Bundesvision Song Contest 2008: Subway to Sally gewinnt
Beim Bundesvision Song Contest hat die Mittelalter-Rock-Truppe Subway to Sally aus Brandenburg überraschend gewonnen. Der Sänger Clueso aus Thüringen landet knapp auf Platz zwei.
HANNOVER ap/taz Die Brandenburger Mittelalter-Rock-Folk-Metal-Truppe Subway to Sally hat überraschend den Bundesvision Song Contest 2008 gewonnen. Mit dem düsteren Seefahrer-Song "Auf Kiel" setzte sich die siebenköpfige Band aus Potsdam am Donnerstagabend beim vierten Song Contest durch. Mit nur einem Punkt Abstand landete der Thüringer Sänger Clueso auf Platz zwei.
Das Markenzeichen von Subway to Sally ist harte Rock- und Metalmusik, angereichert mit mittelalterlichen Melodien, die mittels Dudelsack, Drehleier, Laute, Mandoline, Schalmei, Geige oder Flöte in die Songs einfließen. Dazu sind die oft romantisch-symbolischen Texte komplett in Deutsch gehaltenen. Das Potsdamer Septett hat sich 1992 gegründet. Offizielle Webseite: www.subwaytosally.com
Die beiden Erstplatzierten lieferten sich von Abstimmungsbeginn an ein Kopf-an-Kopf-Rennen und ließen die anderen Teilnehmer weit hinter sich. Darunter waren auch bekannte Namen wie die Sportfreunde Stiller und Laith Al-Deen. Auch der dritte Platz ging an die neuen Bundesländer: Hier landete die Goth-Rock-Band Down Below aus Sachsen-Anhalt mit ihrem ersten deutschen Song "Sand in meiner Hand".
Lange Zeit hatte Clueso mit seinem ruhigen Song "Keinen Zentimeter" geführt. Dieser will keine Tränen über seinen zweiten Platz vergießen: "Die Freude überwiegt. Nur ein Punkt Unterschied ist am Ende zwar hart, aber ich gönne Subway to Sally den Titel." Dafür flossen dann auch bei den Siegern reichlich Freudentränen.
"So spannend war es noch nie. Da sieht man: Es sind nicht immer die Favoriten, die das Rennen machen müssen", sagte Moderator und Erfinder des Grand Prix der Bundesländer, Stefan Raab . Den entscheidenden Punkt erhielten die Brandenburger erst in der letzten Abstimmungsrunde der deutschen Version des Eurovision Song Contests.
Beim Bundesvision Song Contest treten 16 Bands oder Solo-Künstler für ihr jeweiliges Bundesland gegeneinander an. Bedingung für die Teilnahme ist, dass der Song mindestens zu 50 Prozent Deutsch ist und die Bands zumindest teilweise aus dem Bundesland stammen, für das sie ins Rennen gehen. Den Sieger bestimmen die Zuschauer per Telefon und SMS, die Punkte werden wie beim "echten" Grand Prix Land für Land vergeben.
Der Bundesvision Song Contest wird nun im kommenden Jahr in Brandenburg ausgetragen. Nach einer geeigneten Halle muss in Potsdam oder Umgebung aber erst noch gesucht werden. "Kein Problem", flachste Stefan Raab: "Da werden wir schon was finden. Notfalls gehen wir eben zu Günther Jauch in die Bude".
Leser*innenkommentare
Florian
Gast
Was ist daran Schrott? Ich finde da ist Stefan Raab mal was halbwegs sinnvolles eingefallen. Die Intention dabei ist schon, dass Künstler aus diesem Lande (Deutschland), die auf deutsch singen gefördert werden, dass finde ich ist doch eine ganz gute Sache. Dass dabei auch einiges für Prosieben und Stefan Raab herausspringt ist klar, so funktioniert der Kapitalismus, aber beim BVSC profitiert auch etwas die auf deutsch singende Musikkultur davon. Musik auf englisch gibt es ja mehr als genug und Musik auf deutsch noch zu wenig. Vor allem gibt es viele deutsche Musikkünstler, die so gut wie alles auf englsich singen, dass finde ich ein bisschen schizophren und es wäre schön wenn sich daran in Zukunft etwas ändert. Achja und damit ich nicht falsch verstanden werde, will ich darauf hinweisen, dass ich auch gerne mal Musik in anderen Sprachen (neben der englsichen) höre, um mal in andere Musikkulturen reinzuhören. Ich freue mich auch, wenn es mal vorkommt, dass nicht-englische Lieder international Erfolg haben.
MfG
Flo
rumburak
Gast
Wie tief ist die "taz" gesunken, dass sie über solchen Schrott berichtet...
Susi Lepszy
Gast
Erstmal Herzlichen Glückwunsch an Subway to Sally!Aber am meisten freue ich mich für Clueso,dessen Musik ich vor 2 Jahren durch Zufall entdeckt habe.Es war mit Abstand der beste Bundesvision Song Contest, endlich haben etliche Newcomer Bands bewiesen, dass sie mit den "Großen" locker mithalten können und die Zuschauer haben nach der guten Musik entschieden und nicht nach bekannten Künstlernamem! Das mein Heimatland Sachsen so schlecht abgeschnitten hat ärgert mich, denn wir haben so gute Künstler wie Silbermond aus Bautzen oder unsere Top DJ's wie ATB aus Freiberg oder Lexy aus Dresden(jetzt Berlin)! Also auf gehts! Brandenburg 2009!