Chemiewaffen in Syrien: Die Hälfte ist raus
Die Hälfte der Chemiewaffen in Syrien ist nicht mehr im Land, teilen internationale Inspektoren mit. Syrische Kampfhubschrauber beschießen libanesisches Gebiet.
BEIRUT rtr/dpa | Etwa die Hälfte der von Syrien deklarierten Chemiewaffen ist nach Angaben der internationalen Inspektoren inzwischen außer Landes gebracht worden. Vergangene Woche seien zwei weitere Frachter im Mittelmeer beladen worden, teilten die Vereinten Nationen (UN) und die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) am Mittwochabend mit. Damit seien 45,6 Prozent der syrischen C-Waffen über den Hafen Latakia abtransportiert worden.
Syrien hatte im vergangenen Jahr einer Zerstörung seiner C-Waffen zugestimmt. Das Land liegt aber mehrere Monate im Zeitplan zurück. Es ist unsicher, ob der Termin 30. Juni für die Beseitigung des gesamtem Arsenals eingehalten werden kann.
Die syrischen Behörden machen die schlechte Sicherheitslage in den Bürgerkriegsgebieten für die Verzögerungen beim Transport nach Latakia verantwortlich. Anfang März waren fünf Raketen im Hafengebiet der Stadt eingeschlagen, eine ganz in der Nähe der Inspektoren.
Syrische Kampfhubschrauber haben am Donnerstag Gebiete nahe der Grenzstadt Arsal im Norden des Libanons mit Raketen beschossen. Menschen wurden dabei nicht verletzt, verlautete aus libanesischen Sicherheitskreisen. Arsal wird immer wieder von Syrien aus beschossen. Die Bevölkerung besteht aus libanesischen Sunniten, die den Aufstand gegen Machthaber Baschar al-Assad im benachbarten Syrien unterstützen. Rebellen nutzen das Gebiet um Arsal, um sich neu zu gruppieren und um den Nachschub zu organisieren.
Auch an anderen Stellen erweist sich die Grenze zwischen den beiden Levante-Staaten als durchlässig. Nach Kämpfen um die alte Kreuzritterburg Krak des Chevaliers wurden mehr als 30 verletzte syrische Rebellen über die Grenze in den Libanon gebracht und im Krankenhaus der Stadt Koubayat versorgt, berichtete der Radiosender Stimme des Libanons. Eine andere Gruppe von Kämpfern hatte beim Rückzug von der Burg weniger Glück. Zwölf von ihnen wurden getötet, als sie in einen Hinterhalt der syrischen Regierungsarmee gerieten, bestätigten syrische Aktivisten.
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