■ Cash & Crash: Sonnige Aussichten
Freiburg (taz) – Die erste deutsche Solar-Aktie, ausgegeben von der Freiburger Solarstrom AG (SAG), stößt auf riesige Resonanz. Binnen drei Wochen hat sie dem Unternehmen einen Kapitalschub von sechs Millionen Mark beschert. Und täglich fließen weitere 200.000 bis 400.000 Mark in das Projekt des Freiburger Solarfabrikanten Georg Salvamoser. 15 Millionen Mark sollen zusammen kommen, bis die SAG im Herbst an die Börse gebracht wird.
„Die Sonnenenergie tritt aus dem Schattendasein einer allein aus Idealismus finanzierten Energiequelle heraus“, sagt SAG-Vorstand Harald Schützeichel. Sie verbinde Umwelt und Rendite. Das hoffen auch die neuen Anteilseigner, die sich im Durchschnitt mit 10.000 Mark in das Unternehmen einkaufen. Der Einstiegspreis liegt bei 1.000 Mark, schließlich soll die Solar-Aktie eine Volksaktie werden. Viele Aktien landen bei Kleinaktionären, von denen die meisten zwischen 30 und 50 Jahre alt sind und aus Süddeutschland, Hamburg oder Berlin kommen.
Den Zuspruch wertet das Unternehmen als Beleg dafür, daß es in Deutschland einen Solarboom geben wird. Die Photovoltaikleistung werde bundesweit von derzeit 33 Megawatt bis 2000 auf 275 Megawatt ausgebaut werden, bis 2005 gar auf 1.575 Megawatt. Im Jahr 2015 werde dann die 10.000-Megawatt-Marke erreicht.
Allein die SAG will schon im kommenden Jahr Anlagen mit mehr als einem Megawatt installieren, finanziert mit dem Geld der Aktionäre. Abnehmer sollen ökologisch orientierte Stromversorger sein, die angemessen bezahlen und so die Rendite sichern. Eine erste Kooperation mit der Freiburger Energie- und Wasserversorgung (FEW) und der neuen NaturEnergie AG ist bereits besiegelt. Bernward Janzing
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