piwik no script img

Bundespolizei will Tattoos erlaubenZugehackte OrdnungshüterInnen

Die Bundespolizei erwägt, künftig auch BewerberInnen mit sichtbaren Tätowierungen einzustellen. Damit ist es offiziell: Tattoos sind Mainstream.

Dürfen die neuen Kollegen bald schon sichtbare Tattoos haben? Foto: dpa

Wer dringend Nachwuchs braucht, kann bei Details nicht wählerisch sein: Die Bundespolizei überlegt laut Medienberichten, ihre Bestimmungen über Tätowierungen zu lockern. Das meldet der Spiegel und bezieht sich dabei auf interne Informationen.

Bislang durften BewerberInnen keine Tattoos an Stellen tragen, die frei liegen könnten – wie Hals oder Unterarm. Da die Bundespolizei jedoch demnächst 3.000 neue Stellen zu besetzen hat, wird sie da wohl künftig ein Auge zudrücken.

Den Tattoofans beweist das, was sie schon lange befürchten: Farbe unter der Haut ist nicht mehr, was es mal war. Wenn sich bisher jemand ein Motiv an einer Stelle stechen ließ, die schwer zu bedecken ist, prophezeite die entsetzte Verwandtschaft, keine Bank, kein schickes Hotel würde einen damit je einstellen – und schon gar nicht die Polizei. Tat man es dennoch, dann war es ein berauschendes Gefühl: ein Abwenden vom Spießertum, ein für alle Mal. Das Tattoo war ein Vertrag, mit Tinte auf Haut verfasst: stay rebel, stay rude. Das war mal.

Tattoos sind Standard, sogar der faustgroße Schädel am Hals haut kaum noch jemanden aus den Latschen. Womit man dagegen durchaus noch schocken kann: mit der Entscheidung, zur Polizei zu gehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!