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Chips für FrauenSchluss mit dem Fingerlecken

Doritos entwickelt Chips für Frauen, die leise zu kauen sind, nicht krümeln und die Finger nicht fetten. Und: Die Tüte passt in die Handtasche.

Wir brauchen eine Welt, in der es uns nicht übel genommen wird, wie wir die Chips essen Foto: ap

Die CEO des Getränke- und Lebensmittelkonzerns PepsiCo, Indra Nooyi kündigte vergangenen Mittwoch an, dass Doritos bald „frauenfreundliche Chips“ entwickeln wird. Diese sollen nicht so laute Geräusche beim Essen machen, kaum krümeln und in einer kleinen Tüte erhältlich sein – perfekt für die Handtasche der Frauen also. Wie viel sie kosten sollen, ist noch nicht bekannt.

Was hätten Frauen bloß ohne frauenfreundliche Produkte gemacht, die nur für ihr Wohlbefinden bestimmt sind? Sie hätten mit Kulis schreiben müssen, die nicht geeignet sind für ihre zarten, kleinen Hände. Oder sich die Beinhaare mit Rasierern entfernt, die nicht pink und überteuert sind. Kommt nicht infrage!

Nooyi betont, dass Frauen zwar genauso gerne Chips essen wie Männer, das aber nicht in aller Öffentlichkeit tun wegen der lauten Kaugeräusche. Während die Jungs die letzten Krümel aus der Chipstüte in ihren Mund kippen, sei das für Frauen unvorstellbar. Und erst das Fingerlecken danach – in der Öffentlichkeit! Für Nooyi anscheinend nicht besonders ladylike.

Das Problem ist, dass der Kapitalismus unter anderem von klar getrennten Geschlechterrollen lebt. Das fängt schon bei Kinderspielzeug an, die in zweifacher Ausfertigung hergestellt und verkauft werden. So werden schon früh binäre Geschlechterrollen festgeschrieben. Produkte, die extra für Frauen hergestellt werden, wie Rasierer oder Deos, bekommen meist ein verspielteres Aussehen und werden dann zu höheren Preisen verkauft, obwohl sich der Inhalt kaum davon unterscheidet, was Männern angeboten wird.

Lieber die Welt verändern als die Chips

Frauen brauchen keine Chips in kleineren Tüten, die leiser sind und nicht krümeln. Was sie brauchen, ist eine Welt, in der es ihnen nicht übelgenommen wird, wenn sie ihre Chips laut kauen und sich im Nachhinein die Finger ablecken.

Statt Profit mit Geschlechterstereotypen zu erzeugen, hätten Doritos Werbespots produzieren können, in denen Frauen laut kauend und genüsslich ihre Chips essen. In einem komplexen System, in dem Geschlechterrollen und Machtverhältnisse eng zusammen hängen, ist das Produkt „Chips für Frauen“ nämlich eine frauenfeindliche Strategie, und die Konsument*innen haben jedes Recht, sich darüber aufzuregen.

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8 Kommentare

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  • Was Frauen brauchen und was nicht:

    „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann, ich will einen, den ich küssen und um den Finger wickeln kann!“ (Trude Herr)

    • @Rainer B.:

      Also bitte - & - Echt getzt mal …

       

      Unsere taz-Elfe & Herr'lich Trude!

      Da wickeln …sich ja die Zehnägel!

      kurz - Rainer B. - "Verlasse meine - Bude!"

  • Ehrlich jetzt? Frauen sollen Extra-Chips gebacken kriegen? Solche, bei deren Genuss sie nicht aus der Rolle fallen brauchen? Aus einer Rolle, wohl gemerkt, die Männer ihnen vorgeschrieben haben?

     

    Nein, Mädels, das kommt wirklich nicht in Frage! Wenn Extra-Chips, dann bitte auch für Männer! Schließlich: Auch wenn Männer Sessel vollkrümeln, muss nachher die (gerne rein weiblich besetzte) Putzkolonne anrücken und einen Dreck wegräumen, den sie nicht verursacht hat. Auch wenn Männer zu laut knuspern oder rascheln, kann man den Text des Films nicht mehr verstehen. (Was, zugegeben, nicht in jedem Fall wirklich von Schaden ist.) Und auch wenn Männer Frauen mit fettigen Chips-Fingern durch deren extra weich gespültes, extra langes, extra blond gefärbtes Haar streicheln, ist das nicht wirklich zielführend. Auch dann nicht, wenn die Frau sich nicht gleich übergibt.

     

    Mag ja sein, dass Männer Frauen ihre Rollen vorgeschrieben haben. Das heißt aber nicht, dass diese Rollen zwingend Scheiße sind. Es heißt nur, dass Männer Angst haben vor Höflichkeit. Vor allem „ihresgleichen“ gegenüber. Ich, jedenfalls, bin sehr zufrieden mit mir als Frau. Und ich frage mich, was Frauen berechtigen sollte, Führungs-Quoten durchsetzen zu wollen, wenn es keinen Unterschied mehr machen würde, ob da ein Mann das Arschloch gibt, oder eine Frau, die sich nur wie ein Mann benimmt („spreizt“).

     

    Sorry, Sibel Schick, bei aller Zustimmung: Was Frauen brauchen, ist keine „Welt, in der es ihnen nicht übel genommen wird, wenn sie ihre Chips laut kauen und sich im Nachhinein die Finger ablecken“. Was Frauen brauchen, ist eine Welt, in der die Menschen respektvoll mit einander umgehen. In solche einer Welt aber krümeln und lärmen auch Männer nicht mehr, als nach dem Stand der Technik unbedingt nötig. Es sei denn, sie wollen darauf hinweisen, dass sie im Zweifel in der Lage sind, sich gegen andere zur Wehr zu setzen. Das, aber, müssen selbst wir Frauen manchmal tun. Sogar gewissen Frauen gegenüber. :-(

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Chips mit Schalldämpfer für alle!

     

    Im Kino

  • Mal ganz abgesehen davon dass Lady-Chips eine, naja sagen wirs diplomatisch, sehr seltsame Idee sind (Kino-Chips in nicht knisternder Tüte wär irgendwie besser...), aber was mich jetzt etwas stutzig macht...

    Warum sollte der Kapitalismus von klar getrennten Geschlechterrollen leben? Ok, das wird ausgenutzt, logisch. Aber nach der These müsste der Kapitalismus ja bei den rund 50 Facebook-Gendern ja vor Freude im Kreis hüpfen. Das ist halt eine Marketing Option, weil die noch irgendwie gut geht. Würden sie damit durchkommen, dann gäbe es auch Chips für Schwarze, oder Schuhe für Weiße, etc. Gibt ja schließlich für jede Geschmacksrichtung bunt eingefärbte Versionen des Standart-Produkts für teuer Geld (von Star-Wars Zahnpasta über Porsche Bobbycars bis hin zu Shades of Grey Handtücher)

  • "Schluss mit dem Fingerlecken"

     

    Genau. Genau.

    Damit fängt das Elend an

    &

    Ist beim No-Spreading for women

    Noch alllang nich zu Ende!

    Na si'cher dat. Da mähtste nix.

    Normal.

    kurz - Klemmis aller Länder -

    Vereinigt euch!

     

    & Däh! ~>

    Am Barren

     

    (Alla donna tedesca)

     

    Deutsche Frau, dich ruft der Barrn,

    Denn dies trauliche Geländer

    Fördert nicht nur Hirn und Harn,

    Sondern auch die Muskelbänder,

    Unterleib und Oberlippe.

    Sollst, das Hüftgelenk zu stählen,

    Dich im Knickstütz ihm vermählen.

    Deutsches Weib, komm: Kippe, Kippe!

     

    Deutsche Frau, nun laß dich wieder

    Ellengriffs im Schwimmhang nieder.

    So, nun Hackenschluß! Und schwinge!

    Schwinge! Hurtig rum den Leib!

    O, es gibt noch wundervolle

    Dinge. Rolle vorwärts! Rolle!

    Rolle rückwärts, deutsches Weib.

     

    Deutsche Jungfrau, weg das Armband!

    In die Hose! Aus dem Rocke!

    Aus dem Streckstütz in den Armstand,

    Nun die Flanke. Sehr gut! Danke!

    Deutsches Mädchen, Hocke, Hocke!

     

    Mußt dich keck emanzipieren

    Und mit kindlichem »Ätsch-Ätsche«

    Über Männer triumphieren,

    Mußt wie Bombe und Kartätsche

    Deine Kräfte demonstrieren.

    Deutsches Mädchen — Grätsche! Grätsche!

     

    &

     

    Freiübungen

     

    (Grund-Stellung)

     

    Wenn eine Frau in uns Begierden weckt

    Und diese Frau hat schon ihr Herz vergeben,

    Dann (Arme vorwärts streckt!)

    Dann ist es ratsam, daß man sich versteckt.

    Denn später (langsam auf den Fersen heben!)

    Denn später wird uns ein Gefühl umschweben,

    Das von Familiensinn und guten Eltern zeugt.

    (Arme - beugt!)

    Denn was die Frau an einem Manne reizt,

    (Hüften fest - Beine spreizt! - Grundstellung)

    Ist Ehrbarkeit. Nur die hat wahren Wert,

    Auch auf die Dauer (Ganze Abteilung, kehrt!).

    Das ist von beiden Teilen der begehrtste,

    Von dem man sagt: (Rumpfbeuge) Das ist der allerwertste.

     

    //http://www.textlog.de/22880.html

    //http://www.textlog.de/22869.html

    Danke - alter Fahrensmann!;)