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Chirac entgeht Attentat

Während der Parade zum Nationalfeiertag feuert ein Neonazi einen Schuss auf Frankreichs Präsidenten ab

PARIS dpa ■ In Frankreich ist die Militärparade zum Nationalfeiertag durch einen bewaffneten Zwischenfall überschattet worden. Ein 25-jähriger als Neonazi bekannter Mann gab einen Schuss aus einem Gewehr ab, als Präsident Jacques Chirac mit seinem offiziellen Konvoi am Triumphbogen vorbeifuhr, hieß es nach Angaben der Polizei. Der Schuss ging in die Luft, niemand wurde verletzt. Der Täter konnte sofort abgedrängt und festgenommen werden. Er habe hinter der Zuschauerabsperrung in der Menge gestanden und den Karabiner 22 LR aus einem Gitarrenkasten gezogen. Der Präsident sei nicht ernsthaft gefährdet gewesen. Der Mann, der als Chauffeur arbeitet, ist der Polizei seit 1997 wegen seiner Teilnahme an Kundgebungen von Neonazis bekannt.

Mit der Militärparade wird der Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789 gedacht, die den Beginn der Französischen Revolution markiert. Chirac bekräftigte in seinem traditionellen Fernsehinterview zum 14. Juli die Haltung Frankreichs gegen eine vorzeitige Reform der EU-Agrarpolitik. Er werde keinesfalls Frankreichs Position als weltweit zweites Exportland landwirtschaftlicher Produkte gefährden, sagte er. Wegen der umstrittenen Agrarpolitik hat Chirac allerdings eine „europäische Krise“ ausgeschlossen. „Wir werden darüber verhandeln und vor 2006 eine Lösung finden“, sagte er. Frankreich will frühestens ab 2004 über eine Agrarreform sprechen und hält an dem bis 2006 laufenden Finanzplan der Europäischen Union fest. Zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung forderte Chirac eine rasche Harmonisierung des Asylrechts und in Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern eine Verstärkung der Außengrenzen der EU.

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