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Debatte Taktik der "Bild"-ZeitungDiekmanns Anmaßung

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Bundespräsident Christian Wulff hat fast alles falsch gemacht. Aber der Feldzug der "Bild"-Zeitung ist auch ein Symptom für die Eitelkeit der Medien insgesamt.

"Bild"-Eigenwerbung. Bild: ap

A m Freitag hat der Bild-Chef zum ersten Mal in der Affäre des Bundespräsidenten selbst einen Kommentar verfasst. Wer den Fall Christian Wulff zu einem Machtkampf zwischen ihm und Bild aufpumpe, "der geht wahrhaft völlig in die Irre", schreibt Kai Diekmann. Medien stellten Fragen und decken Fehler auf. "Aber Sie entscheiden nicht."

Mit diesem Satz tut Diekmann etwas sehr seltenes. Er macht sich ganz bewusst kleiner, als er ist. Und natürlich entscheidet Bild in der Äffare Wulff mit, natürlich macht das mächtigste deutsche Medium gerade Politik.

Ein mächtiger Vorwurf steht im Raum: Wulff - immerhin nominal die höchste Staatsinstanz - will mit seiner lächerlichen Mailbox-Aktion lediglich um einen Aufschub gebeten haben. Die Bild-Zeitung behauptet, er wollte die Berichte stoppen, also Zensur ausüben.

Nun kann man vieles über Bild behaupten, eines aber gewiss nicht: Dass sie besondere Skrupel bei Veröffentlichungen habe, die die Intimsphäre von Menschen betreffen. Ethische Überlegungen sind in der Bild-Logik vernachlässigbar, ebenso juristische Bedenken. Bild schreckt zurück, weil sie Wulffs Intimsphäre akzeptiert, oder weil der Presserat aufjaulen könnte? Ach was. Nein, wenn der Bild-Chef und seine Redaktion wirklich an schneller, transparenter Aufklärung interessiert wären, würden sie den Text einfach drucken.

Diekmann tut es bewusst nicht. Weil es ihm um eine Machtdemonstration geht, weil er die Affäre des Präsidenten im Moment nach seinen Regeln inszeniert, weil er dem Reiz, selbst Politik zu machen, nicht widersteht.

Scheinbare Demut

Bild: Anja Weber
ULRICH SCHULTE

leitet das Parlamentsbüro der taz.

Wie professionell und geschickt er dabei vorgeht, ließ sich am Donnerstag beobachten: Bild bittet den Bundespräsidenten scheinbar demütig, den Wortlaut seines Anrufs bekannt geben zu dürfen, an den er sich selbst nicht mehr erinnert. Und akzeptiert scheinbar generös seine Ablehnung.

Wulff steht - natürlich völlig zu Recht - als Aufklärungsverhinderer dar. Und Bild als seriöses Blatt, das den Tabubruch scheut. Welche Perfidie - Bild stellt sich noch einmal über den eh schon demütigen Präsidenten.

Das wird erst dann vollends zu einer Farce, wenn man weiß, dass Bild-Leute seit Tagen mit Wulffs Sätzen bei anderen Medien hausieren gehen. Gerne lesen die Kollegen aus der Abschrift am Telefon vor, ausschließlich "unter 3" versteht sich. Diese Formel steht im journalistischen Sprachgebrauch dafür, dass die lancierte Information nicht in Berichten verwendet werden darf. Der Bild-Chef, der in seinem Haus ein strenges Regiment führt, weiß natürlich von diesem Durchstechen, ja er tut es sogar selbst.

Wer einer Mailbox droht...

Derweil wird dem Bundespräsidenten vorgeworfen, er betreibe eine Salamitaktik. Warum fragt niemand, warum Bild scheibchenweise informiert? Diekmanns Kalkül liegt dabei auf der Hand: Irgendwer wird Wulffs Sätze schon veröffentlichen. "Bild" stünde dann - quasi neutral - daneben, hätte andere Medien auf die eigene Seite gezogen und immer noch die letzte Hoheit über den Skandal. Denn die Bild-Leute stechen nur Passagen durch.

So schüren sie eine für sie hochproduktive Ungewissheit in Politik und Medien: Was kann da noch kommen? Für Diekmann ist das die machtvollste Position überhaupt. Er strickt am Mythos, von dem das Blatt lebt: Die letzte Patrone liegt in der Schublade von "Bild". Daran ändert auch die neueste Wendung nichts: "Bild" hat dem Präsidenten die Abschrift zukommen lassen. Er weiß jetzt also, womit er erpresst werden kann.

Auch der taz liegt Wulffs Botschaft in Teilen vor. Ob der Bundespräsident gelogen hat oder nicht, lässt sich aus den wenigen Sätzen nicht herauslesen. Was aber als bestürzende Erkenntnis bleibt, ist die wirre Hilflosigkeit, mit der das Staatsoberhaupt da einer Mailbox droht.

Dies abzuhören muss ein Fest für den machtbewussten Bild-Chef gewesen sein. Und er tut alles, um dieses Gefälle aufrechtzuerhalten. Gegen die Professionalität, mit der das Blatt gerade seinen Spin der Geschichte durchsetzt, wirkt der Bundespräsident wie ein getriebener Dilettant. Entscheiden kann der, um noch einmal das Motiv von Diekmanns Kommentar aufzunehmen, der Macht hat.

Das Ende der Beobachtung

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Mitleid mit Christian Wulff ist fehl am Platze. Er hat Bild und allen anderen Medien jede nur denkbare Vorlage gegeben, um harte Nachfragen und Recherchen zu rechtfertigen. Bild-Redakteure haben die Enthüllungen über Wulffs Vorleben mit ihren Recherchen angestoßen, die Zeitung hat in der Affäre viel aufgeklärt. Und auch das sei gesagt: Nicht nur Bild inszeniert. Auch andere Medien, die taz eingeschlossen, planen Berichterstattung dramaturgisch, um möglichst großen Effekt zu erzielen, oder spielen über Bande, wenn es ihren Interessen dient.

Doch was Diekmann mit der Bild-Zeitung gerade macht, ist eine Grenzverletzung. Die Zeitung gibt ihre Beobachterfunktion weitgehend auf und verfolgt nur mehr das Ziel: Wulff soll zur Strecke gebracht werden.

Dahinter steht die Anmaßung, ein Medium solle und könne über Wohl und Wehe eines Politikers entscheiden. Bild inthronisiert und entlässt - Parteien oder die Bürger sind nur noch Spielbälle. Auch diese Verletzung journalistischer Ethik ist kein Alleinstellungsmerkmal des Boulevardblatts.

Wer den Hype um Peer Steinbrück verfolgt hat, hatte schnell den Eindruck, der Mann sei bereits SPD-Kanzlerkandidat. Dass ihm die demokratische Legitimation fehlte sowie das Einverständnis der Partei spielte für allzu viele Journalisten keine Rolle.

Bild, immerhin, hat sich mit dieser Attitüde im vergangenen Jahr schon einmal verhoben. Sie gab Karl-Theodor zu Guttenberg unverhohlen Rückendeckung und scheiterte damit, einen ramponierten Minister aller Vernunft zum Trotz im Amt halten zu wollen. Jetzt wiederholt sie das Experiment, mit umgekehrtem Ziel - der Ausgang ist offen. Diekmann hat sich in den vergangenen Tagen im Schaukampf zweier Männer um das oberste Staatshaupt gefallen. Die Bürger stehen als Zaungäste daneben. Ihre Marginalisierung sollte beunruhigen.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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152 Kommentare

 / 
  • BJ
    Boto Jung. Frabkfurt

    BILD: WIR SIND PAPST das war gestern

    BILD: WIR SIND DEUTSCHLAND gefühltes heute

    BILD: WIR SIND DER STAAT gefürchtetes Morgen

  • E
    Enthuellungsjournalist

    Herr Wulff ist Jurist und verhält sich wie ein Jurist. Eine Kritik an seiner Person müßte Kritik an juristischen Strategien, am juristischen Denken an sich mit einschließen. Dieses "flexible", "geschmeidige" Denken qualifiziert zur Einnahme höchster politischer Ämter, in denen - verbunden mit PR - jederzeit der Bevölkerung Tatsachen "anders", "passend", jedenfalls aber immer "systemerhaltend" "verkauft" werden, ohne offensichtlich "unrecht/unrichtig" zu sein.

     

    Zum Verhängnis wird dem Juristen Wulff - neben möglicherweise gravierenderen - Verstößen etwas ganz einfaches: Er verletzte offensichtlich seine buchhalterische Sorgfaltspflicht, der nicht nur jeder Hartz-IV-Empfänger, jeder (kleine) Selbstständige durch Prüfung von Belegen mit lächerlichen Summen unterliegt. Gerade wenn man Politiker ist, hat man gegenüber seinen "Freunden" für schriftliche Nachweise zu sorgen, da man ja damit rechnen muß, sie eines Tages offenlegen zu müssen. Seine Belege hat auch ein Filmproduzent 10 Jahre lang aufzuheben.

     

    Wulff ist geeignetes "Premium-Opfer", weil er eine extreme Fallhöhe anbietet. Die Print-Bild liefert die Steilvorlage, nutzt das sich durch die Internet-Kultur gewandelte Bewußtsein der Bevölkerung. Heute wird das von vielen Teilen noch als "dreist" empfunden, aber vielleicht ist genau das jetzt der Moment, wo sich zwei gesellschaftliche Strömungen treffen: Autorität wird in Zukunft sehr viel stärker abhängig sein von einem jederzeit nachprüfbaren sozial ethischen Verhalten. Der vom Staat kontrollierte Bürger schlägt zurück und wird zum Controller des Staates. Je "ärmer" die Gesellschaft wird, desto mehr holt sie sich - noch auf einer symbolischen Ebene - den ihr zustehenden Wert wieder zurück.

     

    Der Respekt vor den Politikern alter Couleur schwindet generell, man spürt: Inspiriert durch die weltweite Berichterstattung der Revolutionen könnten ihre "Geschichten" hier auch aus anderer Sicht erzählt werden. Daraus folgen nachhaltige Resultate in der Realität.

     

    Beste Voraussetzungen für die Piraten. Vielleicht gibt es ja bald einen Deutschen Frühling?

  • JV
    Johannes van Kampen

    Hern Dieckmann sollten doch wohl einige Fragen mehr, als nur die zum Datenleck gestellt werden. Denn klar ist bisher in keiner Weise folgendes:

     

    1. Wie beurteilt die Zeitung das vorgehen vom Olaf Glaeseke, der trotz Abwesenheit der BP die Fragen der Presse beantwortet? 2. Warum war kein Ansprechpartner zu finden, als Wulff versuchte einen zu finden? 3. Wollte man den Bericht unbedingt bringen, bevor Wulff Einsicht bekam? 4. Waren die scharfen Worte Wulff, die einzige Möglichkeit, einen Verantwortlichen der Zeitung zu erreichen, die Mitteilung des Herrn Glaeseke vor einer Veröffentlichung zu verhindern?

    5. Was sagt dazu das Pressegesetz der Tages-Zeitung, erlaubt es eine Beteiligung des zu Verurteilenden gar nicht, oder ist er in Abwesenheit nicht zu befragen?

    Mit freundlichem Gruss

    Johannes

  • UO
    Ulla Oertel

    Die Band ....And Friends Berlin untersagt der Bild ausdrücklich, über Die Affäre....And Friends Berlin zu schreiben!

    Sonst kommt es zum endgültigen Bruch, Herr Diekmann!

     

     

     

    Bekommen wir jetzt Schlagzeilen???

     

    i.V. Oertel

  • G
    Glaubtnichtalles

    Dieser Saubermann Wulf, Liebling der deutschen Schwiegereltern, in seinem Amt des ersten Bundesbürgers, hat so viel Dreck am Stecken, das einem SCHLECHT werden könnte. Man bedenke, wofür ein Bundespräsident steht: Für Moral Ethik und Anstand. Und dann solche Geschichten? Mauscheleien m. fragwürdigen Menschen Niedersachsens, Urlauben bei “Freunden “, Inanspruchname von höchst merkwürdigen Darlehenskonditionen, Drohungen, Nötigungen... ich höre jetzt auf, es ist ja alles bekannt.

     

    Und der Kerl tut, als wenn nichts wäre. Versucht den Skandal auszusitzen, wie H. Kohl und hat sich im Präsidentenschloss eingenistet. Normalsterbliche werden bereits gekündigt, wenn sie einen Flaschenpfandbon versehentlich nicht abrechnen. Und hier: Selbst die Kanzlerin schweigt und hält ihm die Stange, nicht etwa weil Sie nicht möchte das während ihrer Amtszeitein zweiter Präsident den Hut nehmen muss, der wieder von ihr vorgeschlagen wurde, sondern ich glaube, dass die dort oben fast alle Dreck am Stecken haben. Sagt mal selber Leute: Ist das nicht traurig?

     

    Das sind so Momente, an denen ich das starke Bedürfnis habe, einfach in die Südsee abzuhauen. Mahlzeit.

  • PL
    peter lustig

    Erste gute Analyse in der Debatte, Danke.

    Es ist aber nicht nur ein privater Ball der Eitelkeiten:

     

    "Goldmann Sachs rules the world, not governments!"

    BBC-Interview: http://www.youtube.com/watch?v=kpg76VjTa58

  • FM
    Fiffi McFly

    In meinen Augen ist das ganze nichts weiteres als eine üble Hetzkampagne gegen den Bundespräsidenten. Ich bei weitem kein Fan oder politischer Anhänger von ihm - erst recht nicht seit der "Islam-gehört-zu-Deutschland"-Aussage. Aber in diesem Falle was die angebliche Kreditaffäre betrifft, ist das Fass schon lange übergelaufen.

     

    Fassen wir die Hauptpunkte der vergangenen Woche doch einmal zusammen:

     

    1. Vor allem der Bürger regt sich jetzt wieder über etwas auf, was er an Stelle Wulffs aber unter Garantie genauso durchgezogen hätte, wäre nur die Möglichkeit gegeben. Es steht jedem Menschen frei, sich seine Kreditgeber zur Finanzierung frei auszusuchen - wer kann es da verwähren, dass man versucht, ein besseres Angebot anzunehmen, wenn die Chance da ist? Vertragsbruch ist hier eine andere Geschichte, aber mal unter uns: Hat sich irgendjemand der "Mithetzer" auch nur mal ansatzweise die Frage gestellt, ob der Bundespräsident das geliehene Geld zurück gezahlt hat? Wäre dem nicht so, hätte man es doch schon längst in den Schmierblättern der Boulevardzeitungen wahr genommen. Aber vielleicht kommt diese grobe Anschuldigung ja noch in den nächsten Tagen, um das Thema weiter künstlich hochzupuschen. "Bild dir deine Meinung" - scheiß drauf, wenn es nicht die eigene oder gar eine völlig falsche ist!

     

    2. - und an dieser Stelle schalte ich die Ironie mal an: Selbstverständlich finde ich es eine bodenlose Frechheit, dass Herr Wulff seinen Urlaub bei langjährigen Freunden keinesfalls bezahlt hat, OBWOHL er ausdrücklich eingeladen wurde! ICH ZAHLE SCHLIEßLICH AUCH BEI ÜBERNACHTUNGEN BEI BEKANNTEN UND ENGEN FREUNDEN IN FORM EINER ABNUTZUNGSPAUSCHALE FÜR DAS GÄSTESOFA!!! - Ironie wieder aus.

     

    3. Auch der lieben Volkswagen-AG fällt jetzt auf einmal ein, dass sie mit der Arbeit unseres Bundespräsidenten vor einigen Jahren nicht einverstanden war und überlegt nun, gegen ihn in Milliardenhöhe zu klagen. Darf man fragen, wer den Vorstand aus der Amnesie geholt hat? Denen hat man doch ins Hirn geschissen!! Vielleicht melden Sie sich auch jetzt erst zu Wort, weil sie ihre eigenen Leichen aus dem Weg räumen mussten - erinnert sich noch jemand an den Skandal von Bordellbesuchen auf Firmenkosten?

     

    Fazit: Jeder krakehlt laut rum und weiß es am Ende ohnehin nicht besser! Diese ganze Schmierenkomödie läuft unter dem Deckmantel "Aus-aktuellem-Anlass-pissen-wir-Herrn-Wulff-ans-Bein". Dass hierbei die Würde eines Menschen und letztenendes auf ein Arbeitsplatz geradestehen soll, ist einfach nur krank und widerlich.

     

    Liebe Kritiker: Werden Sie sich der Verantwortung Ihrer Aussagen und Spekulationen endlich bewusst! Würden Sie solch ein Verhalten der Medien für gut heißen, wenn es um Ihren eigenen Ruf und Ihren Job geht? Denken Sie mal darüber nach!

  • RP
    red panda

    Gemecker, weil Bild in diesem Fall virtuos auf der Medienklaviatur spielt, hat leider etwas von beleidigter Leberwurst. Wo sind denn die (Print-)Medien, die Springer derzeit nicht abgeschlagen hnterher hecheln?

  • KK
    Konrad Kugler

    Ist der Bundespräsident ein Opfer von Angela Merkel?

     

    Die Richtung würde stimmen:

    Frau Merkel und Friede Springer können miteinander.

     

    Christian Wulff hat sich undankbar gezeigt und die politische Klasse gerügt, betont auch das Vorgehen der BuKanzlerin bei der Durchsetzung ihrer persönlichen Entscheidungen quasi am Parlament vorbei.

    Daß sie nachtragend ist, vermute ich schwer.

     

    Ich empfehle in diesem Fall ein Interview in der Zeit [http://www.zeit.de/2011/27/Interview-Wulff/...], auf das ich durch den Kopp-Verlag aufmerksam wurde.

     

    Ich sehe den Auslöser der Kampagne bei Frau Merkel, Frau Springer zeigt sich hilfreich und Dieckmann kann loslegen.

  • J
    Jeeves

    "Doch was Diekmann mit der Bild-Zeitung gerade macht, ist eine Grenzverletzung."

    Korrektur:

    Doch was Diekmann und die Bild-Zeitung mit dem Präsidenten gerade machen, ist eine Grenzverletzung.

  • M
    meykosoft

    Vielen Dank Herr Schulte. Stimme Ihrer Einschätzung voll zu. Gleichgültig ob man den C.W.mag oder nicht, ist es eine stimmige Zusammenfassung.

  • J
    JGonz

    Hallo,

     

    wurde ja schon gesagt:

    Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine reine 'bild'-Inszenierung handelt. Unwahrscheinlich,das die auf einmal über den herfallen würden, den sie jahrelang massiv hochgejubelt haben, unwahrscheinlich, dass dieser etwas angestellt hätte, das das Blatt dermaßen erzürnen würde, oder?

     

    Da steckt mehr dahinter.

    Soll er von der Bildfläche verschwinden, bevor sein Verhalten in der VW-Porsche-Affäre 'rauskommt? Damit man das besser klein halten kann? Oder hat er damit jemand ans Bein gepinkelt, der jetzt die Chance nutzt, ein Exempel zu statuieren? "Macht es blutig, und grausam! Jeder soll sehen, was passiert, wenn..."

     

    Oder ist diese Aktion nur eine Nebelkerze, um von etwas Wichtigerem abzulenken? "NSU", "Euro-Rettung", was weiß ich?

     

    Fragen über Fragen ...

     

    Viel Spaß!

     

    PS: Gratulation an TAZ, Ihr werdet immer besser!

  • B
    Balthasar

    Anlässlich des umsatzfördernden Scheinkampfs um die Macht in diesem unserem Lande möge die taz ihre orginelle Hausfassade ergänzen. Wulff in realer Größe mit dem Schild "Aber meiner ist länger". Wo man den Bundespräsidenten plaziert? Die Gedanken sind frei...

  • P
    picnicker

    Sie schreiben selbst: "Bild, immerhin, hat sich mit dieser Attitüde im vergangenen Jahr schon einmal verhoben. Sie gab Karl-Theodor zu Guttenberg unverhohlen Rückendeckung und scheiterte damit..."

     

    Gleichzeitig versuchen Sie, der Bild die Macht zuzuschreiben, den Bundespräsidenten quasi nach gutdünken aus dem Amt zu schreiben. Sie scheinen zu vergessen: Die Bild bekommt ihre Macht vom Volk verliehen. Schreibt sie nicht, was "die Mehrheit" denkt, schreibt sie am Leser vorbei.

     

    Kurios: Da kommt die Bildzeitung ausnahmsweise mal ihrer Informationspflicht nach, und wird prompt dafür kritisiert. Auch hier passt: Bildbashtainment. Alles, was die Bild über die für die Medien vorgesehene Aufgabe hinaus tut, ist ein kleines, auflagensteigerndes Spielchen. Diekmann spielt Katz und Maus mit dem Wulff, weil der nicht Herr der Lage (und seiner Sinne) ist. Aber sowohl die Information als auch das Spiel offenbaren nur, dass der Wulff dem Amt nicht im geringsten gewachsen ist. Mit der Bild hat das aber nichts zu tun.

  • T
    TheObserver

    Ob man von BILD moralischen Anstand erwarten kann, sei einmal dahingestellt. Dass BILD diese Groteske zum eigenen Nutzen ausschlachtet ist nicht verwunderlich. Aber vom Staatsoberhaupt ist mehr zu erwarten! Fehlt nur noch sein Schwur auf seine Ehre - das hatten wir doch schon einmal... Wenn Herrn Wulf wirklich etwas an unserer Demokratie liegen würde, dann sollte er sie mit allen Mitteln schützen. Es liegt an ihm den Sachverhalt aufzuklären, und auch seine Person dem Amt des Staatsoberhauptes unterzuordnen und ggf. zurückzutreten.

  • MS
    Martin Schrödl

    Die von der BLÖD haben doch gar keine Ahnung, was überhaupt gespielt wird. Nur lächerliche kleingeistige Machtspielchen interessieren sie noch. Die gehen unter.

  • WV
    Wulff vs. Diekmann - Krieg der Eitelkeiten

    Diekmann vs. Wulff - 5 zu 0

     

    ....................................................

     

    Guter Artikel. Die ganze Affäre ist im Ganzen ein Privatkrieg zwischen Wulff und Diekmann. Wulff hatte zurückgepöbelt und gedroht und Diekmann hat danach einfach mal klar gemacht, wer im Lande das sagen hat.

     

    Habe selbst derartige Vorgänge in Sachsen mit der Sächsischen Zeitung erlebt, wo ein gewisser Journalist abgewiesen wurde und danach ein unhaltbarer Fantasie-Hassbericht als Tatsache gedruckt wurde. Ähnliche Vorgänge sind bspw. im Ösiland mit der Kron-Zeitung ebenfalls schon dagewesen.

     

    Es ist ein Krieg der Eitelkeiten.

     

    Wulff steigt ab - Diekmann auf.

     

    Klappe zu - Affe tot.

  • FM
    Falko Mitka

    Ich frage: Wem nützt ein Sturz von Wulff?

    Steht er jemandem im Weg oder ist er unbequem geworden?

    Immerhin kann es Gesetze verhindern. Und im Moment sind die großen Entscheidungen der Regierung weniger zum Wohl der Bevölkerung als mehr zum Wohle der Wirtschaft und der Banken getroffen worden.

    Wem steht Wulff im Weg?

  • BR
    Birgit Reime

    "Bild" möchte den migrantenfreundlichen Präsidenten aus dem Amt heben. Es gab zwischen den Homestories über Wulfs Eheglück und der jetzigen Affaire eine vielsagende Bild-Schlagzeile: "Warum hofieren Sie den Islam, Herr Präsident?" Bei allem Verständnis für die Kritik an seinen aktuellen Verfehlungen, aber während der Kampagne von Sarazin und den sog. Leitmedien hat Wulf Integrität bewiesen. Ist es ein Zufall, dass unmittelbar vor der aktuellen Bild-Kampagne die Neonazimorde und die potenzielle Verwicklung von Verfassungschutz etc. die Schlagzeilen bestimmt haben? Die Ablenkung ist wohl gelungen. Deshalb liebe JournalistInnen macht bitte Euren Job und hebt wieder in den Vordergrund was unsagbar viel schlimmer ist als "ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit", nämlich das Morden von Migranten in unserem Land. Die Wulf-Stories kann ich nicht mehr hören.

  • D
    DerDemokrator

    So ähnlich wie beim "kalten Krieg" Moskau heißt jetzt BILD, und Raider nicht mehr Twix

     

    Das das Thema die Leute offenbar doch viel mehr bewegt, als es der Situation angemessen wäre, liegt daran das BLÖD und vor allem de Axel-Springer-Konzern DOCH Politik macht und sie nicht nur kommentiert.

    Es geht bei dem Thema also nicht wie von den meisten Medien behauptet um Information sondern um Aufmerksamkeit für bestimmte Medien, nicht wesentlich anders übrigens als es vor einem Jahr bei Guttenberg der Fall war.

    Der wurde zunächst mit der Gorch-Fock-Affaire angeschossen und wg. seiner Schummelleihen abschließend medial platt gemacht. Geschehen konnte dies natürlich hauptsächlich, weil es kaum noch wirklich fähige Politiker gibt und die die es sind, halten sich fern von dem Affentheater in Berlin.

     

    Es ist bemerkenswert und traurig das ein 92 jähriger qualmender Greis wie Helmut Schmidt als Symbol deutscher Tugenden wie Rechtschaffenheit, Moral und Integrität herhalten muß und ihm offenbar keiner "das Wasser reichen kann" von einem weiteren Rentner im Politikgeschäft abgesehen.

     

    Oder liegt das womöglich daran das die wahre Macht in diesem Land durch Springer und Spiegel ausgeübt wird und nicht durch Merkels Staatsrat?

     

    Ciao

    DerDemokrator

  • IN
    Impromptu No. 3

    @ bleikiel: "Was waren bei der Aktion eigentlich Motive der Bild, warum die Abkehr der Bild in diesem Jahr von Wulff, Hat jemand eine Idee? [...] Was hat die Bild veranlasst, die ganze Lawine lostzutreten - ich stehe vor einem Rätsel."

     

    Die Abgründe der Bild sind unergründlich, ich versuch mich trotzdem mal an einer wilden Verschwörungstheorie:

    Schwacher Bundespräsident - schwache Kanzlerin

    gute Chancen für vorgezogene Neuwahlen - gute Chancen für Peer Steinbrück, der ja bekanntlich Bilds neuer Gutti ist.

     

    Die Wirklichkeit ist aber wahrscheinlich wie immer viel banaler: Ich denke es ist eine knallharte Abwägung, was dem Absatz und dem Rennommee der Bild förderlicher ist: Exklusivstories aus Bellevue oder aber die Selbstinszenierung als verfolgte Unschuld und Rächer einer belogenen Nation in einem!

  • M
    Matze38

    die bild ist ausführendes organ, einer clique aus eurorettern und finanzjongleurer inclusive merkel, die sich von wulffs kritik an den eurorettungsmaßnahmen auf den schlips getreten fühlten.

    und da die bild und andere medien sicher informationen über poliker haben, haben sie deise jetzt genutzt um wulff abzusägen. köhler ging es ja vorher nicht anders, er hat was gesagt, was bei der merkel für unmut sorgte, nur der tat sich das ganze nicht mehr an und ging freiwillig.

    der nächste präsident sollte emhr auf merkel linie sein, sonst macht sie den auch klein.

  • D
    Dozoern

    Hut ab vor der TAZ!

    Endlich mal ein Kommentar, der des Pudels Kern trifft und die Rolle der Medien in diesem unsäglichen Medien-Schmierentheater korrekt beleuchtet. Ich könnte mir wirklich einen fähigeren Bundespräsidenten als Herrn Wulff vorstellen, aber wenn ihm so übel mit gespielt wird, stelle ich mich als Bürger gern an seine Seite. Also, auf in den Kampf Herr Präsident, zeigen Sie es den Schmieranten!

  • F
    Frank

    Man kann aus gutem Grunde viel an der Blöd-Zeitung kritisieren. Nur beim Thema Wulff sehe ich nicht, wo die Bild journalistische Fehler gemacht haben sollte. Um es mit Friedrich Nowotny zu sagen: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Bild-Zeitung irgendwann einmal loben muss". Mir gehts genauso.

  • S
    suswe

    Wie kann man so dämlich sein, einem Kai Diekmann die Möglichkeit zu geben, sich als Märtyrer der Pressefreiheit zu stilisieren. Ich trauere Wiglaf Droste nach.

    Was für ein merkwürdiger Jahresanfang.

  • B
    bleikiel

    Was waren bei der Aktion eigentlich Motive der Bild, warum die Abkehr der Bild in diesem Jahr von Wulff, Hat jemand eine Idee?

    Was der Hintergrund ist, würde mich interessieren. Wahltaktische Gründe? Rache wegen VW/Porsche? Oder gibt es etwas anderes, warum er untragbar wäre? SEhen wir nur die Spitze eines Eisbergs? Oder geht es wirklich nur um die Auflage? Was hat die Bild veranlasst, die ganze Lawine lostzutreten - ich stehe vor einem Rätsel.

  • MZ
    Monika Zhao

    Hallo Herr Schulte,

    sehr guter Kommentar, vielen Dank! Bei aller berechtigten Kritik an Wulff finde ich die Demontage seiner Person sowie des Bundespraesidentenamts im Namen einer scheinheiligen Berichterstattung absolut aergerlich und grenzwertig. Wer schuetzt eigentlich uns Leser vor eitlen Chefredakteuren und anderen Sensationsreportern, die uns zu billigen Claqueuren ihrer eigenen Interessen instrumentalisieren und damit degradieren wollen? Bei der Diskussion auf der Facebook-Seite eines Journalisten der 'Welt' ist mir aufgefallen, wie viel einfacher dies noch durch das Internet geworden ist. Noch unbegreiflicher sind fuer mich nur noch die Demonstranten mit dem vorgezeigten Schuh... Deshalb nochmals Danke an Sie!

  • G
    GrußAugust

    Alle Macht geht durch die Presse

    Daran ist auch Köhler gescheitert. Nur hatte er zuvor bereits versehentlich Klartext gesprochen. Wulff könnte das nachträglich bewußt tun und damit wenigstens seine persönliche Ehre retten.

    Mal angenommen er könnte seine Handschrift noch entziffern. Dann wäre die Rücktrittserklärung die ideale Gelegenheit für einen Rundumschlag. Er könnte beispielhaft an seiner Person die finanziellen Strippen benennen, an denen er und die Politik hängt. Er könnte eingestehen, dass es für ihn attraktiver war diese Strippen zu akzeptieren und sich daraus wenigstens einen kleines eigenes Gewöll aufzuwickeln, als diese Fesseln öffentlich anzuprangern.

    Nun hat Bild ein Bündel in der Hand. Ein Volltreffer: es sind Fäden von Wullfs Wollpulli. Bild braucht sie nur festzuhalten, den Rest erledigt Wulff durch sein Gezappel von selbst. Um die Moralkeule nicht allein abzukriegen verteilt Bild einige Fäden an andere Blätter. Eine Parade der medialen Macht!

    Nun sind alle Fädenhalter genauestens darauf bedacht bloß nicht zu ziehen (dramaturgische Berichterstattung), um die Enthüllung möglichst langsam laufen zu lassen.

    Man kann nicht bestreiten, dass es gewisse Lustgefühle hervorruft. Das haben Enthüllungen allgemein an sich. Der kompositorische Geniestreich sind nun die Hinweise auf die Vergangenheit seiner jetzigen Frau. Die Enthüllung der Enthüllungen steigert die Lust. Eine Chance auf nackte Tatsachen. Quote durch Obsession.

     

    Bei Wulffs „Gezappel“ muss man dann sogar Faden nachgeben und z.B. behaupten, man wisse nicht wo er hinführe:

    „Ohne Kenntnis des gesamten Wortlauts und der vorausgegangenen Anfragen an Wulff ist eine Interpretation jedoch kaum möglich.“ (Malte Kreuzfeldt (taz) über angebliche Ausschnitte aus dem Mailbox-Protokoll)

    Dabei war das längst bekannt. Aber auch ohne dem könnte man sehr wohl interpretieren.

     

    Wulff wird höchstwahrscheinlich nicht zu dieser Klarsicht gelangen und sich nicht einfach selbst entkleiden. So eine charakterliche Offenbarung wäre wahrscheinlich geradezu systemgefährdend. Und unsere Parteikader fördern doch nur geeignete Politiker zu Tage. Oder? Geeignet schon, aber für was!

    Das wäre der eigentliche Skandal: die Normalität der Korruption und deren Verharmlosung.

    Wie wär's, wenn sich jemand erbarmen würde, die Reißleine zu ziehen. Wäre nicht schön, aber kurz. Quasi: Protest in der Mediendemokratie. Ein Spielverderber der das „besorgt“, was sowieso alle ersehnen. Dann wäre auch wieder Platz für andere Themen. Die „Dramaturgie“ der Terrorgefahrberichterstattung zum Beispiel hat einen Tiefpunkt erreicht. Meine Terrorangst ist schon total verkümmert.

     

    Hilf mir, liebe taz!

  • V
    vic

    Wie "sprach" Pofalla zu Bosbach?

    So geht`s mir inzwischen mit Wulff.

  • RO
    Regina Osterhaus-Ehm

    Danke für diesen Kommentar. Bisher war ich nur gelegentliche TAZ-Käuferin,

    niemals Bild, häufig FAZ und unsere Regionalzeit habe ich abonniert.

     

    Die TAZ hat völlig richtig beschrieben, dass es hier offensichtlich um die Eitelkeit der Bild-Zeitung geht, ein Staatsoberhaupt stürzen zu wollen. Viele andere Medien scheinen im Bann der Bild-Zeitung zu sein.

     

    Als Mensch weiß ich: im Stress sagt man auch einmal etwas unüberlegtes, wütendes, unpassendes. Das muss man jedem zugestehen.

    Als Christ habe ich gelernt, dass man auch verzeihen können muss.

    Wenn jemand mal daneben gelangt hat und sich dann entschuldigt, muss das auch akzeptiert werden.

    Als Staatsbürger habe ich Respekt vor den Verfassungsorganen. Die Funktionen werden von echten Menschen wahrgenommen. Nicht von unfehlbaren engelsgleichen Wesen.

     

    Danke für den TAZ-Kommentar,

     

     

    Ihre

     

    Regina Osterhaus-Ehm

  • R
    Reuschel

    Wenn demokratische Prozesse zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen, dann hat es etwas mit Demokratie zu tun. Wenn die Menschen aber nur zwischen schlecht oder miserable abwägen sollen und viele es auch tun, ist soetwas schlichtweg gefährlich und zutiefst rückschrittlich.

    Reinhardt Reuschel

  • UC
    Uwe Camenz

    Herr Schulte, als ich Ihren Kommentar gelesen habe, ist mir wieder einmal bewusst geworden, weshalb die Korruption in Deutschland massiv und unverhohlen fortschreitet.

    Anstatt sich massiv gegen Korruption einzusetzen und die Meinungsfreiheit zu verteidigen, greifen Sie Ihre Mitbewerber an.

    Das sollte aber nicht die Taz in der Öffentlichkeit tun, sondern die TAZ sollte sich in die Reihe derer Stellen, die die Pressefreiheit als höchstes Gut verteidigen.

    Sicherlich muss man nicht mit der Vorgehensweise der Bildzeitung gleicher Meinung sein.

    Aber die TAZ verwechselt offensichtlich Ursache und Wirkung.

    Der jetzige Bundespräsident hat die Inhalte für die öffentliche Diskussion zu verantworten.

    Sehr geehrte Redakteure der TAZ, Korruption hat heute in Deutschland vielen Gesichter.

    Sie verbreitet sich vermehrt von oben nach unten in unsere Gesellschaft.

    Vorneweg wird läuft die Korruption mit Geld und über Netzwerke ab.

    Da werden z. b. Beraterverträge geschlossen, Referate großzügig bezahlt. Das geht soweit, dass in öffentlichen Haushalten Titel für Projektefinanzierungen geschaffen werden.

    Und kommen Sie mir bitte nicht mit dem Rechtsstaat. Den können sich auch nur Leute testen und leisten, die die dementsprechend finanziellen Mittel besitzen.

    Wenn im vereinigten Europa letztendlich griechische Verhältnisse auch in Deutschland eingezogen sind, vielleicht wacht dann auch Herr Schulte auf.

  • K
    Kiril

    Ein ausgezeichneter Artikel!!!

  • T
    tea5P00N

    Endlich mal ein Artikel, der die Rolle der Bild in diesem ganzen aufgeblasenen Unterhaltungsspektakel beleuchtet.

    Schade, dass man das Gefuehl hat, in dieser Sache berichtet niemand mehr objektiv. Eine Demonstration mit nicht einmal ganz 300 Teilnehmern findet normalerweise nicht den Weg an den ersten Sendeplatz bei der Tagesschau oder wird Schlagzeile auf der ersten Seite. Es sei denn, man verfolgt damit eigene Ziele. Der Schachzug mit der Schuhdemonstration hat auch die Aufmerksamkeit der internationalen Presse auf Deutschland gerichtet. Sogar Al Jazira berichtete.

    Den Ruecktritt von Wulff fordert die Bild ueber die Rheinische Post, deren Chefredaktuer Sven Goesmann, der ehemalige Stellvertreter von Kai Diekmann ist. Tut da etwa ein Freund einem anderen einen Gefallen?

     

    Der Hammel laeuft voran und die Herde hinterher. Ich moechte im naechsten Jahr nicht nur den Bundestag waehlen, sondern auch die Chefredakteure deutscher "Zeitungen".

  • B
    Brodersen

    Die Treibjagd auf den Bundespräsidenten hatte offenbar als Ziel, dieses höchste Staatsamt zu torpedieren und den Präsidenten aus dem Amt zu jagen. Egal mit welchen Mitteln. Dazu wurden in den letzten Tagen immer hahnebücherne Argumente aufgetischt, und die öffentliche Meinung massiv manipuliert. An sich völlig unverdächtige Handlungen und Äußerungen des Herrn Wulff wurden gegen ihn verwandt, jede Silbe seiner Äußerungen auf die Goldwaage gelegt und in haarspalterischer Weise seziert. An der Spitze der Bewegung die BILD-Zeitung, die offenbar einen Privatkrieg gegen den Präsidenten führt und (aus welchem Grund auch immer) sein Scheitern will (vielleicht gehts dabei ja gar nicht um Wulff, sondern er ist eher ein Bauernopfer, um das ganze eher ein Warnschuß in Richtung Angela Merkel, mehr auf die Ansagen aus dem Springer Verlag zu hören. Aber das ist jetzt nur Spekulation).

     

    In jedem Fall haben alle, und ich meine hier wirklich alle Medien, unreflektiert bei diesem bösen Spiel mitgemacht. Es war wie die Schluss-Szene aus dem Buch „Das Parfüm“ vom P. Süskind, wo sich eine ganze Stadt in einen hirnlosen Gefühlsrausch begibt… um dann am nächsten Tag voller Scham und Ratlosigkeit über die eigene Entblößung buchstäblich nackt da zu stehe. So auch hier: alle haken gedankenlos auf dem Bundespräsidenten rum, obwohl er rein faktisch gar nichts gemacht hat. Lediglich einen wütenden Anruf hat er getätigt, als er hörte, dass (die sonst allseits geächteten) Schnüffeljournalisten der BILD in seinen Privatsachen bzw. bei seiner Familie recherchieren. Das ist weder verwerflich, noch kriminell. Das hat auch nichts mit Einschränkung der Pressefreiheit zu tun – das war ein absolut nachvollziehbarer, menschlicher Reflex, als Wulff das gefühl hatte, eine private Grenze würde überschritten.

     

    Doch was machen Spiegel, Süddeutsche und Co? Sie übernehmen die Parolen der BILD unreflektiert, und machen daraus eine Riesenstory. Zuerst hat die öffentliche Meinung noch gar nicht reagiert, es war zuerst nur eine hochgeschriebene Story, die von der Presse künstlich gepuscht wurde. Erst mit dem immer neuen Zunder, den die BILD dann ins Feuer goß, wurde daraus kurz nach Neujahr eine echte Brandbombe. Und der sehr ungelenk agierende, keinen weiteren Fehler machen wollende, Präsident, machte es den Brandstiftern ja auch all zu einfach. Hätte er sich gleich am Anfang massiv widersetzt und wäre in die Offensive gegangen – vielleicht hätte es die Eskalation dann gar nicht gegeben. Hätte er den (vollkommen korrekten) Privatkredit nicht ausgelöst, hätte es auch nicht die Angriffe auf den danach geschlossenen Kredit bei der BW-Bank geben können. (Man lernt daraus: am besten gar nicht aus Angst agieren, sondern noch fester zu dem stehen, was man reinen Gewissens getan hat, sonst bietet man den Haien noch mehr blutiges Futter in dem Teich, der Politik heißt).

     

    Egal, was der Präsident danach sagte, wurde reflexartig gegen ihn verwandt. Und auch sein Schweigen wurde ihm als Fehler ausgelegt, es war schlicht ausgemacht, dass er schuldig und des Amtes unwürdig sei – was sollte er da noch tun? So schwieg Herr Wulff recht lange – und vermutlich war sein defensives Handeln am Ende das Präsidialste in der ganzen Schmierenkomödie. Ja er hat sich demutsvoll sogar mehrfach ausdrücklich entschuldigt und Fehler eingestanden. Wer macht das heute schon noch in der Politik. Dafür ist ihm großer Respekt zu zollen. Doch sein Amt ist, wie man so schön im Politikdeutsch sagt, durch das ganze stark „beschädigt“. Auch wenn er gestärkt aus der Affäre hervorgehen dürfte (nachdem die Journalisten von Spiegel, SZ und Co endlich wieder zur Besinnung gekommen sind), so ist das menschliche Element doch durch diese Staatsaffäre weiter abgetötet worden. Wulff und andere Würdenträger werden noch aalglatter auftreten, noch weniger Profil zeigen und sich noch mehr in Deckung begeben, um sich vor weiteren ungerechtfertigten Attacken zu schützen. Es ist insofern unfair (wie z.B. von Heribert Prantl in der SZ getan), Wulff mit seinen honorigen Vorgängern zu messen wie Heinemann oder auch Rau: diese lebten noch in einer Zeit, als die Journalisten noch mehr Ehre hatten, und offenbar weit weniger Druck, „blutige Sensations-Stories“ zu präsentieren. Die ganze Geschichte ist so eigentlich ein großes Armutszeugnis für unseren heutigen Journalismus und den Verfall der Sitten. Und die Geschichte zeigt: es ist so leicht möglich, dass sich alle, ja wirklich alle an einer unfairen Hexenjagd beteiligen und auch noch gierig „tötet ihn“ rufen, wenn man sie nur ein klein bißchen manipuliert. Bin gespannt, ob sich eine der Medien oder Wortführer dafür eines Tages entschuldigen…

  • G
    General-Investigation

    Dieser Kommentar von mir wurde bislang nicht von Ihnen veröffentlicht, wobei ich mich gerade frage ob er einfach nur nicht in Ihr persönliches Meinungsbild passt oder ob man einfach nur keinen Meinung gegen Wulff hier haben möchte.

     

    Also gut, auf ein neues. Sollte das wieder nicht veröffentlicht werden, werde ich dann wohl mal Fragen stellen müssen.

    .....................................................

     

     

    Jetzt ist es also raus, das was man nun seitens der Medien macht ist Eitelkeit und nicht mehr eine Aufklärung von Sachverhalten.

    Natürlich kann man sich das nun so einfach machen und selbst den Rückzug antreten, um ja nicht dem Noch-Bundespräsidenten auf die Füße zu treten und unangenehm aufzufallen.

     

    Lieber Ulrich Schulte: Ich hätte ihnen etwas mehr Sachverstand zugetraut, um zwischen Aufklärung als solche und Anmaßung zu unterscheiden.

    Der Anmaßung macht sich gerade Christian Wulff schuldig, der sich dreist anmaßt uns alle belügen zu können und dann noch die Dreistigkeit besitzt zu behaupten, er hätte viel Rückhalt aus der Bevölkerung. das ist ein ausgeprägter Realitätsverlust in Verbindung mit fehlendem Rechtsbewusstsein.

     

    Schade das Sie hier gerade Fakten versuchen zu vertauschen, das haben wir ja erst nach dem Interview von Herrn Wulff gesehen, als Tags darauf von der ARD verkündet wurde, wie sehr man doch von Seiten der Bürger bei Wulff steht und Ihn unterstützt. Wer sich dann mal schnell im Netz klug gemacht hat, konnte überall das Gegenteil erfahren - Wulff ist durch. Auch Ihr Artikel wird Ihn nicht retten können, und das ist auch gut so. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir nun auch schon jeden unbehelligt lassen, wenn wir Ihm den Nachweis für seine Schandtaten erbringen können?

    Von anderen weiß man auch das Sie Hühnerdiebe sind, nur hat sich bislang niemand so ungeschickt wie Herr Wulff angestellt. So ist das nun mal wenn man erwischt wird und dann auch noch lügt wie gedruckt.

     

    Haben Sie sich auch so hingestellt und für Horst Köhler geschrieben, der lediglich die Wahrheit über die Verbindungen aufgezeigt und beim Namen genannt hat? Oder haben Sie den Mann lieber klein gemacht...?!

  • JW
    Jürgen Wied

    Ich hätte als eher konservativ orientierter Bürger kaum für möglich gehalten, einmal einem Kommentar in der TAZ vollinhaltlich zuzustimmen. Aber in dieser Wüste selbstherrlicher, menschenverachtender und profitgeiler Medienschreiberlinge seid Ihr die bislang Ersten und Einzigen, die das tatsächliche Ziel und den wahren Kern dieser sogenannten "Affäre" benennen. Chapeau !!!!

  • D
    DerDemokrator

    Das ist der erste Mal, das ich etwas über diese Medienposse so lese wie ich sie die ganze Zeit für wahrscheinlich gehalten habe.

    Was für eine Flaute muß zur Zeit in der Welt herrschen, wenn alles was in der Medienlandschaft "Rang und Namen" hat, wochenlang über diesen Blödsinn schreibt.

     

    Das Amt des BP und dessen momentaner Vertreter ist doch zu einer Witzbudenfigur verkommen.*

     

    Ciao

    DerDemokrator

     

    *Dafür sollte man auch "Springer" zur Verantwortung ziehen.

     

    P.S. Und druckt auch mal wieder ein Leserkommentar;-)

  • H
    Hamid

    Fall gelöst! Danke!

  • B
    Bitbändiger

    "Normalfall" wäre eigentlich, dass Menschen, die ein Produkt wie "BILD" verantworten, Tag für Tag wegen ihrer skrupellosen, menschenverachtenden, tendenziellen und häufig genug wahrheitswidrigen "Berichterstattung" an den medialen Pranger gestellt werden. Geschieht aber leider nur auf BILDblog.de; wer aufgrund verdienter oder auch unverdienter Prominenz medial "relevant" ist, wagt es in aller Regel nicht, sich mit den Meinungsmachern der intellektuellen Unterschicht anzulegen.

     

    Umso schlimmer, wenn der formal höchste Repräsentant des Staates mit seiner tölpelhaften Scheibchen-Taktik Diekmann & Komplizen die Chance eröffnet, sich als seriöse Wahrheitsverkünder und unschuldige Opfer versuchter Zensur zu gerieren. DIES vor allem nehme ich Herrn Wulff übel - ob er künftig für die Ausübung oder für die Nichtausübung eines Amtes, über dessen Sinnhaftigkeit intensiv nachgedacht werden sollte, gleichermaßen fürstlich alimentiert wird, erscheint dagegen schon längst zweitrangig.

  • F
    Fritz

    Ueberschaetzt sich die Presse nicht ueberhaupt? Wieso hat Bild Wulff in der Hand? Wer wirde sich fuer den Text noch interessieren? Niemanden interessiert der Hauskauf. Wen er mit nach China nimmt ist alleine seine Sache. Intereessant sind allein die Vorwuerfe gegen seine Frau, die er angesprochen hat, und da hat er das Volk wahrscheinlich voll auf seiner Seite

  • W
    wolfsmehl

    Richtig. Aber es geht um die Freiheit.

    Dazu folgender Zusammenhang:

     

    Im Rahmen der Recherchen konnte ich von dem ehemaligen ZDF-Chefredakteur, Herrn Nikolaus Brender, aus erster Hand die Hintergründe seiner politischen Entmachtung erfahren. Aus diesen und anderen Informationen entstand das Schauspiel 'TV-Food – (Verschlossene Türen)'.

    Unter anderem enthält das Textbuch folgenden authentischen Dialog zwischen den damaligen

    ZDF-Verwaltungsratsmitgliedern, Edmund Stoiber und Roland Koch, in welchem Herr Ulrich Wickert Herrn Christian Wulff auf den Verfassungsbruch bei der Abwahl von Herrn Brender aufmerksam macht:

     

    Stoiber:

     

    Der Wickert hat den Wulff gefragt:

    'Wieso sagen sie nichts? Das verstößt doch gegen die Verfassung.'

     

    Koch:

    Und?

     

    Stoiber:

    'Das ist mir völlig egal!' hat der Christian geantwortet.

     

    Der Dialog spricht für sich und zeigt einmal mehr, dass Leute vom Format und tatsächlicher Autorität eines Nikolaus Brender oder Ulrich Wickert das Amt des Bundespräsidenten bekleiden sollten und dem Amt jene Würde und Glaubwürdigkeit verliehen, die es verdient.

     

    Wolfsmehl

    Dramatiker

     

    www.wolfsmehl.com

  • LO
    Lutz Oppermann

    Wer mit dem Teufel einen Pakt eingeht, sollte sich nicht beklagen und wundern, wenn ihn der Teufel mit seinen eitlen Spielchen traktiert. Ja die Bild und der BP waren ein lustiges Paar, jetzt hat der arme Thor seine Schuldigkeit getan und wird bloß gestellt. Ich muss beim Lesen Ihres Artikel an den spanischen Roman Don Quixote denken! Schmunzel, LOL!

  • P
    Pit

    ... und nach dem Rücktritt wird Wulff einen lukrativen Job beim Springer-Konzern antreten...

  • AK
    andreas kopp

    ja und? Was ist schlimm daran, dass die Bild-Zeitung das zelebriert? Das ist doch der einzige Genuss, den die ganze Affaere noch bietet, das "wie"... das "Worum geht's" ist doch schon so unterirdisch in der Gosse gelandet, dass man das Amusement dem Aerger vorzieht... von daher: bitte weiter so, liebe Bild ;-))! Langsam und ganz perfide! Hier trifft es mal den richtigen, der sich wohl fuer unverwundbar hielt. Und warum muss es erst eine klassische Tragoedie sein, bevor es als Bildungsgut goutiert werden kann?

  • R
    rothemd

    Mich beunruhigt aufs Höchste, dass die einzige Zeitung, die vor Gericht die Aussage "Bild lügt" nicht widerlegen konnte, so eine zentrale Rolle spielen kann.

    Es ist vor allem die Willkür, mit der Politiker unter Druck gesetzt werden. Oder (kann mir natürlich als Nicht-Bild-Leser entgangen sein, dann bitte Korrektur) gabs jemals eine Meldung zum Verhältnis Kohl/Juliane Weber oder intensive Nachfragen zu Leuna-Elf-Aquitaine-verborgene Spender- Stasi-Akte Kohls, noch interessanter Merkels (Sekretärin für Agitation und Propaganda, fehlende marxistische Arbeit zu ihrer Promotion etc.), Stasiverstrickung der Ost-CDU (war in der letzten Volkskammer höher als die der PDS)

     

    Wulff hat bisher gar nicht so 08/15mäßig begonnen, und vielleicht ist das der eigentliche Grund für die Angriffe auf ihn. Dem Bild-Konzept mit Ausländer/Islamfeindlichkeit kann das kaum gelegen kommen.

     

     

    Dass die Untion keine/kaum geeignete Persönlichkeiten hat, ist nichts Neues. Selbst ein Weizsäcker hatte seine Böhringer-Vergangenheit.

    Frühere niedersächsische Ministerpräsidenten bekamen sogar Wahlkampfunterstützung durch Terrorakte. Vgl. Celler Loch, zunächst der RAF

    zugeschrieben, dann als Verfassungsschutzaktion zugunsten Albrechts (ja, von der Leyen ist die Tochter) enttarnt. Das Oktoberfestattentat - nach neueren Recherchen mutmaßlich von rechtsradikalen geplant und durchgeführt - wurde von FJ Strauß kurzzeitig auch zur Wahlkampfunterstützung ausgeschlachtet.

     

    Gustav Heinemann war vielleicht die einzige große Ausnahme in der Geschichte der Bundesrepublik, die mir hier einfällt.

  • N
    Nemesis

    BRAVO! DANKE!

  • EF
    ED Färber

    Sehr schön, ganz unerwartete Sympathiekundgebung für einen, der mitten in der Pubertät beschlossen hat, bedeutend zu werden, koste es was es wolle. Leider kam ihm dann diese Ostberliner Wandzeitungsredakteurin in die Quere und hat ihn zum Bundespräsidenten entsorgt. Zumindest haben sich damit seine RCDS-Beiträge amortisiert. Und nun - die taz greift diesem Berufsschmarotzer unter die Arme?

     

    Klar machen zum e(ä)ntern!

  • M
    mephiske

    Wozu dem K.D. noch ein polit-populistisches Forum bieten?

    Es ist billig, einen stolpernden "Würden"-träger noch durchs eigene mediale "tabloid"-Dorf zu treiben, zumal der Treiber selbst seit Günter Wallraffs "Der Aufmacher" eine äußerst verwundbare Stelle zwischen seinen journalistischen Schulterblättern trägt. Nur weiter so, "K.D.-Siegfried", Hagen wartet schon ... .

     

    Mephiske

  • P
    Pit

    Ich verstehe die Intention des ganzen Artikels nicht. Ist es einfach nur die Lust, der großen Bild einen (klitze)kleinen Fußtritt zu geben? Dazu wäre die erneute, kleinliche Sezierung der ganzen unappetitlichen Sache nicht nötig gewesen. Es ist doch wie immer. Ein Politiker macht sich angreifbar, Bild greift an und das Volk sieht zu. So what? Bussiness as usual. Bei der 'Aufarbeitung' Diekmann noch zum strategischen Meister der Schmutzpresse zu schreiben, ist geradezu grotesk. Ja, Bild weiß, wie man in der heutigen Medienlandschaft Menschen mit Informationen erpresst - toll. Auch nix Neues ...

  • M
    Marvin

    Schön. Ich wäre Ihnen noch ein klein wenig verbundener, wenn Sie es unterlassen würden, mit Bild & Diekmann herumzuschäkern wie ... unter Freunden.

     

    Bild no es una amiga. Es una mierda increible.

  • JF
    J. Fruend

    Der intelligenteste Artikel den Ich zur Affäre bis jetzt gelesen habe, vielen Dank dafür.

    Besonders der letzte Satz trifft den Kern.

    Zur Beurteilung Methoden der Bild empfehle Ich den BildBlog.de .

     

    Mir ist es auch unverständlich, wie man als Bundespräsident darauf kommen kann einen Herrn Diekmann als Vertreter des größten Boulevardblattes dieses Landes direkt anzurufen und etwas zu hinterlassen. Es sollte doch klar sein das dieser eine solche Beziehung nicht aus menschenfreundlichkeit unterhält.

  • AM
    Alfred Maurer

    Respekt, endlich Jemand der es klar ausspricht was so viele auch denken. DASS Speil ist ein ganz gefährliches. Weiße Schäfechen gibts in der Politik keine mehr, aber ein schwarzes unmittelbar ist Wulf nicht ! Sehr treffend was auch Hape Kerkeling dazu veröffentlichte !!!

     

    So ein Blatt hier lese ich, aber gewiss nicht das Werbeblatt von DSDS. Bohlens gibts halt überall !

     

    Take care und bitte Bundespräsident; NICHT AUFGEBEN !!!!!

  • J
    Jonas

    Einer der ersten guten Kommentare zum Thema. Eine solch differenzierte, teils medienkritische, Sicht habe ich von der taz nicht erwartet. Das macht Lust auf mehr!

  • P
    Panther

    Nicht nur bei Guttenberg hat die Bild-Zeitung ein ganz anderes moralisches Maß angelegt. Man schaue nur ein paar Monate zurück. Da hat sich die Bild-Zeitung mit einem Riesenplakat "Wir sind Papst" während seines Deutschlandbesuchs hinter Herrn Ratzinger gestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits zum Himmel schreiende moralische Verfehlungen des Vatikans längst bekannt. Bekannt waren die unsauberen Geschäfte der Vatikanbank (Stichwort: Vatikan AG) und ebenfalls bekannt waren zig tausende von Missbrauchsfällen durch katholische Priester in aller Welt. Als Präfekt der Glaubenskongregation war Herr Ratzinger maßgeblich mitverantwortlich für viele dieser Fälle, die erst durch die jahrzehntelange Vertuschung möglich geworden sind. Im Vergleich zu diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist Herrn Wulffs Kreditaffäre noch nicht einmal Peanuts. Falls es noch dazu kommen sollte, dass sich Herr Ratzinger vor dem Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte verantworten muss, sollte man Herrn Diekmann gleich mitverhaften, denn schließlich ist er ja auch Papst - mitgehangen, mitgefangen.

  • NK
    Niels Kaiser

    Liebe Taz Redaktion,

     

    es wäre hilfreich wenn dieser Artikel etwas tiefer gehen würde und zumindest einmal die Frage stellen würde WARUM Herr Diekmann so handeln darf wie er derzeit handelt.

    Was mich so wundert ist das Ihr Blatt diese Frage nicht sauber aufbaut - oder behalten Sie sich das auch für später vor ?

    Friede Spinger als Kanzlerinnnen Förderin deckt dieses Vorgehen - Aktionen auf dieser Ebene haben viel mehr Hintergrund als schnöde Auflagezahlen, Werbeeinnahmen und die Eitelkeit eines Chefredakteurs. Wenn Frau Springer das nicht wollte so wie es derzeit geschieht hätte Herr Diekmann diese Geschichte niemals losgetreten - wuff ! Körbchen ! Nein, hier wird der letzte Kanzlerinnen Gegner zur Stecke gebracht der so blöd war sich aus seiner sicheren Bastion Niedersachsen herauslocken zu lassen. Es ist ein von Frau Merkel und Friede Spinger und allen denen die vor, hinter und neben ihnen stehen sauber entwickelter Plan - man hat den Vorgänger sauber beseitigt und danach Herrn Wulff bei seiner Eitelkeit gepackt. Wir sollten uns schwerstens Sorgen um diese Demokratie machen - Vladimir Putin sitzt im Kremel und appaudiert! Mit freundlichen Grüßen - Niels Kaiser

  • B
    Ben

    Was kommt after Wullf,

    ich würd die Katzenberger nehmen, dat mögen die Scheichs und die Chinesen, in der dritten Person kann die auch mit dem schwarzen aus uusaa, yes we can, trottel an die Macht!!

  • SD
    Swen Daemen

    Über die Bild-Zeitung ist alles gesagt worden, wer sich in deren Nähe begibt, weiß um die Gefahr.

    Wulff ist einer dieser sogenannten Saubermänner, die jedes Medium nutzen, um ihr Saubermann-Image einem großen Publikum vorzuführen.

     

    Nun, am Zenit der Macht, entwickelten seine alltäglichen Gepflogenheiten, die er als Ministerpräsindent und bestimmt auch als Bundespräsindent schon öfter praktizierte, eine Eigendynamik, denen er nun versucht, unvergleichlich stümperhaft, wieder den Schleier des Schweigens überzuwerfen.

     

    Wieviele dieser Saubermänner sind schon über den Jordan gegangen und als Totenmesse wurden noch unzählige Loyalitätsbekundungen abgesondert. Seltsam daran erscheint nur immer wieder, die Betroffenen selbst wandern noch durch die Arena und erwarten den neuen Kontrahenten und realisieren nicht, dass sie schon lange erledigt sind.

  • KB
    Karin bryant

    Man legt sich nicht mit Leuten an die faesserweise Tinte kaufen....jeder intelligente Politiker weiß dass .

  • MB
    Michael Bernartz

    Ein geschickt von BILd inszenierter Brouhaha...

     

    Man kann nur hoffen, dass Ulrich Schultes Kommentar eine Debatte anstößt. Auch ich hätte mir - als Linksorientierter - einen anderen Bundespräsidenten gewünscht. Zumal er als Ministerpräsident zuviel mit Maschmeyer und Konsorten paktierte. Das tat aber auch die Regierung unter Schröder, man erinnere sich an die korrupte Einführung des "Erfolgsmodells Riesterrente" auf Betreiben der "Rürup-Kommission", eines Geschäftspartners von Maschmeyer, der an Riesterrente und damit verbundenen Provisionen Millionen in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

    Jeder weiß das, niemand sagt was.

     

    Und dann hier diese Hetzjagd, fingiert durch geschickte Provokation... Im Gegensatz zu Wulff ist Diekmann ein Profi, was Kommunikation und geschicktes Fallenstellen angeht. Und Wulf tappte voll hinein. Endlich sagt ein aufrechter Journalist mal, was ich auch schon lange denke: die BILD spielt sich als Souverän auf, indem sie den dummen Souverän, ihre Leser, manipuliert. Schade indes, dass sie dies offensichtlich auch mit der Mehrheit der Journalisten schafft.

     

    Liebe TAZ, ich danke euch für diesen mutigen Schritt, endlich mal gegen diesen Strom zu schwimmen! Chapeau!

  • A
    Armin

    Bei Ihrem Kommentar "Diekmanns Anmaßung" vergessen Sie, wer den Ball erneut ins Rollen gebracht hat.

    Wenn sich der BP zunächst für seinen Anruf entschuldigt und Herr Diekmann dies Entschuldigung annimmt, dann sollte die Sache damit erledigt sein ... was sie wohl auch war ... bis zum besagten Mittwochinterview in ARD+ZDF.

    Wie kann man als BP so blöde sein und diese Geschichte mit nicht belegbaren Äußerungen "Anruf diente nur für einen Aufschub" wieder in Spiel bringen.

    Wie würden Sie als Journalist reagieren ... sich als möglicher Lügner hinstellen lassen ?

    Ich würde es nicht tun!!!

    Insoweit war das Nachhaken von "BILD" absolut in Ordnung. Der Fall scheint vielmehr darzulegen, dass der BP Probleme damit hat, sich richtig und rechtskonform auszudrücken.

    Ich sage nur "Handschlaggeschäft" bei einem Kredit! Hallo! Oder die Anwälte veröffentlichen alle 400 Fragen? Es gab lediglich eine kompakte Stellungnahme.

    Soviel zu der Redegewandtheit des BP die letzlich immer mehr Fragen aufkommen läßt als dass wirklich Fragen beantwortet werden.

  • H
    horido

    Warum befassen Sie sich so intensiv mit der "Bild"? Ich kann mich an den Tatort-Kommissar Stoever erinnern, der dieses Blatt stets als "Blödzeitung" titulierte. Warum lassen sich vor allem Menschen, die keine eigene Meinung haben, von solch einem Schweinkram-Blatt beeinflussen? Ganz einfach: Sie sind zu faul dazu oder gar nicht dazu in Lage. Das hat vor Jahrzehnten in Deutschland und in der ganzen Welt schon einmal in die Katastrophe geführt!

  • M
    mensch

    Die Analyse stelllt viele Aspekte plausibel dar.

     

    Allerdings wird übersehen, dass der Anspruch an eine Zeitung ein anderer ist als an einen Bundespräsidenten:

    Insofern kann eine Zeitung, zumal eine Boulevardzeitung scheibchenweise agieren oder anderweitig "strategische" Interessen vefolgen - das ist legitim und dem Bürger grundsätzlich bekannt.

    Nur für eine Präsidenten gelten andere Maßstäbe, er hat finanziell sauber zu agieren und eventuelle Fehler ehrlich zu kommunizieren.

     

    Hier hat er das nicht getan und seine Glaubwürdigkeit verloren.

    Damit muss er zurücktreten.

     

    Sicherlich wird die ganze Angelegenheit durch seine Ungeschicktheit und seine persönliche Charakterschwäche immer schlimmer und geradezu peinlich eskaliert, doch das hat sich Herr Wulff schon persönlich zuzuschreiben.

    Er gibt der Bild ständig neues Futter.

     

    Nun, und der Presse kann man nun wirklich schlecht vorwerfen, dass Sie solches Verhalten medienwirksam nutzt...

     

    Daher sehe ich der Verantwortung schon eindeutig höchstpersönlich bei Herrn Wulff.

  • A
    ambrosius

    Wulff und die Wahrheit

    Natürlich ist die Hilflosigkeit von Herrn Wulff ein

    Festschmaus für die Bildzeitung.Wer könnte es ihr verdenken? Wulff hätte sich das alles ersparen können,wenn gleich zu Anfang die Wahrheit und die volle Wahrheit gesagt hätte,denn die halbe Wahrheit ist auch immer eine Lüge.So wird er halt von Bild vorgeführt.Mal sehen, wielange das sein Selbstwertgefühl noch aushalten wird.

  • W
    Wumpe

    Vielen Dank für Ihren Kommentar, dem ich gerne zustimme.

    Sicher ist bei Wulff einiges schiefgelaufen. Allerdings fragt man sich schon, weshalb diese sog. Affäre so lange dauert, da man ehrlicherweise sagen muss, dass die Substanz dieses Vorgangs eher dürftig ist. Ein legaler Kredit, nicht einmal ein Falschaussage vor dem Parlament. Dennoch Fehlverhalten im Umgang damit.

    Dennoch: Ich bin sehr misstrauisch, wenn ich sehe, mit welcher Verbissenheit gewisse Medien den Fall verfolgen. Bei den an Skandalen nicht arme Republik sich auf diesen Vorgang zu stürzen, als ginge es um Watergate, lässt zumindest ahnen, dass es um andere Dinge als um Aufklärung geht.

    Es ist - nicht nur in diesem Fall - sehr beunruhigend, wie ein Blatt demokratisch nicht legitimierte Macht ausübt und Politik nicht nur beeinflusst, sondern bestimmt. Es darf davon ausgegangen werden, dass dies nicht nur in dieser Sache so gelaufen ist.

  • G
    Gerda

    Natürlich, weil ebenfalls "menschlich", haben sich die Leute schon überall darüber unterhalten und gerätselt, wer nach einem überfälligen Rücktritt als Nachfolger von Christian Wulff infrage kommt. Ich auch. Eine Name ist mir nicht eingefallen. Ich denke dabei an eine wirkliche seriöse, intelligente und vollkommen unabhängige sowie ältere Persönlichkeit ohne Fehl und Tadel und möglichst ohne Parteibuch! Diese Persönlichkeit, deren Lebenslauf, Wandel, Leumund und Wirken sollte aber vorher genauestens durchleuchtet werden.

     

    Warum? Weil das höchste Amt im Staat durch den jetzigen Amtsinhaber Christian Wulff stark beschädigt und zutiefst herabgewürdigt wurde. Weil auch die Reaktionen aus den Parteien gänzlich hilflos bis verlegen ausgefallen sind.

     

    Das Amt des Bundespräsidenen, so wie es nach dem Grundgesetz ausgefüllt werden soll, ist inzwischen zum Parteiamt verkommen!

  • JA
    Jo Achim

    Sehr gut! Aber die Frage ist auch, welche Konservativen mit Bild bei dieser Inszenierung gegen Merkel arbeiten ! Sind da Konservative dran, die rechts von Merkel stehen und sie schwächen wollen ?

  • ET
    Elke tonscheidt

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Vielen Dank für diese Aufklärung - mutig, das Kind mal beim Namen zu nennen!

    Echt Klasse!!!

  • S
    Stephan

    Jaja, die armen marginalisierten Bürger mal wieder.

     

    Alle haben sie angeblich die Macht, die abgehobenen Politiker, die korruptn Lobbyisten und die Bild natürlich auch, nur den Bürgen wird jede noch so kleine Mitbestimmungsmöglichkeit konsequent und bei jeder Gelegenheit vorenthalten.

    Tja, was sollen die armen Bürger da schon ausrichten.

    Die haben halt keine Chance, die Armen.

     

    Es sind allein diese Bürger, die es geil finden, der Bild genau die Macht zu geben, die sie eben hat, indem sie sie kaufen.

    Genau wie es allein diese Bürger sind, die den Energiekonzernen die Macht geben, die sie haben, indem sie dort Kunde bleiben.

     

    Von Wahlergebnissen trau ich mich in dem Zusammenhang ja schon fast nicht mehr zu reden, seitdem neuerdings auch ein Volksabstimmungsergebnis nach dem anderen als zutiefst undemokratisch deklariert wird, ... aber schaden kann's auch nicht, sich ab und zu bewusst machen, wer die CDU zweimal in Folge an die Macht gebracht hat.

     

    Gleichzeitig wird alles, was mal ein wenig personenübergreifend eine Vorahnung von so etwas wie einer eigenen Meinung spürt - wie Occupy - zum Beginn einer ganz neuen Epoche der Demokratie hochstilisiert.

    Bekloppt.

  • G
    Gerda

    "Auch der taz liegt Wulffs Botschaft in Teilen vor."

    ?????

     

    Sind das gleichlautende Teile wie die bei den anderen Zeitungsredaktionen?

     

    Die interessierten und neugierigen Bürgerinnen und Bürger sind "nur marginale Zaungäste", können also nicht über die hohen Latten in den dahinter liegenden Bereich blicken. Unter "Transparenz" verstehe ich aber, daß ich jetzt als Gast und Bürgerin am Zaun den vollen Durchblick erhalte. Christian Wulff hat das mindestens 11 Millionen Zaungästen öffentlich zugesagt!

     

    Aber vielleicht hat jemand aus der CDU oder FDP sofort nach dem Verhör im ARD-Studio bei Bild und Verlag interveniert, die drohende Veröffentlichung des vollen Wortlauts der Mailbox-Nachricht zu verhindern?

  • S
    Schlummi

    Ich kann mir nicht helfen - ich denke Ihr seid nur neidisch.

    Was die Bild derzeit macht, würde die taz gerne selbst tun.

    Ihr habt Euch die Story von denen wegschnappen lassen und hechelt nun dem "investigativen Journalismus" der Bild-Zeitung hinterher - irgendwie lustig.

  • HM
    H. M.

    Die Katze spielt mit der Maus. Ob BILD aber wirklich den finalen Biss, also den Rücktritt beabsichtigt, bezweifle ich. M.E. geht es wesentlich um Guttenberg. Wenn eine Peinlichkeit wie Wulff bleibt, kann doch auch Guttenberg wieder kommen. Er muss auch nicht um die Gunst der Reichen buhlen, denn er gehört selbst dazu (das nennt man "unabhängig"). Auch hat er seine Fehler im aufreibenden Dienst an Familie und Vaterland begangen und nicht wie Wulff privat seine kleinbürgerlichen Bedürfnisse im Urlaub ausgelebt. Unterschätzen Sie nicht die Agenda der transatlantischen Fraktion. In den Hegemonialkonflikten, vor allem mit China, braucht es in wenigen Jahren einen verlässlichen Vasallen, der Europa unter deutscher Führung an die Seite des Hegemons bindet, denn da wird die Parole "Krieg" heißen.

  • H
    hamlet

    In der Tat, ein langer, umständlicher Kommentar.

     

    Doch wozu wir hier eigentlich Stellung bezogen? Beispielhaft sei diese Phrase: "Nein, wenn der Bild-Chef und seine Redaktion wirklich an schneller, transparenter Aufklärung interessiert wären, würden sie den Text einfach drucken." - Allein die Möglichkeit an den Haaren herbeizuziehen, der Bild-Chef und seine Redaktion könnten irgendwie an Aufklärung interessiert sein, verwirrt und macht eine klare Diskussionslinie kaum noch möglich.

  • EV
    Elisa Vienna

    Der Tenor zu Diekmann und der Bild ist sicher richtig, aber Wulff hat sich den ganzen Schlamassel selber zuzuschreiben. Bürger wollen nicht mehr belogen werden und zu Zaungästen verdammt sein. Es reicht.

  • A
    anke

    Die Marginalisierung der Wähler sollte beunruhigen, ja. Leider tut sie es nicht. Die Medien sind einmal mehr so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass nichts anderes zählt für sie. Professionell, nennen sie ihre Nabelschau. Ich nenne sie dumm und anmaßend. Dass die Fähigkeit, überzeugend das Arschloch zu geben, auch anderswo als Zeichen einer besonderen Qualifikation gilt, macht die Sache im Übrigen nicht besser. Sie erklärt nur so einiges.

  • W
    Wolfgang

    Wulff hat der Bildzeitung den Krieg erklärt. Jetzt darf man nicht den Täter zum Opfer machen.

  • PP
    Peter P.

    Endlich spricht es mal jemand aus! Der Skandal liegt m.E. auch darin, dass sich Journalisten aufgrund unvollständiger Auszüge aus einer am Telefon vorgelesenen Abschrift eine Meinung bilden. Damit werden Bild-Zeitungsmethoden in den vermeintlich seriösen Medien hoffähig. Niemand kann zum derzeitigen Zeitpunkt wirklich wissen, worum es genau in dem Anruf ging, also worüber sich der Bundespräser so empört. Und dennoch werden auf Grundlage dieser höchst unseriösen Teilinformation per Umfrage Meinungsbilder in der Bevölkerung ermittelt! Das ist Bürgerverarschung in ganz großem Stil und in Wahrheit Demokratiegefährdend. Und nicht der Anruf eines Politikers bei einem Journalisten.

  • E
    einer

    DANKE!!!

  • F
    fix

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Der Autor des Artikels scheint verwirrt zu sein, denn er kann nicht seitenlang argumentieren, daß Diekmann die Macht besitzt, Wulf zu stürzen und abschließend feststellen, daß das Ergebnis des Machtkampfs zwischen den beiden offen ist. Meiner Wahrnehmung nach stolpert Wulf über seine eigene Sozialisation, in der er nicht gelernt hat, souverän mit Problemen umzugehen. Daher wirkt sein Auftreten auch so aufgesetzt.

  • L
    lauter-heinerbach

    Danke für diesen Artikel,

    hätte ich doch lieber Joachim Gauck als Christian Wulff gehabt und finde ich auch die Vorfälle bezüglich des Kredits mehr als fragwürdig, so ist die Mailbox-Geschichte m.E. eine Bild-Kampagne eines beschähmenden Ausmaßes.

    Wurde damit die Wahrheit aufgedeckt? Nein, diese Information wurde gezielt von Bild verööfentlicht um somit Politik zu machen. Schlimmer noch als dieses Vorgehen finde ich nur noch, wie alle -Presse, Politik und Gesellschaft- sich derartig manipulieren lassen und dem keinerlei Beachtung schenken!

    Noch vor einer Woche hätte ich mir den Rücktritt gewünscht, jetzt hoffe ich das Gegenteil, damit diese Kampangne nicht auch noch mit Erfolg gekrönt wird.

  • W
    Wolfgang

    Hat nicht Wulff der Bildzeitung den Krieg erklärt. Da sollte man nicht schon wieder den Täter zum Opfer machen.

  • RH
    Ria Hinken

    Dieser Artikel ist richtig gut! Er bringt die Sache auf den Punkt. Diese Sachlichkeit vermisse ich bei vielen Berichten und Kommentaren.

  • AS
    Andreas Suttor

    Da können einem ja fast die Tränen kommen. Ausgerechnet die taz redet von journalistischer Anmaßung, natürlich in diesem Fall in Bezug auf die BILD-Zeitung (die die Bezeichnung Zeitung ja eigentlich gar nicht verdient). Dabei steht es auch Vertretern der taz nicht zu, auf journalistische Demut zu pochen. Der Begriff ist ohnehin ein Witz.

    Natürlich sind die Medien die vierte Gewalt in unserem Staat. Allein durch die Auswahl der Nachrichten, die es überhaupt in die Massenverbreitung schaffen, wird bereits die öffentliche Meinung beeinflußt. Und diese Auswahl wird nicht von der tatsächlichen Wichtigkeit beeinflußt (was sich zum Beispiel daran messen läßt, auf wieviele Menschen das Berichtete Einfluß nimmt), sondern von ganz anderen Faktoren, zuallererst Quote bzw. Auflage. So wird ganz bewußt gesteuert - und genau das immer abgestritten, wenn durch die entsprechende Medienberichterstattung wieder einmal Katastrophen oder zumindest negative Entwicklungen eingetreten sind. Das kann man überall besichtigen - von der selbstgefälligen Moderation von Talkshows im Fernsehen über moralinsaure erhobene-Zeigefinger-Kommentare in Printmedien bis zu den marktschreierischen Titelseiten der BILD-Zeitung. Es wird Zeit, daß sich die Medien allgemein ihrer Verantwortung für das tägliche Geschehen bewußt werden. Und das bedeutet: Information der Bevölkerung über wirklich wichtige Dinge, weniger Sensation, weniger Wertung. Ansonsten hilft wirklich nur noch eines: Boykott. Dann ist es mit der vierten Gewalt im Staat zu Ende. Wäre immer noch besser als der Istzustand.

  • A
    A.J.F

    Guter Kommentar! Interessant wäre, wir Herrn Wulff´s Ansage auf die Mailbox beginnt ... Herr Diekmann oder Hallo Kai ...

    Ich denke beide waren dicke Freunde, die sich gegenseitig unterstützt haben - opportunistisch natürlich!

    Was ist nun aber geschehen, warum hat die Bild diese Freundschaft gekündigt?

    Vor 20 Jahren war es fast eine Schande der Bild ein Interview zu geben. Bestenfalls waren sehr konservative oder dümmliche Politiker dazu bereit.

    Heute ist das ganz anders, obwohl die Bild ihren Stil nicht geändert hat.

    Die Bild ist zu einer der ersten Adressen der Politik geworden - sehr Schade - sehr gefährlich für uns alle.

  • P
    Philipp

    "Dahinter steht die Anmaßung, ein Medium solle und könne über Wohl und Wehe eines Politikers entscheiden. Bild inthronisiert und entlässt - Parteien oder die Bürger sind nur noch Spielbälle."

     

    Sehe ich nicht so. Keine Zeitung kann eine Affäre aus dem Nichts machen. Ohne Wulffs Verfehlungen gäbe es keine Druckmittel. Ich persönlich fände, es wäre ein netter symbolischer Akt, wenn der Präsident, der Kungelei und Klientelpolitik aus seiner Machtposition heraus betrieben hat, einfach mal sauber abgesägt hat. Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist eine der schwersten Krankheiten unseres Systems.

  • V
    vic

    Gut, dass Sie es am Ende noch erwähnen; Mitleid mit Wulff ist nicht angebracht.

    Übrigens ist es für mich zweitrangig, ob Wulff einen missliebigen Artikel verhindern oder veschieben wollte. Beides ist "der Würde des Amtes" nicht angemessen.

    Wer sich von Bild die Karriere bauen lässt, gibt sich leichtfertig her, und darf sich wenn`s mal schlecht läuft nicht leidtun.

  • G
    General-Investigation

    Jetzt ist es also raus, das was man nun seitens der Medien macht ist Eitelkeit und nicht mehr eine Aufklärung von Sachverhalten.

    Natürlich kann man sich das nun so einfach machen und selbst den Rückzug antreten, um ja nicht dem Noch-Bundespräsidenten auf die Füße zu treten und unangenehm aufzufallen.

     

    Lieber Ulrich Schulte: Ich hätte ihnen etwas mehr Sachverstand zugetraut, um zwischen Aufklärung als solche und Anmaßung zu unterscheiden.

    Der Anmaßung macht sich gerade Christian Wulff schuldig, der sich dreist anmaßt uns alle belügen zu können und dann noch die Dreistigkeit besitzt zu behaupten, er hätte viel Rückhalt aus der Bevölkerung. das ist ein ausgeprägter Realitätsverlust in Verbindung mit fehlendem Rechtsbewusstsein.

     

    Schade das Sie hier gerade Fakten versuchen zu vertauschen, das haben wir ja erst nach dem Interview von Herrn Wulff gesehen, als Tags darauf von der ARD verkündet wurde, wie sehr man doch von Seiten der Bürger bei Wulff steht und Ihn unterstützt. Wer sich dann mal schnell im Netz klug gemacht hat, konnte überall das Gegenteil erfahren - Wulff ist durch. Auch Ihr Artikel wird Ihn nicht retten können, und das ist auch gut so. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir nun auch schon jeden unbehelligt lassen, wenn wir Ihm den Nachweis für seine Schandtaten erbringen können?

    Von anderen weiß man auch das Sie Hühnerdiebe sind, nur hat sich bislang niemand so ungeschickt wie Herr Wulff angestellt. So ist das nun mal wenn man erwischt wird und dann auch noch lügt wie gedruckt.

     

    Haben Sie sich auch so hingestellt und für Horst Köhler geschrieben, der lediglich die Wahrheit über die Verbindungen aufgezeigt und beim Namen genannt hat? Oder haben Sie den Mann lieber klein gemacht...?!

  • W
    Wirtschaftsphilosoph

    Dass inzwischen die Bild-Zeitung glaubwürdiger ist als der Bundespräsident, gibt schon zu denken. Leider stützt die Mehrheit der Bevölkerung immer noch Herrn Wulff. So groß ist die Macht der Bild-Zeitung also gar nicht, sondern vielleicht eher die der öffentlich-rechtlichen Hofberichterstatter.

  • NE
    na endlich ...

    Das ist der erste Artikel, in dem nicht das fast schon reflexartige Wullf-Bashing betrieben wird,sondern auvch mal die andere Seite hinterfragt. Man hatte schon den Eindruck die gesamte Journalistenschar hat vergessen, wen Wulf da angerufen hat.

    Kai Diekmann - ein durch und durch seriöser Journalist - na klar doch!

    Hatte schon was von Chorgeist, oder nicht?

  • H
    hunsrückbäuerlein

    BLÖD wird irgenwann dazu führen, dass die Pressefreiheit eingeschränkt wird. Es wäre allerdings überhaupt nicht BLÖD, würde abbrennen.

  • R
    Robteller

    Gute und nachvollziehbare Analyse!

  • R
    Rafa

    Naja, ich teile zwar die Ansicht, dass die BILD gerade das Ganze etwas zu viel inszeniert und sich zweifelsohne in einer komfortablen Position befindet. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Macht von Diekmann und Co. oft überschätzt wird. Im Falle von Guttenberg hat man doch gesehen, dass die BILD in der Lage ist kräftig Meinung zu machen, aber im Endeffekt doch nur EIN Medium ist. Der Springerverlag ist mächtig, aber in meinen Augen noch lange keine "News Corporation"!

  • LJ
    long jhon silver

    sehr guter artikel der die situation auf den punkt bringt!

    wenn man dem zustimmt ergibt sich dann nur noch die frage:

    ist der bp damit nicht erpressbar?

  • I
    illus

    "Und auch das sei gesagt: Nicht nur Bild inszeniert. Auch andere Medien, die taz eingeschlossen, planen Berichterstattung dramaturgisch, um möglichst großen Effekt zu erzielen, oder spielen über Bande, wenn es ihren Interessen dient."

     

    Ach echt? Dann weiß die taz doch, dass man manche Skandale nur auspackt wenn sie einen Effekt erzielen sollen. Das Spiel über Bande. Ob da jetzt über links oder rechts gespielt wird, wo wird denn eingelocht?

  • S
    susanne

    Hat mir durchaus gefallen,ihr Artikel über den ungleichen Machtkampf BILD/BUNDESPRÄSIDENT.

    Dem ist eigentlich auch nichts hinzuzufügen....bis auf,naja...eine Kleinigkeit.

    Die taz sollte sich die Tage mal entscheiden zwischen Bewunderung für einen Chefredakteur mit oscarverdächtigem Drehbuch,moralischem Zeigefinger,und journalstischem Wehklagen, dass auf ihre mailbox keine präsideale Ansage gesprochen wurde.

  • UR
    Ute Reisner

    geht es wirklich nur um die eitelkeit der medien?

    ich vermisse in der taz-berichterstattung und kommentierung der "Affäre BILD-Wulff" bisher tiefergehende analysen, warum die BILD erst Wulff hoch- und dann runterschreibt - welches sind die politischen interessen dahinter? warum diese gockeleien (s.a. ZEIT und Guttenberg), wo es doch zur zeit wirklich innenpolitisch brisantere themen gibt: z.b. rechtsterrorismus + verfassungsschutz, zerfall der FDP, was passiert im rechten politischen lager (CSU - Guttenberg - Neue Rechte)... ich hoffe mal, dass ihr da was im und auf dem nicht nur dramaturgischen kasten habt ;-)

  • R
    Roflyer

    Wer mit dem Teufel tanzt, riskiert mit dem Huf getreten zu werden. Als Image-Aufpolierer war die BLÖD-Zeitung jahrelang gut genug. Hätte Wulff nicht den dummen Fehler begangan, der BLÖD-Zeitung vorschreiben zu wollen, was sie schreiben darf und was nicht, wäre er jetzt nicht ihre mediale Geisel!

  • B
    buschinski

    Nur weil Sie die Bild nicht mögen, sollten Sie nicht ignorieren, daß Herr Wulff seine mißliche Lage ausschliesslich selbst verursacht hat.

  • MM
    Marius Müller

    Wie schön, dass die TAZ an dieser Stelle so "offen" über die Medien und deren Überinszenierung spricht. Schade nur, dass dieser kluge Artikel nichtsdestotrotz als Spielball zum eigenen Machtkalkül missbraucht wird. BILD und TAZ - das muss immer Krieg heißen. Rühmenden Worten folgt zugleich ein vernichtendes Urteil. Aus diesem Grund vermeide ich es, die TAZ als Richter über die Medienwelt ernst zu nehmen. Was für BILD im Übrigen genau so gilt.

  • L
    Leser2010

    Sehe ich auch so.

    Es ist anmaßend von BILD, sich die Führerschaft beim Stimmungsmache-Journalismus anzumaßen.

    Diese Rolle steht nämlich der taz zu.

  • HH
    Heiko Höfle

    Sorry, alle redaktionellen Mittel sind recht, um ein lügendes und korruptes Staatsoberhaupt zu entlarven.

     

    Außerdem, wer der Bildzeitung mit Krieg droht, der sollte sich lieber mal im Oberstübchen untersuchen lassen. Pressefreiheit ist eines der wichtigsten Grundpfeiler in unseren Grundgesetzen! Egal, welchen Ruf die BILD schon immer hatte - der Verdacht, sie könnte sich von Politikern zensieren lassen, hätte JEDE Zeitung ruiniert. Und nicht nur die betreffende Zeitung. Alle Medien wären in eine Glaubwürdigkeitskrise gestürzt.

     

    Erst recht, wenn man, wie die BILD, Wulff die ganze Zeit groß raus gebracht hatte. Stichwort Hochzeit!

     

    Natürlich schelten nun viele über eine Kampagne gegen Wulff. Der BILD blieb doch aber gar nichts anderes übrig, als sich zu wehren! Auf ein Spiel mit falschen Karten DARF sich eine Zeitung nicht einlassen. Früher oder später fliegen die Lügen auf!

  • E
    EnteignetSpringer

    Die eigentlich interessante Frage hierbei ist doch: "Warum will Diekmann Wulff zur Strecke bringen?"

    Hilfreich ist ein Blick darauf, an welcher Stelle Wulff bislang Position bezog. Er sagte: "Der Islam gehört zu Deutschland" und er lud die Opfer des Nazi-Terrors sehr zügig zu sich ein und gestand unumwunden die staatliche Verantwortung, die diese Verbrechen ermöglicht haben.

    Aus meiner Sicht ist erschütternd, wie einhellig die Meute mit der Bild-Zeitung jault.

    Vergleichsweise leise war das Jaulen, als Frau Merkel, sich schwerer Korruption schuldig gemacht hatte, indem sie die Laufzeitverlängerung mit den Energiekonzernen klar gemacht hatte. Aber halt juristisch nicht anfechtbar. "Bezahlt wird später" hat Herrmann Scheer mal als legale Form der Korruption bezeichnet.

  • H
    H.W.

    Die Bildzeitung sowie Herr Diekmann sind mir in dieser Angelegenheit völlig egal. Ein Bundespräsident soll sich nicht derart verhalten und sich nicht wie ein Monarch aufspielen. Deutlich wird in dieser Affäre doch nur, dass Menschen in solchen Ämtern einen Realitätsverlust erleiden und glauben sich außerhalb des normalen Rechts zu bewegen. Drohanrufe bei der Presse (Bild hin oder her), Kredite per Handschlag, etc.

    So ein Quatsch.Daumen runter für Herrn Wulff und meinetwegen den Löwen zum Frass hingeworfen. Jeder normalsterbliche Bürger muss seine alltäglichen Kämpfe ausführen. Herr Wulff hat zu hoch gepokert und gedacht, dass für ihn eigene Regeln gelten. Geht aber in einer demokratischen Republik doch nicht. Gut so.

  • HB
    Herbert Brandmeier

    keiner hätte etwas dagegen wenn Diekmann diese Posse im zarten Alter jenseits der 70 einmal in seinen Memoiren schreiben würde, aber es geht im garnicht um Wulff, Deutschland oder dem Respekt vor dem eigenem Volk und unserer Nation, sondern er sieht die einmalige Möglichkeit Watergate mit seiner Mailbox zu spielen. Hätte Friede Springer auch nur ein Fünkchen Ahnung von Ihrem Geschäft würde sie ihn feuern, und zwar fristlos. So kommt sie aber aus meiner Sicht nicht über die Bezeichnung Spielerfrau hinaus.

  • WA
    Wagner-Müller Anette

    Hammerkommentar... Schreibe und Inhalt gleichermaßen!

  • SH
    Stephan Heinrich

    Majestätsbeleidigung ist kein Kavaliersdelikt.

  • P
    Pluf

    Danke, wohltuende Abwechslung. Intelligent und nüchtern dargelegt.

    Wir warten wohl alle darauf, zu erkennen, wem das ganze Tamtam schliesslich nützen wird. Das gehört zum Herrschaftswissen, das Bild nicht preisgeben kann.

    Vielleicht sollte man auch öfter berücksichtigen, dass Bild zu denjenigen Blättern gehört, die den Interessen ihrer reichen Verleger dienen. Diekmann ist da nur ein Büttel.

  • BM
    Bernardo Markowsky

    Klassenschelte

     

    Es wurde aber auch Zeit, dass ein intelligenter Kommentar zur Affäre Wulff in der taz erscheint.

    In einer mail der "bewegung.taz" von heute heisst es extasy-beschwingt: "Der Spassfaktor steigt."

    Und genau da liegt das Problem, die Grenzüberschreitung der beteiligten Medien, von Blind-dir-eine-meinung angeführt. Aus der Nachricht wurde der Fall geriert und der mutierte zum Event, das kein nachdenkliches Innehalten gestattet. In einem "Spiegel"- Kommentar wird unter der Hand behauptet, Wulff hätte bereits Zensur ausgeübt, die taz eröffnet eine Umfrage, in der alle Antworten zum selben Ergebnis führen: abtreten. Ist aber alles nur Spass, und Spass haben ist doch noch erlaubt in Krisenzeiten, oder?! Dabei wird deutlich, dass es sich um einen Stellvertreter- Kulturkampf handelt und beim Präsidentenklatschen um eine Ersatzhandlung.

    Was der Fall ist, der gewöhnliche Skandal der weiterhin ungebrochene Hoheit der Finanzwirtschaft über demokratisch legitimierte Politik, der politisch legitimierte Raubbau an den planetarischen Naturressourcen, all das geht wie unaufhaltsam weiter, ebenso der Massenexodus an Vernunft.

  • CW
    Clemens Wolf

    Eine kluge, trotz aller Anspannung besonnene Kommentierung dieses unglaublichen Vorgangs, mit dem Journalismus und Pressefreiheit völlig unverantwortlich niedergetrampelt werden.

    Die ganze Aktion, inclusive dieses unfähigen Präsidenten, passt in die Analyse des neoliberalen Zeitabschnitts, den wir seit zwei, drei Jahrzehnten mit wachsender Sorge sehen müssen: die öffentlichen Bereiche des Anstandes, der Politik, das Vermögen des Volkes und sein Anspruch auf Würde, Respekt und Schutz werden zunehmend abgebaut, abgebrochen, niedergerissen. Staatliches Vermögen wird privatisiert und verscherbelt (Post, Bahn, Gesundheit, Rente, Wohnung, Versorgung, Energie, Telekommunikation). Die brutalen Methoden des privaten Geschäfts schlagen immer mehr auf den Bürger durch und beginnen, dessen Haltung zur Gemeinschaft, zur Gesellschaft zu unterwandern: wie die da oben, so kann ich auch hier unten! Die Unfähigkeit der Politik(er),diesem Dammbruch dicke Mauern entgegenzusetzen, das Deutungs- und Handlungshoheit in die Politik zurückzuholen, wird nur noch übertroffen von der Gerissenheit und Dummheit zugleich, mit der sich die Politik dem großen Kapital andient: Banken retten, Sozialstaat abbauen, die Rettung aus dem Volksvermögen finanzieren. Auf globaler Ebene vervollständigen die Thesen und Experimente des US-Ökonomen Friedman den Beutezug durch die Gesellschaften der Welt: Katastrophen (Tsunami) werden zur Beseitigung des Eigentums der kleinen Leute missbraucht, Schockstrategien (Naomi Klein) zerstören Infrastrukturen und soziale Netze (Ölkrieg im Irak), Mißbrauch und Vernichtung von Arbeitsplätzen und den damit verbundenen Einkommen der Menschen münden in verheerenden Armutsszenarien, die wir in den nächsten Jahren, mehr denn je, erwarten müssen. Ach ja,die Bundespräsidenten-Affäre: Wulff ist da nur noch das Würstchen in der Suppe.

  • ML
    Martina Lippman

    Ich finde das gar nicht so schlimm, daß er denen gedroht hat, kann er doch.

    Ich würde nur wenn ich die wäre das ernst nehmen.

  • R
    Ruby

    Es ist beängstigend wie die BILD im Hintergrund die politischen Fäden zieht und andere Medien und ein großer Teil der Bevölkerung sich hierfür missbrauchen lässt. Besonders erschreckend ist für mich, dass die BILD hier angeblichen investigativen Journalismus betreibt. Ich weigere mich, diese Zeitung überhaupt mit Journalismus in Verbindung zu bringen. Und wenn die anderen Zeitungen so weiter machen, sind auch diese nicht mehr geegnet, sich unabhängig und journalistisch wertvoll zu informieren. Dieser Beitrag in der taz macht eine wohltuende Ausnahme.

  • G
    Grundel

    Was mich wundert ist, weshalb ausgerechnet die "Bild"-Zeitung, und nicht z.B. "Der Spiegel", die Kredit-Bedingungen veröffentlicht hat. Denn soviel ich weiß, war es doch "Der Spiegel", der im Oktober ein Urteil erwirkt hat, so dass die Eintragungen im Grundbuchamt samt Kreditverträge für die Öffentlichkeit einsehbar wurde.

  • W
    wilko

    Schöner Kommentar Herr Schulte. Trifft meines Erachtens sehr gut die psychologische Entwicklung innerhalb der Bevölkerung. Die "Marginalisierung der Bevölkerung" wird immer spürbarer und es wird spannend zu sehen sein, ob aus der Treibjagd auf Wulff nicht plötzlich ein Eigentor der Medien wird.

  • W
    wesinger

    Immerhin leistet sich die Taz endlich eine kritische Auseinandersetzung mit der Bild in der Frage Wulff. Ein Fortschritt!

    Aber die naheliegende Frage wird nicht gestellt:

    Warum diese unisono Pressekampagne der Mainstream-Medien gerade jetzt? ( Leider hat sich die TAZ vor diesen Karren spannen lassen )

    Hier sind Links, die den wahren Gründen näher kommen:

     

    http://www.godmode-trader.de/nachricht/Das-Bauernopfer,a2729785.html

     

    Wulff hat sich sehr kritisch den Banken gegenüber geäussert im letzten Jahr.Das Handelsblatt spricht sogar von einer Backpfeife für die Banken, hier:

     

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wulff-und-merkel-warnen-vor-neuer-krise/4010478.html?p4010478=all

     

    Ebenfalls findet er scharfe Worte gegen die Bankwelt und die Korrumpierung der Regierenden in einem Zeit-Inerview hier:

     

    http://www.zeit.de/2011/27/Interview-Wulff/seite-2

     

    Daraus ein Zitat:

     

    "Wulff: Etwas Grundsätzliches ist aus den Fugen geraten. Es gibt das Gefühl, dass es nicht fair zugeht. Dass es zu viele gibt, die profitieren, ohne beizutragen: Einzelne in Europa, die über Jahre falsche statistische Zahlen geliefert haben, andere, die das nicht bemerkt haben, und wieder andere, die Sanktionen verhindert haben; Einzelne in Griechenland, die sich der fairen Besteuerung entziehen; Trittbrettfahrer in der Finanzwelt, die an Staaten mit hohen Staatsschulden immer noch bestens verdienen und darauf setzen, dass sie von der Politik aufgefangen werden."

     

    Bei einem Vortrag vor Nobelpreisträgern im März 2011 in Lindau sagte er:

     

    ""Wer heute die Folgen geplatzter Spekulationsblasen allein mit Geld und Garantien zu mildern versucht, verschiebt die Lasten zur jungen Generation und erschwert ihr die Zukunft. All diejenigen, die das propagieren, handeln nach dem Motto: Nach mir die Sintflut."

     

    Und dies alles angesichts der Tatsache, dass der Bundespräsident jedes neue Gesetz unterschreiben muss, und es ansonsten nicht in Kraft tritt und jetzt bald neue Gesetze zum Europäischen Stabilitätsmechanismus anstehen und es dabei um sehr viel Geld geht.

     

    Kurz: Meine These ist:

    Die Finanzmafia steckt hinter dieser Kampagne. Der Mann ist zu gefährlich.

    Die eigentlichen Gründe, warum Wulff aus dem Amt gepuscht werden soll, werden öffentlich nicht angesprochen, sondern lächerliche Lappalien, die bei fast jedem Politiker gefunden werden könnten, wenn man wirklich wollte.

    Bitte liebe TAZ, recherchiert einmal in diese Richtung!

  • M
    Michaela

    So durchaus kritisch und zwiespältig ich Bild ja auch sehe, muß ich Diekmann hier "leider" recht geben.

    Merke: Medien machen in der Tat NIE Politik. Sondern kommentieren, begleiten, veröffentlichen sie lediglich. Damit mögen sie Politik gewiss beeinflussen, aber NIEMALS selbst machen. Politik machen IMMER Politiker. Auch diese Eigentore hat sich Wulff mit seinen Handlungen allesamt selbst geschossen. Und ich gehe trotz aller Zwiespältigkeit des Falls auch soweit, zu sagen, das BILD geradezu verpflichet war, die Öffentlichkeit über diese Vorgänge mit dem Anruf bei der Bild-Zeitugn zu informieren, letztlich auch verpflichtet ist, die Öffentlichkeit über den Wortlaut dieses Anrufs zu informieren. Denn die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf zu erfahren, wie der Bundespräsident mit einem der wichtigsten Bereiche der Öffentlichkeit, den Medien, umgeht.

  • M
    Murmansk

    "Jetzt wiederholt sie das Experiment, mit umgekehrtem Ziel "

     

    --> Ich glaube, das Ziel bleibt das gleiche. BILD bekommt Guttenberg nur wieder in die Spitzenpolitik, wenn mächtig was ins Rutschen kommt. Wenn Wulff geht, hat Merkel zum zweiten Mal bei der Wahl des BP gepatzt, die CSU könnte für sich das Vorschlagsrecht fordern - und Seehofer sich als neuer BP davor bewahren, 2013 die Wahlen in Bayern bestehen zu müssen. Wer dann wohl bayerischer MP würde?? Ich kann mir jedenfdalls vorstellen, wen BILD gerne in dieser Funktion sähe.

  • C
    chris

    internet kills the boulevard star. let´s do it!

  • FE
    Frau Edith Müller

    Was macht Bild, was die taz nicht macht?

    Die taz mischt sich doch auch ins "politische Tagesgeschehen" ein, indem sie tendenziöse Berichte verfasst und veröffentlicht. Oder im Kommenatrbereich- da muss nur jemand unter seinen Kommentaren "Faschimsus ist kein Verbrechen ...usw. " schreiben, schon wird der Kommentar veröffentlicht. Andere Meinungen, beispeilsweise Meinungen gegen Zuwanderung, werden gar nicht erst veröffentlicht. Und das ist doch auch Einmischung, Verdrehung, Vorspielen falscher Tatsachen und damit Einflussnahme auf Poltik, oder? Stellt euch vor, der Pressefuzzi von Merkel liest den Kommentarbereich der taz und liest nur Pro Zuwanderungsmeinungen, weil die anderen eben von euch aussotiert wurden...schwupps teilt er seiner Chefin mit, dass "die Deutschen" ja unbedingt Zuwanderung wünschen, das Märchen vom Fachkräftmenagel geschluckt hätten und Deutschland mit "Flüchtlingen" aus Nordafrika und anderen muslimischen Staaten geflutet haben wollen.Und so macht jeder "Politik" in dem Ausmaß, wei er es eben kann. Hättet ihr mehr Leser, würdet ihr das auch ausnutzen. Und nö, ich habe die Bild noch nie auch nur angefasst.

  • LG
    Letzter Grüner

    Danke für den Beitrag.

     

    Einer dieser Artikel bei welchen man nach dem Lesen sagt. Hätt ich auch nicht besser schreiben können,

     

    alle Nägel auf alle Köpfe getroffen.

  • H
    hto

    Wenn wir eine "Demokratie" durch leichtfertiges Kreuzchen auf dem Blankoscheck "zusammen" leben, in blöd- und stumpfsinnigen Symptomatiken des nun "freiheitlichen" Wettbewerb um ..., dann hat der "brave Bürger" absolut kein wahrhaftiges Recht ANMAßUNG oder Marginalisierung zu rufen - es kocht hier jeder sein "individualbewußt"-interessenbedingtes Süppchen, auch wenn das dann eben LOGISCH teils brutal-egoisierend ist.

  • O
    oldman

    Der derzeitige Ablauf erinnert mich an die Anfänge der Bloggerei, als sich Möchtegernjournalisten Unfreundlichkeiten um die Ohren schlugen.

    Jeder antwortete in seinem Blog.

    Nicht anderes als sogen."offene Briefe".

     

    Daß sich dieser Bundespräsident auf ein solches Spiel herab ziehen lässt entwürdigt ihn und das Amt.

     

    "Hättest Du geschwiegen, hätte man Dich für intelligent gehalten"

  • DB
    Dirk Becker

    Ein lohnenswerter Kommentar zur Rolle der Medien in der Wulf-Affäre. Danke erstmal dafür.

    Man darf bei der "Marginalisierung des Bürgers" aber nicht vergessen, dass der Präsident nicht direkt sondern von der Bundesversammlung gewählt wird. Sprich: Otto-Normal-Wähler hat herzlich wenig Möglichkeiten auf die Wahl des Bundespräsidenten einzuwirken. Insonfern passt es eigentlich, wenn der Amtsträger dann auf anderem Wege wieder aus dem Amt gedrängt wird.

     

    Außerdem bin ich praktisch veranlagt: Wenn sie die Bild und konservative Politiker streiten, dann kann es eigentlich nur Gewinner geben. ;-)

  • I
    ion

    Sorry, aber Ihr "Kommentar", oder besser: reflexhaft-eitle/-neidische, absolut unnötige Reaktion auf Diekmanns´ Bezug genommenen, akt. (sehr-Kurz-)Kommentar, ist in seinem wohl wichtigsten Punkt INKONSISTENT: Was denn nun(?!):

     

    "Er", der HErr BP, "weiss jetzt also, womit er erpresst werden kann.",

    oder(!?):

    "Ob der Bundespräsident gelogen hat oder nicht, lässt sich aus den wenigen Sätzen nicht herauslesen.";

     

    Wie kommen Sie dazu, zu behaupten, C. Wulff sei "erpressbar", wenn Sie dafür (vorgeblich) keine (ggf. 'unter 3' erhaltenen,) hinlänglichen Nach-/Be-weise haben(?!).

    Insofern "Spin"-nen Sie ebenso, wie Sie es Bild, resp. K. Diekmann unterstellen, nur: vergleichsweise (gegen ein ungleich größeres "Gefälle"?!) auf dem Niveau eines Wulffs´, also praktik-/dilet-T-antisch.

    Im Übrigen: jedes Massenmedium mit nennenswertem Impact 'macht' "Politik"; Ihr "Kommentar" ist obsoleter 'Kalter Kaffee', "anmaßend" aufmerksamkeitsheischende Polemik. Aber: es handelt-e sich mitnichten um eine "lächerliche Mailbox-Aktion". Und (dito!): "Die Bürger stehen als Zaungäste daneben. Ihre Marginalisierung sollte beunruhigen.": Tja! Ihre trittbretthafte Re-Prise taugt eigentlich auch nur zu einem: ebenjenem.

  • J
    jwpriebe

    Hängt doch den vom Wulff neben Kai´s Diekmann an eure Wand und lasst uns alle den Zollstock anlegen.

  • DM
    Dr. med. R. Mathias Dunkel

    Medien insgesamt betreiben Politik. Nicht umsonst werden sie als vierte Kraft in unserer Demokratie bezeichnet. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass wir nicht in einer Demokratie leben, sondern in einer Parteien-Oligarchie, was hier nicht weiter ausgeführt werden soll.

    Spätestens seit "Watergate" ist die "vierte Kraft" die kräftigste, nach der Jurisprudenz.Der Blätterwald, sei es der Elektronische oder sei es im Papierformat, sei es mit vielen BILDern oder ohne Bild. Wobei BILD nun einmal die mächtigste Zeitung der Republik ist, ob einem das nun schmeckt oder nicht; Leider, leider ...Ich erinnere an die berühmte Schlag!-zeile von BILD: Wir sind Papst!

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. R. Mathias Dunkel (Jahrgang 1944, somit dieses Jahr ein echter 68iger)

    Facharzt für Psychotherapeutische Medizin

  • N
    naseweiser

    U. Schulte : "Doch was Diekmann mit der Bild-Zeitung gerade macht, ist eine Grenzverletzung. Die Zeitung gibt ihre Beobachterfunktion weitgehend auf und verfolgt nur mehr das Ziel: Wulff soll zur Strecke gebracht werden. "

    Letzteres mag sein , es ist aber nur eine Unterstellung . Und die Grenzverletzung muß/kann man letztlich auch auf das Konto Wulff schlecht-schreiben : e r hätte es in der Hand , die v o l l e Aufklärung über den Inhalt des auf die mail-box Gesprochenen nachzuliefern - jetzt , wo schon ein Teil davon durch BILD-Leute "durchgestochen" worden ist. Würde das Wulffs Version bestätigen - warum tut er es dann nicht ?

  • R
    rose

    Diekmanns Anmaßung?Sicher,der Typ ist ein eitler Fatzke,der sich allmächtig wähnt.Aber hinter ihm stehen andere,die diese Bulldogge von der Kette gelassen haben.

    Wenn ich mir ansehe, wie Springer-Konzern und Bertelsmann diese Affäre hochkochen und am kochen halten-da wird mit strategischem Kalkül orchestriert.

    Nicht die Person Wulff oder sein Amt als "Bundes-grüss-August"sind das Ziel-Wulff ist nur Mittel zum Zweck!

    "Man schlägt den Sack und meint den Esel!"sagt der Volksmund in seiner Lebensweisheit.

    Kann der Autor U.Schulte diese Zusammenhänge nicht erkennen?Oder ist er nur bestrebt,davon abzulenken und das alles auf eine persönliche Feindschaft Diekmanns zu Wulff zu schieben?

  • R
    rio

    Der Wolf im Unschuldslammpelz sollte aufpassen, dass ihm der Mediensturm am Ende nicht das eigene schöne Steinhaus wegpustet. Den Verdacht, dass da eine Wulff-Springerschlacht stattfindet, habe ich schon vor Tagen hier geäußert und bleibe mal auch bei folgenden Behauptungen.

     

     

    1.) Die Ursache ist der Welt-am-Sonntag-Ärger. Ab da begannen die Springerleute in Wulffs Vergangenheit herumzuschnüffeln.

    2.) BILD hat Wulff absichtlich auflaufen lassen und stellt sich jetzt als Opfer dar. BILD hält die Affäre auch weiterhin durch stetige Indiskretionen am Laufen.

    3.) Hinter der Geschichte steckt vielleicht eher Döpfner, aber Diekmann ist natürlich voll dabei.

     

     

    Bin mal gespannt, wie weit ich richtig liege.

  • T
    taztest

    VIELEN DANK, HERR SCHULTE!

     

    Dies ist ein ausgezeichneter Kommentar, der die Rolle der Bild-Zeitung ins rechte Licht rückt.

  • T
    Tappy

    Die Kritik geht ins Leere

     

    " "der geht wahrhaft völlig in die Irre", schreibt Kai Diekmann. Medien stellten Fragen und decken Fehler auf. "Aber Sie entscheiden nicht." "

    steht lediglich im Einklang mit der stringenten Umsetzung von "Bild' Dir Deine Meinung!" -

     

    Der Anspruch an BILD wird hier viel zu hoch gehängt, höher als BILD ihn für sich selbst definiert.

     

    Vergessen wir nicht:

    Die gescholtene "Ermächtigung" Diekmanns (oder der BILD) erteilte Wulff höchst selbst durch seine Handlungen und sein Verhalten.

     

    Das Phänomen BILD mag nicht schön sein - aber es ist unentbehrlich.

  • N
    Nadi

    BILD-Dieckmann gehört zur Gruppe der Leute, die Thilo Sarrazin und seinen Hass auf Muslime, türk-kurd. Gemüsehändler und den Islam erst richtig in die Köpfe der Menschen geblasen haben. Er hätte schon vor Monaten selber zurücktreten sollen.

     

    Und die sogenannten Döner-Morde: Die Toten sind genau die Hass-Gruppe von Thilo Sarrazin - Menschen, die angeblich auf Kosten der ignoranten Elite leben und in Wirklichkeit sich für Mini-Geld ausbeuten. Genau diese Menschen, die in Thilo Sarrazins Welt fürs Aussterben der Deutschen haftbar gemacht werden und die offenbar auch das Hassobjekt von Neonazis (und V-Leuten) gewesen sind, diese Leute wurden durch Bild erst richtig an den Pranger gestellt.

     

    Aber die Bild musste ja Sarrazin aufblasen und nun machen sie einen auf Moralisch bei Wulf? Dass sie Sarrazin aufgeblasen haben, hat auch was damit zu tun, dass die Bild keine Zeitung ist: Dort recherchiert niemand, dort fragt keiner nach, nur Dieckmann der Chef-I...t, der bestimmt, welcher Müll in die Köpfe der Menschen gehört. Und der Fand Islam- und Ausländerfeinlichkeit vollkommen in Ordnung, sonst hätte er das ja nicht gebracht (übrigens mit dem SPIEGEL zusammen, so viel zum Niveau).

     

    Und nun ist er der Ober-Journalist, der Kämpfer für Meinungsfreiheit und gegen Korruption? ... das ist einfach eckelhaft und verlogen. Dieckmann nimmt selber Deinen Hut, kann ich nur sagen, auf Dich kann man verzichten (und tritt bei der taz Genossenschaft auch gleich aus)

  • MM
    Michael Münstert

    Liebe Taz-Redaktion,

     

    Grundsätzlich gehört es sich doch offensichtlich so, dass Zeitungen kritisch und investigativ über etwaiges Fehlverhalten von Personen des öffentlichen Lebens berichten und recherchieren sollen. - Wozu braucht man sonst eine freie Presse.

    Dass nun die B.*-Zeitung eigentlich Ihre Aufgabe wahrnimmt, beschämt mich. Ich habe den Eindruck, dass es in ihrer Redaktion eher um die Tatsache "Causa B.-Zeitung" geht als um den Sachverhalt "Causa Bundespräsident".

    Ich bin auch kein Freund der B*-Zeitung, ganz sicher nicht. Aber das (Fehl-) Verhalten des Bundespräsidenten bezüglich Offenheit, Ehrlichkeit und Anstand - für mich unumwundbar Grundlage, dieses Amt auszuführen, gerät bei Ihrer Berichterstattung stets ins Hintertreffen.

    Wenn Sie sich kritisch über die Bildzeitung äußern wollen, tun sie dieses doch einfach in einem (oder mehreren) eigenständigen Berichten. Aber trennen sie bitte diese voneinander und bitte: Bringen Sie lieber Tatsachen als einseitige Kommentare.

  • SI
    Sturm im Wasserglas

    "Doch was Diekmann mit der Bild-Zeitung gerade macht, ist eine Grenzverletzung. Die Zeitung gibt ihre Beobachterfunktion weitgehend auf und verfolgt nur mehr das Ziel: Wulff soll zur Strecke gebracht werden."

     

    Wie überaus interessant. Und was tut die gesamte übrige Printpresse? Beobachten und neutral berichten?

    Wohl kaum. Ausnahmsweise wird ein gemeinsames Ziel verfolgt: Wulff soll zu Strecke gebracht werden.

     

    Die taz macht mit. Oder wie sonst könnte man sich die Flut von taz-Kommentaren zum Thema erklären? Die durchweg sehr eindeutig ein und dasselbe Ziel verfolgen: Weg mit Wulff.

     

    Nun tut mal bitte nicht so scheinheilig und werft Diekmann und der Bildzeitung vor, was Ihr selber auch tut.

     

    Ja, vielleicht wäre es besser, einen geeigneteren Kandidaten als Bundespräsidenten zu haben. Wulff ist zweifelsohne peinlich, naiv, geltungssüchtig und unaufrichtig.

     

    Eine positive Eigenschaft hat der Mann dennoch:

    Er lässt sich vom - mittlerweile unerträglich gewordenen - Sturm im Blätterwald eben nicht fortwehen.

    Und das halte ich durchaus auch für ein Merkmal, dass ich mir von einem führenden Politiker wünsche:

    Durchhaltevermögen. Nicht sofort davonrennen, nur weil die vierte Gewalt im Staat es so will.

     

    Beruhigend, dass große Teile der Bevölkerung sich nicht nur von der Meinungsmache sämtlicher Printmedien verrückt machen lässt, sondern durchaus zu eigenen Urteilen kommt.

    Denn wie sonst wäre zu erklären, dass sich am Donnerstag immerhin noch eine - wenn auch knappe - Mehrheit für einen Verbleib Wulffs im Amt ausspricht?

  • J
    Jens

    TAZ schreibt:"weil er dem Reiz, selbst Politik zu machen, nicht widersteht." -> Ihr stellt die BLÖD-Zeitung an den Pranger, wo Ihr doch selbst diejenigen seid, die ständig Politik machen wollen und macht, mit Eurer eigenen Propaganda..... ANTI-AKW-Propaganda zum Beispiel!

  • F
    frohgemut

    Ihren Kommentar hier eingeben

    sehr geehrter herr diekmann

    die bild-zeitung hat nicht versucht das presserecht zu beugen,es war christian-das diese zeitung in ihren berichten taktiert,das dürfte doch allen klar sein-aber wer mit dem feuer spielt muss damit rechnen das er sich verbrennt-warum hat der christian nicht seiner mail veröffentlichung zugestimmt wenn er keinen dreck am stecken hat?das der christian vorher gefragt wurde das zeigt doch nur die engen beziehungen die er zu dieser zeitung unterhielt-und jedesmal wenn er dieser zeitung auf den schlips tritt,wird sie ein stückchen mehr von ihrem wissen deröffentlichkeit mitteilen-

    gruss frohgemut

  • BF
    Bellita Frey

    Ich sehe das genauso und bin froh, dass es doch noch einen Journalisten gibt wie Ulrich Schulte. Eitelkeit ist eine milde Bezeichnung für das heutige Agieren der Medien. Fast hat man den Einruck, sie kennen ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr. Eigentlich nur objektiv informieren und nicht regieren, oder ?! Diese Macht ist beängstigend. Man kann hier inzw. durchaus von einer Hetzjagd sprechen, deren Ausmaß mich leider etwas an gottseidank längst vergangene Zeiten erinnert...

  • G
    Gast

    Ich zitiere mal aus dem Protokoll von Bild:

     

    "• 18.19 Uhr: Bundespräsident Wulff spricht auf die Mailbox von BILD-Chefredakteur Kai Diekmann, droht mit „Strafantrag“ wegen des geplanten Berichts, spricht von „Krieg“ und verlangt zudem einen erneuten Aufschub der Berichterstattung. Wulff bittet Diekmann, sich im Bundespräsidialamt zu melden."

     

    Wulf wollte also tatsächlich einen weiteren Aufschub und nicht die zunächst behauptete Verhinderung des Berichtes.

     

    Für mich ist das ein großer Unterschied und es zeigt die "Skandalisierung", die hier betrieben wird.

  • KS
    Karl Schepperle

    Ich weiß, es ist viel verlangt von einem Redakteur, aber es wäre schön, nur ein einziges Mal in einer journalistischen Bauchnabelschau wie dieser, etwas darüber zu lesen, welcher Menschenschlag eigentlich den Beruf des Journalisten ergreift und was der Beruf dann mit diesen Menschen macht. Jeder, der mit Medienleuten (egal welcher Spielart) regelmäßig näher zu tun hat, kann ein Lied davon singen. Von der oft nur schwer kaschierten Eitelkeit, der gelegentlichen Arroganz und vom unglaublichen Geltungsdrang vieler Journalisten, der offenbar nie wirklich befriedigt werden kann, denn dafür hätten sie Richter, Wissenschaftler, Politiker oder Führungskräfte in großen Unternehmen werden müssen. Sind sie aber nicht. Sie sind immer nur diejenigen, die den Richtern, Wissenschaftlern, Politikern, etc. Fragen zu deren Handeln stellen, sie sind nie selbst Handelnde und das scheint tief zu sitzen. Da ist die Verlockung, endlich auch mal ein bisschen Macht ausüben zu können, natürlich groß.

  • MA
    Max aus Hamburg

    Klug argumentiert. Die Seite der Medaille fällt bei genauer Betrachtung sicher jedem auf. Zur Zeit ist es jedoch so: Die Menschen, die gegen Wulff sind (und mir scheint, das sind eher die Leser von TAZ, SZ, Spiegel etc.)wollen diese Seite gar nicht sehen. Sie wollen ja, dass Wulff zurücktritt. Der Artikel verteidigt nicht Wulff - aber die empfindliche Seite der (Medien-)Demokratie. Das ist gut so. Vielen Dank an Volker Schulte. Schade, dass es dazu von den 'großen' Blättern keine ähnlichen Artikel gibt.

  • HS
    Hari Seldon

    Ich denke, dass TAZ (und eigentlicgh die ganze Medienlandschaft) eine Diskussion antoßen sollte: Was sollte die Rolle die Medien in der Zukunft sein. Als "Verbraucher" der Medien habe ich in den letzten Zeiten immer mehr den Eindruck, dass die Mainstream Medien (MSM) die Meinungs- und Pressefreiheit als Freibrief für Hetzen, Lügen, vorsätzliche Täuschungen, und Manipulationen interpretieren. Statt objektive Berichterstattung wird die Bevölkerung mit sehr selektiver Berichterstattung traktiert. Beispiele gibt es genügend (nur eine kürze Liste aus 2011):

     

    ---Berichterstattung über Lybien: Ein unabhängiges Land wurde der Opfer eines offenes Aggression, und die Agressoren wurden als "Helden" (Völkermord, etnische Säuberungen, Raub, usw.) vorgestellt

    ---Syrien: Nur die Stimme von einer Seite wird propagiert

    ---Ungarn: Meinungen von Parteien mit ca. 1,5% Unterstützung wird als die Meinung der Bevölkerung propagiert

    ---Affäre Wulff: Solche grundlegenden Sachen wie Persönlichkeitsrechte, Bankgeheimnis, usw. wurden völlig ignoriert. Nach dem Bekanntwerden der Klage durch Spekulanten wegen der gescheiterten Übernahme von VW durch Porsche stellt sich auch die Frage: Geht es hier nicht um eine rachenmotivierte und gut geplante Hetzkampagne gegen jemanden, der nur seine Verpflichtungen erfüllt hat, und damit die Interesse von einigen Spekulanten verletzt hat?

    ---Die sehr selektive Berichterstattung bezüglich S21: Es hat sich herausgestellt, dass die hochgejubelten notorischen Dagegen-Menschen sogar im eigenen Hochburg eine Minderheit sind, und der Lügenschloss brach mit der Volksabstimmung zusammen

    ---Die Atomhysterie in Deutschland (NUR in Deutschland) nach der nie dagewesenen Naturkatastrophe in Japan (die japanischen Medien haben die Deutschen schon offen als "Klugscheisser" benannt), usw.

     

    Aus meiner Sicht wäre im ureigenen Interesse der Medien (mindestens in Deutschland) Überlegungen darüber zu machen, dass die Medien zur objektiven Berichterstattung zurückkehren sollten, sonst werden früher oder später immer mehr Menschen ("Verbraucher") verstehen, dass man die Medien überhaupt nicht ernst nehmen sollte und nicht vertrauen kann, und statt Nachrichten wird man schnell ein anderes Programm wählen. Bei jüngeren Menschen ist dieser Trend schon klar zu erkennen.

     

    Aus dieser Sicht kann der Artikel nur begrüßt werden, als ein potenzieller kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die Medien sollten versuchen freiwillig den Missbrauch der Meinungs- und Pressefreiheit begrenzen. Falls es anders nicht geht, könnte man sogar nach gesetzlichen Regelungen nachdenken, zum Beispiel mit Stärkung von Persönlichkeitsrechten wie Veröffentlichung/Nachrichten über einen Person nur mit der schriftlichen Zustimmung der betroffenen Person, oder stärker Schutz von betrieblichen/behördlichen Dokumenten (Veröffentlichung von geklauten Dokumenten ist sehr ähnlich zur Hehlerei), usw.

  • RS
    Rolf Steinberg

    Hier haben Sie völlig recht. Die Eitelkeit der Medien.

    Was ist das für eine hinterhältige Schleimerei. Auf was für ein Niveau sind diese Journalisten gesunken.

    Nicht nur Journalisten, leider auch sogenannte Politiker.

    Alle sitzen sie im Glashaus und versuchen mit Steinen zu werfen.

    Das ist heuchlerisch nicht zu überbieten. Was geht bei Diekmanns ab, wenn er den Präsidenten angreift?

    Leider ohne sich direkt zu äußern, sondern hinten herum. Haben Sie gehört, daß...... ?

    Was ist mit dem Schutz der Privatsphäre? Muß sich jeder von Bild ausziehen lassen.

    Schmutzfinken in Parteien kann man abwählen. Bild muß man nicht kaufen!

  • RD
    rosemarie dengler

    was hier von seiten des bp und der medien veranstaltet wird, ist einer bananenrepublik würdig. ich persönlich war mit der wahl von herrn wulff nicht einverstanden und weder mein vertrauen noch meine sympathie gehören ihm. aber: es kann nicht sein, daß die presse derart ihre kompetenz überschreitet. es ist wie ein mittelalterliches habertreiben und hat mit information des lesers nur peripher zu tun. hier spielt man sich zur entscheidenen macht im staat auf - und das kann nicht geduldet werden.Ihren Kommentar hier eingeben

  • SM
    Sabine Mai

    Hätte der BP nicht angerufen, hätten Sie vielleicht Recht.

    Man hätte darüber hinwegsehen können, dass er vertuscht, durch seine kostenlosen Urlaube und Vergünstigungen nicht mehr unabhängig ist.

     

    ABER: Er ist zusätzlich noch so dumm und droht der Presse und das ganze noch aufs Band. Dieser BP stellt eine Gefahr dar, seine Naivität hat nichts mit Unerfahrenheit zu tun, er weiss vielmehr nicht, was es bedeutet ein BP zu sein und welche Verantwortung damit verbunden ist. Schlimmer noch, er hat es noch immer nicht begriffen.

     

    Nebenbei: Hat er eigentlich beantwortet, warum er Herrn Geerkens als Privatperson auf eine Wirtschaftsdelegation mitgenommen hat?

  • VK
    Volker Kehne

    Ich bin hoch erfreut, dass ein Vertreter der "Vierten Gewalt" beginnt, (Selbst)Kritik an seinem Berufsstand zu üben. Das wurde auch Zeit. Seit Wochen wird der Leser über den in der Tat dümmlich agierenden Bundespräsidenten informiert, etwas wirklich Verwerfliches an seiner Amtsführung als Bundes- oder früherer Ministerpräsident hat die Presse aber nicht aufdecken und belegen können: Vorteilsnahme in Bezug auf das ausgeübte Amt - (noch) Fehlanzeige!

    Es ist vielmehr nicht zu übersehen, dass nicht nur die Bild-Zeitung sondern besonders auch der Spiegel in einer Pressekampagne dem von ihnen unterstützen, aber gescheiterten Gegenkandidaten (Gauck) hinterhertrauern und die - leider vom Machtkalkül der politischen Parteien geprägte - Entscheidung der Bundesversammlung nicht respektieren wollen. Mir scheint, hier soll quasi im Zweijahrestakt das nächste Staatsoberhaupt abgesägt werden, einfach, weil es nicht nur der Opposition einen Genuss bereitet, der Regierungspartei zu schaden, nein, auch Journalisten empfinden offenbar Freude daran.

    Sorge bereitet mir allerdings, dass zu viele Pressevertreter ihre Kraft auf ein unbedeutendes Thema konzentrieren, während im Windschatten dieses vermeintlichen Skandals nach wie vor die politische Landschaft mit Geld und anderen Zuwendungen gepflegt wird, um wichtige Entscheidungen zu beeinflussen. Werden wir davon erfahren? Oder hatte gerade niemand Zeit für die Recherche?

  • S
    Sultan

    Guten Tag,

    egal, wie man zur Vorgehensweise von Christian Wulff steht, muß die Motivation von "Bild" kritsch hinterfragt werden. Offensichtlich wird, daß für Bild Objektivität und Seriösität unbekannte Fremdwörter sind. Sie hat in der Vergangenheit schon so viel Schaden angerichtet, der mit der Pressefreiheit nichts mehr zu tun hat. Es ist nur bedauerlich, daß die Leserschaft von Bild das schändliche Treiben dieses Schmuddelblattes nicht durchschauen. Es galt einmal in der Vergangenheit, was in der Zeitung stand, einen großen Wahrheitsgehalt, besaß. Daß diese Glaubwürdigkeit der Presse an Substanz verloren hat, ist nicht zuletzt auch dem Agieren der "Bild" zu verdanken.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Das Hallali verblasen

    Christian Wulff derzeitiger amtierender Bundespräsident der Bundesrepublik-Deutschland ist auf Grund seines Kredites durch Unternehmerhand,seinen Druck auf die Presseorgane BILD und Die Welöt,als Sponsorenwerber zum Abschuss frei gegeben worden. Man treibt Wulff vor sich her und wartet auf den Abschuss der trifft um dann das Hallali zu verblasen.

    Chefredakteur Kai Diekmann(BILD) geht nicht gerade simble um,mit Christian Wulff.Er hat sich zum Ziel gesetzt das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik-Deutschland aus dem Amt zu heben.

    Er hat Wulff in der Hand,auf Grund das von Wulff geführte Telefonat auf seiner Mail-Box.

    Wulff verneint eine Veröffentlichung-dies sollte aber nichts daran ändern,den Wortlaut zu veröffentlichen,auch allein der BILD-Zeitung wegen.Der oft vorgeworfen wird, erfundeneZeitungsenten zu veröffentlichen.

    Es bleibt nur noch eine Frage der Zeit,bis der Bruch auf`s Haupt des Bundespräsidenten Christian Wulff gelegt wird und das Hallali verblasen wird.

  • CJ
    chrischan jürgens

    Über Wulf ist langsam genug gesagt.

     

    Er war nie ein guter Kandidat für dieses Amt.

    Ohne Frau Merkels Machtspiele wäre er wohl nie Bundespräsident geworden.

    Das er sich jetzt als soo dämlich herausstellt, konnte sie damals wohl auch nicht ahnen.

    Trotzdem hat er und das Amt und letztlich diese Republik es nicht verdient, vor Ablauf seiner 1.Amtsperiode so herausgekegelt zu werden.

     

    Für mich stellen sich da 2 Fragen:

     

    Erste Frage:

    Wie gläsern sind wir alle in dieser Gesellschaft?

    Was gilt in dieser Gesellschaft das Individuum, die Privatsphäre.

    Was Wulf mit der Veröffentlichung dieses Vertrages unter Freunden passierte, kann heute jedem passieren. Sei es über jugendlichen Leichtsinn bei Facebook, Internetmobbing unter Kollegen oder Handel mit sonstigen Daten. Unsere Freiheit hat das Netz nicht sicherer gemacht.

     

    Zweite Frage:

    Wo ist unsere freiheitlich, demokratische Grundordnung geblieben.

    Wie hat die „unabhängige“ Presse unser Staatswesen verhurt.

    Dürfen wir da noch den moralischen Finger erheben, wenn andere Staaten sich hüten, einer freien Presse mehr Raum zu geben.

    Wer ist das Volk? Der Bürger oder Herr Dieckmann?

  • R
    reblek

    Diekmann als charakterlos zu bezeichnen, ist vielleicht untertrieben, aber dass die taz diesen Herrn nach wie vor als "Genosse" in ihren Reihen duldet und damit sogar so etwas wie Reklame geschoben hat, ist in ähnlicher Weise bedenklich, vor allem aber opportunistisch. Sinnvollste Konsequenz: Rauswurf!

  • EK
    Eduard KRATZFUSS

    Weh denen die ihre Zunge zur Macht erheben.... Am Ende müssen sie Rechenschaft abgeben über jedes einzelne Wort ....Wulff ist ein verletztes Lamm mitten unter Wölfen.

    Lasst ihn Mensch im Amt werden und sein...Der Schmierenfink hat seinen Dienst getan und Sein jüngstes Gericht möcht ich nich haben!

  • C
    chrisfre

    Differenziert und pointiert, was Sie schreiben, Ulrich

    Schulte! Aber, warum bitte, haben Sie bzw. die taz-Verlagsleitung, nichts unternommen, damit Diekmann endlich als taz-'Genosse' rausgeschmissen wird, sich also zumindest damit nicht mehr brüsten kann? Außerdem gewinnt David gegen Goliath nicht, wenn er eine ehemals denkmalgeschützte Fassade seines Verlagsgebäudes mit spätpubertärer'Kunst'am Bau verschandelt und damit dessen Ego auf uner- trägliche Weise zum 'Ruhm' verhilft. Ich erwarte schon lange, mehrfach angemahnt, Aufklärung zu beiden Phänomenen, die mir erscheinen wie Altlasten,

    in diesem Fall von MÄNNERfeindschaften ... Ende der

    Eitelkeiten, bitte!

  • M
    Michael

    Ist das wirklich "nur" die Eitelkeit der Bild / von Dieckmann ? Oder hat Bild den obersten "Staatsdiener" (schön wär´s) nur für 1.800.000.000 Euro (für Heuschrecken und andere ) waidwund geschossen. So stringent, wie dieser Akt inszeniert wird, mag wohl mehr als verletzte oder befriedigte Eitelkeit im Spiel sein.

    Dann wäre der Vorgang ein Fall für den Staatsanwalt.

  • GB
    gerd baumhoff

    zum artikel paßt mein 97.kommentar vom 6.1.2011,13:34 an kai diekmann-stefan niggemeier!hier ist er:merkel,honneckers rache.stärkt also einem korrupten politiler wie wulff wie schon schäuble den rücken...in was für einem mafiastaat leben wir eigentlich?!.....artherapie gerd baumhoffs eigenart,bundespräsident,gz.15-513-09-1-18/07,unbeantwortetes fax seit 6.7.2010,12:12