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Bitte kein Mitleid, einfach akzeptierenGrüße vom Planeten Vegan

Wer konsequent auf tierische Produkte in seiner Nahrung verzichtet, gilt schnell als freudloser Ökofundamentalist. Eine Widerrede.

"Ein Leben ohne Fromage ist ein wie ein Leben ohne Liebe"? Naja nicht ganz, denn auch Veganer können glücklich werden - mit Gemüse und Co. Bild: ap

VEGAN - WO, WIE, WAS?

Ich lebe vegan. Seit mittlerweile fast vier Jahren. Auf den Tag genau kann ich das nicht mehr zurückverfolgen. Ich habe mir das Datum nicht im Kalender notiert. Die Umstellung war mehr ein fließender Übergang als ein "Nie wieder will ich tierische Produkte essen!"-Moment.

Damals arbeitete ich neben der Uni in einem veganen Restaurant. An den meisten Abenden der Woche war mein Abendessen also ohnehin frei von tierischen Produkten. Irgendwann habe ich einfach angefangen, auch bei den restlichen Mahlzeiten auf alles Tierische zu verzichten. Ich begann Sojamilch statt normaler Milch zu trinken und mich in den Supermärkten nach veganen Nahrungsmitteln umzusehen. Dabei wurde schnell klar: Dort findet man fast nichts. Das komplette Kühlregal ist tabu, ebenso die Frischtheken. Was bleibt, ist die Gemüseabteilung, in der ich etwa 80 Prozent meiner Einkäufe erledige, sowie die Feinkostabteilung und das Konservenregal. Doch die machen auf Dauer nicht glücklich. Deswegen kaufe ich meine Grundnahrungsmittel mittlerweile beim Gemüsehändler und im Biosupermarkt. Dort geht es mir wie den meisten anderen Menschen in jedem anderen Geschäft: Die Auswahl ist so groß, dass ich nicht weiß, was ich nehmen soll. Gängelange Regale voller veganer Brotaufstriche, vier verschiedenen Sorten Sojamilch, Sojasahne, Sojajoghurt, Sojapudding in vier Geschmacksrichtungen, Sojagranulat, Tofusalami, Tofuterrine, Tofuwiener, Seitan-Schnitzel, Seitan-Gyros und Seitan-Nuggets, von Tempeh oder Lupino ganz zu schweigen. An Eiweis muss es also in keiner veganen Ernährung mangeln. An leckerem, abwechslungsreichem Essen auch nicht. Wer sich einmal Gedanken gemacht hat, wo er was bekommt und wie man es am besten zubereitet, hat nicht mehr das Gefühl, auf irgendetwas zu verzichten. Das Einzige, was sich wirklich nicht richtig ersetzen lässt, ist Käse. Es besteht also kein Grund, mich als Veganerin zu bemitleiden.

Doch das machen die meisten Menschen - insgeheim. Die unausgesprochene Frage "Was muss das arme Ding nur für ein kärgliches Leben führen?" steht vielen ins Gesicht geschrieben, wenn ich mal wieder erkläre, warum ich auf das Schweinskotelett oder die Sahnetorte verzichte. Andere äußern ihr Bedauern recht progressiv, so wie der Wirt eines französischen Restaurants, dem ich beim Geburtstagsessen einer Freundin erklären musste, warum ich weder Fleisch- noch Käsefondue mag. "Ein Leben ohne Fromage ist ein wie ein Leben ohne Liebe", sagte er und stampfte kopfschüttelnd davon. Ich glaube, meine rigorose Verweigerung hatte ihn in seiner patriotischen Ehre getroffen.

Nach Mitleid folgt bei den meisten Menschen Unverständnis. Manchmal reicht es so weit, dass man sich statt meiner lieber eine andere wünscht. Als mein Lebenspartner seiner Großmutter von den "absonderlichen Essgewohnheiten" seiner neuen Freundin erzählte, sagte diese: "Junge, du findest schon noch die Richtige" und tätschelte ihm beruhigend die Schulter.

Ganz so weit gehen die meisten anderen Leute nicht. Sie fragen einfach nur die unvermeidliche, immer wiederkehrende Frage: "Warum machst du denn das?" Ich bin selbst ein neugieriger Mensch. Dennoch geht mir die Frage in ihrer Frequenz auf die Nerven. Weshalb muss ich mich dauern erklären? Ich gebe zu, meine Ernährung entspricht nicht dem, was man gemeinhin als "normal" bezeichnet. Ich kann mich trotzdem nicht erinnern, jemals irgendwen gefragt zu haben, warum er eigentlich Fleisch ist.

Vielleicht mag ich die Frage auch deshalb nicht, weil ich keine klare Antwort geben kann. In meinem Fall gibt es viele Gründe, vegan zu essen und doch keinen, der für sich allein steht. Grund eins ist: Ich will mit meiner Ernährung nicht dazu beitragen, dass andere Lebewesen leiden. Und Tiere leiden, wenn man sie schlachtet. Punkt. Ganz egal, ob sie zuvor eingesperrt waren oder nicht. Nicht dass ich eine ausgeprägte Tierfreundin wäre.

Mir geht es dabei ums Karma. Irgendwie gefällt mir der naive Gedanke, dass im Leben alles mit allem zusammenhängt und dass meine Handlungen in irgendeiner Form zu mir zurückkommen. Sowohl das Gute als auch das Schlechte. Wenn dem so ist, so meine beruhigende Überlegung, muss ich einfach nur immer zu Gutes tun, dann wird auch für mich im Leben alles optimal verlaufen. Selbst wenn diese Rechnung nicht aufgeht, war ich dennoch ein guter Mensch.

Grund Nummer zwei: Mir geht es körperlich besser, wenn ich vegan esse. Vegane Ernährung ist leichte Kost mit viel Gemüse und ausschließlich "guten", nämlich "mehrfach ungesättigten" Fettsäuren. Veganes Essen ist vollständig cholesterinfrei und bleibt von Gammelfleischskandalen gänzlich unberührt. Selbst nach einem mehrgängigen veganen Menü habe ich mich noch nie so überfressen gefühlt, wie das schon ein einziges üppiges Fleisch- oder Käsegericht vermag. Außerdem bleibt man bei veganer Ernährung schlank. Es sei denn, man ernährt sich ausschließlich von Chips, Pommes und Zartbitterschokolade - alles durchaus vegan. Ich bin eitel genug, dass auch dieser Aspekt für mich ein unschätzbarer Vorteil ist.

Apropos Eitelkeit. Ich mag Mode. Und aus diesem Grund esse ich zwar vegan, trage aber dennoch Jacken, Taschen und Schuhe aus Leder. Einfach so, weil ich mir darin gefalle. Ich bin also nicht konsequent vegan, wenn man so will. Mein gutes Karma pflege ich im Kühlschrank und werfe es beim Shoppen über Bord. Ab und an habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen, aber dann sage ich mir: Man muss es nicht übertreiben. Ja, auch ich denke so.

Leider gestehen mir die wenigsten Menschen diese Inkonsequenz zu. Jemand, der einen solch asketischen Eifer bei seiner Ernährung an den Tag legt, so das Argument, der muss diesen Eifer auch bis zum Äußersten durchhalten. Mir leuchtet diese Argumentation nicht ein. Warum erwartet man ausgerechnet von mir, dass ich alle einmal gefassten Beschlüsse ohne Makel und Schwäche durchhalte? Macht das denn sonst irgendwer? Gehe ich nicht schon viel weiter als alle anderen? Kann ich nicht selbst bestimmen, wo meine eigenen Grenzen liegen? Vielleicht verstört mein ambivalentes Verhalten vor allem deshalb, weil Veganismus auf viele Menschen wie ein unausgesprochenes Ausrufezeichen wirkt. Fast so, als würde mein Tofukonsum automatisch jede Gänsestopfleber und jeden Doppelrahmstufen-Joghurt mit dem Label "böse" versehen. Ambivalenz passt da nicht ins Konzept.

Die meisten Menschen in meinem Umfeld haben sich mittlerweile an mein veganes Dasein gewöhnt. Wenn ich zum Essen kommen, wird vegan gekocht oder das Fleisch extra gereicht. Trotzdem ist das gegenseitige Toleranzgefüge fragil. Ich werde akzeptiert, weil ich selbst die anderen akzeptiere. Würde ich beginnen, den Veganismus als Ultima Ratio zu predigen, hätte ich bald keine Freunde mehr - oder neue. Da ich aber nicht im geringsten dogmatisch bin, gibt es so gut wie keine Konflikte. Damit kann ich leben: Wer Toleranz verlangt, muss eben auch selbst tolerant sein. In meinem Kühlschrank dürfen also auch ohne weiteres Wurst und Käse lagern. Ich fühle mich nicht angegriffen, wenn jemand neben mir ein Schnitzel isst. Und wenn ich besonders zutraulich bin, brate ich meinem Freund morgens Rühreier mit Speck. Soll er doch essen, was er will. Schließlich ist jeder für seine eigene Karmabilanz verantwortlich. Er kocht dafür mittlerweile die beste vegane Lasagne der Welt.

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56 Kommentare

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  • C
    chiantra

    es ist wie es ist,die meisten omnivoren spielen alles herunter.ich lebe seit meinem 10 lebensjahr(freiwillig vegan,obwohl meine eltern dieses nicht tolerieren wollten).das macht nun 33 jahre,ohne fleisch von ermordeten tieren(und auch keinen menschen)und milch(von einer fremden spezies).milch gehört den babys egal welcher art angehörend,ein ausgewachsenes tier braucht keine muttermilch mehr und auch der mensch nicht,weder die arteigene,noch die von kühen...die menschen klauen aber den kälbern die milch.

    ich bin kerngesund und hatte noch nie mangelerscheinungen.oft muss ich mir anhören:warum trinkst du keine milch,isst keinen käse und jogurth,dafür stirbt doch kein tier?!unverständniss pur!doch,die kälber werden massenhaft ermordet für oben genanntes denn kuh kann nur dann milch geben wenn sie jedes jahr ein baby bekommt,genau wie bei den menschen.die meisten kälbchen sind "abfallprodukte"der milchwirtschaft.die männlichen werden meist sofort(bis auf ganz ganz wenige ausnahmen(wo mensch sich raussieht,dass wird ein guter zuchtbulle)sofort und ohne wenn und aber ermordet(im höchstfall hat das kleine wesen ein halbes jahr)wegen dem fleisch,ansonsten gleich weg damit weil mensch ein ferment aus dem kälbermagen für die käseherstellung benötigt und das geht nur wenn sie noch ganz "frisch"sind.ein paar weibliche kälber kommen in den genuss das gleiche schicksal wie ihre mutter zu erleiden(wo mensch meint:wird auch gute turbomilchkuh)dann darf es 3-4 jahre wegen der milch ausgebeutet werden und landet dann wie alle anderen vor ihr kopfüber und meist noch lebend am laufband beim mörder,der meist auch noch spass daran hat das tier lebendig in stücke zu schneiden.(alles schon miterlebt,ist alltag in schlachthäusern)...aber mensch schmeckt das doch so gut,na dann guten appetit!

    80% der schweine werden "lebend"ins kochende wasser geworfen und sterben einen jämmerlichen und grausamen tod den ein mensch seinem grössten feind nicht wünschen würde(was die meisten auch nicht wissen:durch bolzenschuss oder elektrozange stirbt das tier nicht,es ist lediglich eine kurze betäubung).wenn es dann vorher wach wird und seinen eigenen mord miterleben darf hat es eben pech gehabt.was solls,schmeckt doch alles so lecker!

    auch den küken die gerade aus ihren eiern geschlüpft sind ergeht es nicht besser(bisher gibt es keine methode vorher festzustellen was weiblich oder männlich ist).die männlichen haben halt pech(auch ein grossteil der weiblichen küken weil mensch aussortiert wer hinter gittern ein knappes jahr eier legen darf/besser gesagt muss obwohl es nicht der natur entspricht,ein huhn würde zur fortpflanzung höchstens 3-10 eier im jahr legen da aber mensch sein frühstücksei will legt das huhn weiter,jeden tag aufs neue ein ei aber es wird niemals mutter werden dürfen).lasst es euch schmecken!ich habe 30 hühner aus einer legebatterie "geklaut"vor 5 jahren,sie waren absolut nackt und hatten keine feder mehr am leib,halbtot und völlig am ende.sie leben rund dreissig jahre wenn mensch sie dann liesse.diese wird niemand mehr ausbeuten und ermorden und wenn ich mich auf meinem grundstück bewege folgen mir 30 hühner,12 enten,2 schweine,3 hunde und vier katzen auf schritt und tritt,na ja nun hab ich noch 2 gänse unterschlagen,die kamen vor 14 tagen auch noch dazu.eine mechanische alarmanlage brauche ich hier auf alle fälle nicht :-)

    werdet einfach wach ihr fleischfresser!!!

  • V
    vegan_is_love

    komplett sinnfreier artikel.

    ich lebe seit geraumer zeit vegan, und kann mich auch veganerin nennen, denn ich trage nicht aus egoistischen, modetechnischen gründen leder.

    ich brate auch niemanden ein ei, und gar nicht erst ein schnitzel.

    wieso sollte ich auch?

    und weshalb alles konsequent verschweigen?

    ich kläre die leute lieber auf, als zu sagen: naja, jeder so, wie er mag.

    eben nicht!

    mit so einer grundeinstellung kommt man nicht weit. und ich würde diese person nicht als "veganer" wahrnehmen. nur als jemanden, der grade eine ganz tolle, neue diät entdeckt hat. wahrscheinlich aus der neuen "brigitte".

    klasse.

    wenn man die leute aufklärt, wie die tiere, bevor weise brutal ermordet werden, "gehalten" werden, wird dem großteil sehr schnell sehr übel.

    also, wieso sollte ich das nicht tun?

    sicher muss ich nicht bei jeder mahlzeit eine grundsatzdiskussion beginnen, aber hey, ein wenig mehr aufmerksamkeit & sensibilität für das, was vor einem auf dem teller liegt, ist mehr als angebracht.

  • T
    Tofufant

    endlich mal ein fairer und objektiver artikel über die vegane lebens- und esskultur.

     

    ich selbst teile zwar nicht in allen punkten die meinung der autorin, aber bin dennoch sehr erfreut darüber, dass die ressentiments unserer gesellschaft gegen veganer nun ausreichend gesunken sind um endlich offen und unvoreingenommen dieses thema zu diskutieren.

     

    gleichzeitig möchte ich mich an dieser stelle in meinem und im namen der mehrheit aller veganer von den kommentaren von „VeganSaboteur“ und „Ava Odoemena“ distanzieren. sie repräsentieren nicht die meinung der mehrheit aller veganer sondern lediglich die meinung einer kleinen fanatischen splittergruppe innerhalb der tierrechtsbewegung. am besten einfach ignorieren

  • AO
    Ava Odoemena

    Zur Autorin: Sie sind keine inkonsequente Veganerin, Sie sind überhaupt keine Veganerin. Menschen die sich vegan *ernähren* nennt man Veganköstler. Deshalb auch nicht verwunderlich Ihre egoistische Motivation: Die Tier(rechte) interessieren Sie nicht im geringsten, es geht um Ihre Gesundheit und Ihre religiösen Fantasien.

     

    Merke: vegan ist, wer es für die Tiere macht.

     

    Zu den Kommentaren: Dummheit, Dummheit, Dummheit, Idiotie, Ignoranz, Verunglimpfung, Halbwahrheiten und angebrachte Kritik als Fanatismus diffamieren. Dies ist IMMER das Resultat der _moralischen Panik_ von Tierausbeutern die mit Veganismus konfrontiert werden.

  • V
    VeganSaboteur

    Naja, der ganze Artikel ist nicht besonders gelungen. Besonders das Ende. Ich soll Mörder_innen tolerieren, nur weil sie gütiger Weise bereit sind, Nicht-Mörder_innen zu tolerieren? So ein Scheiß. Toleranz hat Grenzen. Und die fangen da an, wo persönliche Entscheidungen das Leben anderer in mehr oder weniger erheblichem Maße beeinträchtigen. Unvegan zu lebenm/zu essen ist eben keine private Angelegenheit, das ist nicht wie die Entscheidung "Heute das grüne oder das gelbe Top?", sondern es geht dabei um Leben und Tod, Ausbeutung, Missbrauch, Ignoranz, Bequemlichkeit. Wer die Macht oder die Mehrheit hat, hat noch lange nicht Recht. Das Leben eines fühlenden Wesens ist nunmal einfach wichtiger als die Konsumvorlieben des Einzelnen. Wer bewusst quält, foltert, missbraucht, vergewaltigt, mordet, der kann keine Toleranz erwarten. Go Vegan or Go to Hell!

  • M
    miche

    Ich teile die Sympathie für vegane Lebensweise, möchte aber daraufhinweisen, dass auch für den Anbau von Gemüse massenhaft Lebewesen umgebracht werden - wenn man denn Insekten zu ihnen zählen will.

    Den Karma- oder Gutmenschen-Bonus würde ich deshalb nicht auf eine bestimmte Ernährungsform beschränken, sondern an verantwortlichen Konsum koppeln. Denn irgendetwas müssen wir essen.

  • H
    Hobbyköchin

    @bara blanc

    Auch der Fuchs kann manchmal anders, wie die vegane Rezepteplattform www.rezeptefuchs.de zeigt ;-)

  • TD
    Tyler D

    Kaum erscheint etwas zum Thema Veganismus, bricht die immer gleiche Argumentationskette los, mit immer den gleichen Un- oder Halbwahrheiten, den wirklichen Feinden der Aufklärung!

     

    Sojaanbau soll da angeblich zur Abholzung der Wälder führen, was stimmt, nur eben nicht für die Veganer und ihre Sojamilch, sondern als Futter für die Rinder.

     

    Der gemeine Fleischfresser scheint in Sinneskrisen zu kommen, bei dem Gedanken das es Menschen gibt die auf ca. 3-4 Nahrungsmittel verzichten, um, egal ob begründet oder nicht, bestimmte absolut unnatürliche, ethisch bedenkliche Industriezweige zu meiden.

     

    Dann gibt es noch das lächerliche Argument der Natürlichkeit, welches mich am meisten amüsiert. Ich sehe täglich die Jäger und Sammler an den Tiefkühlregalen vorbeistreifen, um ihre Natürlichkeit zu beweisen indem sie Plastikpacken mit Fleischstücken aus riesigen Industrieanlagen zu erlegen. Oder die biologisch absolut verbreitete Sitte die Muttermilch anderer Säuger das ganze Leben zu trinken. Alles ganz natürlich, natürlich!

     

    Nein nein, liebe Leute, so einfach ist die Welt nicht und auch eure Argumentation sollte etwas überlegter erfolgen. Als Veganer ist keiner per se im Recht, oder ein besserer Mensch, was wohl eure Angstreflexe auslöst, aber er ist zumindest in einem konsequent: er beweist das auch bei der Nahrungsaufname Wege gibt den Menschen aus der Barberei herauszuführen.

  • BB
    :bara blanc

    @Felix,

    der Tiger oder Fuchs kann nicht anders, denn er ist ein Carnivore. DU hingegen kannst anders, denn du bist ein Omnivore und brauchst hingegen der genannten Tiere keine tierischen Lebensmittel zum Überleben. Es sprechen alle rationalen Gründe gegen den Konsum tierischer Produke. Warum also an eine Neigung - Geschmack/Faulheit/Gewohnheit - klammern.

  • M
    Malte

    Also, die Kommentare scheiden sich ja in zwei Punkte. Der Artikel selbst und das Pro und Contra veganes Leben.

     

    Zunächst zum Artikel und der Autorin. Kompliment. Ich ziehe meinen Hut vor jemanden, der so konsequent seinen (oder in diesem Fall ihren) Stil durchzieht. Und dies auch gut begründen kann, was mir zeigt, dass sie sich damit auseinander gesetzt hat. Respekt. Mir ist es dann auch egal, ob sie Kleidung trägt, die auf tierischen Produkten basiert. Der Standpunkt wurde ja genau dargelegt. Und ablehnen kann ich diese Meinung ebenso wenig wie andere Meinungen (natürlich nur von normalen Menschen, Meinungen von Rechten etc. lehne ich natürlich ab).

     

    Für mich persönlich hab ich entschieden, dass ich ein Fleischesser bleibe. Mit allem was dazu gehört, und sei es eine kürzere Lebenserwartung, Klimawandel, Krieg und Frieden, Krankheiten und keine Ahnung was. Sorry ich übertreibe, aber die Zusammenhänge dieser Welt sind eh so komplex, dass ich nicht an eine billige Kette wie - mehr Tiere, mehr CO2, mehr Klimawandel - glaube. Ich konsumiere auch gerne Milch und Käse und in Frankreich reizen mich die Restaurants mehr als der Eifelturm. ABER ich habe auch für mich entschieden, dass ich auf Herkunft, Qualität und dergleichen achte. Auch wenn das teuer ist, und dadurch sich mein Konsumverhalten verschiebt. Ich hab trotz Abwrackprämie und Krise kein Auto, fahre ÖPNV und mein Olivenöl ist teurer als Motoröl - bei vielen Deutschen ist das andersrum. Ich esse also Fleisch guter Qualität. Und dann lieber mal weniger - ich kann auch sehr gut und lecker vegetarisch kochen, an vegan hab ich mich noch nicht so getraut - und so hart es klingt, ich finde es besser, wenn man das Tier kennt was man ist, als es eingeschweißt im Supermarkt zu kaufen. Ich bin auch auf dem Land groß geworden und für mich war es natürlich, dass Tier zum gegessen werden sterben müssen. Dann lieber ein Tier, welches in absolut lebensgrechter Umgebung (der Hof meiner Oma) groß geworden ist und welches ich unter Umständen auch gestreichelt habe, als das Tier, welches gemästet, eingepfercht und mit Antibiotika voll gepumpt worden ist. Das ist etwas, was andere Fleischesser in meiner Umgebung nicht akzeptieren können (Zitat: ich esse nur Fleisch, bei ich das Tier nicht mehr erkennen kann... Na lecker). Da fehlt noch vielen das Bewußtsein für ihre eigene Nahrung.

     

    Zum Thema Pro und Contra. Leute, es ist jedem selbst überlassen. wenn ich mein Leben verkürzen will, bitte. Eine Kollegin will mir jeden Tag mein Glas Milch verbieten oder vermiesen. Ich trinke gerne Milch. Warum tut sie das? Ich vermiese ihr das Sojawürstchen ja auch nicht. Wer ist da jetzt liberaler? Zudem, ja Antoniette, die ADA empfiehlt ein veganes Leben. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung nicht, und zwar in keiner Lebensweise und zu keiner Zeit. Beides Lobbyverbände, 1:1. Und Lillith, dass der Artikel so unpolitisch ist, das macht ihn gerade gut. Persönliche Ansichten mal unpolitisch. Ja, das geht. Wer vegan leben will, soll es tun. Wer Fleisch essen will, soll es tun. Man kann es auch übertreiben.

     

    Ich hab den Artikel so verstanden, dass jemand einfach mal ihren Standpunkt klar machen wollte, und vielleicht jeden zum Nachdenken über seine eigenen Gewohnheiten anregen wollte. Und das hat ja geklappt.

  • FF
    Franziska Feldsieper

    Genau dieser Fundamentalismus einiger Kommentarschreibe ist es, der den Veganismus in die "fanatische Tierschützer- und Öko-Ecke" drängt, aus der unsere guten Argumente nicht mehr gehört werden. Ich lebe vegan, habe vorher vegetarisch gelebt, davor Fleisch gegessen, davor fünf Jahre vegetarisch gelebt und ganz davor Fleisch gegessen. Ich war Anfang 20 äußerst radikal als Tierschützerin, aber mit den Jahren sehe ich das alles ruhiger. Ich bin begeistert vom veganen Leben, kann ruhigen Gewissens essen, versuche so weit als machbar auch auf Leder etc. zu verzichten, dränge aber niemandem meine Lebensweise auf. Und ich bin froh um jedes Kilo Fleisch, was weniger gegegessen wird. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, wir werden auch die ganze Welt nicht an einem Tag "bekehren". Und wenn sich schon die Vegetarier und Veganer untereinander bekriegen, wie soll es da im größeren Zusammenhang funktionieren. Streiten wir jetzt darum, wer den größeren Heiligenschein bekommt?? Ich kann verstehen, wieso manche Menschen nicht auf Fleisch verzichten wollen, aber zum Umdenken oder gar Verzichten bekomme ich sie nicht mit verstörendem missionarischen Eifer. Vorleben, ruhig erklären, wenn man dazu Lust hat und Nicht-Erklären, wenn man dazu nicht Lust hat. Lecker Essse kochen und die Fleischesser dran teilhaben lassen, wenn sie es wollen, nur so sehe ich den WEg hin zu einer fleischlosen Gesellschaft. WEr will, kann ja meinen Beitrag auf meiner HP lesen: http://www.mensch-mit-hund.de/155152/186752.html.

     

    Liebe Grüße von

     

    Franziska FEldsieper

    www.mensch-mit-hund.de

  • N
    Nordlicht

    Leider unterschlagen der Artikel und Infobox, dass B12 nur in tierischen Produkten vorkommt. Und das B12, was im Dickdarm produziert wird, kann im Dünndarm nicht bzw. unzureichend aufgenommen werden. Leider bestreiten das viele Veganer, bis sie nach 15-20 Jahren massive Mangelerscheinungen haben. Trotzdem wollen viele nicht von denen lernen, denen das schon passiert ist, bis sie es am eigenen Leib (bzw. an ihren Kindern) erfahren.

     

    Vitamin B12 Supplemente sind daher unverzichtbar. Ich finde Nahrungsergänzungmittel unnatürlich. Ich esse lieber Rohkost mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen, aber auch mit Rohmilchkäse und ab und zu rohen Bio-Fisch oder Bio-Fleisch. Damit esse ich dennoch deutlich weniger tierisches als die DurchschnittsbürgerIn.

  • F
    Felix

    nach dem artikel und den kommentaren hier teilweise hab ich auch mitleid... mitleid mit den armen menschen die so sehr von der natur entfremdet sind.

    ist ein wolf "böse"? oder ein tiger? ist ein baum oder eine pflanze kein lebewesen? (bäume/pflanzen sind ANDERS, aber nichtsdestoweniger trotz, sie können sich nachweislich verständigen z.b.)

    ein wildtier stirbt niemals "natürlich" (was ist das überhaupt?), es verhungert, verreckt an einer verletzung oder wird vom "bösen" raubtier gerissen.

     

    mal abgesehen davon das es nachweislich so ist das die meisten krankheiten erst aufkamen nachdem der mensch sesshaft wurde und auf hauptsächlich pflanzliche nahrung zurück griff.

     

    ich will nicht sagen das wir weiterhin die welt und damit auch tiere UND pflanzen so ausnutzen sollten wie bisher, aber das ist nicht damit getan das man vegan wird.

  • A
    Atan

    Es ist nicht zu fassen. Kaum schreibt mal eine Veganerin einen sympathischen Artikel, in dem sie Veganismus realistischerweise als individuelle Konsumoption statt als omnipotente Heilslehre schildert, kommen aus allen Winkeln des Internets die veganen Adepten angeschlichen und fangen an zu predigen.

    Genau deswegen gilt leider: Veganismus nervt und ist überaus unpopulär.

  • F
    FPM

    Top!

    Fehlt nur noch die Rohkost-Komponente:

     

    Christian Opitz: Ernährung für Mensch und Erde

    - ganz gutes Buch, bis auf den Rudolf-Steiner-Anthroposophen-Schwachsinn (SOEFs höhö)

  • K
    k.m.

    noch ein komentar zum thema modebewußtsein und veganismus:

     

    schon mal von labels wie matt&nat www.mattandnat.com

    oder beyond skin www.beyondskin.co.uk/html/home.php oder neuaura www.neuaurashoes.com oder bourgeois boheme http://www.bboheme.com gehört?

    wenn nein, dann bemitleide ich die autorin dieses artikels doch, denn sie glaubt nach wie vor, dass "fashionable" und "vegan" einander ausschließende adjektive sind...

  • W
    winny

    wir lernen arithmatische, chemische und physikalische Gesetze.

    Aber keine lehrt uns in die Schule

    den universalle Gesetz, das Karma: Ursache und Wirkung.

    In Phyisk heisst es "actio, reactio". Oder

     

    "wir ernten, was wir sääten". Es ist haargenau.

    Wer tötet, wird getötet, langsam, mit Krebs, oder schnell, mit dem Sinnflucht. Ich bedrohe nicht, alle sind von der Vergangenheit bewiesene Fakten.

     

    also, aufwachen, aufhören mit dem Töten, und dem Fleischverzehr.

  • W
    winny

    Wir haben keine anderen Wahl ausser vegan Ernährung zu beginnen. Es ist bei allen Firma, Ämsten bekannt, Globalerwärmung ist nicht mehr, ob ja oder nein, es ist schon einen Thema von wie schlimm es unsere Existenz betreffen ist, oder wird. Vielen Inseln sin dbereit unter Meerespeigel, GESUNKEN.

     

    Like it or not, es ist höhere Gewalt. Keine Versicherung kann es "decken". Alle Fakten, Beweisen, wissenschaftliche Reporten, extrem Wetterlage, warnen uns, dass wir NICHT mehr die Erde - unseren Raumschiff weiter "fressen" dürfen.

     

    Lebe und Leben lassen, die Kühe ihre Milch für ihre Kalbe, Die Frauen ihre Milch für ihre eingene Kinder, etc.... VEGAN ernähren. Lebe nicht auf dem Kosten von anderen.

     

    die andere Richtung ist Massensterben von Lebewesen auf der Erde, so wie bei Atlantis, etc.

     

    Wir haben keine anderen Wahl ausser vegan Ernährung zu starten. nur Technologie allein wird das Problem nicht lösen.

     

    Liebe zu uns, unsere Mitmenschen, Mitbewohner- die Tiere, unsere Raumschiff- die Erde, ist die einzige Lösung.

     

    die Gegenrichtung ist massen Sterben von Lebewesen ( www.ipcc.ch). die Erde wird immer überleben.

    Liebe Männer, Ihr musst nicht sterben, um die Erden zu retten, um unsere Kinder und weiter zukünftige Generation zu retten,

    sei vegan, sei mutig !

     

    Stoppt töten, dann werden wir auch begnädigt. Wer zu spät kommt, der betraft das Leben.

  • W
    Winny

    Die Erfarhung habe ich auch gemacht, dass mein Umwelt auch versucht, meine vegane Ernährung abzulehnen, als "komisch" oder "arm2 zu definieren.

    Aber jeder Vegetariser/ Veganer, der vollwert und gesund ernährt wird NIEMALS freiwillig wieder Fleisch essen. Probiere es !

     

    Aber meiste Leute essen Fleisch, Wurst.. wegen Anerkennung, Anschluß von gewissen Gruppe. Sie trauen sich nicht "sich selbst "zu sein, und wollen liebe in dem "Mainstream" verstecken. Dass Herzkrankheiten, Krebs, etc. verurscht werden, wird grundsätzlich ignoriert.

    Ja, manche möchte "freiwillig" zu Hölle... Ok, Dein Wahl. Wer zu spät kommt, der bestraft das Leben, in diesem Fall aber er bestraft sich selbst.

     

    Aber angesicht der Klimawandlung haben wir keinen anderen Wahl als, uns vegan zu ernähren, wenn wir die Erde noch in der jetztige Bedingung unsere zukünftige Generation hinterlassen wollen.

     

    Wissenschaftliche Beweisse, Extrem Wetter warnen uns, dass verbesserte nachhaltige Nützung von der Erde - unser Raumschiff ist so dringend, wie 5 vor 12. (http://www.ipcc.ch/) Nur so können wir überleben, Lebe und leben lassen. Die Gegenrichtung ist massen Sterben der Lebewesen, so wie in der Vergangenheit, Altantis, etc. Technologie allein ohnen Liebe kann keine Problem wirklich lösen. Mehr Liebe, Freundschaft, keine Tötung, keine Fleisch( der Grund von Tiertötung, Tierversklaven) in unserer Gesellschaft könnten Sache wie Amoklauf vermeiden.

     

    Wer absichtlich in dieser Gegenrichtung geht, wird im Tot landen, sei es langsamen mit i.e Kreb, oder schnellen, mit dem "Sinnflucht".

     

    Meine Damenund Herren, diese sind Fakten, nicht meine Drohung. Wer zu spät kommt, der bestraft das Leben.

    Männer, Ihr musst nicht sterben, um MEnschensleben und den Planet zu retten. Sei mutig, sei vegan.

  • N
    Nina

    "Apropos Eitelkeit. Ich mag Mode. Und aus diesem Grund esse ich zwar vegan, trage aber dennoch Jacken, Taschen und Schuhe aus Leder. Einfach so, weil ich mir darin gefalle. Ich bin also nicht konsequent vegan, wenn man so will. Mein gutes Karma pflege ich im Kühlschrank und werfe es beim Shoppen über Bord. Ab und an habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen, aber dann sage ich mir: Man muss es nicht übertreiben. Ja, auch ich denke so."

     

    Das sagt doch schon alles.

     

    Die Hühner deren Eier ich esse, leiden übrigens überhaupt nicht, sie sind unheimlich glücklich und freuen sich jeden morgen mich zu sehen und geben mit Freude ihre Eier her. Ich liebe diese Hühner und sie lieben mich. Ich gebe ihnen ein Dach über dem Kopf und Körner, sie geben mir Eier. Ein Tier leidet nicht per se weil es das tut, was es sowieso tut, nämlich Eier legen und Milch geben.

    Und auch wenn jetzt wieder alle schreien, Pflanzen hätten gar nicht die "richtigen Zellen" um Leid oder Schmerzen zu empfinden: Pflanzen sind auch Lebewesen, und der Salat, der noch niemals die Sonne oder richtige Erde gesehen hat, der leidet auch!

  • M
    minte

    Wahnsinnig enttäuschender Artikel.

    Meine anfängliche Begeisterung war spätestens bei den "Modeaspekten" dahin. Wenn ich sowas lese, wär ich so gern ein "No-Name"-Veganer. Ich kann den Begriff nicht mehr hören, besonders, wenn Menschen ihn für etwas verwenden was sie nicht sind.

    Ich kann mich meinetwegen vegan ernähren (und bitte nicht veganisch - wer hat überhaupt diesen Begriff in Umlauf gebracht?) - aber der Lebensstil, das Komplettpaket sozusagen, darf sich m. E. erst "Veganer" schimpfen.

     

    Und weiterhin wurde mein komplettes Modebewusstsein in den Dreck gezogen; ich werde wohl meine selbst gestrickten Bio-Baumwoll-Pullis, Batik-T-Shirts etc. aussortieren müssen und mir schnellstens eine Tierhaut zulegen.

  • VC
    Veg Climate Alliance

    Schade, dass solch eine Entscheidung immer von einem selbst und dem geringeren Angebot und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten zum Trotz erfolgt. Wissenschaftlich ist der Fall klar: Fleisch ist die Hauptursache für:

    - Welthunger (mit nur 3% Verzicht im Norden würden 1 Mrd. Menschen vor dem Hungertod bewahrt)

    - Verlusts an Artenvielfalt (90% der Regenwaldabholzung geschieht um Weideflächen, oder Anbauflächen für Viehfutter zu schaffen) und

    - den Klimawandel (Hauptverursacher ist die Viehwirtschaft mit einem Anteil von 18%-30% der gesamte globale Verkehr - zu Wasser,Luft und Land bringts auf 14%) - Laut New Scientist könnte durch eine Verringerung die Hälfte der Klimawandelkosten eingespart werden - 20 Billionen US$, oder ungefähr das 10 fache der Kosten der Finanzkrise.

    Bei einem System, dass es da weder schafft, politische Anreize für Vegetarier zu schaffen, noch die Subventionen für Fleisch&Milch zu drosseln (weiter 50 Mrd.€ pro Jahr)kann man nur noch von Demokratie- & Marktversagen sprechen und das in dem Land mit den meisten dicken Menschen Europas - Schade

  • L
    Lilith

    Es ist echt schade, dass dieser Artikel so unpolitisch geschrieben ist und für individuellen Konsum plädiert. Es geht bei Veganismus (für mich und viele andere vegan lebende Menschen) aber nicht um eine individuelle (Kauf-)Entscheidung, die jedeR so treffen kann wie sie oder er möchte und für die auch noch Toleranz gezeigt werden soll, sondern um eine politische. Es geht hierbei um einen Kampf gegen Herrschaft, Gewalt und Ausbeutung, also für eine schönere Welt für alle!! Es geht um ein generelles Umdenken in Bezug darauf, wie wir als Menschen mit den anderen Tieren, die uns viel ähnlicher als unterschiedlich sind, umgehen. Es geht darum, wie mensch mit Schwächeren im Gesamten umgeht. Ich glaube, dass das Verhältnis, dass wir zu Tieren haben, sich in vielerlei Hinsicht in unserem Umgang mit anderen Menschen widerspiegelt. Denn wie kann die Gewalt gegen Kinder, gegen Frauen, gegen Homosexuelle, gegen Migranten, gegen die Umwelt etc. etc. stoppen, wenn weiterhin Gewalt Tag für Tag außerhalb der Städte in Tierfabriken und Schlachthäusern fortbesteht???

     

    Noch zum Thema Soja: bitte Enibas, glaub doch nicht im Ernst, dass für Veganer_innen der ganze Soja auf ehemaligem Regenwald angebaut wird!! Was meinst du denn, wie viele Veganer_innen es gibt?? Das Soja landet, nachdem für dessen Anbau Teile des Amazonas gerodet wurde, Menschen von den Flächen vertrieben wurden und unendlich viel Spritzmittel auf die Monokulturen (wenn die nicht gleich genmanipuliert sind) gegeben wurde, in den Mägen der ganzen Tiere, die für Milch und Fleisch im hochindustrialisierten Norden gewaltsam gehalten und getötet werden.

    Wenn also nicht "für die Tiere", dann doch bitte wenigstens wegen der Umwelt und des Klimas Tierhaltung in unserer, industrialisierten, kapitalistischen Gesellschaft abschaffen - dass z.B. Nomaden auf ihre Viehherden zum Leben angewiesen sind, haben auch die "linken" Veganer_innen begriffen... also bitte keine Eurozentrismus-Vorwürfe.

     

    Dass Veganismus eben politisch gedacht werden muss, mensch aber dennoch nicht dogmatisch, unsympathisch und intolerant sein muss, zeigt das Tierrechtsnetzwerk NANDU (www.nandu.net) ganz gut. Lustige, kreative und aufrüttelnde Aktionen gepaart mit emanzipatorischen Forderungen!

     

    *GO VEGAN* :-)

  • D
    dernoergler

    "Wenn eine Kuh kalbt, dann ird sie milchtragend. Und dann muss ich dieses Tier irgendwann melken, haben Sie schon mal eine Kuh schreien gehört, die nicht gemolken wurde?"

     

    Würde man das Kalb nicht abschlachten, würde dieses die Milch trinken - das passiert tagtäglich in der Natur, da schreien die Säugetiermütter auch nicht. Klingt komisch, ist aber so.

  • R
    rüdib

    Zu shenanigans83:

    "Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden, was sie/er will oder nicht."

     

    Leider sind die meisten Menschen zu egoistisch, als dass ein friedliches Zusammenleben möglich wäre, wenn jeder für sich selbst entscheidet, was er/sie will (oder nicht will).

     

    Würde deine These stimmen, bräuchten wir auch kein Strafgesetzbuch und auch sonst (fast) keine Gesetze.

     

    Früher war es normal, Sklaven zu halten. Heute ist es normal, Tiere zu halten. Ich hoffe, dass sich die Moralvorstellung der Gesellschaft wandelt und sie sich entschließt, auf Tierhaltung zu verzichten.

  • T
    TimoKiel

    - Die Autorin kauft Produkte aus Leder; sie ist also gar keine Veganerin.

     

    - Was ist Karma???

     

    - "Essen" und "sein" sind zwei verschiedene Verben; erstes wird in der 2. und 3. Pers, ind., pl. mit ß in der Mitte geschrieben.

     

    Ansonsten ist der Artikel ganz o.k.

    Ich lebe selbst seit 16 Jahren vegetarisch und seit 6 Jahren vegan. Fazit: Keine Krankheiten mehr, Bestwerte bei der Bioimpedanzanalyse und der Blutuntersuchung, wesentlich bessere persönliche CO²-Bilanz, hervorragende Kondition beim Ausdauersport, deutlich hübscher als omnivore Männer.

     

    Ja, ich bin zufrieden, und meine Speiseplan ist heute umfangreicher als früher. Wie wäre ich sonst auf Tofu, Hefeschmelz und etliche von anderen leckeren Dingen gekommen? Zudem gibt es keine Fertiggerichte mehr; es wird täglich frisch gekocht. Wenn mir ein Omni heute erzählen will, mir würde etwas fehlen, kann ich nur mitleidig lächeln.

  • BB
    :bara blanc

    Ich finde den Artikel toll und habe mich sehr darüber gefreut. Möchte aber noch etwas zu den Leserbriefen anmerken:

    Zu gw1200: Ach und es ist natürlich Tiere in Massen zu halten? Außerdem ist natürlich auch kein Argument. Es ist auch natürlich zu vergewaltigen und zu kriegen. Das willst du doch auch nicht?!

     

    Zu karsten: Natürlich muss eine Kuh die künstlich geschwängert wurde, gemolken werden. Aber eben nur weil sie schwanger ist. Ansonsten müssen Kühe nicht gemolken werden.

     

    Zu shenanigans83 : "Wer Toleranz verlangt, muss eben auch selbst tolerant sein" ist ja ein toller Satz. Aber interessant, dass du Toleranz forderst, wo du doch anderes Leben nicht tolerierst, indem du für deinen Genuss töten lässt.

     

    Zu Mars: Die meisten Veganer kennen sich mit Ernährung überdurchschnittlich gut aus und supplementieren deswegen B12. Das ist auch gar kein Problem, da man einfach angereicherte Sachen essen oder trinken kann, oder Tabletten nehmen kann. Ich denke eher, dass es oft über Veganer berichtet wird, die erst seit ein paar Jahren dabei sein, liegt daran, dass das Bewusstsein auf Tierprodukte zu verzichten, erst in den letzten Jahren verstärkt aufgetreten ist.

     

    Zu Jörg-Martin Rassow: Es heisst vegan, nicht veganisch.

    Desweiteren weiss ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Mein Wunsch ist es, dass Haustiere und Nutztiere langsam aussterben können. Dann können sie vom bösen Menschen nicht mehr mißbraucht werden.

     

    Zu unsinn!: Mir ist ein Konsumopfer oder Mainstreamjünger auch recht. Solange dafür weniger Tiere leiden müssen als bisher ist es doch nicht so verwerflich.

     

    Zu Enibas: Das Soja, dass ich als Veganer konsumiere, stammt aus Europa und ist Bio. Das Soja aus den Regenwaldgebieten wird für das Tierfutter für Tiere verwendet. Also höre auf Tiere zu essen, dann beutest du auch niemanden aus.

    Zu B12 wurde ja schon etwas geschrieben. Und in Punkto Eisen stellt die vegane Ernährung keinerlei Problem dar. Wie auch bereits gesagt, kennen sich die meisten Veganer sehr gut mit Ernährung aus. Ich wundere mich auch immer, dass bei Veganern immer von Mangelerscheinungen gesprochen wird. Dabei gibt es in jedem x-beliebigen Supermarkt und Drogerie zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel. Wer konsumiert die denn bitte in Reihen?? Das sind ja wohl die Omnivoren.

  • A
    Andreas

    Das Karma kann man nicht nur auf Tiere, sondern auch die eigenen Mitmenschen beziehen. Denn pflanzliche Kalorien sind sehr viel ökonomischer, tierische haben etwa den sechsfachen aufwand. Von der Menge an Trinkwasser die dabei verbraucht wird und CO² das produziert wird mal ganz zu schweigen. Viele vergessen, dass es Milliarden Menschen auf der Welt gibt, die sich gar nichts anderes leisten können.

  • O
    Ole

    Meine Ernaehrungfilosophie:

    Regionale Produkte, wenig ausgewaehltes Fleisch, bio,oek, bio-dynamisch.

    erklaerung:

    Ich versuche fuer mich den Weg zu finden so wenig wie moeglich die Umelt zu belasten (regionale Produkte) und keinen flaechenkolonialismus in suedamerika zu betreiben (wenig fleisch, nur so koennen wir in Europa mit unseren Anbauflaechen auskommen und auschliesslich Regionale Produkte kaufen)

    Ausserdedm moechte ich keine Pestizide sonstige chemikalien und Industriefleisch zu mir nehmen, dabei waehle ich je nach produkt zwischen Bio, oeko oder Biologisch-dynamisch aus.

    Zu einer bewussten kritischen ernaehrung gehoert es dazu sich zu informieren und auf dem Stand zu bleiben was man kaufen sollte und was nicht.

     

    Wer Vegan oder vegetarisch leben moechte soll das bitte tun ohne genmanipulierten importierten Soja zu kaufen und ohne mir zu erzaehlen das mein Fleisch gelitten hat. (Wenn Tiere beim sterben Angst haben schisst Wasser in die verkrampften Muskeln und mindert die qualitaet genau wie schnelles wachstum) Diese Fleisch moechte auch ich nicht essen und versuche es zu vermeiden.

    Generell sollte ein umdenken stattfinden, den gute Produkte sind eben teurer (und mehr Wert).

     

    Ich hoffe ich konnte einen anderen nicht zwingend kontraeren Ansatz vermitteln.

    Ich selbst werde mich eine Zeitlang als vegetarier probiern, ich moechte wissen wie es ist. Genauso wie ich lernen werde zumindestens ein Huhn zu schlachten, das gehoert fuer mich dazu! Ein selbstgehaltenes, freilaufendes Huhn, hinterruecks aus dem dunklen ermordet...

  • I
    imation

    "Es ist wirklich absurd, warum sich ein Mensch, der vegan oder vegetarisch lebt immer wieder dafuer rechtfertigen muss, waehrend die "normalen" Esser niemals nach dem Warum gefragt werden."

     

    Nö, ist nicht absurd.

    Es gibt ja keinen Grund sich für das Normal-sein zu rechtfertigen.

    Abgesehen davon, vegan ist unnatürlich. Menschen sind von Natur aus Allesesser. Und ich weiss nicht warum man nicht normal und natürlich leben sollte mit Fleisch.

  • A
    Antonietta

    Kinder, Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Nährstoffbedarf, der auch durch die vegane Ernährung gedeckt werden kann. Wichtig ist ein umfassendes Ernährungswissen, um die richtige Kombination von Nahrungsmitteln sicherzustellen. Die American Dietetic Association (ADA) fasst in ihrem Positionspapier 2003 ihre Haltung zur veganen Kost zusammen: "Gut geplante vegane Ernährung oder andere Arten vegetarischer Ernährung sind für alle Phasen des Lebens geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Sillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Jugend."

  • G
    Gundula

    Ich kann mich unsinn! nur anschließen.

    Habe noch nie einen so schlechten Artikel in dieser Zeitung gelesen.

    Kühlschrankkarma... ich kann das immer noch nicht fassen.

  • L
    Liz

    Mir als Veganerin stellt sich die Frage, ob vegan leben eine "natürliche" oder "unnatürliche" Lebensweise ist gar nicht. Denn ich glaube der durchschnittliche Europäer lebt so oder so heute nicht mehr natürlich. Um das zu sehen, muss ich nur durch einen normalen Supermarkt gehen, dessen Regale voll sind mit Süßigkeiten, Fertiggerichte, Tütensuppe etc.

     

    Für mich ist die vegane Lebensweise eine Rückkehr zu möglichst naturbelassenen Lebensmitteln und der Versuch, möglichst gesund zu leben. Dass ich dabei B12 supplementiere (zur Sicherheit), stört mich hierbei nicht. B12-Mangel oder Vitaminmangel im Allgemeinen ist kein Thema der Veganer - sondern kann alle Menschen treffen.

     

    Das ist meine derzeitige Sichtweise dazu.

  • D
    derjonas808@googlemail.com

    Veganismus, Peta2-Romantik, Attac, Straight-Edge, Die unterscheidung von Materie, in Organismus, Pflanze Erde... Mir persönlich ist das zu banal. Ich liebe Tiere und ich liebe Chicken Döner. Warum ist das kein Widerspruch? Prinzipien sind grundsätzlich etwas sehr nobles. Schön für den, der es sich leisten kann. Dass wir uns das hier "leisten" können, im drittgrößten Rüstungsland, in dem jeder Bürger mit ca. 400€ Eigenbeteiligung Banken rettet, Tretminen subventioniert und im kollektiven Reflektionskollaps die Demokratie baden geht, ist es nur eine Frage der Prioritäten, Eitelkeiten, Subkulturen, Umfeld ... ethische Maßstäbe zu vertreten, bzw. neuro-ethische Rechtsfragen zu stellen!

    Philosophisch, physikalisch und chemisch ist, wie ich finde, veganismus ein nettes Etikett, aber Tierrechte auf den Ultimativen TOP 50 gesamtmenschlichen Totalversagens auf Platz 25, seit der Mensch denkt, er könne sich wegen Feuer, Sprache und "zivilisation" vom Tier unterscheiden. Was nix als arrogant oder religiös ist, beides nicht meins.

    Es gibt herrliches Veganes gyros, mit monsanto soya aus monokulturen, dass als "bio" etikettiert wird, weil a) Richtlinien verändert werden und b) soweiso ein großteil der saagtgut lizenezen und "patente" in Konzernhand liegt.

    Platz 30 meiner Liste ist die systematische Ausrottung von Kulturen, die Europa intellektuell und spritituell überlegen waren, wie ich denke, vom 14. Jhd. bis 2050, Platz 20 z.B. Atomtests und ABC Kampfstoffe.

    Ich liebe Tiere, bin mit ihnen aufgewachsen und wo ich kann, versuche ich ein bewusstsein dafür zu schaffen, nicht erst seit ich drogenfrei lebe und in einer ganz doll harten Rockband spiele, die das label "straight edge hardcore" bekäme, würden wir es zulassen.

    Es ist immer die Frage, mit wem man in einem Boot sitzt, die beantwortet unter welcher Flagge man segelt. ein Mensch der mit dem Geodreieck seinen Horizont misst, wird das Ende vom Zollstock nicht kennen.

    mfg

  • K
    Kaffee.Kanne

    Es ist schön, dass man als Vegetarier/Veganer inzwischen seine Meinung kund tun kann, ohne in der Luft zerfetzt zu werden.

    Vorwürfe von Hardcore-Vertretern aller Gruppierungen bleiben natürlich nicht aus, wenn man sagt, man trägt als Veganer Leder.

    Aber gerade, dass Sie sich in diesem Artikel so offen dazu bekennen - Respekt!

  • AB
    alles beim Alten

    Ein angenehm zu lesender Artikel. Undogmatisch, schön und ehrlich. Nur verstehen werde ich es nicht.

    Ich esse gern Fleisch. Es schmeckt, es macht satt und es ist nicht durch andere Lebensmittel zu ersetzen. Kein Tofu-Würstchen schmeckt nach Fleisch, keine Soja-Milch nach Milch und kein pflanzliches Eiweis nach Ei. Ich habe eine zeitlang versucht es zu substituieren. Erfolglos. Vielleicht im Alter wenn der Geschmack nachlässt habe ich wieder eine Chance aber bis dahin..

     

    Und ja, auch ich frage immer warum. Das hat zwei Gründe. Zum einen weil ich sehe was man dafür aufgibt und zum anderen ist der Mensch ein Allesfresser. Wenn es nicht so wäre, könnte er sich von Heu und Blättern ernähren und wäre auch nicht auf externe Quellen von Vitamin B12 angewiesen. Bespielsweise durch die Fäkalien anderer Tiere, wenn man das Gemüse nicht abwäscht.

     

    Das Argument, dass man als Fleischesser nicht wissen will, woher das Fleisch kommt, weil man es sonst nicht mehr essen könnte, finde ich übrigens sehr interessant. Denn meine Erfahrungen sind dahingehend sehr gegensätzlich. Ich habe festgestellt, dass Leute, die sich über den Ursprung von Fleisch von Kindesbeinen an bewusst sind, weniger Probleme mit dem Fleischkonsum haben, als Leute, die erst in späteren Jahren sich damit auseinandersetzen.

  • C
    ciah

    haha, peter hat den artikel gar nicht gelesen!

     

    was für ne affekt-reaktion...

    -.-

  • K
    krebs

    Kompliment, exellenter Artikel.

    Es ist wirklich absurd, warum sich ein Mensch, der vegan oder vegetarisch lebt immer wieder dafuer rechtfertigen muss, waehrend die "normalen" Esser niemals nach dem Warum gefragt werden.

    Sollte es nicht eigentlich genau umgekehrt sein?

  • G
    gw1200

    Vegane Ernährung mag zwar machbar sein aber ohne den Luxus der Industriegesellschaft in Mitteleuropa kaum machbar. Deswegen im Grunde genommen sehr unnatürlich.

  • K
    karsten

    Der Artikel ist nett zu lesen und ich persönlich finde es völlig gleichgültig, wie sich jemand ernährt.

     

    Aber mal was zu dem Thema, dass man die Tiere nicht kennt, die man verspeisst:

     

    Ich selber bin auf dem Lande groß geworden. habe beim kalben geholfen und fand die Frischlinge, die geworfen wurden, super-süß.

    Und trotzdem war ich dabei, wenn die Schweine geschlachtet wurden. teilweise hatten Sie Namen von mir bekommen, auch die Kühe oder Hühner.

    Und ich schlafe immer noch sehr gut und sehr ruhig.

     

    Wenn eine Kuh kalbt, dann ird sie milchtragend. Und dann muss ich dieses Tier irgendwann melken, haben Sie schon mal eine Kuh schreien gehört, die nicht gemolken wurde?

     

    Ich bin eine Omnivore und stehe dazu......

  • V
    vic

    Hallo, ich stecke seit Jahren im Stadium Vegetarier fest. Das hat einen für mich gewichtigen Grund:

    Ich liebe Milch, Käse, Joghurt und Quark.

    Ansonsten ernähre ich mich ähnlich der Autorin. Soja und Tofu Produkte, viel, sehr viel Gemüse

    und Obst.

    Ich habe hier zweimal Markt, zwei Bioläden, einen Weltladen, und bin somit bestens versorgt.

    Auch ich war der Alien bei all den "Normalo"-Runden, das ging aber sehr schnell in Gewöhnung über.

    Bin aber eh kein Prediger, jeder soll glauben was er will, und jeder soll sich ernähren wie er will. Ich versuche den Leuten nur immer wieder Kern- und Kohle-Energie auszureden, Mag sein, dass ich damit nerve, aber ein Alien darf das.

  • S
    shenanigans83

    Ein sehr schöner Artikel... Jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden, was sie/er will oder nicht. Ich würde - wenn ich Gäste habe, die Veganer sind - natürlich getrennt servieren und kochen, aber für Dich würde ich es besonders gerne machen, denn Dein Satz: "Wer Toleranz verlangt, muss eben auch selbst tolerant sein" - kann ich nur unterschreiben. Ich hinterfrage nicht wenn jemand Veganer ist, ich find das ok, und verstehe nicht, was manche Leute daran für "unnormal" halten. Auf meine Vegetarischen Freunde nehme ich auch Rücksicht, indem ich sie nicht in in's Steakhouse einlade... Wichtig ist mir dabei nur, das man mich bitte auch noch meinen gelegentlichen Burger essen lässt.

  • M
    Mars

    Lebe auch seit ca. fünf Jahren vegan und bin glücklich über mehr positive Resonanz in den kritischen Medien. Leider fehlt noch etwas Zuspruch bei den "Ernährungswissenschaftlern" und den Massenmedien, die oft wie von der Fleisch-, oder wenn nicht von ihr, von der Milchindustrie gekauft scheinen, da dort das als interessantes "modernes" Phänomen gesehen wird, aber nicht akzeptiert.

     

    Doch fällt einiges auf: Jedesmal, wenn über Veganer berichtet wird, sind Menschen zu sehen, die nur einige Jahre vegan leben.

     

    Wo sind die Veganer mit 20, 30 und mehr Jahren veganem Lebensstil?

     

    Man muss es immer wieder sagen, auch wenn es einigen Träumern der veganen Welt nicht passt:

    Nach spätestens 20 Jahren ist B12 aufgebraucht und man muss sich für eine Quelle entscheiden.

    Somit muss man sich darum kümmern, was auch die meisten machen. Denen, die es nicht tun, wird dann der Standartspruch vorgehalten: "Ich hab´s dir doch gesagt..." Also, kümmert Euch um eure Vitamin und Mineralversorgung.

     

    Es gibt heutzutage künstlich hergestelltes B12 (z.B. von der Vegan Sociaty / England).

    Cyanocobalamin kann vom Körper in das Coenzym B12 umgewandelt werden, besser als Hydroxycobalamin.

    Angereicherte Nahrung enthält auch B12 (Reis- oder Soja-Milch, Cornflakes, ...)

     

    Ungewaschene Nahrung (am besten nur aus natürlichem Anbau, da sonst Pestizide und weitere Chemikalien gegessen werden) kann auch zur Versorgung beitragen

    und so ist es zu erklären, dass z.B. Gorillas und andere vegane Tiere und viele traditionelle vegane Kulturen keinen B12-Mangel aufweisen.

    Wobei es einem bei den zunehmenden Abgasen immer schwerer gemacht wird, das Obst nicht zu waschen, auch wenn es aus dem eigenen Gemüsegarten kommt.

     

    Algen, Sauerkraut, Sanddorn, Hefe usw. sind leider nur Analoga und können auf Dauer den Intrinsic-Faktor heruntersetzen, was zu einem Mangel an B12 im Körper führt.

     

    Lesestoff: "Vegane Ernährung" von Gill Langley

     

     

    http://www.vegan-wonderland.de/catalog/product_info.php?products_id=1075

     

    http://www.veganhealth.org/articles/everyvegan/

    http://www.veganhealth.org/b12/vegansources

    http://www.univie.ac.at/ave/artikel/vitaminb12.htm

  • JR
    Jörg-Martin Rassow

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    Wenn sich alle Menschen veganisch ernähren würden, so würde das das "Aus" für alle Haustiere auf der Welt bedeuten. Da man Haustiere nicht auswildern kann, weil sie dem Menschen sehr schnell den Lebensraum streitig machen und sein Leben direkt gefährden würden, müßte man sie ganz und gar eliminieren. Die Natur auf diesem Planeten besteht nun mal aus Pflanzen und Tieren, und so wie in die Wildlandschaft das Wildtier gehört, so gehört in die Kulturlandschaft das Haustier. Der natürliche Tod eines Wildtieres in der freien Natur ist aber die absolute Ausnahme, meistens wird es vorher von anderen Tieren getötet. Ob es dabei weniger leidet, als wenn ein Haustier durch einen Menschen sachgerecht, kurz und schmerzlos getötet wird, kann ich nicht beurteilen. Mensch und Haustier können aber auf diesem Planeten nur dann gemeinsam existieren, wenn der Mensch das Haustier tötet. Er muß das halt im Bewußtsein seiner Verantwortung für die und mit Achtung vor der Schöpfung tun.

    Veganische Ernährung läßt sich außerdem nur in unseren Breiten und mit einem unverantwortlich hohen Energieaufwand für Anbau und Transport der Lebensmittel praktizieren. In sehr vielen Gegenden auf dieser Erde ist menschliche Existenz überhaupt nur dadurch möglich, daß man Tiere die kärgliche und für Menschen ungeniessbaren Vegetation abfressen lässt und anschliessend die Tiere verzehrt. Oder daß man eben mit hohem Ressourcenverbrauch Lebensmittel aus gesegneteren Gegenden dorthin transportiert.

  • P
    Peter

    Ja, ihr seid ganz, ganz toll.

     

    Und ganz gewiß die besseren Menschen.

     

    Wie alle Öko-Moralisten.

     

    Ich dagegen werde jetzt meine samtweiche Rindslederjacke überwerfen, und mit meinem miesen "Karma" die dreihundert Meter zum Supermarkt im Kfz zurücklegen.

     

    Ich brauch noch ein Pfund Rinderhack.

     

    Ich werde sicherlich in der Hölle landen.

     

    Was für ein Pech!

  • U
    unsinn!

    Schrecklicher Artikel:

     

    Dass Fleischesser ebenfalls selbstgerechte Ernährungsfaschisten sein können, kann jeder Veganer/ Vegetarier beim gemeinsamen Essen erleben.

     

    Mich nervt diese ewige Emotionalität/ Sentimentalität. Och die armen Tierchen!

    Wie wäre es mal mit wissenschaftlichen Fakten zum Thema moralisches Bewusstsein, Intelligenz und Leidensfähigkeit bei nichtmenschlichen Lebewesen.

     

    Jeder sollte wissen, der Mensch ist nicht der über die Natur erhabene Halbgott für den er sich hält und das Tier ist kein dummer, gefühlskalter Instinktroboter.

     

    Im Grunde sind wir alle gleich auch über die Artschranken hinaus. Wir alle wollen leben ohne Schmerz und Leid!

     

    Und was weiss schon der überfressene und verwöhnte Durschnittskonsument vom Leid und Schmerz Anderer z.B. in Massentierhaltungsbetrieben oder in der Dritten Welt. Scheiss egal! Solang die Glotze läuft und das Fett den Gaumen kitzelt.

     

    Das ist nämlich des Pudels Kern beim Thema vegan und nicht irgendwelcher oberflächlicher Ernährungs-Eso-Fashion Käse.

     

    Diese peinliche Anbiederung und Schleimerei: " Seht her! Ich bin ja gar nicht so schlimm. Ich bin zwar ein Veganer, aber ganz normal so wie ihr. Ich kaufe sogar Leder. Und die dummen Tiere gehen mir am Popo vorbei. Ich mag die eigentlich gar nicht(die Katze wegkick). Ich mache es nur fürs eigene Ego und weil man so schön schlank bleibt.Und natürlich für mein Karma." WTF!!

     

    Was kommt als nächstes? Der Umweltschützer im aufgetunten Geländewagen. Menschenrechtler mit kompletter unfairtrade Ausstattung.

     

    Muss eigentlich jede Bewegung früher oder später vom Mainstream pervertiert werden ?

     

    Sollte man nicht wenigstens die allgemeine Definition erfüllen bevor man sich selbst vegan nennt?

     

    Nicht jeder kann alles machen.Auch Veganer sind nicht automatisch Menschenrechtler und Umweltschützer und machen alles richtig. Aber wenigstens machen sie etwas.

    Wer aber

    gar nichts macht und seinen Konsum 0% einschränkt, ist ein Empathiekrüppel.

     

    Die Shoppingsüchtigen, Technikjunkies und Dauergourmets können sich hier durchaus angesprochen fühlen.

     

    Besser Ökufundamentalist und Hardcoreveganer als Konsumopfer und Mainstreamjünger.

  • E
    Enibas

    Ich finde es durchaus gut, wenn Menschen aus welchen Gründen auch immer vegan leben. ich selbst achte sehr auf ein maßvollen Umgang mit tierischen Produkten...

    Aber einige Anmerkungen:

    - ist es nicht genauso Ausbeutung und irgendwo kanibalistisch, wenn man hier zwar pflanzliche aber unter schlechten Bedingungen hergestellte Lebensmittel konsumiert, so werden insbesondere durch konvetionelle und industrialisierte Landwirtschaft viele Tiere umgebracht. Darüberhinaus beuten wir Menschen in Ländern der dritten Welt aus, so sind für mich beispielsweise Nahrungsmittel aus fairem Handel ökologischer nachhaltiger und insbesondere regionaler Landwirtschaft von höherer Priorität... Anstatt Soja aus irgendwelchen riesen industrialisieren Monokulturen, die mit zur Zerstörung der Artenvielfalt und unseren eigenen Lebensraum zerstören.. um es ein bisschen provokant auszudrücken...

    - Zu der immer wieder kehrenden vielleicht nervigen Frage: Warum lebst du vegan- Ich für meinen Teil finde es einfach interessant was die verschiedenen Menschen dazu bewegt Vegan zu leben und ich denke es gibt viele andere, die das ebenfalls interessant finden und es ohne böse Hintergedanken fragen...

    - Noch eine Frage aus Ernährungwissenschaftlicher Sicht: Was macht ihr um beispielsweise Vitamin B 12 zu bekommen? Oder auch die nötige Eisenzufuhr? Habt ihr euch mal mit jemandem zusammengesetzt der euch Empfehlungen gegeben hat wie ihr bestimmte Mikronährstoffe aufnehmen die es normalerweise nur in tierischen Produkten vorkommen??

  • G
    gundula

    Interessanter Artikel.

    Sie will nicht das Tiere leiden, aber Lederklamotten, weil sie "Mode mag". Soja-Zeug futtern und damit den Planeten mit Tieren und Pflanzen retten? Mmh...

    Vegan isst man nicht, vegan ist man. Ist keine Diät oder so was. Hat was mit Nachdenken zu tun und immer wieder reflektieren meiner Meinung nach.

    Meine Güte, an wen ist denn dieser Artikel gerichtet? Wer soll denn hier was bitte akzeptieren? Was für eine furchtbar schlechte Argumentation.

    Bringt die Autorin neben Ethik die Gesundheit ins Spiel, wäre es doch wirklich schön ein paar Fakten zu nennen. Es gibt doch sicher ne Reihe von Studien zu diesem Thema, oder irre ich mich da?

    Will hier nicht gegen Veganismus sprechen, habe selbst sieben Jahre ausgezeichnet damit gelebt, aber genau die Art der Autorin mit dem Thema umzugehen macht mich ungehalten.

    Bitte nie wieder einen so unglaublich unseriösen Artikel. Bitte, liebe taz.

  • T
    tageslicht

    Typischer Öko-Populismus à là taz.

    Ist ja in Maßen ganz okay, und solange mich Veganer und Co nicht von ihrer dogmatischen Lebensmittelideologie überzeugen wollen ist das auch in Ordnung.

  • BH
    Björn Hens

    Schöner Artikel, aber leider kein toller Schluss. "Soll er doch essen was er will?" Genau das ist ein entscheidener Punkt beim Thema Tierrecht. Ich lebe nicht vegan, weil ich mich besser fühlen will, sondern weil ich den Tieren ein eigenes Recht auf Leben einräume. So wie die Menschheit das auch durch die Menschenrechte festlegt. Es ist kein Naturgesetz, dass sich Menschen gegeseitig keine Gewalt antun dürfen. Das haben wir so entschieden auf der Grundlage, dass wir irgendwann feststellen mussten, dass jeder gerne leben will und somit ein Recht auf Leben haben sollte. Tiere wollen auch leben und haben das Recht dazu. Wenn jemand dagegen spricht bekräftigt dies nur meine Befürchtungen, dass es die Menschenrechte nicht auf Grund von Altruismus gibt, sondern auf Grund von Egoismus. Müssten wir Angst haben vor der Rache der Tiere, würden wir ihnen wohl auch Rechte zusprechen. Armer Mensch. Dabei hält er doch so viel auf sich.

  • I
    Irena

    Bin maechtig geruehrt von dem Artikel, treffe auf immer mehr Veganer, die ganz 'normal' sind ;) finde es schon interessant wie emotional aufgeladen das Thema Nahrung ist. Habe aber auch bemerkt, wie verdammt gut die Veganer aussahen..bei all der guten Kost. Toller Artikel!

  • CH
    Christian Huth

    Der Ausdruck "vegan" bezieht sich nicht nur auf das Essen. Es gibt vegane Ernährung und den Veganismus an sich. Sich selbst als Veganerin zu bezeichnen und dennoch nicht auf den Konsum von Produkten, die unweigerlich den Tod von Tieren erfordern, in diesem Sinne Kleidung, zu verzichten empfinde ich persönlich wirklich als sehr ambivalent. Zumal es mittlerweile erschwingliche und genau so hübsche vegane Kleidung im Internet zu kaufen gibt. Ich kann einfach nicht verstehen, wie mensch seine Prinzipien, ob jetzt aus Tierliebe oder Hoffnung auf ein besseres Karma, so einfach über Bord wirft.

  • S
    sescher

    die meisten veganer sind selbstgerechte ernährungsfaschisten.

    du scheinst nicht dazu gehören.

    gut.

  • K
    kogi

    "Ich kann mich trotzdem nicht erinnern, jemals irgendwen gefragt zu haben, warum er eigentlich Fleisch ist."

     

    Sehr schön :D

  • H
    hammerwerfer

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum du dich vegan ernährst.

    Ich bin selbst Veganer.

    Der Übergang vom Fleischesser über den Vegetarier hin zum Veganer war bei mir ein fließender Prozess.

    Komplett vegan im eigentlichen Sinne, lebe ich aber noch gar nicht so lange.

    Ich trug bis vor kurzem noch Lederschuhe - genau wie du.

    Einfach in Ermangelung brauchbarer Alternativen (vegane Schuhe in Größe 47 gibt es nicht all zu viele).

    Das Angebot an veganen Nahrungsmitteln (und Kleidungsstücken)ist im Supermarkt (im Modegeschäft)wirklich alles andere als gut.

    Beinahe sämtliche Fertigprodukte enthalten irgendwelchen tierischen Zusatzstoffe.

    Das geht einem manchmal wirklich auf die *piep* !

     

    Dennoch lasse ich mich nicht davon abhalten, weiterhin vegan zu leben.

    Auch wenn ich die gleichen Erfahrungen gemacht habe, wie du ...

    Die Leute sehen einen seltsam an, haben manchmal Mitleid - oder es kommt blankes Entsetzen.

     

    Ich mache trotzdem weiter und lasse mich nicht entmutigen.

    Ich hoffe du auch nicht :)

  • K
    kilian

    Schöner Artikel.

    Allerdings entsteht bei mir da doch wieder das Bild vom karma-eso-fitness-veganer der im supermarkt (und auf reisen) nix zu futtern findet.

     

    Das ist aber glücklicherweise ganz anders.

    Ich bin seit fast sieben Jahren vegan und verdammt stolz drauf. Ich bin normalgewichtig, fühle mich fit und koche lecker :-)

     

    Im ganz normalen (ausbeutungs-)discounter gibts auch sojadrink, tofu und zig weitere zutaten, die toll für eine vegane ernährung geeignet sind (was nicht heißen soll, dass man als veganer unbedingt tofu essen muss :-).).

     

    Zu den Gründen:

    Karma hin oder her. Ich esse auch keine Menschen und würde sie auch dann nicht essen wollen, wenn sie aus "artgerechter Haltung" kommen oder "nichts anderes kennen" würden.

     

    Ich komme gerade von einem "Lebenshof" zurück ("Gnadenhof" trifft es nicht, weil Gnade = UNVERDIENTE Milde).

     

    Dort leben Tiere, die früher für tierische Produkte ausgebeutet wurden. Es ist entsetzlich und extrem aufrüttelnd, zu sehen, wie Tiere sogar aus Biohaltungen fürs Leben geschädigt (multiple Knochenbrüche, gerissene Bänder, usw, psychische Schäden) "ausgemustert" werden.

     

    Diese paar geretteten Tiere stehen nur exemplarisch für die Milliarden von Nutztieren, die für den Luxus (und das sind tierische Produkte) der Menschen ausgebeutet und getötet werden.

     

    Man will die Tiere nicht kennen, die man ausbeutet. Denn sonst würde man kein Auge mehr zukriegen. Doch Anonymität macht nichts ungeschehen.

     

    Von ungefähr 300 Grundzutaten, die uns zur Verfügung stehen, sind ca. 3 unvegan: Fleisch, Milch und Eier. Und allmählich lernen die Hersteller auch, nicht überall Milch reinzumischen. Heute ist es Pipifax, vegan zu leben.

     

    Mir wurde damals gesagt, dass ich maximal fünf Jahre vegan überleben würde.

    Toll, dass die Praxis die meisten Vorurteile widerlegt.

     

    Nur eines nicht: dass man nicht normal ist. Und darauf kann/sollte man stolz sein.