Bundeskongress in Schwerin: Kevin Kühnert bleibt Juso-Chef
Kühnert wird in seinem Amt als Juso-Chef bestätigt. Auf dem Bundeskongress erhält er 88,6 Prozent der Stimmen. Zudem will er auch im SPD-Bundesvorstand mitmischen.
Kühnert gilt als Kritiker der großen Koalition in Berlin. Schlagzeilen machte er unter anderem mit der – letztlich erfolglosen – Kampagne gegen den Eintritt der SPD in eine erneute große Koalition. Im aktuellen Rennen um den künftigen SPD-Vorsitz unterstützt Kühnert das GroKo-kritische Duo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.
„Wir wollen, dass die SPD aus der neoliberalen Pampa rauskommt und das glaubwürdig auch mit Gesichtern unterfüttert“, sagte Kühnert. Anders als die leicht favorisierten Mitbewerber um die Doppelspitze, Klara Geywitz und Olaf Scholz, stehen Esken und Walter-Borjans wie die Jusos der Berliner schwarz-roten Koalition kritisch gegenüber und befürworten eher ein vorzeitiges Ende.
Unter dem Applaus der rund 300 Delegierten untermauerte Kühnert zudem seinen Anspruch auf einen Sitz im neuen SPD-Bundesvorstand. Beim Parteitag im Dezember will Kühnert in den Vorstand gewählt werden, vielleicht auch als stellvertretender Vorsitzender.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich hinter die Kandidatur von Juso-Chef Kevin Kühnert für den SPD-Vorstand gestellt. „Wenn Kevin Kühnert in der SPD Verantwortung übernimmt, hat das meine Unterstützung“, sagte Klingbeil im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Kevin Kühnert hat die Jusos stark gemacht. Ich finde es gut, dass wir so viele junge Menschen erreichen“, sagte Klingbeil.
Bei den Jungsozialisten engagieren sich nach eigenen Angaben bundesweit rund 70.000 junge Menschen. Der Juso-Bundeskongress in Schwerin steht unter dem Motto „Ums Ganze!“ und dauert bis Sonntag.
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