: Das Geiseldrama
Am Montag, gegen 11.45 Uhr, entriß ein 25jähriger abgelehnter Asylbewerber aus Algerien im U-Bahnhof Kottbusser Tor in Kreuzberg den 3jährigen Franz G. aus den Händen seiner Mutter. Der vermutlich geistig verwirrte Mann bedrohte das Kind mit einem Messer. Im Verlauf der sechs Stunden dauernden Geiselnahme stellte er immer neue Forderungen und kündigte an, das Kind nach Ablauf des Ultimatums um 17.05 Uhr zu töten. Zunächst verlangte er ein Flugticket zur Rückkehr in seine Heimat, dann die Freilassung eines in Algerien inhaftierten Führers der Islamisch-Algerischen Heilsfront (FIS).
Als dem Täter um 17.38 Uhr eine Schachtel Kekse so geschickt gereicht wurde, daß er mit der rechten Hand zugriff, dafür aber das darin gehaltene Messer in die linke Hand wechseln mußte, griff ein SEK-Beamter zu und überwältigte den Mann. Das Kind wurde bei der Befreiungsaktion von dem Messer am Mund leicht verletzt. Inzwischen wurde gegen den Geiselnehmer Haftbefehl erlassen. küp
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