Bundestag beschließt Familienpaket: Bald sechs Euro mehr Kindergeld
Die Koalition feiert das verabschiedete Familienpaket als Erfolg. Die Opposition und der Verband der Alleinerziehenden sehen das anders.
Erstmals seit 2004 profitieren dezidiert Alleinerziehende, deren Entlastungsbetrag um 600 auf dann 1.908 Euro angehoben wird. Nun muss noch der Bundesrat dem Paket zustimmen.
Im kommenden Jahr folgt eine weitere Entlastung: Das Kindergeld wird dann um weitere zwei Euro monatlich erhöht, der Kinderfreibetrag steigt auf 4.608 Euro im Jahr.
Während die Koalition das Familienpaket als Erfolg feiert, geht es der Opposition nicht weit genug. Die Grünen kritisieren, dass bereits 2014 Kindergeld und Kinderfreibetrag hätten angehoben werden müssen – so schreibt es eine verfassungsrechtliche Klausel vor. Das sieht das Familienpaket von Union und SPD aber nicht vor. Daher beantragten die Grünen am Donnerstag, im Parlament namentlich über einen grünen Antrag abstimmen zu lassen, der eine rückwirkende Erhöhung bis 2014 vorsieht.
Auch der Verband der Alleinerziehenden (VAMV) hatte sich deutlich mehr finanzielle Erleichterungen erhofft. Es sei die Chance verpasst worden, „die jetzt erzielte steuerliche Entlastung für Alleinerziehende langfristig zu sichern“, sagte Simone Beise vom VAMV.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Kein Sparpreis, dafür schlechter Service
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen