israel ist im Moment dabei, alles was sie gewonnen

    haben, für immer aufs Spiel zu setzen. Die nächste Judenverfolgung wird

    nicht auf deutschland beschränkt sein, wenn es eine nächste

    Judenverfolgung gibt, dnn wird sie Weltweit stattfinden.

  • BP
    Bernd P.

    Relevanter als das, was Bodo Thiessen vor Jahren gesagt haben mag, finde ich seine politischen Forderungen, die er derzeit auf einer Seite im Wiki der Piratenpartei stellt. Diese zeugen von einem sehr merkwürdigen Weltbild, das an den Grundfesten der Demokratie rüttelt. Z.B. an der Unabhängigkeit von Abgeordneten: Alle Abgeordneten, die einmal einem später als verfassungswidrig eingestuften Gesetz zugestimmt hatten, sollen für "parlamentsunwürdig" erklärt werden, ihr Mandat und das passive Wahlrecht verlieren. Oder auch an der Unabhängigkeit der Justiz: Er fordert im Bereich des Strafrechts eine "Richter-Bumerang-Strafe", d.h. stellt sich ein Verurteilter im Nachhinein als unschuldig heraus, soll der verurteilende Richter mit der doppelten Strafe bestraft werden, die er ursprünglich ausgesprochen hatte.

     

    Die Liste seiner Forderungen enthält noch eine Reihe weiterer Highlights, die er oft mit bemerkenswerter Arroganz vertritt. Bevor man sich mit seinen Thesen zur Wirtschaftspolitik auseinandersetzt, soll man sich erst mal eine zwölfstündige Vorlesung von Bernd Senf antun. Parteiverbotsanträge sollen, ähnlich wie eine Petition, vom Volk gestellt werden können (er verweist dabei ausdrücklich auf SPD, CDU und CSU).

     

    Mein genereller Eindruck ist, dass Bodo Thiessen das Bundesverfassungsgericht so lieb gewonnen hat, dass er es gerne als Diktator einsetzen würde und gleichzeitig bis zur Handlungsunfähigkeit mit Arbeit überschütten will.

     

    Bemerkenswert ist auch seine Forderung bezüglich der Dokumentation von Kindesmissbrauch: Diese will er nur bedingt unter Strafe gestellt sehen, wobei er nicht präzisiert, was er mit "bedingt" meint. Gleichzeitig betrachtet er das Thema mehr unter urheberrechtlichen Gesichtspunkten und fordert, dass das Missbrauchsopfer ab dem 18. Lebensjahr diese Dokumente (= Kinderpornografie) freigeben können soll. Speziell dieser Punkt ist bei "Missbrauchsopfer gegen Internetsperren" unangenehm aufgefallen und wurde auf der Seite von MOGIS bereits diskutiert.

     

    Ich weiß nicht, was sich Bodo Thiessen dabei dachte und ich bezweifle, dass er auch nur annähernd versucht hätte, sich in die Situation eines Missbrauchsopfers hinein zu versetzen. Z.B. dass jemand, der als Kind von den eigenen Eltern missbraucht wurde, wegen des damit verbundenen Verlustes an Urvertrauen auch als Erwachsener noch so traumatisiert ist, dass er allein aufgrund der Hoffnung, von den eigenen Eltern doch noch geliebt zu werden, einer Freigabe der Missbrauchsdokumente zustimmen könnte. Tatsächliche Missbrauchsopfer können das wahrscheinlich besser erklären als ich.

  • PB
    Pater Braun

    taz: "Holocaustleuger"

     

    Thiesen: "kann die USA"

     

    Pixeltroll: "man hat Aussagen von ihn lesen dürfen"

     

    Nein, man hat dies alles leider lesen müssen.

  • S
    Sunny

    Die Australier oder auch die Neuseeländer gehen mit ihren Ureinwohnern (inzwischen) schon ein bisschen netter um als die Amerikaner. Das gilt für ganz Amerika!

     

    Was an den Äußerungen des Bodo Thiesen ist denn so schlimm? Das im Artikel zitierte kann's wohl nicht sein. Evtl. stört sich die "breite Öffentlichkeit" nur an der ungewöhnlichen Perspektive bzw. den bemühten Relationen.

     

    Sind das einfach wieder überlaute Medien-Spindoctors, die Angst um die Creditability Amerikas haben? Bevor da abserviert wird, sollte man nochmal genauer hinschauen, meine ich.

  • 1
    1984

    Ich lache nur noch, mit was für miesen Methoden die taz versucht, die Piratenpartei in den Schmutz zu ziehen. Ein Vergleich von Judenverfolgung und Indianerverfolgung hinkt zwar gewaltig, aber generell sollte man solche Äußerungen schon tätigen dürfen, ohne geich von irgendwelchen Journalisten gesellschaftlich ermordet zu werden. Ich hoffe euer Blatt ist bald wirtschaftlich am Ende, moralisch seit ihr es jetzt schon.

  • C
    Christopher

    komische Recherchemaßstäbe. Pixeltroll und Ghandi? Welchen journalistischen Wert soll das denn haben? Internetquellen sollten trotz ihrer Kurzlebigkeit dennoch gewissen Grundsätzen entsprechen.

     

    Gruß

    Der lustige Heinrich

  • U
    upsi

    Ist ja nett, jetzt soviele Artikel über die Piratenpartei bei Euch zu lesen. Aber ach, was heisst, um Ansehen fürchten. Was dieser Pirat gesagt, war hohl er hätte nicht in ein Amt gewählt werden sollen. Ansonsten mach ich mir aber keine Sorgen. Wenn er nochmal Blödsinn macht, dann geht es über die Planke ;o).Dass es bei Diskussionen immer heiss her geht, ist ein Zeichen für gute Basisdemokratie.

    Jedenfalls darf jeder,auch nicht Parteimitglied, sich an der Diskussion beteiligen und es wird auch nicht abgeblockt im Gegensatz zu anderen Parteien, wo manches hinter den Kulissen abgeht.

     

    Ich sehe auch nicht die Piratenpartei nicht als DIE PARTEI, sondern als notwendige politische Ergänzung, die Demonkratie und Politik mit Leben füllt. Es ist nicht so steril, wie bei anderen Parteien. Komischerweise wurde immer über Politikverdrossenheit gejammert. Jetzt kommt wieder politisches Interesse in die Bevölkerung und nun wird wieder gejammert.

    Die grossen Parteien mögen doch bitte zugeben, dass nur Politikinteresse bei der Bevölkerung gefragt ist, wenn die grossen gewählt werden.

     

    Alles andere, Peditionen, Bürgerintiativen, CCC, Piratenpartei etc., wird dann von den Etablierten belächelt oder gar beschimpft.

     

    Wenn die Sprüche kommen wie:"Ihr werdet Euch wünschen, wir wären politverdrossen", dann sollten die anderen keine Angst bekommen, sondern sollten froh sein, dass Politik wieder vom realen Leben wahrgenommen wird. Aber nein anstelle kreativ und kontruktiv dies zu nutzen, werden Unterstellungen (Piraten und Co, seien rechts) und Falschinformationen verbreitet.

    Fragt mal nach, ob in z.B.Indien, wie in einigen Kreisen behauptet , KIPO legal ist.Nicht wundern wenn Euch im Konsulat der Kopf abgeschraubt wird.

  • S
    Seth

    Herr Thiesen ist ein PR-Disaster ohne Frage, die Frage die sich stellt ist ob er diese Behandlung verdient hat.

    Ließt man sein Piratenwiki-profil sieht man nicht gerade etwas faschistisches, kein wort von Holocaustleugnung oder ähnlichem, klare Bekenntnis zur Verfassung und gegen Menschenfeindlichkeit.

    Er hackt auf Details rum, ob Polen nun angegriffen wurde oder überfallen, was aber nichts daran ändert das Deutschland den Krieg begonnen hat, was er auch nicht bestreitet.

    In einem anderen Wortwechsel der gerne aufgeführt wird geht es um Israel, nicht um die jüdische Glaubensgemeinschafft, er kriiesiert den Krieg gegen Palestina (vor 2003) ist jmd der gegen Krieg ist ein faschist? War der Krieg gut, wohl kaum...inwieweit beeinträchtigt unsere Vergangenheit unsere politischen Entscheidungen?

     

    Leider ist es nun so das er sich so bescheurt ausgedrückt hat das es mich wirklich nicht wundert das er an den Pranger gestellt wird. Volkstrauma hin oder her, das war der klassische Grif ins Klo.

    Normalerweise würde man sich nicht wundern wenn man daraufhin angegriffen wird, aber er ist eingeschnappt...wer will schon als Holocaustleugner und Antisemit beschimpft werden?

    Diesen Kommentar wiederum (zum Holocaust) hat Bodo Thiesen gemacht lange bevor der Verfasser des im Gespräch gennanten Buchens Verurteilt wurde, der Wortwechsel war 2003 die Verurteilung des Autors 2007.

     

    Ein großer Fehler ist auch das die Kontroverse zwischen den Autor Rudolf und Mr. Green nie ins Deutsche übersetzt wurde, dort wurde das Gutachten rudeolfs als nicht Aussagekräftig bewertet.

     

    Selbst ein rohes Ei hat mehr Überlebnschancen als Herr Thiesen bei dem Sturm der da gekommen ist und noch immer andauert, und was macht er? oller Sturkopf, fast 24 Stunden warten dann distanziert sich, Entschuldigt! sich, etwas das jene die ihn kennen nicht wirklich erwartet haben wie man in einigen Kommentaren zum Thema lesen kann.

    Braun ist er wohl nicht, aber verflucht Spießig, wenn es um Details geht und ob richtig oder falsch durch andere moralische bedenken verklärt werden sollen.

     

    Diesenbeitrag habe ich mit den bestmöglichen Absichten und so wie sich mir der Fall darstellt bei ausblenden aller Vorurteile gegen Herrn thiesen geschrieben, normalerweise würde ich dieses thema umschiffen wie es normalerweise in der politik getan wird, aber was teils in den Kommentaren steht ging schon zum Mordaufruf und blindeem Aktionismus.

    Seine Beiträge lesen sich nur dann faschistisch, wenn man davon ausgeht das er ein Faschist ist. Bin ich Naiv oder die kritiker Voreingenommen?

    Ist hetze nicht immer Schlimm, egal gegen wen, und haben sie sich selbst nie in Rage geredet?

     

    Mehr Objektivität kann manchmal nicht Schaden, Revinismus hin oder her, man schafft keine Probleme mit Abweisen aus der Welt.

     

    MfG

    Seth

     

    persönlich schätze ich mich center-left ein, zur mitte tendierend. (jungewelt war mir nach wenigen wochen zu radikal und in der Welt und Emma gings mir zuweit nach rechts...)

  • J
    Judas

    "Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Judenverfolgung lächerliche 12 Jahre dauerte, kann die USA auf jahrhundertelange Verfolgung und Unterdrückung zurückblicken. Es waren nur keine Juden, sondern Indianer, Schwarze usw., das ist der einzige Unterschied zwischen der Nazi-Regierung, und den übrigen Regimen."

    Wenn man 'lächerliche' weglässt und 'der einzige' mit 'ein' ersätzt, stimmt die Aussage doch.

    Möglicherweise zeugt diese Aussage von einer wenig reflektierten Haltung, möglicherweise auch nicht. In welchem Kontext wurde diese Äusserung denn abgegeben?

    Ein Forenbeitrag ist schnell getippt und wird vom Verfasser selten noch einmal auf Verfängliches oder Missverständliches überprüft.

    Deshalb BT in die rechte Ecke stellen? Ihr müsst ja wirklich Angst vor den Piraten haben.

  • CG
    Chris Gropper

    Wie wurde der Artikel recherchiert? Ein kurzer Besuch im Piratenforum und der Piratenhomepage? Ein bisschen einseitig das Ganze, oder?

  • S
    st0815

    @Seth

     

    Genau: die Juden sind selber schuld wenn sie verfolgt werden. Der arme Hitler hat ihnen ja garnix tun wollen (irgendwie hat man ihn dazu gezwungen sie umzubringen - wahrscheinlich weil die Amis sie nicht einwandern lassen wollten). Was gibts noch? Ach ja "Arbeitslager" die speziell zum Massentoeten gebaut wurden.

     

    Klar ist das ein duesteres Weltbild - Dunkelbraun ist tatsaechlich eine eher duestere Farbe.

     

    Diese Zitate habe ich ja nicht weiter suchen muessen, die gibts stapelweise, und Herr T verwendet regelmaessig beschoenigende und verharmlosende Bezeichnungen fuer nationalsozialistische Verbrechen.

     

    Da keine rechstradikale Einstellung zu sehen halte ich fuer ein Zeichen von Blindheit.

  • S
    Seth

    @St0815

     

    Ich sehe das als sehr düsteres Weltbild und so weit hergeolt ist das nun auch nicht, sicherlich bescheuert ausgedrückt aber innhaltlich nachvollziehbar.

     

    Er schreibt in den Texten, wo du herraus zitierst, auch Sachen die pro-jüdisch sind, da irgendeine rechtsradikale Meinung abzuleiten halte ich für gewagt und rein Spekulativ.

     

    BTW hat Israel vor 2003 mehrmals Krieg geführt und heute brodelt es wieder "Siedlungsbau" etc...da zu sagen das sie sich alles erarbeitete, also akzeptanz, wieder kaputt machen ist weltpolitisch richtig.

    Mit dem Krieg hat Isreal etwas gestartet von dem sie eigentlich hätten wissen müssen das es zu nichts führt, vorallem wenn man den besiegten dann unterdrückt.

    Es demonstrienen übrigens auch Israelis auf seiten Palestina, Regierung und Volk sind nicht zwingend das selbe, schönes Zeitnahes Bsp. ist der Iran wo hier nur mehr Interessengruppen berührt wurden die Teil des eigenen Volkes sind.

    Da sieht man auch das selbst Mitglieder der selben Religionen erhebliche Meinungsdifferenzen haben können, bei uns sah man das an der Abspaltung der Protestanten von den Katholiken.

     

    MfG

    Seth

  • S
    St0815

    Zitat von BT:

     

    >>Niet. Während in D die "Endlösung" auf vollen Touren lief, haben die Amis

    keine Juden mehr ins Land gelassen (genauso wie eigentlich alle Staaten).

    Ob man es heute wahr haben will oder nicht. Damals wollte KEINER die Juden

    haben, Hitler war lediglich so konsequent, und hat sie in Arbeitslager

    gesteckt, was natürlich ein Verbrechen war. Dennoch sollte man die

    Ursachen nicht ganz vergessen: Hitler wollte die Juden ursprünglich nicht

    vernichten. Ursprünglich wollte er sie nur aus D heraus haben. > Solange Juden und

    Israelis von einigen Leuten gleichgesetzt werden, und Israel so

    weitermacht wie es im Moment vor geht, ist es keine Frage des "Ob

    ..." sondern bestenfalls des "Wann es zur nächsten Judenverfolgung kommt". > Traurig aber wahr, Israel ist im Moment dabei, alles was sie gewonnen

    haben, für immer aufs Spiel zu setzen. Die nächste Judenverfolgung wird

    nicht auf deutschland beschränkt sein, wenn es eine nächste

    Judenverfolgung gibt, dnn wird sie Weltweit stattfinden.

  • BP
    Bernd P.

    Relevanter als das, was Bodo Thiessen vor Jahren gesagt haben mag, finde ich seine politischen Forderungen, die er derzeit auf einer Seite im Wiki der Piratenpartei stellt. Diese zeugen von einem sehr merkwürdigen Weltbild, das an den Grundfesten der Demokratie rüttelt. Z.B. an der Unabhängigkeit von Abgeordneten: Alle Abgeordneten, die einmal einem später als verfassungswidrig eingestuften Gesetz zugestimmt hatten, sollen für "parlamentsunwürdig" erklärt werden, ihr Mandat und das passive Wahlrecht verlieren. Oder auch an der Unabhängigkeit der Justiz: Er fordert im Bereich des Strafrechts eine "Richter-Bumerang-Strafe", d.h. stellt sich ein Verurteilter im Nachhinein als unschuldig heraus, soll der verurteilende Richter mit der doppelten Strafe bestraft werden, die er ursprünglich ausgesprochen hatte.

     

    Die Liste seiner Forderungen enthält noch eine Reihe weiterer Highlights, die er oft mit bemerkenswerter Arroganz vertritt. Bevor man sich mit seinen Thesen zur Wirtschaftspolitik auseinandersetzt, soll man sich erst mal eine zwölfstündige Vorlesung von Bernd Senf antun. Parteiverbotsanträge sollen, ähnlich wie eine Petition, vom Volk gestellt werden können (er verweist dabei ausdrücklich auf SPD, CDU und CSU).

     

    Mein genereller Eindruck ist, dass Bodo Thiessen das Bundesverfassungsgericht so lieb gewonnen hat, dass er es gerne als Diktator einsetzen würde und gleichzeitig bis zur Handlungsunfähigkeit mit Arbeit überschütten will.

     

    Bemerkenswert ist auch seine Forderung bezüglich der Dokumentation von Kindesmissbrauch: Diese will er nur bedingt unter Strafe gestellt sehen, wobei er nicht präzisiert, was er mit "bedingt" meint. Gleichzeitig betrachtet er das Thema mehr unter urheberrechtlichen Gesichtspunkten und fordert, dass das Missbrauchsopfer ab dem 18. Lebensjahr diese Dokumente (= Kinderpornografie) freigeben können soll. Speziell dieser Punkt ist bei "Missbrauchsopfer gegen Internetsperren" unangenehm aufgefallen und wurde auf der Seite von MOGIS bereits diskutiert.

     

    Ich weiß nicht, was sich Bodo Thiessen dabei dachte und ich bezweifle, dass er auch nur annähernd versucht hätte, sich in die Situation eines Missbrauchsopfers hinein zu versetzen. Z.B. dass jemand, der als Kind von den eigenen Eltern missbraucht wurde, wegen des damit verbundenen Verlustes an Urvertrauen auch als Erwachsener noch so traumatisiert ist, dass er allein aufgrund der Hoffnung, von den eigenen Eltern doch noch geliebt zu werden, einer Freigabe der Missbrauchsdokumente zustimmen könnte. Tatsächliche Missbrauchsopfer können das wahrscheinlich besser erklären als ich.

  • PB
    Pater Braun

    taz: "Holocaustleuger"

     

    Thiesen: "kann die USA"

     

    Pixeltroll: "man hat Aussagen von ihn lesen dürfen"

     

    Nein, man hat dies alles leider lesen müssen.

  • S
    Sunny

    Die Australier oder auch die Neuseeländer gehen mit ihren Ureinwohnern (inzwischen) schon ein bisschen netter um als die Amerikaner. Das gilt für ganz Amerika!

     

    Was an den Äußerungen des Bodo Thiesen ist denn so schlimm? Das im Artikel zitierte kann's wohl nicht sein. Evtl. stört sich die "breite Öffentlichkeit" nur an der ungewöhnlichen Perspektive bzw. den bemühten Relationen.

     

    Sind das einfach wieder überlaute Medien-Spindoctors, die Angst um die Creditability Amerikas haben? Bevor da abserviert wird, sollte man nochmal genauer hinschauen, meine ich.

  • 1
    1984

    Ich lache nur noch, mit was für miesen Methoden die taz versucht, die Piratenpartei in den Schmutz zu ziehen. Ein Vergleich von Judenverfolgung und Indianerverfolgung hinkt zwar gewaltig, aber generell sollte man solche Äußerungen schon tätigen dürfen, ohne geich von irgendwelchen Journalisten gesellschaftlich ermordet zu werden. Ich hoffe euer Blatt ist bald wirtschaftlich am Ende, moralisch seit ihr es jetzt schon.

  • C
    Christopher

    komische Recherchemaßstäbe. Pixeltroll und Ghandi? Welchen journalistischen Wert soll das denn haben? Internetquellen sollten trotz ihrer Kurzlebigkeit dennoch gewissen Grundsätzen entsprechen.

     

    Gruß

    Der lustige Heinrich

  • U
    upsi

    Ist ja nett, jetzt soviele Artikel über die Piratenpartei bei Euch zu lesen. Aber ach, was heisst, um Ansehen fürchten. Was dieser Pirat gesagt, war hohl er hätte nicht in ein Amt gewählt werden sollen. Ansonsten mach ich mir aber keine Sorgen. Wenn er nochmal Blödsinn macht, dann geht es über die Planke ;o).Dass es bei Diskussionen immer heiss her geht, ist ein Zeichen für gute Basisdemokratie.

    Jedenfalls darf jeder,auch nicht Parteimitglied, sich an der Diskussion beteiligen und es wird auch nicht abgeblockt im Gegensatz zu anderen Parteien, wo manches hinter den Kulissen abgeht.

     

    Ich sehe auch nicht die Piratenpartei nicht als DIE PARTEI, sondern als notwendige politische Ergänzung, die Demonkratie und Politik mit Leben füllt. Es ist nicht so steril, wie bei anderen Parteien. Komischerweise wurde immer über Politikverdrossenheit gejammert. Jetzt kommt wieder politisches Interesse in die Bevölkerung und nun wird wieder gejammert.

    Die grossen Parteien mögen doch bitte zugeben, dass nur Politikinteresse bei der Bevölkerung gefragt ist, wenn die grossen gewählt werden.

     

    Alles andere, Peditionen, Bürgerintiativen, CCC, Piratenpartei etc., wird dann von den Etablierten belächelt oder gar beschimpft.

     

    Wenn die Sprüche kommen wie:"Ihr werdet Euch wünschen, wir wären politverdrossen", dann sollten die anderen keine Angst bekommen, sondern sollten froh sein, dass Politik wieder vom realen Leben wahrgenommen wird. Aber nein anstelle kreativ und kontruktiv dies zu nutzen, werden Unterstellungen (Piraten und Co, seien rechts) und Falschinformationen verbreitet.

    Fragt mal nach, ob in z.B.Indien, wie in einigen Kreisen behauptet , KIPO legal ist.Nicht wundern wenn Euch im Konsulat der Kopf abgeschraubt wird.

  • S
    Seth

    Herr Thiesen ist ein PR-Disaster ohne Frage, die Frage die sich stellt ist ob er diese Behandlung verdient hat.

    Ließt man sein Piratenwiki-profil sieht man nicht gerade etwas faschistisches, kein wort von Holocaustleugnung oder ähnlichem, klare Bekenntnis zur Verfassung und gegen Menschenfeindlichkeit.

    Er hackt auf Details rum, ob Polen nun angegriffen wurde oder überfallen, was aber nichts daran ändert das Deutschland den Krieg begonnen hat, was er auch nicht bestreitet.

    In einem anderen Wortwechsel der gerne aufgeführt wird geht es um Israel, nicht um die jüdische Glaubensgemeinschafft, er kriiesiert den Krieg gegen Palestina (vor 2003) ist jmd der gegen Krieg ist ein faschist? War der Krieg gut, wohl kaum...inwieweit beeinträchtigt unsere Vergangenheit unsere politischen Entscheidungen?

     

    Leider ist es nun so das er sich so bescheurt ausgedrückt hat das es mich wirklich nicht wundert das er an den Pranger gestellt wird. Volkstrauma hin oder her, das war der klassische Grif ins Klo.

    Normalerweise würde man sich nicht wundern wenn man daraufhin angegriffen wird, aber er ist eingeschnappt...wer will schon als Holocaustleugner und Antisemit beschimpft werden?

    Diesen Kommentar wiederum (zum Holocaust) hat Bodo Thiesen gemacht lange bevor der Verfasser des im Gespräch gennanten Buchens Verurteilt wurde, der Wortwechsel war 2003 die Verurteilung des Autors 2007.

     

    Ein großer Fehler ist auch das die Kontroverse zwischen den Autor Rudolf und Mr. Green nie ins Deutsche übersetzt wurde, dort wurde das Gutachten rudeolfs als nicht Aussagekräftig bewertet.

     

    Selbst ein rohes Ei hat mehr Überlebnschancen als Herr Thiesen bei dem Sturm der da gekommen ist und noch immer andauert, und was macht er? oller Sturkopf, fast 24 Stunden warten dann distanziert sich, Entschuldigt! sich, etwas das jene die ihn kennen nicht wirklich erwartet haben wie man in einigen Kommentaren zum Thema lesen kann.

    Braun ist er wohl nicht, aber verflucht Spießig, wenn es um Details geht und ob richtig oder falsch durch andere moralische bedenken verklärt werden sollen.

     

    Diesenbeitrag habe ich mit den bestmöglichen Absichten und so wie sich mir der Fall darstellt bei ausblenden aller Vorurteile gegen Herrn thiesen geschrieben, normalerweise würde ich dieses thema umschiffen wie es normalerweise in der politik getan wird, aber was teils in den Kommentaren steht ging schon zum Mordaufruf und blindeem Aktionismus.

    Seine Beiträge lesen sich nur dann faschistisch, wenn man davon ausgeht das er ein Faschist ist. Bin ich Naiv oder die kritiker Voreingenommen?

    Ist hetze nicht immer Schlimm, egal gegen wen, und haben sie sich selbst nie in Rage geredet?

     

    Mehr Objektivität kann manchmal nicht Schaden, Revinismus hin oder her, man schafft keine Probleme mit Abweisen aus der Welt.

     

    MfG

    Seth

     

    persönlich schätze ich mich center-left ein, zur mitte tendierend. (jungewelt war mir nach wenigen wochen zu radikal und in der Welt und Emma gings mir zuweit nach rechts...)

  • J
    Judas

    "Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Judenverfolgung lächerliche 12 Jahre dauerte, kann die USA auf jahrhundertelange Verfolgung und Unterdrückung zurückblicken. Es waren nur keine Juden, sondern Indianer, Schwarze usw., das ist der einzige Unterschied zwischen der Nazi-Regierung, und den übrigen Regimen."

    Wenn man 'lächerliche' weglässt und 'der einzige' mit 'ein' ersätzt, stimmt die Aussage doch.

    Möglicherweise zeugt diese Aussage von einer wenig reflektierten Haltung, möglicherweise auch nicht. In welchem Kontext wurde diese Äusserung denn abgegeben?

    Ein Forenbeitrag ist schnell getippt und wird vom Verfasser selten noch einmal auf Verfängliches oder Missverständliches überprüft.

    Deshalb BT in die rechte Ecke stellen? Ihr müsst ja wirklich Angst vor den Piraten haben.

  • CG
    Chris Gropper

    Wie wurde der Artikel recherchiert? Ein kurzer Besuch im Piratenforum und der Piratenhomepage? Ein bisschen einseitig das Ganze, oder?