Bundeswehr-Gewaltskandal in Pfullendorf: Der Generalinspekteur kommt
Bei der Sanitäter-Ausbildung soll es Misshandlungen gegeben haben. Sieben Soldaten wurden suspendiert. Von der Leyen nennt die Vorfälle „abstoßend und widerwärtig“.
Berlin/Pfullendorf dpa/afp | Der Skandal um Misshandlungen, Mobbing und sexuelle Nötigung in einer baden-württembergischen Kaserne ruft nun auch den ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr auf den Plan. Generalinspekteur Volker Wieker werde „in den nächsten Tagen“ in die Pfullendorfer Staufer-Kaserne im Landkreis Sigmaringen fahren, um sich die Vorgänge schildern zu lassen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag.
In dem Elite-Ausbildungszentrum gehen Bundeswehr und Justiz derzeit Hinweisen auf Gewaltexzesse und schwerwiegendes Fehlverhalten nach. Nach einem Bericht von Spiegel Online waren in der Kaserne offenbar „sexuell-sadistische Praktiken“ bei der Ausbildung von Kampfsanitätern an der Tagesordnung. Zudem habe es „abstoßende Gewaltrituale unter Wachsoldaten“ in der Kaserne gegeben.
Sieben Soldaten wurden vom Dienst suspendiert und sollen fristlos entlassen werden, zudem wurden mehrere Disziplinarverfahren und Versetzungen angeordnet.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die Misshandlungen in einer Bundeswehr-Ausbildungskaserne in Baden-Württemberg scharf verurteilt. „Die Vorgänge in Pfullendorf sind abstoßend und sie sind widerwärtig“, sagte sie am Freitagabend am Rande einer CDU-Veranstaltung in Hessen. Die Ministerin kündigte an, die Vorfälle „mit aller Härte“ aufzuklären.
Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung
In der Ausbildungskaserne in Baden-Württemberg „kam es zu einer Häufung ernstzunehmender Vorfälle“, wie es zuvor in einer Mitteilung des Heeres hieß. Es habe Verstöße gegen das „Gebot zur Achtung der Würde des Menschen, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls“ gegeben. Es gebe zudem Hinweise auf Mobbing. Außerdem seien im Zuge sogenannter „Aufnahmerituale“ Soldaten misshandelt worden.
Vorgesetzte seien nach derzeitigem Stand der Ermittlungen an den Geschehnissen nicht beteiligt gewesen, erklärte die Bundeswehr. Wegen der „gravierenden Defizite in der Führung“ seien aber mehrere Disziplinarverfahren und Versetzungen angeordnet worden. Die eindeutig identifizierten Täter würden fristlos aus der Bundeswehr entlassen, die ersten Schritte dazu seien bereits eingeleitet worden. Zudem sei die Staatsanwaltschaft Hechingen eingeschaltet worden.
Die Ermittlungen kamen laut „Spiegel“ durch die Aussagen einer Soldatin ins Rollen, die sich an den Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) und Verteidigungsministerin von der Leyen wandte. Sie berichtete, dass sich Rekruten bei der Ausbildung vor den Kameraden nackt ausziehen mussten und dabei gefilmt wurden. Zudem mussten die Rekruten der Zeugin zufolge medizinisch unsinnige, erniedrigende und offenbar sexuell motivierte Übungen absolvieren.
Leser*innenkommentare
Gion
wie kann das sein, unter einer adligen ;-)
oberbefehlshaberin? Unter ULRICH de Maiziére erlebte ich in den 60ern eine abgemilderte Form von Übergriffigkeit...
Lowandorder
Na Gwücklunsch.
Auch Sie haben sich scheints -
Von diesem - wie Schmidt-Schnauze -
Rumorgelnden Bürger-in-Uniform-Märchenonkel
Einlullen lassen - wa! Der stramm bis ultimo
Im Generalstab des Gröfimaz - bella figura machte!
Na Mahlzeit!
Mir tumben mulus - Setzten die Reste der
Rurgebietsarbeiterjugend - Als ihr Zugführer -
Gerade noch rechtzeitig den Kopf grade.
Ja - Das war in echt knapp!
(ps "Bedankt & Unvergessen! Wo ihr auch immer!"
Genau - "Woanders war´s auch Scheiße!" - by
Bernhard Bussmann !;)
noevil
Derlei Vorkommnisse sind wahrhaftig nicht neu. Sie haben hierzulande bereits vor Jahrzehnten unrühmliche Bekanntheit erlangt.
Lowandorder
Hilfsmotor - Industrialisierung der Landwirtschaft -
"Warum haben die Bauern keine Knechte mehr?
Sind alle Unterführer bei der Bundeswehr!"
Es galt auch da - Wer Menschen Entwürdigen
Quälen Drangsalieren wollte -
Hatte weitgehend - Freies Schußfeld.
Andere vor Übergriffen zu bewahren -
War ausgesprochen schwierig - Auch als Unterführer.
Ne - Dissi - war meist das äußerste der Gefühle!
Dieses Btl. trat später dann - unlängst in Afghanistan -
Mit den berüchtigten Fotos - Totenkopf&Pimmel -
Widerwärtig - "In Erscheinung!" - Ja.
Daß es gleichzeitig - Das Handballbataillon -
Des Nordens war/ist - Kein Widerspruch! Nee!
Damals - & - Wie heute?!
Gion
ja, da gab es vor etwa 50 Jahren unsern "kumpeligen" Uffz. in der Ziethen-Ranch genannten Kaserne in Göttingen. Wir soffen zusammen, er ließ uns schon mal feixend stramm stehen wie "frisch gef... Eichörnchen". Nicht selten beim Abendrundgang griff er schon mal unter die Bettdecke. Auch bei einem Kameraden, einem dürren Hecht, den er "Körperchen" nannte. Jetzt mit Verzögerung kommt da noch mal der Ekel hoch...
Suspendiert wurde er nicht.
Lowandorder
Na Servus.
Ha noi. Mal wieder - Nichts Neues aus Y - Dem Ende von Germany!
Denn - "...Vorgesetzte seien nach derzeitigem Stand der Ermittlungen an den Geschehnissen nicht beteiligt gewesen, erklärte die Bundeswehr...."
Ja ja - "Höheren Orts" - Beginnt mal wieder schon mit dem Kp-Chef - wa!
Beteiligung durch Unterlassen - das Mindeste.
Sorry. Aber dA sind doch nicht - Die Drei Affen mit Helm - am Start.
Den Kp-Chef & Batailleur möcht ich sehen - der angesichts der
Schwere Intensität & ganz offensichtlichen Dauer der Geschehnisse -
Davon in seiner Einheit keine Kenntnis hat - da nicht die Nase dran gekriegt -
Keine Kenne hat - Flurfunk etc. Die ganze Palette.
Denn derartige Abartigkeiten - & da hilft keine allfälliges Flügelschlagen -
Der Kriegsministerin nascitura - La Tuffa PanzerUschi v.d. Lie-ing -
Fallen nicht vom Himmel. Nein. - Sie sind solchen Krampfeinrichtungen eigen!
Jeder - insbesondere jeder Vorgesetzte weiß darum.
klar - son Bürgermädchen - kann & gar nicht mal so verwunderlich -
Auf ignorant-aufgeregtes unbedarft-ahnungsloses Huhn machen.
Nicht das ich das glaube. - Aber - mal ´n bisken - Hein Zackig - & -
kurz - Überfordert - AnderenJobSuchen & Weggetreten!
Jawoll.
- sowas