Corona-Prognose der WHO: Mehr Corona-Todesfälle im Herbst?
Der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge warnt vor zu großen Erwartungen an einen Corona-Impfstoff. Dieser wird nicht das sofortige Ende der Pandemie bedeuten.
Die Welt wolle derzeit solche schlechten Nachrichten nicht hören, „und ich verstehe das“, sagte Kluge. Doch im Oktober und November „werden wir einen Anstieg der Sterblichkeit beobachten“. Der in Kopenhagen ansässige WHO-Funktionär warnte davor, zu große Erwartungen in Impfstoffe zu setzen. „Ich höre die ganze Zeit: ‚Der Impfstoff wird das Ende der Pandemie sein.‘ Natürlich nicht!“, sagte der Belgier.
Bisher sei unklar, ob ein Impfstoff allen Bevölkerungsgruppen helfen könne. Es gebe Anzeichen dafür, dass ein Impfstoff einigen Gruppen helfen könne, anderen wiederum nicht. „Wenn wir dann auch noch verschiedene Impfstoffe bestellen müssen, was für ein logistischer Alptraum!“, sagte Kluge.
Die Zahl der Corona-Infektionsfälle in Europa ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen, vor allem in Spanien und Frankreich. Allein am Freitag, 11. September, wurden in den 55 Ländern der WHO in Europa mehr als 51.000 neue Fälle gemeldet – mehr als auf dem bisherigen Höhepunkt der Infektionszahlen im April.
Täglich sterben rund 5.500 Menschen weltweit am Erreger
Auch global steigt die Zahl der Neuinfektionen. Am Sonntag, 13. September, registrierte die WHO erneut einen Höchstwert an neu gemeldeten Coronafällen innerhalb eines Tages: 307.930. Das sind rund 1.000 Fälle mehr als beim jüngsten Höchststand vor einer Woche.
Damit sind seit Bekanntwerden des Erregers Sars-CoV-2 Ende vergangenen Jahres weltweit mehr als 28,6 Millionen Infektionen gemeldet worden. Die Dunkelziffer ist allerdings nach Einschätzung von Expert*innen erheblich. Spitzenreiter bei den neuen Fällen sind nach absoluten Zahlen Indien, die USA und Brasilien. Auf Platz vier liegt Spanien mit rund 12.000 Neuinfektionen binnen eines Tages.
Mehr als 917.000 Infizierte sind nach der WHO-Statistik weltweit bisher gestorben. Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle blieb zuletzt laut WHO-Daten relativ konstant. Am Sonntag wurden rund 5.500 Tote in 24 Stunden registriert.
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