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Um noch etwas Wasser in den Traditionswein zu schütten: der SC Freiburg hat zukünftig nicht mehr den Schwarzwaldmilch-Konzern (den letzten Konzernabschluss kann ich gerne zur Verfügung stellen) als Hauptsponsor, sondern einen europaweit tätigen Konzern im Bereich online-Autohandel.
@Jan Schubert Das ist schön, hat aber mit der Kritik an dem zu Reklamezecken gegründeten Brause-Verein nichts zu tun
Mein Gottchen. Geht's noch ein bisschen verkopfter? Leipzig musste gar nix gewinnen, sie haben halt einfach gewonnen, weil sie unglaublichen Charakter gezeigt haben und nach einem 0:1 in Unterzahl zurückgekommen sind. Kann man einfach auch mal sportlich anerkennen, die Leistung und den Charakter der Leipziger Spieler. Das ganze geschwurbelte Gerede über Investitionen etc interessiert die Jungs nicht. Sind einfach nur Fussballspieler, genau wie die Freiburger Jungs...
@Vincent Berger "Sind einfach nur Fussballspieler, genau wie die Freiburger Jungs..."
Nö, sicher nicht.
Nach über 32 Jahren deutscher Einheit, hat endlich mal ein Club aus dem Osten einen nennenswerten Titel gewonnen.
Nun ist es nicht Union, und schon gar nicht Dynamo oder Hansa. Nein, es ist diese auch so furchtbare Marketingmaschine des umstrittenen Herrn Mateschitz.
Das Gejammere bei den sogenannten Traditionsklub ist groß - in Ost und West. Aber ob ich mich von österreichischer Brause sponsern lasse und erfolgreich bin, oder mit russischem Gas zur Traditionsfahrstuhl-Mannschaft werde, spielt doch keine Rolle, oder? Traditionsmannschaften glauben moralisch auf höherem Niveau zu stehen. Das nervt auf Dauer.
Gleichzeitig schaut Fußballdeutschland neidisch nach England. Dort tummeln sich die Weltstars - gekauft von arabischen Petrodollars, US-amerikanischen Investmentunternehmen oder auch russischen Oligarchen. Zumindest letztes Kapitel ist vorbei.
In Deutschland diskutiert man immer noch über die 50+1 Regel, und verliert den Anschluss an die englischen Clubs. Außer dem FC Bayern München hat doch keine Mannschaft ernsthaft Chancen die Champions League zu gewinnen - Eintracht Frankfurt in allen Ehren, aber der UEFA Cup ist nicht die Champions League. Vielleicht klappt es, wenn Dietmar Hopp nochmal nachlegt, oder halt Herr Mateschitz. Oder Investoren beim BVB einsteigen könnten.
Es freut mich für die RB Fans, die Stadt Leipzig, vielleicht sogar für den ganzen Osten. Und wenn es Dortmund einfach nicht schafft, dann wird es vielleicht doch mal RB, der den Bayern die Meisterschale entwenden kann. Mein fußballromantisches Herz hätte sich auch lieber gewünscht, dass Union oder Freiburg gewinnen - so richtig sympathische Clubs mit Tradition. Aber auch mein fußballromantisches Herz muss sich vom Realismus geschlagen geben, dass nur mit sehr sehr viel Geld die Bundesliga wieder spannender wird.
Und wenn es Geld von Herrn Mateschitz ist, dann ist das vielleicht der Lauf der Dinge. Ob man das mag oder nicht.
Da hat wohl Neid die Feder geführt!? Es ist natürlich viel Spannender wenn jedes Jahr der FC Bayern Meister wird wie weiland der BFC in der damaligen Ostzone. Und Dortmund Zweiter. Und Titel um Titel gewinnen müssen? Ich denke es war der erste Titel für RB. Und wenn sich die Freiburger Spieler nicht so saudämlich beim Elfmeterschießen angestellt hätten wären sie jetzt Pokalsieger. Ist ja ungerecht, wenn das eigene Vermögen nicht reicht.
Hab das Spiel ja nur wg - dem Christian Streich & der sei ⚽️-Rockmusik - Luftgitarre & vocals & sei Jungs geschaut - das 1:1 - Leipsch - blitzgescheit!
Wie - “Wo ist Christian Streich?“ - Ton an: unnachahmlich - blitzgescheit •
& sodele => mit Verlaub - Herr Martin Krauss:
Die Klemmis & die flügellahme Red Bull - emisierung? - 🤢🤮 -
🍳 Tonto de los cojones - 🙀🥳 - So what!
& FB => YES - 🏆 -
“We lost the race - but win the party!“
Gwücklunsch -
Na Mahlzeit 🥘
Nach der Großrazzia bei der Letzten Generation zeigt sich: Behörden bekämpfen Aktivist:innen statt Missstände. Das hat Tradition in Deutschland.
DFB-Pokalsieg von RB Leipzig: Zwanghafte Performance
RB Leipzig gewann den DFB-Pokal, weil er musste. Zum Glück gibt es noch Clubs, die nicht zum Siegen verdammt sind.
Gewinnen, weil sich die Investitionen amortisieren müssen: feiernde Leipziger am Sonntag Foto: dpa
Warum hat RB Leipzig eigentlich den DFB-Pokal gewonnen? Und nicht der SC Freiburg? Optimismus lässt sich bei Bob Dylan finden: „The loser now / Will be later to win / For the times they are a-changin’.“
Ein Wort wie „RasenBallsport“ wäre Bob Dylan vermutlich nie eingefallen, aber der wird ja am Dienstag 81 Jahre alt, muss nicht um seine Rolle in der Musikgeschichte fürchten und ist eher so eine Art Christian Streich der Rockmusik.
RB Leipzig hingegen musste gefälligst den DFB-Pokal gewinnen. Der Verein ist schließlich nicht gegründet worden, weil irgendwelche jungen Leute gerne kicken, sondern weil der Weltkonzern Red Bull auf Vermarktung via Sport setzt. RB muss also Titel um Titel gewinnen, weil sich die Investitionen amortisieren müssen. Mag sein, dass Geld keine Tore schießt, wie es immer wieder heißt, aber zum einen sorgt die finanzielle Ausstattung dafür, dass ein Ensemble hochqualifizierter Spieler, Trainer und Betreuer guten Fußball bietet. Und der ökonomische Druck ist es, der RB-Trainer und -Manager bei dieser, wie man dann sagt: Performance so zwanghaft wirken lässt.
Fußball ist wie das richtige Leben: Wer sich eine Immobilie in einer Szenegegend kauft, sorgt dafür, dass diese ein Stadtteil von Leuten wird, die sich in Szenegegenden einkaufen – und sucht das Glück entsprechend im Noch-mehr-Einkaufen. Nach der gleichen Logik sorgt, wer sich in den Fußball einkauft, dafür, dass der sich bald als Sammelbecken von Investoren präsentiert.
Auf dem Weg dorthin ist der Fußball schon weit gekommen, aber ganz so schlimm ist es noch nicht. Das DFB-Pokalfinale war ja keine Demonstration Leipziger Überlegenheit. Vielmehr spielten RB und der SC Freiburg auf ähnlichem Niveau, bis letztlich das Elfmeterschießen entschied. Es gibt eben nicht nur Klubs, die von Markt und Investoren zum Siegen verdammt sind und für die einstige Freude am Spiel der Befriedigung weicht, das Saisonziel erreicht zu haben. Es gibt zum Glück noch Vereine, die zwar kapitalistisch aufgestellt sind, deren ökonomisches Modell aber darauf fußt, mitspielen zu können.
RB muss also Titel um Titel gewinnen, weil sich die Investitionen amortisieren müssen
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Fußball
Kommentar von
Martin Krauss
Autor*in
Jahrgang 1964, freier Mitarbeiter des taz-Sports seit 1989
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