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Brandanschlag auf HEW

■ Unbekannte beschädigten Abspannwerk und hinterließen ein Bekennerschreiben

Unbekannte TäterInnen haben gestern morgen einen Brandanschlag auf ein Hauptabspannwerk der Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) im Stadtteil Waltershof verübt. „Wir gehen nach unserem derzeitigen Erkenntnisstand von einem Anschlag aus, der politisch motiviert ist“, teilte die Polizeisprecherin Ulrike Sweden mit.

In einem zurückgelassenen Bekennerschreiben sei der Anschlag als Protestaktion gegen die Atomindustrie bezeichnet worden, als eine Aktion zur Erinnerung an die Tschernobyl-Katastrophe vor elf Jahren. Inzwischen hat die polizeiliche Staatsschutzabteilung die Ermittlungen übernommen. Die BrandstifterInnen hätten die HEW weder zuvor bedroht noch weitere Sabotageakte angekündigt, teilte HEW-Sprecher Ulrich Kresse mit.

Über den Tathergang ist bislang nur Folgendes bekannt: Die BrandstifterInnen haben das Feuer gegen 5.15 Uhr vermutlich mit Hilfe eines Brandbeschleunigers gelegt – darauf deutet ein zurückgelassener Kunststoffkanister hin. Auf 200 Meter Länge brannten Holzpaletten, die zur Abdeckung eines Kabelkanals dienten. Mehrere Türen der Anlage seien gewaltsam geöffnet und zum Teil angeflext worden, berichteten Polizei und HEW übereinstimmend.

Der Schaden durch den Brand sei relativ hoch, so HEW-Sprecher Kresse, die Reparaturen der Anlage würden voraussichtlich eine Woche dauern. Trotzdem sei die Stromversorgung im Süden Hamburgs nicht gefährdet, versprachen die HEW. Das betroffene Werk ist eines von drei Hamburger Abspannwerken, in denen die elektrische Spannung von 380.000 Volt auf 110.000 Volt heruntertransformiert wird. Marco Carini

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