Bundesgesundheitsminister erkrankt: Jens Spahn mit Corona infiziert

Der Bundesgesundheitsminister hat Erkältungssymptome und isoliert sich. Der Rest des Kabinetts muss nicht in Quarantäne – trotz engem Kontakt zu ihm.

Jens Spahn mit Mundschutzmaske und beschlagener Brille

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz am 8. Oktober Foto: Christian Thiel/imago

BERLIN dpa/reuters | Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte sein Ministerium am Mittwoch mit. Spahn sei am frühen Mittwochnachmittag positiv auf das Coronavrus getestet worden. „Spahn hat sich umgehend in häusliche Isolierung begeben“, sagte ein Sprecher. Bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt.“ Alle Kontaktpersonen werden aktuell informiert.“

Spahn ist der erste Bundesminister, der sich nachweislich infiziert hat. Fotos zeigen, dass Spahn am Mittwochvormittag im Kanzleramt an der Kabinettssitzung teilnahm. Auf den Bildern ist Spahn mit einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

Wie ein Regierungssprecher am Mittwoch in Berlin auf Anfrage mitteilte, muss das Bundeskabinett deswegen nicht gesammelt in Quarantäne. Das Kabinett tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch im Falle der Teilnahme einer Person, die später coronapositiv getestet werde, eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde.

Die Fotos aus der Kabinettssitzung zeigen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Minister der Regierung mit Maske im Sitzungsraum eintreffen. Am Tisch haben sie die Masken dann abgenommen. „Bedingungen im Bundeskanzleramt und insbesondere im Internationalen Konferenzsaal, in denen die wöchentlichen Kabinettssitzungen stattfinden, sind hinsichtlich des Infektionsschutzes besonders optimiert und vom Gesundheitsamt Berlin-Mitte fachlich überprüft worden“, sagte der Sprecher weiter. Das Kabinett tagt dort an einem großen runden Tisch. Zwischen den Teilnehmern sind jeweils mehrere Plätze frei.

Immer wieder mussten sich zuletzt Spitzenpolitiker wegen Risikobegegnungen in Quarantäne begeben. Am Samstag hatte es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Grund war der positive Coronatest eines Personenschützers. Zwei Tests beim Staatsoberhaupt fielen seither negativ aus.

Bereits am Montag hatte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wegen einer Warnung über die Corona-App in Quarantäne begeben. Ende September hatten sich auch Außenminister Heiko Maas (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorübergehend isoliert. Bei Maas hatte sich ebenfalls ein Personenschützer infiziert. Altmaier ging vorsorglich in Quarantäne, weil ein Mitarbeiter eines EU-Ministers positiv getestet worden war, der mit ihm bei einem Treffen des EU-Handelsministerrats in Berlin anwesend war. Bereits im März war auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorsorglich für knapp zwei Wochen in häuslicher Quarantäne, weil sie von einem Arzt geimpft worden war, bei dem kurz darauf eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.