Champions League: Schalke im Viertelfinale
Trotz der Trainerdiskussion um Felix Magath hat Schalke 04 in der Champions League den FC Valencia 3:1 geschlagen. Neben Schalke steht auch der britische Club Tottenham Hotspur im Viertelfinale.
GELSENKIRCHEN/LONDON dpa | Der FC Schalke 04 hat sich vom Wirbel um Trainer Felix Magath nicht beeindrucken lassen und ist zum zweiten Mal nach 2008 in das Viertelfinale der Champions League eingezogen. Nach dem 1:1 im Hinspiel bescherten Jefferson Farfan (40./90.+4 Minute) und Mario Gavranovic (52.) dem Fußball-Bundesligisten am Mittwochabend einen 3:1 (1:1)-Sieg im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Valencia.
Der italienische Spitzenreiter AC Mailand hingegen ist im Achtelfinale der Champions League gescheitert. Der Champion von 2007 kam am Mittwoch bei Tottenham Hotspur nicht über ein 0:0 hinaus und ist nach der 0:1-Heimpleite im Hinspiel ausgeschieden. Die Spurs dagegen stehen erstmals seit 1961/62 wieder im Viertelfinale des wichtigsten Wettbewerbs im europäischen Vereinsfußball.
Schalke geriet zunächst in den Rückstand. Vor 53 517 Zuschauern in der Veltins-Arena hatte der frühere Wolfsburger Ricardo Costa (17.) den FC Valencia zunächst in Führung gebracht. Die Quoten im Fernsehen waren gut: Bis zu 9,25 Millionen Fußballfans sahen Schalkes Einzug ins Viertelfinale der UEFA Champions League. Im Schnitt verfolgten 6,85 Millionen Zuschauer (Marktanteil Gesamtpublikum 21,8 Prozent; MA 14-49 J. 21,3 Prozent) am Mittwochabend die Liveübertragung mit Schalkes 3:1-Sieg gegen den FC Valencia. Am Ende aber durfte sich der Revierclub auf weitere Millionen-Einnahmen und Festtage in der Königsklasse freuen.
FC Schalke 04 - FC Valencia 3:1 (1:1)
FC Schalke 04: Neuer - Uchida, Höwedes, Metzelder, Escudero - Matip (60. Papadopoulos), Kluge (81. Sarpei) - Farfán, Jurado (76. Draxler) - Raúl, Gavranovic
FC Valencia: Guaita - Saltor, Navarro, Ricardo Costa, Mathieu - Topal, Ever (71. Tino Costa) - Joaquín, Mata, Pablo Hernández (64. Soldado) - Aduriz (74. Jonas)
Schiedsrichter: Eriksson (Schweden) - Zuschauer: 53 517
Tore: 0:1 Ricardo Costa (17.), 1:1 Farfán (40.), 2:1 Gavranovic (52.), 3:1 Farfán (90.+4)
Gelbe Karten: Escudero, Farfán, Kluge / Mathieu
Beste Spieler: Kluge, Farfán / Mathieu, Joaquín
Tottenham Hotspur - AC Mailand 0:0 (1:0)
Tottenham Hotspur: Gomes - Corluka, Gallas, Dawson, Assou-Ekotto - Lennon, Sandro, Modric, Pienaar (71. Jenas) - van der Vaart (66. Bale) - Crouch (83. Pawljutschenko)
AC Mailand: Abbiati - Jankulovski (70. Antonini), Thiago Silva, Nesta, Abate - Flamini (87. Strasser), Boateng (76. Merkel), Seedorf - Pato, Robinho - Ibrahimovic
Schiedsrichter: de Bleeckere (Belgien) - Zuschauer: 34 320
Gelbe Karten: - / Flamini, Jankulovski, Pato
Während die Spieler den Einzug unter die besten acht Vereine in Europa ausgelassen feierten, verschwand Magath direkt nach dem Abpfiff in den Katakomben. Meldungen über eine bevorstehende Trennung zum Saisonende, die den ganzen Tag über für Turbulenzen gesorgt hatten, kommentierte der Trainer und Manager gelassen.
"Davon weiß ich nichts. Mit mir hat niemand gesprochen. Es war ein langer Arbeitstag und jetzt freue ich mich über die tolle Leistung der Mannschaft. Deswegen gehe ich zufrieden nach Hause", sagte der 57-Jährige, der weiterhin davon ausgeht, dass er seinen Vertrag bis 2013 erfüllen darf. "Ich mache hier meine Arbeit und das werde ich auch weiter tun. Diese Nebengeräusche interessieren mich nicht."
Gleichwohl gilt es als sicher, dass der Aufsichtsrat dem Vorstandsmitglied Magath spätestens auf der turnusmäßigen Sitzung am kommenden Montag erklären wird, dass der Verein die Zusammenarbeit mit ihm am Saisonende beenden will. Von Clemens Tönnies gab es kurz vor der wichtigen Partie erneut kein Dementi. "Jetzt freuen wir uns auf das Spiel. Alle anderen Fragen beantworten wir später, in den nächsten Tagen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende.
Vor und während des Spiels hatten tausende Fans in der Arena mit Magath-Sprechchören und Plakaten mit der Aufschrift "Pro Magath" ihre Sympathie für den Coach bekundet. Dennoch kam die Mannschaft schwer in die Gänge, überzeugte erst in der zweiten Spielhälfte mit druckvolleren Aktionen.
"Wir haben uns von der Diskussion nicht beeinflussen lassen und die richtige Reaktion gezeigt", befand Torhüter Manuel Neuer, der sein Team mit einigen Glanzparaden nach Gavranovics Führungstreffer zum 2:1 vor dem Ausgleich und damit vor dem Ausscheiden bewahrte. "Da können wir uns bei Manuel bedanken", sagte Magath.
Auch Christoph Metzelder mochte sich nicht an den Spekulationen um den Trainer beteiligen. "Ich will nicht im Nebel herumstochern. Das ist nicht meine Aufgabe. Meine Aufgabe ist, Spiele zu gewinnen", sagte der Abwehrspieler, der den Zeitpunkt der aufflammenden Diskussion aber für ungünstig hält. "Ich gebe zu bedenken, dass wir uns mitten in der Saison befinden."
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