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Das war die Woche IIKlassenfahrt nicht ohne Kassenwart

Soviel Spaß eine Schulreise nach New York auch macht: Es ist nicht vermittelbar, dass SteuerzahlerInnen für teure Schulreisen aufkommen sollen, die viele sich selbst kaum leisten könnten.

Schöne Reise nach New York, in Berlin gab es dann Ärger: Robert-Koch-Gymnasium in Kreuzberg. Foto: dpa

Die Empörung war groß, als die Öffentlichkeit Mitte der Woche Wind bekam von „Deutschlands teuerster Klassenfahrt“ (Bild): 15 SchülerInnen des Kreuzberger Robert-Koch-Gymnasiums waren im Oktober nach New York gejettet. Pro Person kostete das rund 2.100 Euro – also insgesamt über 30.000 Euro. Die zahlte der Staat, weil alle Jugendlichen Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket hatten. „Klasse Abzocke“ titelte der Kurier. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) mahnte die Schulen, die Ziele ihrer Klassenfahrten verantwortungsvoll auszusuchen. Andere Bildungspolitiker forderten eine Obergrenze für die Kosten von Klassenfahrten.

Und es ist ja tatsächlich nicht vermittelbar, dass SteuerzahlerInnen – dazu gehören nicht nur reiche Leute – für teure Schulreisen aufkommen sollen, die sie sich selbst schwerlich leisten könnten. Das Bildungs- und Teilhabepaket zielt darauf ab, soziale Ausgrenzung von Jugendlichen aus armen Familien zu verhindern. So viel Spaß eine solche Fahrt auch macht: Man kann sehr gut Mitglied dieser Gesellschaft sein, ohne New York besucht zu haben.

Trotzdem gab es auch Kritik von links: Sebastian Schlüsselburg von der Linkspartei in Lichtenberg monierte eine „von oben geführte Neiddebatte“. Statt solche Unternehmungen zu verbieten, müsse man sie billiger planen. Außerdem forderte er einen Fond, der auch anderen, die nicht staatlich unterstützt werden und trotzdem zu wenig Geld haben, das Mitfahren ermöglicht.

Keine Frage: Es wäre toll, wenn die Steuereinnahmen derart sprudelten, dass eine New-York-Reise für alle SchülerInnen zum Standard würde. Dem ist nicht so. Zurzeit könnte Berlin das Geld anderswo dringender gebrauchen – zum Beispiel bei der Sanierung der maroden Schulen.

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3 Kommentare

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  • Klassenfahrten dienen der kulturellen Bildung, die vor Ort stattfindet, statt vor dem Buch oder dem PC. Klassenfahrten sollen ferner in den unteren Jahrgangsstufen der Festigung von Sozialverhalten und angemessener Kommunikation unter den Schülern dienen.

     

    Pädagogisch gesehen sind Fahrten in das Ausland durchaus sinnvoll, wenn sie dem Lernstand entsprechen. Es hat keinen Sinn mit einer 6. Klasse nach England zu fahren, oder im ersten Jahr Französisch nach Paris.

     

    Bildungstourismus ist Aufgabe der Eltern und nicht Sache der Schule. Hier haben wohl die Kollegen etwas falsch verstanden - oder unterliegen sie dem Größenwahn, dass Berlin eine Weltstadt ist und daher Berliner Schüler sich auch nur mit Weltstädten abgeben sollten, statt mit popeligen Jugendherbergen?

     

    Da fällt mir doch gerade ein, wie haben denn die betreuenden Kollegen ihre Reisekosten geltend gemacht? Etwa Freiplätze genutzt, oder alles aus eigener Tasche bezahlt? Das ist nämlich ein sehr beliebtes Reizthema, wenn es um Klassenfahrten geht. In NRW hat es deshalb schon einiger Erlasse der Frau Löhrmann bedurft.

     

    Das verspricht nun wirklich interessant zu werden.

  • Ich vermute, daß nicht die Schüler auf die Idee dieser sagenwa optimierten Subventionsausschöpfung gekommen sind. Das wird die Blüte anderer GEWächse GEWesen sein, *hust* *zwinker*

  • Biiiidde? Billiger planen, nach New York? Was solln das, was bitte ist denn der Zweck von ner Klassenfahrt? Ich kann ja nur von meiner Ex-Schule sprechen, da gings in die Nachbarstaaten, z. B. Frankreich oder Österreich, mit dem Englisch-LK halt nach Großbritannien. Das ist keine Neid- sondern eine Zweckmässigkeitsdebatte.