Dänemark genehmigt Nord Stream 2: Go für umstrittene Ostseepipeline

Eine letzte Genehmigung für die Fertigstellung der umstrittenen Ostsee-Pipeline stand noch aus. Nun geben auch die dänischen Behörden grünes Licht.

Arbeiter befestigt einen Deckel an einem Teilstück der Pipeline

Mit der Pipeline sollen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas transportiert werden Foto: Anton Vaganov/reuters

KOPENHAGEN taz/dpa | Die dänische Energiebehörde hat den Bau der Gaspipeline Nordstream 2 von Russland nach Deutschland genehmigt. Wie die dänische Energieverwaltung in Kopenhagen am Mittwoch mitteilte, darf ein 147 Kilometer langer Teil der Pipeline auf dem dänischen Kontinentalsockel südöstlich von Bornholm durch die Ostsee verlaufen. Die Behörde sei zu dem Schluss gekommen, dass dieser Streckenverlauf zwei Alternativrouten – eine davon sollte nordwestlich von Bornholm verlaufen, eine andere auf längerem Wege ebenfalls südöstlich von der Insel – vorzuziehen sei.

Mit Nord Stream 2 sollen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland an Drittstaaten wie der Ukraine oder Polen vorbei durch die Ostsee nach Deutschland transportiert werden können. Angeführt wird das Nord-Stream-2-Konsortium vom russischen Gazprom-Konzern, der die Hälfte der Finanzierung des 9,5-Milliarden-Euro-Projekts aufbringt. Zu den Beteiligten gehören die deutschen Unternehmen Uniper und Wintershall.

Mehr als eineinhalb Jahre hat das Konsortium auf den Bescheid gewartet. Die dänischen Behörden hatten zuvor noch eine Umweltstudie gefordert. Es war die letzte noch ausstehende Genehmigung für die Fertigstellung der umstrittenen Ostsee-Pipeline.

Lange Zeit war Deutschland der einzige Befürworter. Nicht nur Polen, die baltischen Staaten, die Ukraine und die USA machten Front gegen das Pipeline-Projekt. Auch die EU-Kommission hatte Bedenken. Nord Stream 2 würde die deutsche Abhängigkeit von russischem Erdgas erhöhen und die Energieversorgungssicherheit in Europa als Ganzes gefährden, lautete die Befürchtung.

Deutschland setzte sich durch

Zudem würde das Projekt die strategische und wirtschaftliche Bedeutung alternativer Pipelines und traditioneller Transitländer weiter schwächen. Im Schulterschluss mit Frankreich konnte sich Deutschland Anfang Februar trotz erbitterten Widerstands aus Osteuropa dann doch durchsetzen.

Nach Angaben des Unternehmens vom September ist ein Großteil der Rohre in den Gewässern von Deutschland, Schweden, Finnland und Russland in der Ostsee bereits verlegt. Die Gesamtlänge der doppelläufigen Leitung beträgt gut 2.400 Kilometer.

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