Bundestag ändert Gesetz: Deutschland schafft Gasumlage für ausländische Empfänger ab
Eine Gasspeicherumlage war Nachbarländern ein Dorn im Auge. Sie ist nun bald Geschichte.
Für Verbraucher in Deutschland könnte der Schritt Mehrbelastungen zur Folge haben. Im Gesetzentwurf heißt es, es seien geringe Auswirkungen auf das Verbraucherpreisniveau zu erwarten. Die Gasspeicherumlage ist Bestandteil des Gaspreises.
Der Gesetzesänderung im Bundestag stimmten SPD, Grüne und CDU/CSU zu. Die Grünen-Abgeordnete Ingrid Nestlé sagte, es sei im Interesse Deutschlands, eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbarn zu haben, von deren Infrastruktur auch Deutschland oft profitiere. Der CDU-Abgeordnete Andreas Jung sagte, europäische Partner wie Österreich und Tschechien seien auf Deutschland zugekommen und hätten beschrieben, welche negative Wirkung die Regelung auf sie habe.
Unter anderem die FDP stimmte dagegen. Der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse warf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, für eine weitere Verteuerung von Energie zu sorgen. Die Erhöhung der Gasspeicherumlage sei eine Diskriminierung von Inländern. „Sie fällt jetzt nur noch für deutsche Kunden an, die die Gasspeicher nutzen, aber nicht mehr für ausländische Kunden, die die Gasspeicher nutzen.“
12 Euro pro Jahr
Die Gasspeicherumlage wurde im Herbst 2022 eingeführt, um in der Energiepreiskrise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Kosten des Einkaufs und der Speicherung von Gas zu finanzieren. Die Umlage steigt ab 1. Januar 2025 von aktuell 0,250 Cent pro Kilowattstunde auf dann 0,299 Cent pro Kilowattstunde. Nach Berechnungen des Portals Verivox erhöht sich die Gasrechnung rechnerisch um zwölf Euro im Jahr.
Politiker und Wirtschaftsvertreter in Österreich begrüßten die Abschaffung. „Insbesondere in Zeiten, in denen wir uns von russischen Gaslieferungen unabhängig machen wollen, ist das ein wichtiges Signal“, sagte Österreichs Wirtschaftsminister Martin Kocher. Die Streichung der Umlage senkt die Kosten für den Gastransport durch Deutschland. So werde die Nutzung alternativer Lieferrouten erleichtert, wenn zum Jahreswechsel der Transitvertrag für russisches Gas durch die Ukraine ausläuft, hieß es von Branchenvertretern.
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