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Bürgerkrieg in SyrienHoms unter Dauerbeschuss

Bei Angriffen der syrischen Armee auf Homs sollen über 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Regierung macht "terroristische Banden" verantwortlich.

Assad will Homs angeblich "zerstören". Bild: reuters

BERLIN taz | Syrische Regierungstruppen haben am Montag ihre Angriffe auf die Stadt Homs im Nordwesten des Landes noch einmal intensiviert. Nach Angaben eines BBC-Korrespondenten, der sich in der Stadt aufhält, setzte seit dem frühen Morgen heftiges Artilleriefeuer ein. Dabei seien mehrere Wohnhäuser zerstört worden.

Die syrische Opposition nannte eine Zahl von mindestens 52 Todesopfern in der Stadt. Ein Augenzeuge erklärte im arabischen Fernsehsender al-Dschasira: "Bomben fallen auf Wohnhäuser in verschiedenen Stadtteilen, es ist der Horror."

Homs gilt als ein Zentrum des Widerstands gegen das Regime von Baschar al-Assad. Beobachter vermuten, dass die syrische Regierung unmittelbar vor dem Besuch des russischen Außenministers Sergei Lawrow am Dienstag die Stadt wieder unter Kontrolle bringen will.

Homs steht seit Tagen unter Dauerbeschuss der Armee. Am Freitag sollen dabei über 200 Menschen getötet worden sein. Nach Angaben der Aufständischen wurde am Montag auch ein Feldlazarett im Viertel Baba Amr getroffen. In diesem Lazarett seien in den vergangenen Tagen die Verletzten des Viertels versorgt worden. Bei den Beschießungen seien auch Hubschrauber und Panzer zum Einsatz gekommen.

Staats-TV: "Terroristen"

Das syrische Staatsfernsehen erklärte dagegen, "terroristische Banden" hätten Gebäude in der Stadt Homs in die Luft gesprengt. Auch für die Explosion einer Pipeline nahe der Stadt machte das Staatsfernsehen "Terroristen" verantwortlich. Syrische Aktivisten und Staatsmedien berichten übereinstimmend, dass heftige Kämpfe auch in der Stadt Idlib im Norden des Landes und in der Stadt Sabadani bei Damaskus ausgebrochen seien.

Die syrische Beobachterorganisation für Menschenrechte in London meldete, dass Deserteure in der Ortschaft al-Bara im Bezirk Idlib einen Kontrollpunkt der Armee angegriffen und drei Offiziere getötet hätten. 19 Soldaten seien gefangen genommen worden. Der Stützpunkt sei komplett zerstört worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana bestätigte den Angriff. Aus der Stadt Rastan im Bezirk Homs sollen sich die Regierungstruppen gestern nach heftigen Kämpfen zurückgezogen haben.

Der im Exil lebende ehemalige syrische Landwirtschaftsminister Asaad Mustafa sagte dem Fernsehsender al-Arabija am Montag, er habe vor zwei Wochen aus dem Kreis um Präsident Baschar al-Assad erfahren, dass sein Regime plane, die Stadt Homs, Ortschaften im Umland von Damaskus, die Ortschaft Dschabal al-Sawija und die Stadt Hama "zu zerstören".

Noch stünden die Spezialeinheiten der Republikanischen Garden und der Vierten Panzerdivision fest zu Assad. Eine schnelle Lösung der syrischen Tragödie sei nicht in Sicht. Seit Beginn der anfangs friedlichen Proteste gegen Assad im März 2011 wurden nach unabhängigen Schätzungen über 6.000 Menschen getötet.

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