Datendiebstahl bei HBO: Lizenz zum Glotzen
Hacker behaupten, das Skript einer unveröffentlichten „Game-of-Thrones“-Folge erbeutet zu haben. Was sie dafür wollen? Offenbar Ruhm.
Steht das Drehbuch für den nächsten James-Bond-Film schon? Ich hätte da einen Vorschlag: 007 jagt keine Bösewichte mehr, die die Weltherrschaft anstreben, sondern Hacker, die das Skript einer beliebten Fernsehserie geklaut haben. Das ist Krimi! Spionage kann einpacken.
So mal wieder geschehen im Real Life. Nicht näher bestimmte HackerInnen behaupten, sie hätten 1,5 Terabyte an Daten beim US-amerikanischen Bezahlsender HBO geklaut. Darunter soll angeblich auch schriftliches Material der vierten, bislang unveröffentlichten Folge der siebten Staffel von „Game of Thrones“ sein, wie das US-Magazin Entertainment Weekly berichtet.
Die siebte Staffel lief vor drei Wochen an. Und seit in Staffel fünf Preview-DVDs der beliebten Fantasy-Serie vorab im Netz landeten, macht HBO ein Mordsbohei darum, dass ja nichts nach außen dringt, bevor es offiziell losgeht. Womöglich haben die HackerInnen also begehrtes Material an der Hand.
Was die damit genau anfangen wollen, ist aber nicht ganz klar. Anders als beim Leak mehrerer Folgen der damals noch unveröffentlichten Staffel von „Orange Is the New Black“ im Mai haben sie das GoT-Material bislang nicht ins Netz gestellt. Stattdessen boten sie es JournalistInnen an, darunter auch einem afp-Journalisten, wie die Nachrichtenagentur meldet. In einer zugehörigen Nachricht versprechen sie dem Medium, „das am besten berichtet“, ein Interview.
Erpressung so wie damals bei OITNB? Dazu bedürfte es der zwischengeschalteten JournalistInnen nicht. Ruhm? Wenn das das Ziel sein sollte, hat das (noch) nicht geklappt. Bislang ging kein Medium auf den Deal ein – vermutlich aus Angst vor einer Klage von HBO. Rätselhaft. 007, bitte übernehmen Sie.
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