piwik no script img

Latschen in LaekenBremer in Belgien

■ KapitalismuskritikerInnen wollen sozialistische Föderation statt EU

„Gegen ein Europa des Kapitals“ sind 50 BremerInnen am Freitag zusammen mit weiteren 30.000 Menschen aus ganz Europa anlässlich des EU-Gipfels in Brüssel auf die Straße gegangen. Die EU-KritikerInnen im Alter von 15 bis 65 Jahren waren am Freitagmorgen um vier Uhr mit einem von „Widerstand International“ (WI) organisierten Bus zur Demonstration in die belgische Hauptstadt aufgebrochen.

Sowohl die Fahrt als auch die Kundgebung selbst seien nahezu problemlos verlaufen, berichtet Hera Hustert, Bremer WI-Aktivistin und Bundessprecherin der Organisation, mit Blick auf die Demonstrationen in Genua und Göteborg. Dort hatte es massive Übergriffe der Polizei auf die GlobalisierungskritikerInnen gegeben. „Wir hatten schon damit gerechnet, dass die Bullen sich diesmal eher zurückhalten würden“, sagt Hustert.

Ängste habe es im Vorfeld trotzdem gegeben. Dass sie ihren Bus dennoch problemlos voll bekommen haben, wertet die Aktivistin als Zeichen dafür, „dass den Leuten das wirklich wichtig ist.“ Mit anderen WI-lern hätten sie zudem „im geschlossenen Block“ demonstriert, wie Husterts Kollege Simon Aulepp erklärt: „Das schützt.“

Die Demo in Brüssel haben die BremerInnen gleich noch genutzt, um bei der Gründung der „International Socialist Resistance“ mitzuhelfen. So vereint wollen sie für eine sozialistische Umgestaltung der Gesellschaft kämpfen. Aulepp: „In unserem Europa würde nicht nach Profit, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen gewirtschaftet.“

Auf offene Ohren hoffen die internationalen WiderständlerInnen damit etwa bei attac zu treffen. Friedensaktivist Armin Stolle, der Mitte Januar eine Bremer attac-Gruppe gründen will, freut sich: „Das sind alles Fragen, die attac bewegen.“ Am 30. März plant WI zudem einen internationalen Aktionstag. Motto: „Save free education“. hoi

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen