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Bin auch dafür. Hier in meiner Straße gibt es auch Leute die können die Ruhe in der Coronazeit nicht ab und werfen abends so alle zwei bis drei Tage Böller aus dem Fenster...
Das Pferd von hinten aufsatteln :P
Hierbei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Ausnahmegenehmigung. Damit geht es nicht nicht um ein Verbot zum Zündeln, sondern nur um das Streichen einer besonderen Erlaubnis ohne Antrag und Befähigung.
Solange herrscht allerdings für die kommunalen Verwaltungen tatsächlich ein Opt out Verfahren, anstatt dass diese erlauben können, müssen sie explizit untersagen. Ein klassisches Beispiel wie aus einer Mücke ein Elephant wird. Der für die Kommunen dann zum Schwarzen Peter wird, da diese dann überlegen müssen, Macht zu demonstrieren und diese dann auch durchsetzen müssten.
Wahnsinn, da gelingt es scheinbar nicht auf normalen Weg eine Mehrheit für eine Vorhaben zu finden, also denkt man sich dass man im Schatten von Corona es ja mal probieren kann. Wenn nicht so viele Beknackte bei den Demos wären, mit denen man sich nicht gemein machen möchte, wäre die Teilnahme langsam aber sicher eine denkbare Option.
Verbieten? Ja bitte, aber wie soll das gehen?
Man muss den Verkauf von Pyrotechnik in ganz Berlin verbieten und zwar ohne Ankündigung. Läden, die vom Verkauf von Pyrotechnik leben - davon wird es wohl nur ein halbes Dutzend geben - können entschädigt werden. Das Aufräumen der Knallereste am nächsten Morgen in den Straßen kostet viel, viel mehr.
Dann fahren aber auch die ganz Verrückten nach Polen und kaufen da ein.
Trotzdem bin ich dafür!
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Böllerverbot in Berlin: Die Pandemie ist die Gelegenheit
Bisher tat sich die Politik schwer damit, ein Böllerverbot zu Silvester in die Tat umzusetzen. Corona könnte das endlich ändern.
Jedes Jahr hochexplosiv: Silvester in Berlin Foto: picture alliance/Christophe Gateau/dpa
Die Diskussion kommt alle Jahre wieder: Sollte, müsste, könnte man die private Silvesterböllerei nicht verbieten? Mit Corona hat die Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek, die schon lange für ein Verbot kämpft, ein neues Argument gefunden. Anlass war das am Freitag bekannt gewordene Verbot des Verkaufs und Abbrennens von Feuerwerkskörpern in den Niederlanden, das mit der Überlastung des Gesundheitssystems durch die Pandemie begründet wird. Kapek twitterte darauf: „Unsere Krankenhäuser haben schon #COVID19. Das reicht. Deshalb #stayathome und #Feuerwerksverbot.“
In der Tat: Jahr für Jahr verletzen sich Hunderte Berlinerinnen und Berliner an fehlgeleitetem oder falsch gezündetem Feuerwerk. Nicht, dass Krankenhäuser in „normalen“ Jahren auf diese Kundschaft gewartet hätten. Aber mitten in einer Coronawelle mit zunehmenden Engpässen an Betten und medizinischem Personal braucht wirklich niemand diese „unnötigen“ PatientInnen.
Nun gab es vor Corona viele gute Gründe für ein Böllerverbot – allen voran die bürgerkriegsähnlichen Zustände auf den Straßen. Trotzdem hat sich die Politik bislang schwergetan, die fragwürdige Tradition zu unterbinden. Die Mini-Verbotszonen an Alexanderplatz, Brandenburger Tor und Pallasstraße, die es 2019 erstmals gab, waren nicht wirklich eine Lösung. Aber zu groß war die Angst, als „Bevormunderstaat“ dazustehen, der den BürgerInnen das letzte bisschen Spaß und „Freiheit“ nimmt.
Vielleicht wäre Corona daher wirklich eine gute Möglichkeit, die Sache einfach mal auszuprobieren. Rechtlich dürfte sich ein einmaliges Böllerverbot mit Verweis auf Infektionsschutz und die pandemiebedingte Gefahrenlage leicht durchsetzen lassen. Dann bleiben alle zu Hahause und gucken „Dinner for One“. Wer unbedingt vor die Tür will, macht einen Stadtspaziergang durchs ausgestorbene Berlin und gibt das eingesparte Böllergeld den Obdachlosen, die ihm über den Weg laufen. Schon hätten wir eine neue Tradition.
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Kommentar von
Susanne Memarnia
Redakteurin taz.Berlin
Jahrgang 1969, seit 2003 bei der taz, erst in Köln, seit 2007 in Berlin. Ist im Berliner Lokalteil verantwortlich für die Themenbereiche Migration und Antirassismus.
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Susanne Memarnia