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Bolsonaro-Regierung gefährdet UmweltBrasilien kippt Naturschutz-Regeln

Bislang geschützte Landschaften an der Atlantikküste Brasiliens sind nun in Gefahr. Umweltschützer befürchten, dass die Gebiete zugebaut werden.

Brasiliens rechtsradikaler Präsident Bolsonaro Foto: picture alliance/Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa

BRASÍLIA afp | Die Regierung des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat Regulierungen für den Naturschutz an der Atlantikküste aufgehoben. Die Entscheidung wurde am Montag in einer Sitzung des Nationalen Umweltrats getroffen, der von dem umstrittenen Umweltminister Ricardo Salles geleitet wird.

Die Regelungen aus dem Jahr 2002 stellten Mangroven- und von Buschwerk überwucherte Dünenlandschaften unter Schutz. Sie könnten nun für Immobilienprojekte geöffnet werden, wie Umweltschützer befürchten.

Der Leiter der Naturschutzorganisation SOS Mata Atlantica, Mario Mantovani, bezeichnete die Aufhebung der Regulierungen als „Verbrechen an der Gesellschaft“. Die Regulierungen hätten die Naturgebiete „vor weiterer Zerstörung“ geschützt. Es gebe starken Druck der Immobilienwirtschaft, diese Gebiete zu erschließen.

Der rechtsradikale Bolsonaro steht im In- wie im Ausland bereits wegen der Zerstörung des für den Schutz des Weltklimas essenziellen Amazonas-Regenwalds massiv in der Kritik. Die Vernichtung des Amazonaswalds durch Feuer hat seit Beginn seiner Amtszeit im Januar 2019 dramatisch zugenommen.

Umweltminister will Corona zur Umweltzerstörung nutzen

Die von Bränden zerstörten Gebiete im Amazonasgebiet werden anschließend oft für die Viehwirtschaft und den Ackerbau genutzt. In diesem Jahr wüten gigantische Brände zudem im brasilianischen Sumpfgebiet Pantanal mit seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt.

Auch Umweltminister Salles wird wegen der Zerstörung des Amazonaswaldes heftig kritisiert. In einer vor einigen Monaten an die Öffentlichkeit gelangten Videoaufnahme von einer Kabinettssitzung ist zu hören, wie Salles vorschlägt, die Corona-Pandemie zu nutzen, um die Umweltauflagen für den Amazonaswald zugunsten von Bergbau und Landwirtschaft zu umgehen.

Seit Beginn der Coronakrise wird im Amazonas-Regenwald im Grunde unkontrolliert gerodet. Illegale Holzfäller und Plünderer nutzen aus, dass die Umweltbehörden in ihrer Arbeit einschränkt sind.

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2 Kommentare

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  • 1) Statt des sehr freundlichen Adjektiveuphemismus „umstrittener Umweltminister Ricardo Salles” hätte es sachgenauer auch lauten können „wegen Umgehens von Umweltgesetzen bereits verurteilter RS der deshalb von Bolsonaro zum Umweltvernichtungsminister gemacht wurde”.



    2) Leider werden in europäischen Medien/von den Agenturen immer „nur“ der Amazonas und der Pantanal genannt. Dass es seit bald vier Wochen auch auf der grössten Flussinsel der Welt, dem Bananal, aller Fauna, Flora und Indigenen Völkern an den Feuerkragen geht, steht leider nirgends.



    3) Bzgl. „Seit Beginn der Coronakrise wird im Amazonas-Regenwald im Grunde unkontrolliert gerodet“. Stimmt so nicht. Seit dem ersten Amtstag dieser „Regierung“ ging das los. Bolsonaro, sein Umweltvernichtungsadjudant Salles und die vielen Militärs in seiner „Regierung“ sind Garanten, dass niemand der dort kriminell im grossen Stil agiert, etwas zu befürchten braucht. Die Feuer gehen meist von illegal gekapertem Grossgrundbesitz – terras griladas – aus, und Bolsonazi sagt vor der UNO zur Welt, dass die Feuer von Índios gelegt werden.



    Es sind nicht nur Holzfäller und „Plünderer“. Die sind nur der erste Stosstrupp. Die Schlimmsten sind die zigtausenden illegalen Goldschürfer. Sie vergiften ganze Landstriche und wer von den Indigenen nicht mitvergiftet wird, bekommt das Coronavirus frei Haus. Doppelt genozidär hält besser.

    Alles genau so, wie vom irren und kriminellen Frauen-, Schwarzen-, Indigenen-& Fast-alle-„anderen“-Hasser Bolsonazi (& Sons) geplant.

    Herzliche Grüsse aus dem Land welches einst die grösste Auslands-NSDAP hatte, sich seiner autochthonen SS, den Bandeirantes, bis heute rühmt. Und also, auch dank der sich in Windesmachteile korrumpiert habenden „linken“ PT Lulas, heute die Bolsonazis zu ihren Führern erkoren hat.

  • Schuld ist Deutschland.



    Übt keinen Druck aus.



    Boykottiert nicht.