Bürgermeisterwahl in Seelow: Schlappe für AfD in Brandenburg
Die AfD stellt in Brandenburg weiterhin keinen hauptamtlichen Bürgermeister. Der parteilose Amtsinhaber setzt sich gegen den AfD-Kandidaten durch.
Der 34-jährige Nitz lag am Sonntag nach dem vorläufigen Ergebnis der Stadt mit 68,5 Prozent deutlich vor Janke, der auf 31,5 Prozent kam. Damit stellt die AfD in Brandenburg weiter keinen hauptamtlichen Bürgermeister. Nitz zeigte sich erleichtert. „Ich freue mich ganz besonders, dass ich alle Wahllokale gewonnen habe“, sagte er. Nitz verwies darauf, dass er auch in dem Wahllokal in Jankes Wohnort vorn liege.
Seit vergangenem Jahr ist Nitz erster stellvertretender Bürgermeister in Seelow. Im Wahlkampf wurde er im Stadtparlament von allen Fraktionen außer der AfD unterstützt: von der Linken, der SPD und Heimat-Kultur-Sport/CDU/FDP. Seelows bisheriger Bürgermeister Jörg Schröder war im April überraschend gestorben.
Janke, der AfD-Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung ist, setzte sich im Wahlkampf für einen Stopp des Zuzugs von Migranten, den Erhalt des Krankenhauses und sichere Schulen ein. Den Vorwurf rechtsextremer Tendenzen wies er zurück. Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hatte Janke beim Wahlkampfabschluss unterstützt.
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Cottbus im Oktober 2022 hatte sich Tobias Schick von der SPD gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Lars Schieske durchgesetzt. Bei der Stichwahl der Landratswahl in Oder-Spree gewann SPD-Kandidat Frank Steffen im Mai knapp gegen AfD-Kandidat Rainer Galla.
Der Verfassungsschutz beobachtet die AfD Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischen Verdachtsfall. Die AfD hält die Einstufung für falsch. In Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt ist seit vergangenem Mittwoch der hauptamtliche Bürgermeister Hannes Loth von der AfD offiziell im Amt.
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