piwik no script img

Bild von künftiger Tesla-FabrikAm Ende nur ein weißer Kasten

Eine grafische Simulation des künftigen Tesla-Werks in Grünheide macht die Runde. Ob die „Gigafactory“ tatsächlich einmal so aussehen wird?

Zu schön, um wahr zu sein: künftige Tesla-Fabrik in Grünheide AKA „Giga Berlin“ Foto: dpa

Der Tesla-Boss Elon Musk (49) ist ein etwas erratischer Charakter: einerseits immer auf den größten Effekt bedacht – Autos in den Weltraum schießen; dem eigenen Nachwuchs Zahlencodes statt Namen geben usw. – kommuniziert er seine weltumkrempelnden Projekte andererseits immer mal wieder ausgesprochen lakonisch.

Die überraschende Investitionsentscheidung in Grünheide bei Berlin gab er ganz salopp am Rande einer brancheninternen Preisverleihung bekannt („Goldenes Lenkrad“!) – und nun twitterte er die grandiose Simulation des künftigen Geburtsorts märkischer Elektro-SUVs mit dem irgendwie gelangweilt wirkenden Kommentar „Giga Berlin“. Nur das.

Natürlich fingen trotzdem gleich alle an zu staunen, raunen und rätseln: Ob das da vorne auf dem Dach die von Musk unlängst scherzhaft angekündigte „Rave Cave“ sei, fragten Nutzer des sozialen Mediums, die das Konzept einer Höhle offenbar nicht so richtig verinnerlicht haben.

Und die B.Z. monierte, nicht ganz zu Unrecht übrigens, dass das mit dem dichten Wald, in den die „Gigafactory“ wohlig eingebettet erscheint, nicht so ganz stimmen kann. Schließlich ist bereits jetzt eine viel größere Fläche gerodet, und wenn die derzeit im Rahmen der Bürgerbeteiligung ausgelegten Pläne nicht lügen, ist die Autofabrik von Parkplätzen umgeben und nicht von Kiefern.

Elon Musk ist eben auch ein Spieler und ein Blender. Was unlängst ziemlich offenkundig wurde, als er die Scheiben seines „Cyber Trucks“ vor versammelter Presse mit Stahlkugeln bewerfen ließ, um deren Unkaputtbarkeit zu beweisen (Spoiler: lief nicht wie geplant).

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Was nun das Rendering der Grünheider Fabrik angeht, tat ein subversiver Twitterer das einzig Angemessene: Er lud zwei weitere Bilder zum Vergleich hoch. Das eine war die einstige Simulation der „Gigafactory“ in Nevada, ein megasmartes, mit Solarpanels überzogenes Ding, das wie eine riesige Chipkarte in der Wüste herumliegt. Und die reale Fabrik: ein langweiliger weißer Kasten inmitten von Parkplätzen.

Nur gut, dass sich Berliner und Brandenburger PolitikerInnen von so etwas nie beeindrucken lassen würden!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Und selbst wenn es am Ende nur ein weißer Kasten ist? Na und!

    Ich will jetzt gar nicht dieses für und wi(e?)der aufdröseln. Ich finde, wenn jetzt nicht gerade Brandenburg im Urstromtal versinkt(Börlin natürlich auch nicht) dann sollte dem Bau von Elektroautos nichts im Wege stehen. Arbeitsplätze(e. d.Fressen, d. d. Moral) sind doch jut für Braahndenburg! Lustig sind auch die Genehmigungen. Auch wenn jetzt der linksgedrehte, einflügelige Jagdbussard gesichtet wird, da passiert seitens der Landesregierung nichts mehr.

    Vielleicht kommt Elon Musk ja demnächst mit der Vision von Wasserstoffautos in Brandenburg. Dann geht das alles wieder von vorne los!