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Black Panther in den USAFreilassung nach 43 Jahren

Ein Bundesrichter ordnet an: Albert Woodfox, der letzte der 1972 in Louisiana verurteilten „Angola Three“, soll freikommen.

Blickauf den Zaun um das berüchtigte Staatsgefängnis Angola im US-Bundesstaat Lousiana. Foto: ap

NEW YORK taz | Für Albert Woodfox könnten 43 Jahre Einsamkeit zu Ende gehen. Ein Bundesrichter hat seine sofortige und bedingungslose Freilassung aus dem Gefängnis „Angola“ angeordnet. Einen neuen Prozess gegen Woodfox – es wäre der dritte, nachdem die beiden bisherigen Urteile umgestoßen wurden – hat Bundesrichter James Brady ausgeschlossen. Er habe „kein Vertrauen, dass der Bundesstaat Louisiana einen fairen Prozess organisiert“.

Der heute 68-jährige Woodfox ist der letzte der „Angola Three“, der noch im Gefängnis ist. „Angola“ ist mit seinen mehr als 6.300 Insassen das größte und ein besonders berüchtigtes Hochsicherheitsgefängnis in den USA. Seinen Namen hat es von einer benachbarten ehemaligen Sklavenplantage, auf der heute viele Gefangene arbeiten müssen.

Woodfox – sowie zwei weitere Afroamerikaner – saßen Anfang der 70er Jahre wegen Raubüberfällen in „Angola“. Dort gründeten die drei eine Gefängnisgruppe der damals überall in den USA erstarkenden „Black Panthers“ und organisierten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Als bei einem Gefängnisaufstand am 17. April 1972 der Wärter Brent Miller erstochen wurde, fiel der Verdacht umgehend auf die drei Aktivisten.

Das Universum von Woodfox ist seither auf eine 3 mal 4 Schritt, große Zelle geschrumpft. Mit einer Stunde Ausgang pro Tag. Er sowie Robert King und Herman Wallace haben jede Beteiligung an dem Mord bestritten. Und ihre Behandlung als Rache wegen ihrer politischen Aktivität verstanden. Laut ihren Anwälten gab es kein einziges der zahlreichen am Tatort gefundenen Indizien, das die „Angola Three“ belastete. Dem hat sich jetzt auch Bundesrichter Brady angeschlossen.

2001 wurde King als Erster der „Angola Three“ freigelassen. Mit Amnesty International und anderen Menschenrechtsgruppen engagierte er sich seither für die beiden anderen Männer. Doch der zweite Mann kam erst im Oktober 2013 frei. Wallace verließ „Angola“ mit erhobener Faust, musste jedoch auf einer Bahre getragen werden und starb drei Tage später an Leberkrebs.

Auch Woodfox’ Gesundheit ist stark angegriffen. Doch für die Staatsanwaltschaft in Louisiana zählt das genauso wenig wie die Zweifel an der Schuld. Sie bezeichnet die Entscheidung des Bundesrichters als „willkürlich“ und erklärte am Montag, 43 Jahre nach der Tat: „Hier soll ein Mörder wegen eines Verfahrensfehlers eine Freikarte bekommen.“

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7 Kommentare

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  • Mutti ist in einem System aufgewachsen, was mit Menschenrechtsverletzungen nicht gegeizt hat.

  • Oh wei, taz, schlecht formuliert, oder schlecht abgeschrieben? Die Nachricht, daß Albert Woodfox nach 43 Jahren aus dem Gefängnis freikommt ist doch nicht die echte Schlagzeile, sondern daß er die 43 Jahre in Einzelhaft hat verleben müssen! Dieses Schlagwort fehlt vollkommen und wenn man nicht aufpaßt, dann kann man diese Information im Text selbst ruck-zuck überlesen.

  • Russland ist ja sooooooo böse! O-Ton Merkel. Die USA sind ja sooooooooowas von gut! O-Ton Merkel.

    • @Fotohochladen:

      Mal abgesehen davon, dass ich mich an diese merkelschen O-Töne nicht erinnern kann (das "O" steht doch für "Original", oder?): Wird Russland durch diesen rassistischen, unmenschlichen Irrsinn in den USA irgendwie besser? Sollen sich Frau Politkowskaja oder Herr Nemzow dafür bedanken, dass man sie nicht jahrzehntelang weggesperrt, sondern einfach gleich erschossen hat?

       

      Thema verfehlt...

  • 43! Jahre Einzelhaft. Sind das die "gemeinsamen Werte" von denen Mutti in Bayern gesprochen hat?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ach ja, Muttis "Werte"! Wenn das nur alles wäre! Können Sie sich vorstellen, wie es sein muss, in die "Freiheit" entlassen zu werden, nachdem man 63% seines Lebens im Knast gesessen hat?

       

      Ich nehme an, der Mann wird sich in einzelnen Minuten seines neuen Lebens klammheimlich wünschen, er wäre auch nach 3 Tagen an Krebs gestorben. Offen zugeben darf er das allerdings nicht. Es wäre schließlich undankbar gegenüber denen, die ihn schließlich doch noch rausgeholt haben aus der staatlich verordneten Isolation. Und außerdem ein ganz schlechtes Signal an alle, die noch hoffen müssen.

       

      Als (Punkt-)Sieg, immerhin, kann diese Freilassung durchaus gelten in einer Welt wie unserer. Und Siege muss man auskosten. So haben wir es wenigstens gelernt. So lange wie nur irgend möglich. Selbst dann, wenn sie nicht wirklich jederzeit als solche empfunden werden vom Sieger selbst.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Och Gott , ... Mutti sieht das Freunden nicht so eng , mit Recht und Rechtsstaat , und so alles . Hat sie schon früher nicht getan , bei G.W. Bush und seinem Irakkrieg .