CO2-Emissionen bringen hohe Einnahmen: Mehr Milliarden für den Klimaschutz
EU-Emissionshandel und nationale CO2-Abgabe brachten dem Staat im letzten Jahr 12,5 Milliarden Euro. Dieses Jahr dürfte es noch deutlich mehr werden.
Aus der Versteigerung von CO2-Zertifikaten an Unternehmen im Rahmen des EU-Emissionshandels erhielt Deutschland mit 5,3 Milliarden Euro etwa doppelt so viel wie im Vorjahr. Grund für diese Zunahme trotz rückläufiger Emissionsmengen ist der deutlich gestiegene Preis: Während für den Ausstoß einer Tonne CO2 2020 im Schnitt nur 25 Euro bezahlt werden mussten, waren es 2021 rund 53 Euro. Die Daten der Strombörse EEX, an der der CO2-Handel abgewickelt wird, zeigen dabei im Laufe des Jahres einen kontinuierlichen Anstieg: Lag der Preis im Januar noch bei gut 30 Euro pro Tonne, waren es im Dezember über 80 Euro.
Wenn der Wert im Jahr 2022 auf diesem Niveau bleibt, ist aus dem EU-Emissionshandel in diesem Jahr erneut ein deutlicher Anstieg auf rund 7,5 Milliarden Euro zu erwarten. Auch die Einnahmen aus nationalen Emissionshandel werden steigen, denn hier ist der Fixpreis pro Tonne CO2 zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro gestiegen. Selbst wenn die Emissionen hier wie geplant sinken würden – wovon die Bundesregierung selbst nicht ausgeht – würden die Einnahmen auf 8,3 Milliarden Euro steigen, sodass die Gesamteinnahmen bei knapp 16 Milliarden Euro lägen.
Für Strompreis-Zuschuss genutzt
Verbucht werden diese Gelder im sogenannten Energie- und Klimafonds, einem Sondervermögen des Bundes. Finanziert wird daraus zum einen eine Senkung des Strompreises über einen Zuschuss zur EEG-Umlage: 2021 wurden dafür 4,7 Milliarden Euro eingesetzt. Zudem dient der Fonds zur Finanzierung diverser Klimaschutzmaßnahmen im In- und Ausland. Eine direkte Rückzahlung der nationalen CO2-Abgabe über ein sogenanntes Energiegeld, wie es die Grünen im Wahlkampf gefordert hatten, ist dagegen bisher nicht geplant.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel, Nan Goldin und die Linke
Politische Spiritualität?
Matheleistungen an Grundschulen
Ein Viertel kann nicht richtig rechnen
Innenminister zur Migrationspolitik
Härter, immer härter
Nikotinbeutel Snus
Wie ein Pflaster – aber mit Style
Prozess gegen Letzte Generation
Wie die Hoffnung auf Klimaschutz stirbt
Börsen-Rekordhoch
Der DAX ist nicht alles