Christopher Street Day: Im Wendland geht's auf der Straße

Waddeweitz als Hochburg der Queerness? Während in Berlin der CSD hauptsächlich im Netz stattfindet, zieht im Kreis Lüchow-Dannenberg eine Parade über die Dörfer.

Demonstrant*innen ziehen mit einer riesigen Regenbogenflagge über eine Landstraße

Stellen sich queer: CSD-Aktivist*innen ziehen durch den Landkreis Lüchow-Dannenberg Foto: dpa

WADDEWEITZ/BERLIN dpa | Nach Absagen oder neuen Formaten für Christopher Street Days (CSD) ist im Wendland eine Parade fast wie vor der Corona-Pandemie gestartet. Nach Angaben der Polizei reihten sich am Samstag rund 200 Menschen – und damit nur etwas weniger als in den Vorjahren – in den bunten Zug von Waddeweitz über mehrere Dörfer. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hatte das unter Einhaltung der Abstandsregeln und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken genehmigt. Ordner der Veranstalter kümmerten sich um die Einhaltung.

Die im Vergleich zu den traditionell riesigen CSD-Paraden in Köln oder Berlin kleine Teilnehmerzahl und mehr Platz auf weiter Fläche spielten den Organisatoren in die Karten. Aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen wurden laut CSD Deutschland die übrigen Paraden bisher abgesagt, verschoben oder in kleineren beziehungsweise neuen Formaten wie Online-Streams und Auto-Demos durchgeführt.

So wird der Berliner Christopher Street Day (CSD) wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr vor allem im Internet gefeiert. Am Samstag sollte es vom frühen Nachmittag bis Mitternacht in der „Mainstream“ genannten Sendung Aktionen, Talks und künstlerische Beiträge geben, darunter von Rufus Wainwright, Rummelsnuff und Black Cracker. Laut Veranstalter sind etwa 30 Organisationen und Vertreter verschiedener Queer-Communities dem Aufruf für das Online-Event mit dem Motto „Don't hide your Pride!“ gefolgt.

Gesendet wird aus einem Livestudio nahe dem Alexanderplatz. Von Außenstandorten in Schöneberg und am Regierungsviertel soll über die Situation von Lokalen im Regenbogenkiez und von queeren Menschen in anderen Ländern berichtet werden. Ausgestrahlt wird das Programm auf Alex Berlin und auf den Social-Media-Kanälen des CSD Berlin.

Einige kleinere Demos sind trotzdem angekündigt. So sollte unter anderem ein „Dyke-Marsch“ mit rund 1000 Teilnehmerinnen am Samstag um 15 Uhr am Neptunbrunnen auf dem Alexanderplatz starten und bis zum Brandenburger Tor gehen.

„Man könnte sagen, dass in diesem Jahr die kleinen in den Fokus rücken. Die, die man sonst nicht wahrnimmt“, sagte Falko Jentsch vom Vorstand des CSD Magdeburg. In der Landeshauptstadt von Sachsen Anhalt soll am 5. September eine CSD-Parade durch das Stadtzentrum ziehen. Er freue sich, dass so die Vielfalt der rund 90 CSDs in Deutschland abgebildet werde.

Der CSD soll an die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuellen und queeren Menschen erinnern. Ende Juni 1969 stürmten Polizisten in New York die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.

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