Brandanschlag auf Asylheim in Vorra: Polizei nimmt Verdächtige fest
Ende 2014 wurde das Flüchtlingsheim in Vorra angezündet. Nun hat die Polizei Verdächtige ermittelt: Es soll ihnen um Geld gegangen sein, nicht um Hass.

Rechte Graffiti nur zur Tarnung? Die Polizei schließt Fremdenfeindlichkeit aus Foto: dpa
VORRA dpa | Der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im mittelfränkischen Vorra am Jahresende 2014 hat entgegen bisheriger Vermutungen keinen fremdenfeindlichen Hintergrund. Vielmehr hätten dabei „wirtschaftliche Erwägungen“ eine Rolle gespielt, teilte die Nürnberger Polizei am Donnerstag überraschend mit. Die Kripo nahm zwei Verdächtige fest.
Einzelheiten wollen die Beamten aber erst an diesem Freitag bekanntgeben. In Sicherheitskreisen hieß es nur, bei dem Brandanschlag habe „die Sanierung des Gasthofs“ eine Rolle gespielt.
Ein Geschäftsmann aus Nürnberg hatte den Gasthof in dem 1700-Einwohner-Ort vor längerer Zeit gekauft – mit der Absicht, daraus eine Asylunterkunft zu machen. Das Gebäude war vor dem Brandanschlag als Asylbewerberheim umgebaut worden und kurz vor der Fertigstellung gestanden.
Unbekannte hatten in der Nacht zum 12. Dezember 2014 Feuer gelegt. Auf ein Nebengebäude sprühten sie Hakenkreuze und eine ausländerfeindliche Parole. Der Brandanschlag gilt als Beginn einer Serie ähnlicher Attentate auf Flüchtlingsheime in Deutschland.
Leser*innenkommentare
Rainer B.
Was lernen wir? Fremdenfeindlichkeit ist hier nur solange Fremdenfeindlichkeit, bis sie in ein Geschäftsmodell mündet. So versteht man dann auch besser, warum Kriegsflüchtlinge keine Wirtschaftsflüchtlinge sind. Der Krieg ist einfach kein anerkanntes Geschäftsmodell, obwohl man davon zumindest zeitweise ganz gut leben kann - oder etwa nicht, Herr Nachbar?
amigo
@Rainer B. Der Krieg ist neben Prostitution das älteste Geschäftsmodell überhaupt...
Rainer B.
@amigo Jau, und bis heute kein anerkanntes.