Claudia Schiffer wird 50: Gesegnete Langeweile
50 Jahre Topmodel! Wir wünschen Frau Schiffer Rührei, Schampus und Katzenvideos zum Ehrentag – und eine gehörige Portion Langeweile.
Die am heutigen Dienstag fünfzig Jahre alt gewordene Claudia Schiffer (an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an eine unserer treuesten Leserinnen, die speziell unsere Modeseiten verschlingt!), steht in dem Ruf, äußerst langweilig zu sein.
Gähn. Was für ein prickelnder Einstieg in einen Text, der doch eigentlich wie gewohnt die Leserin fesseln und den Leser ekstatisch aufheulen lassen soll. Aber gemach, denn hier folgt gleich der allerwichtigste Tipp zur Verschleierung des eigenen Haltbarkeitsdatums: Langeweile konserviert. Vergessen wir Hautcreme, Schlaf und Sport: Keine Skandale, kein Input, wenig Aufregung – das sind die Zutaten des Geheimrezepts, das die eigene Festplatte angenehm leer und auf diese Weise die Stirn faltenfrei hält. Denn es ist stets das viele Denken, der Overkill an Erlebnissen, Erfahrungen, Meinungen, Haltungen, Irritationen, all diese verfluchte Grübelei, die einem die wohlbekannten Altersfurchen in die Fresse gräbt.
Gut habe sie sich gehalten, liest man daher allerorten, doch wo-fucking-zu? Denn was man mit der im Grunde lookistischen, ageistischen und – da in der Regel auf alternde Frauen gemünzt – auch sexistischen Kackscheiße, man habe sich „für sein Alter erstaunlich gut gehalten“, überhaupt anfangen soll, steht auf keinem anderen Blatt. Vielleicht hätte Claudia Schiffer ja nur zu gerne mal die Sau rausgelassen, wenn auch nur für einen einzigen Tag, nur einmal Saufsteak statt Laufsteg? Vielleicht ist sie ja in ihrem Inneren furchtbar traurig und allein, womöglich ist sie tief in ihrer Seele längst schon hundert Jahre alt. Was ist das für 1 Life, was für ein Geburtstagsständchen in Schnarch-Moll?
Sie arbeitet wahnsinnig viel, ist zu hören, und steht schon allein deshalb für Ablenkungen kaum zur Verfügung. Daher kommen an dieser Stelle nun unsere Tipps zum gelungenen Altern, zu dem nun mal auch ein bisschen Spaß gehört. Und nicht immer nur Arbeit; die ist eine denkbar schlechte Form von Langeweile. Gute, konstruktive Langeweile bedeutet jedoch, einfach mal morgens im Bett zu bleiben. Rührei, Schampus, Katzenvideos. Der Laufsteg läuft ihr ja nicht weg, der kann sehr gut warten. Später eine Dose Erbseneintopf. Das geht einfach und schmeckt okay. Sie muss an ihrem Fünfzigsten nicht ewig in der Küche stehen. Und dann wieder ins Bett.
Es ist egal, was die anderen sagen, es ist ihr Geburtstag.
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