Biden pampert Antriebswende: Fast 2 Milliarden für E-Autos
Der US-Präsident kündigt Hilfen für die angeschlagene US-Fahrzeugindustrie an. Auch Harley Davidson erhält Geld für die Umstellung auf E-Motorräder.
Die Fördergelder sind Teil des Inflation Reduction Act, dem größten jemals verabschiedeten Klimagesetzespaket in der US-Geschichte. Insgesamt sollen damit elf Produktionsstätten in acht US-Bundesstaaten, die entweder bereits stillgelegt wurden oder vor dem Aus stehen, modernisiert werden.
Laut Energieministerium werden dadurch 15.000 Arbeitsplätze gesichert und knapp 3.000 neue Stellen geschaffen. Mit dieser Investition in die heimische Autoindustrie bleibt Biden seiner Wirtschaftspolitik treu. Diese zielt vor allem darauf ab, das fertigende Gewerbe, welches über Jahrzehnte hinweg ins Ausland verlagert wurde, wieder in den USA anzusiedeln.
Für ein Land, „das von der Fertigung lebt, gibt es nichts Schlimmeres, als Arbeitsplätze an die ausländische Konkurrenz und eine sich wandelnde Branche zu verlieren. Auch wenn unsere Konkurrenten massiv in Elektrofahrzeuge investieren, sorgen diese Fördergelder dafür, dass unsere Automobilindustrie wettbewerbsfähig bleibt – und zwar in den Gemeinden und mit den Arbeitskräften, die die Automobilindustrie seit Generationen unterstützen“, sagte US-Energieministerin Jennifer Granholm.
GM, Volvo und Harley-Davidson
Insgesamt neun Unternehmen aus der Automobilindustrie werden Fördergelder aus dem Topf des Energieministeriums erhalten. Dazu zählen unter anderem namhafte Hersteller wie General Motors, Stellantis -- ehemals Fiat-Chrysler -- und Volvo, aber auch Zulieferer ZF oder der amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson.
Die Modernisierung der elf Produktionsstätten soll in den kommenden Jahren die Kapazität der Elektrofahrzeugproduktion in den USA verdoppeln. Am Ende sollen mehr als eine Million Elektrofahrzeuge sowie 40.000 Lastkraftwagen und Busse vom Band rollen. Um die Fördergelder aus dem Bundeshaushalt auch zu erhalten, haben sich die neun Unternehmen dazu verpflichtet, Arbeitsplätze zu sichern und in ihre jeweilige Belegschaft zu investierten.
Dazu zählt sowohl die Anerkennung von Gewerkschaften als auch die Bereitschaft, Arbeiter durch Schulungen und Weiterbildungskurse auf künftige Aufgaben vorzubereiten. Um die Gelder zu erhalten, müssen die Firmen in den kommenden Jahren sogenannte Meilensteine erfüllen.
Im hart umkämpften Elektrofahrzeugsegment dürften die Finanzspritzen willkommen sein. Aktuell liegen amerikanische Autobauer mit Ausnahme von Tesla im weltweiten Vergleich deutlich hinter der Konkurrenz, vor allem Hersteller aus China dominieren den globalen Markt.
Laut einer Untersuchung der Klimaschutzorganisation Climate Power haben private Firmen seit der Unterzeichnung des Inflation Reduction Act im Sommer 2022 mehr als 361 Milliarden Dollar in grüne Technologien investiert und dadurch mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Großteil davon entstand in den Bereichen Elektromobilität und Batterietechnologie.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!